Editorial Forsch Komplementmed 2014;21(suppl 1):1 DOI: 10.1159/000363713

Willkommen zur Phytotherapie

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obwohl die Bereitschaft, pflanzliche Arzneimittel zuzulassen, in den deutschsprachigen Ländern nach wie vor groß und in Europa in den letzten Jahren dank der Etablierung des Herbal Medicinal Product Committees (HMPC) bei der European Medical Agency (EMA) verankert worden ist. Schließlich soll die Phytotherapie auch in der Veterinärmedizin wieder eine Zukunft haben. Anders als in der Humanmedizin ist die Phytotherapie in diesem Bereich aus dem Arzneimittelschatz fast vollständig verschwunden, so dass mit Felduntersuchungen und historischen Arbeiten versucht werden muss, altbekannte Therapieerfahrungen wieder zugänglich zu machen. Die 64 Poster ergeben ein umfangreiches Bild zur Forschung, die neben pharmaziehistorischen Aspekten die Qualität und Zusammensetzung, die Pharmakologie, die Therapie, die Sicherheit und die Zulassung pflanzlicher Arzneimittel zum Thema haben. Eine besonders interessante Arbeit nimmt die Leitliniendiskussion auf und belegt, dass Rosskastanienextrakte in die Leitlinie zur chronisch venösen Insuffizienz integriert werden sollten. Ein weiteres Poster belegt, dass die in der HMPC-Monographie von Eleuteroccocus senticosus beschriebene Nebenwirkung unter Einbezug evidenzbasierter Kriterien nicht länger als eine Folge der Medikation verstanden werden kann. Verschiedene Studien, die die Alltagstauglichkeit von pflanzlichen Arzneimitteln belegen, sind besonders wertvoll. Die recht große Zahl von veterinärmedizinischen Beiträgen zeigt das steigende Interesse an der Veterinärphytotherapie. Die Organisatoren wünschen allen Leserinnen und Lesern dieses Supplements bei der Lektüre während und nach der Tagung viele nützliche Erkenntnisse und möchten sie ermuntern, sich weiterhin für die Phytotherapie und deren Zukunft einzusetzen. Es lohnt sich. Für das Organisationskomitee Beat Meier Mitglied des Tagungspräsidiums

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Die Organisatoren der dritten gemeinsamen Phytotherapie-Tagung der Gesellschaften für Phytotherapie aus den mehrheitlich deutschsprachigen Ländern Deutschland, Österreich und der Schweiz freuen sich im Verbund mit den Mitorganisatoren der Gesellschaft für Arzneipflanzenforschung und der European Scientific Cooperative on Phytotherapy (ESCOP) sowie den mitarbeitenden Instituten diesen Tagungsband, der zugleich auch das Programmheft ist, vorlegen zu können. Es ist, unseres Wissens, das erste Mal, dass ein Phytotherapiekongress in einem solchen Tagungsband umfassend dokumentiert wird. Wir möchten an dieser Stelle allen Referierenden, den Autoren der Poster und dem S. Karger-Verlag für ihre Arbeit danken. Ziel der Veranstaltung und dieses Supplements ist es, die Phytotherapie und ihr Potential bekannter zu machen. Standen bei früheren Tagungen die pflanzlichen Arzneimittel im Fokus, so richtet sich diesmal das Interesse auf die Therapie, die in der Geriatrie ein großes Potential hat. Die Phytotherapie versteht sich als Bestandteil einer modernen Medizin, die über die reine Medikation hinausgeht und in umfassenden, oft individuellen Therapiekonzepten ihren Platz hat. Ein weiteres Anliegen der Tagung ist es, über die Zukunft der Phytotherapie zu diskutieren. Für eine Zukunftsperspektive der Phytotherapie braucht es Forschung. Der Wirksamkeitsnachweis unterliegt immer zeitbedingten Limitierungen und oft auch Fixationen. Neue Forschungsstrategien werden der Phytotherapie eher gerecht und müssen eingesetzt sowie gefördert werden. Meta-Analysen und Versorgungsforschung werden respektive sind schon wichtige Instrumente für den Nachweis von Wirksamkeit, Zweckmäßigkeit und Wirtschaftlichkeit von Therapien. Für deren Anerkennung gilt es, sich einzusetzen. Die Zukunft fordert auch die Behörden: Wege müssen gefunden werden, die es wieder attraktiv erscheinen lassen, pflanzliche Arzneimittel zur Zulassung zu bringen. Die Hür­ den und damit die Kosten sind in den letzten Jahren zu hoch geworden. Das Potential der neuen HMPC-Monographien wurde wohl deshalb bisher nur sehr ungenügend genutzt. Dies

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