Referiert – kommentiert
Referat
Vitamin-D-Supplementation zur Osteoporose-Prävention sinnvoll? Ref riert–kom entiert Ian R Reid, Mark J Bolland, Andrew Grey. Effects of vitamin D supplements on bone mineral density: a systematic review and meta-analysis. Lancet 2014; 383: 146–155 Hintergrund: Vitamin D wird oft verschrieben, um Knochenabbau vorzubeugen und die Entstehung von Osteoporose zu verhindern. Studiendaten weisen darauf hin, dass Vitamin D allein, das heißt ohne die gleichzeitige Gabe von Kalzium, nicht vor Frakturen schützt. Da dennoch viele ältere Menschen mit Vitamin D behandelt werden, wurde jetzt in einer großen Metaanalyse der Einfluss von Vitamin D auf die Knochenmineraldichte untersucht.
Methoden: Reid et al. durchsuchten bekannte Datenbanken nach Studien, in denen der Einfluss einer Vitamin-D-Supplementierung auf die Knochendichte untersucht wurde. 23 Studien waren für die gepoolte Metaanalyse geeignet. Insgesamt wurden die Daten von 4082 Patienten analysiert. 92% waren Frauen, die im Durchschnitt 59 Jahre alt waren. Die meisten Studienteilnehmer waren weißer Hautfarbe. Ergebnisse: Die mittlere Beobachtungszeit der analysierten Studien war 23,5 Monate. In 8 Studien lag der 25-HydroxyVitamin-D-Spiegel unter 50 nmol/l und in weiteren 10 Studien wurden weniger als 800 IE pro Tag substituiert. Die Kno-
chendichte wurde an einer bis maximal 5 Köperstellen gemessen. 6 Studien zeigten einen signifikanten Vorteil der Supplementation, zwei einen signifikanten Nachteil und alle anderen zeigten keine signifikanten Unterschiede bei der Knochendichte in Bezug auf Vitamin-D-Substitution.
Dr. med. Christoph Feldmann, Köln
Vitamin D nur bei Mangel und als Teilaspekt der Osteoporose-Prophylaxe
Bei dieser Empfehlung steht jedoch nicht primär der positive Effekt auf den Knochenmineralgehalt (als Surrogatparameter der Knochengesundheit) im Vordergrund, sondern vielmehr die Prävention von Stürzen als einer wichtigen Ursache für eine osteoporotische Fraktur. Das Potenzial der Frakturprävention durch Vitamin D beträgt in höherem Lebensalter bis zu 20%. In der Osteoporose Leitlinie 2009 des Dachverband Osteologie ist jedoch auch bereits ausgeführt, dass „eine Verminderung von Frakturen oder von Stürzen durch eine generelle Supplementierung mit Vitamin D oder durch eine ge-
Dtsch Med Wochenschr 2014; 139, Nr. 9
zielte Supplementierung von Vitamin D bei Serum-25-Hydroxy-Vitamin-D-Konzentrationen
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Vitamin-D-Supplementation zur Osteoporose-Prävention sinnvoll? Ref riert–kom entiert Ian R Reid, Mark J Bolland, Andrew Grey. Effects of vitamin D supplements on bone mineral density: a systematic review and meta-analysis. Lancet 2014; 383: 146–155 Hintergrund: Vitamin D wird oft verschrieben, um Knochenabbau vorzubeugen und die Entstehung von Osteoporose zu verhindern. Studiendaten weisen darauf hin, dass Vitamin D allein, das heißt ohne die gleichzeitige Gabe von Kalzium, nicht vor Frakturen schützt. Da dennoch viele ältere Menschen mit Vitamin D behandelt werden, wurde jetzt in einer großen Metaanalyse der Einfluss von Vitamin D auf die Knochenmineraldichte untersucht.
Methoden: Reid et al. durchsuchten bekannte Datenbanken nach Studien, in denen der Einfluss einer Vitamin-D-Supplementierung auf die Knochendichte untersucht wurde. 23 Studien waren für die gepoolte Metaanalyse geeignet. Insgesamt wurden die Daten von 4082 Patienten analysiert. 92% waren Frauen, die im Durchschnitt 59 Jahre alt waren. Die meisten Studienteilnehmer waren weißer Hautfarbe. Ergebnisse: Die mittlere Beobachtungszeit der analysierten Studien war 23,5 Monate. In 8 Studien lag der 25-HydroxyVitamin-D-Spiegel unter 50 nmol/l und in weiteren 10 Studien wurden weniger als 800 IE pro Tag substituiert. Die Kno-
chendichte wurde an einer bis maximal 5 Köperstellen gemessen. 6 Studien zeigten einen signifikanten Vorteil der Supplementation, zwei einen signifikanten Nachteil und alle anderen zeigten keine signifikanten Unterschiede bei der Knochendichte in Bezug auf Vitamin-D-Substitution.
Dr. med. Christoph Feldmann, Köln
Vitamin D nur bei Mangel und als Teilaspekt der Osteoporose-Prophylaxe
Bei dieser Empfehlung steht jedoch nicht primär der positive Effekt auf den Knochenmineralgehalt (als Surrogatparameter der Knochengesundheit) im Vordergrund, sondern vielmehr die Prävention von Stürzen als einer wichtigen Ursache für eine osteoporotische Fraktur. Das Potenzial der Frakturprävention durch Vitamin D beträgt in höherem Lebensalter bis zu 20%. In der Osteoporose Leitlinie 2009 des Dachverband Osteologie ist jedoch auch bereits ausgeführt, dass „eine Verminderung von Frakturen oder von Stürzen durch eine generelle Supplementierung mit Vitamin D oder durch eine ge-
Dtsch Med Wochenschr 2014; 139, Nr. 9
zielte Supplementierung von Vitamin D bei Serum-25-Hydroxy-Vitamin-D-Konzentrationen
