Arbeitsgruppen der DDG DOI: 10.1111/ddg.12484

Arbeitsgemeinschaft Dermatologische Onkologie – eine dermatologische Erfolgsgeschichte

Bereits vor mehr als 50 Jahren wurde die Zunahme von malignen Hauttumoren bemerkt und die dermatologische Onkologie stellte zunehmend einen eigenständigen Schwerpunkt der dermatologischen Tätigkeit dar. Insbesondere die steigenden Inzidenzraten des malignen Melanoms führten 1983 zur Gründung und Etablierung des Zentralregisters Malignes Melanom unter der Leitung von Prof. C. E. Orfanos (Berlin). Sein Schüler Prof. C. Garbe (Tübingen) hat daran anknüpfend das Zentralregister mit jetzt über 100.000 registrierten Melanompatienten fortgeführt. Dieses Interesse an dermato-onkologischen Fragestellungen führte 1990 zu einer Ausweitung der Aktivitäten und der Gründung der Arbeitsgemeinschaft Dermatologische Onkologie, (ADO – http:// ado-homepage.de/). Gründungsmitglieder waren unter anderem Prof. J. Petres, Prof. G. Burg, Prof. E. Breitbart, Prof. W. Tilgen und Prof. C. E. Orfanos. Das verstärkte interdisziplinäre Arbeiten bedingte, dass die ADO als Arbeitsgemeinschaft der Deutschen Krebsgesellschaft (DKG) gegründet wurde und zugleich aktive Arbeitsgemeinschaft innerhalb der DDG ist. Erster Vorsitzender war Prof. J. Petres (Kassel). Beginnend ab dem Gründungsjahr 1990 wurden ADO-Jahrestagungen für Interessierte organisiert. Wesentlichster Bestandteil früherer ADO-Jahrestagungen war das Studientreffen mit der Teilnahme von vielen Klinikvertretern. In den ersten fünf Jahren war keine Gemeinnützigkeit beantragt, es gab noch keinen Briefkopf und keine Mitgliedsbeiträge. In der am 10.12.1994 in Berlin stattfi ndenden ADO-Vorstandssitzung unter der Leitung von Prof. C. Garbe wurde eine „Neukonstitution“ der ADO mit den Zielen beschlossen, die Mitgliedschaft in der ADO mit der Mitgliedschaft in der Deutschen Krebsgesellschaft zu koppeln, und in der ADO klinische Studien durchzuführen. Es entstanden die noch heute gültige Satzung und Verfahrensregeln mit Aufnahme als Arbeitsgemeinschaft in die Deutsche Krebsgesellschaft, und bis Ende 1995 traten mehr als 300 Dermatologen der Deutschen Krebsgesellschaft bei. Die ADO-Jahrestagung fi ndet jetzt als Deutscher Hautkrebskongress zum 24. Mal im September 2014 (http://www. ado-kongress.de/) statt, die mehr als 800 Teilnehmer nach Frankfurt anziehen wird. Die ADO hat heute mehr als 530

