Arbeitsgruppen der DDG DOI: 10.1111/ddg.12478

Arbeitsgemeinschaft Dermatologische Prävention (ADP) e. V.

Die Arbeitsgemeinschaft Dermatologische Prävention (ADP) e. V. wurde 1987 mit dem Ziel gegründet, Konzepte für die primäre und sekundäre Prävention von Hautkrebs auf breiter Basis zu entwickeln. Seitdem hat sich das Aufgabenspektrum der ADP in erfreulichem Maße weiterentwickelt. Gemeinsam mit der Deutschen Krebshilfe und weiteren nationalen und internationalen Partnern informiert die ADP mit Interventionskampagnen die Bevölkerung über die Entstehung, Früherkennung und primäre Prävention von Hautkrebs. Ziel der unterschiedlichen Aktivitäten ist es, Bewusstsein und Verhaltensweisen in der Bevölkerung zu verändern. Damit soll erreicht werden, dass die Gefahren der UV-Strahlung richtig eingeschätzt sowie die wichtigsten Regeln für den Umgang mit Sonne selbstverständlich werden. Langfristiges Ziel ist es, dass weniger Menschen an Hautkrebs erkranken oder daran sterben. Internationale Expertengruppen stimmen überein, dass ein in früher Kindheit erlerntes Sozialverhalten auch im späteren Alter umgesetzt wird. Deshalb stehen seit 2002 Kinder und Jugendliche im Mittelpunkt der Interventionen, allen voran das „Kind & Sonne-Lebensphasen-Programm” der ADP. Dieses wurde aufgrund von Empfehlungen, die Ende 2001 von der ADP, der Deutschen Krebshilfe, der World Health Organization (WHO) und der European Society of Skin Cancer Prevention (EUROSKIN) defi niert wurden, entwickelt. Von der ADP wurden Forschungsvorhaben initiiert und unterstützt, beispielhaft die „Hamburger Kohorten Studie“, mit der die ADP an 14.000 fünf- bis sechsjährigen Kindern den Zusammenhang zwischen UV-Strahlung in der Kindheit und Pigmentmalentwicklung untersuchte. Ein wichtiger Teil der Arbeit der ADP ist die Entwicklung von Präventions- und Gesundheitskonzepten und die Kooperation mit den relevanten Entscheidungsgremien auf bundespolitischer Ebene. Das Hautkrebs-Screening ist seit 1971 in der Bundesrepublik Deutschland Bestandteil des gesetzlichen Krebsfrüherkennungsprogramms. Mit dem Ziel der sektoralen Verbesserung dieses eingeführten Programms hat die ADP 2003–2004 im Auftrag des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) in Schleswig Holstein die Studie „Skin Cancer Research to Provide Evidence for Effectiveness of Screening in Northern Germany (SCREEN)“ [1] durchgeführt. Hier wurden im Laufe eines Jahres mit 1.700 hierfür ausgebildeten Ärzten insgesamt 366 000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer einem strukturierten, organisierten Screening unterzogen.

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Die wissenschaftlichen Ergebnisse dieses Projektes bildeten die Grundlage für die Entscheidung des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA), das Hautkrebs-Screening als Massen-Screening 2008 bundesweit einzuführen. Zurzeit sind 40.000 Hausärzte und 3.300 Hautärzte für die Durchführung des Hautkrebs-Screenings qualifi ziert und zertifiziert und haben bislang über 28 Millionen Bürger untersucht. Letztlich hat die ADP hauptverantwortlich die weltweit erste S3-Leitlinie „Prävention von Hautkrebs“ in Zusammenarbeit und konsensueller Abstimmung mit 35 Fachgesellschaften entwickelt und erstellt [2]. Diese S3-Leitlinie ist eine Leitlinie des Onkologischen Leitlinienprogramms der DKG, DKH und AWMF und unter folgendem link zu fi nden: http:// www.awmf.org/leitlinien/detail/ll/032-052OL.html Durch die intensive Zusammenarbeit mit der Strahlenschutzkommission (SSK), dem Bundesministerium für Umwelt (BMU) und dem Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) hat die ADP die Voraussetzungen für das Solariengesetz (NISG) geschaffen. Dieses wurde im Jahre 2009 vom Bundestag beschlossen und sorgt dafür, dass Unter-18-Jährigen die Nutzung von Solarien verboten ist. Dieses Verbot dehnt sich auch auf die Menschen mit Hauttyp I und II aus und defi niert, dass therapeutische UV-Anwendungen am Menschen ausschließlich in medizinischen Einrichtungen und Praxen möglich sind. Eckhard W. Breitbart, Enno Christophers Korrespondenzanschrift Prof. Dr. med. Enno Christophers c/o Universitäts-Hautklinik Kiel Schittenhelmstraße 7 24105 Kiel E-Mail: [email protected]

Literatur 1

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Breitbart EW, Waldmann A, Nolte S et al. Systematic skin cancer screening in Northern Germany. J Am Acad Dermatol 2012; 66(2): 201–11. Petrarca S, Follmann M, Breitbart EW et al. Critical appraisal of clinical practice guidelines for adaption in the evidence-based guideline “Prevention of Skin Cancer” JAMA Dermatol 2013; 149(4): 1–2.

© 2014 Deutsche Dermatologische Gesellschaft (DDG). Published by John Wiley & Sons Ltd. | JDDG | 1610-0379/2014/12 (Suppl. 4), 1–72

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