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registrierte Mitglieder, was der ADO einen festen Sitz im Vorstand der Deutschen Krebsgesellschaft ermöglicht hat. Auch international ist die ADO zum Beispiel mit EADO, EORTC und ECOG stark vernetzt. Sie hat große klinische Studien zur adjuvanten und palliativen Therapie des Melanoms erfolgreich durchgeführt, und hat es unter anderem durch exzellente Publikationen im NEJM/JCO und die Präsenz zum Beispiel auf dem ASCO, ESMO und den Fachgremien zu einer bedeutenden internationalen Anerkennung gebracht. Die internationalen Publikationen wurden unter dem Etikett „DeCOG“ (Dermatological Cooperative Oncology Group) veröffentlicht. Auch die Deutsche Hautkrebsstiftung (http://www. hautkrebsstiftung.de) ist eine Initiative und Gründung von Mitgliedern des ADO-Vorstands (Kaufmann [Vorsitzender], Garbe, Schadendorf, Stadler, Tilgen); diese vergibt einen hochdotierten Preis, den Deutschen Hautkrebspreis, und fördert die Weiterbildung von Study Nurses. Mitglieder der ADO haben eine Reihe prominenter Auszeichnungen erhalten (u. a. Deutscher Krebspreis sieben Mal seit 1995, Ernst-von-Leyden-Preis des DKFZ) und sind stark in der Fort- und Weiterbildung sowohl national als auch international engagiert. Besonders hervorzuheben sind dabei World Congress on Melanoma (Juli 2013, Hamburg, Prof. C. Garbe und Prof. A. Hauschild), der jährlich stattfi ndende, englischsprachige post-Chicago Melanom-Kongress und wichtige Weiterbildungen wie das Curriculum „Medikamentöse Tumortherapie der ADO“. Die ADO ist aufgrund ihres anerkannt hohen wissenschaftlichen und gesellschaftlichen Engagement sowie ihrer Kompetenz mit Inhalten und Organisatoren/Sprechern fester Bestandteil im Programm der DDG-Tagungen als auch des Deutschen Krebskongresses mit zunehmendem Ausmaß; sie ist engagiert im UV-Schutzbündnis des BfS. Ziele der ADO sind eine verbesserte Förderung, Aus- und Weiterbildung der Ärzte sowie eine qualitätsgerichtete und hochwertige medizinische Versorgung der Patienten. Diese Ziele werden sowohl durch regelmäßige Fortbildungsangebote (Medikamentöse Tumortherapie, Deutscher Hautkrebskongress) als auch durch die Durchführung von klinischen Studien zu wissenschaftlich relevanten Fragestellungen erreicht.

© 2014 Deutsche Dermatologische Gesellschaft (DDG). Published by John Wiley & Sons Ltd. | JDDG | 1610-0379/2014/12 (Suppl. 4), 1–72

Arbeitsgruppen der DDG

Besonders hervorzuheben als Erfolge der letzten Jahre sind die Erstellung und Überarbeitung von Leitlinien für alle relevanten dermatologischen Tumoren in einem interdisziplinären Konsensus. Für das maligne Melanom (Prof. C. Garbe und Prof. D. Schadendorf) und für die Prävention und Früherkennung des Hautkrebses (Prof. E. Breitbart) wurden mit Förderung des Leitlinienprogramms von DKG, DKH und AWMF S3-Leitlinien erarbeitet und publiziert, nach einem Arbeitsprogramm von jeweils mehr als drei Jahren und der Einbindung von ca. 50 interdisziplinären Fachvertretern. Weiterhin wurde die dermatologische Onkologie durch die Etablierung einer Matrix der Qualitätssicherung für interdisziplinäre Hauttumorzentren mit Begutachtung durch die Deutsche Krebsgesellschaft stark verbessert, die im Rahmen eines externen Audits durch Fachexperten zur Qualifi kation von mehr als 40 zertifi zierten Hauttumorzentren geführt hat. Die Arbeit in der ADO wird durch die Komitees (derzeit zwölf) maximal unterstützt und diese sind Kristallisationspunkte der aktiven Zusammenarbeit in allen Teilbereichen der Dermatologie (siehe auch: www.ado-homepage.de). Seit 2012 wird die Arbeit der ADO durch eine Geschäftsstelle, geleitet durch Frau Dr. C. Weber, strukturiert und gefördert.

Die Bedeutung der Dermatoonkologie hat in den letzten Jahren weiter zugenommen, was u. a. auch durch die Einrichtung von entsprechend ausgestatteten Professuren an den Universitätskliniken sichtbar wird. Die ADO wird in den nächsten Jahren einen Schwerpunkt auf die verstärkte Zusammenarbeit mit ihren Muttergesellschaften – der DDG und der DKG – sowie der ADP, BVDD und DGDC legen, um Ziele, die im Nationalen Krebsplan (http://www.bmg. bund.de/praevention/nationaler-krebsplan.html) niedergelegt sind, für unsere Hauttumorpatienten flächendeckend umzusetzen. Dirk Schadendorf Korrespondenzanschrift Prof. Dr. med. Dirk Schadendorf Klinik für Dermatologie Universitätsklinikum Essen Hufelandstraße 55 45122 Essen E-Mail: [email protected]

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[Working Group on Dermatological Oncology -- a dermatological success story].

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