AUS DER PRAXIS

MFA-Magazin „info praxisteam“

Wichtige Hilfe zu Beginn der Pflegebedürftigkeit telefonischen Rückfragen im Krankenhaus findet sich dann kein kompetenter Ansprechpartner. Verschärft wird die Situation oft noch durch die Tatsache, dass der Patient nach dem Klinikaufenthalt vorübergehend oder dauerhaft hilfs- oder pflegebedürftig ist, die Weichen für sein künftiges Leben aber noch nicht gestellt sind. Diese Versorgungsbrüche bei der Entlassung bergen gesundheitliche Risiken und führen zu unnötiger Belastung von Patienten und ihren Angehörigen mit hohen Folgekosten. Hier muss klug gemanagt werden.

Schnittstellenproblem Praxis/Heim

Dieser Ausgabe von MMW liegt wieder „info praxisteam“ bei, das Magazin für Medizinische Fachangestellte. Thema in Heft 1/15 ist die Zusammenarbeit der Praxis mit Pflegediensten und -heimen. Sinnvolle Abstimmung kann hier Patienten helfen und die Ärzte entlasten.



Vielleicht kennen Sie das Problem aus Ihrer eigenen Praxis: Ein multimorbider und pflegebedürftiger Patient wird am Freitagnachmittag aus dem Krankenhaus entlassen. Geht es nach Hause, stehen oft überforderte Familienangehörige an der Rezeption mit der Frage, wie es jetzt weitergehen soll. Geht der Patient dagegen in ein Pflegeheim oder wird von einem ambulanten Pflegedienst versorgt, klingelt eher mal das Telefon, weil die Mitarbeiter dringend noch ein paar Fragen mit Ihnen klären wollen. Denn oft sind die Patientendaten in der Akte unvollständig, die Medikation unklar, und bei

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Das Problem bei der Schnittstelle zwischen Hausarztpraxis und Pflegeheim: In einem einzigen Pflegeheim verkehren nach Angaben des Bundesverbandes privater Anbieter sozialer Dienste (bpa) bis zu 40 Ärzte – und es besteht freie Arztwahl für die Patienten. Die Ärzte verordnen viele verschiedene Medikamente der gleichen Wirkstoffgruppe für dieselbe Indikation. Diese müssen von Pflegekräften vorbereitet und teilweise verabreicht werden. Und auch die Arztbesuche geschehen oft unkoordiniert. Dabei können die Optimierung der Medikamentenversorgung, vorausplanendes Krisenmanagement und eine abgestimmte Betreuung dazu beitragen, nicht geplante Krankenhauseinweisungen für die meist multimorbiden und damit komplikationsgefährdeten Patienten zu vermeiden. Die Übernahme von Patienten aus dem Krankenhaus in eine strukturierte Versorgung durch Hausarztpraxen und Pflegeeinrichtungen wirft viele Fragen auf, bei denen teilweise auch die Angehörigen einbezogen werden sollten. Der Schwerpunktbeitrag in der Rubrik „praxisorganisation“ befasst sich damit, wie zunächst der individuelle Bedarf des Patienten an medizinischer, sozialer und pflegeri-

scher Versorgung per Assessment ermittelt wird. Er gibt Tipps zur kollegialen Zusammenarbeit zwischen dem Praxisteam und den örtlichen Pflegediensten: Wie organisiert man klare Absprachen, wie und auf welchen Wegen kann man – vor allem in dringenden Fällen – unbürokratisch miteinander kommunizieren und sich zeitnah verständigen? Das Ziel muss stets sein, dass jeder Patient mit einem Pflege- und Unterstützungsbedarf von der hausärztlichen Praxis in Zusammenarbeit mit dem Pflegedienst eine kontinuierliche bedarfsgerechte Versorgung erhält. In der Rubrik „sprechstunde“ geht es zum einen um Krebsfrüherkennungsuntersuchungen, zum anderen um künstliche Ernährung bei geriatrischen Patienten. Der Beitrag der Rubrik „rezeption“ gibt Tipps zum Umgang mit Patienten, die sich bei Dr. Google informieren. Dr. Reinhard Merz ■

Info „info praxisteam“ erscheint sechsmal jährlich. Alle Beiträge sind unter www.info-praxisteam.de auch im Internet abrufbar und können direkt kommentiert werden. Ab diesem Jahr wird das Heft auch als App für mobile Endgeräte wie Smartphones oder Tablets verfügbar sein. Die App wird sowohl für iOS von Apple als auch für Geräte mit AndroidPlattform angeboten. Mehr darüber, wie man die App beziehen kann, erfahren Sie auf der oben angegebenen Website. Zu fast allen Beiträgen im Heft gibt es von der Redaktion ausgesuchte Verweise auf weiterführende Informationen im Internet. Viele davon sind auch für Sie als Arzt interessant. Schreiben Sie Ihre Meinung an:

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MMW-Fortschr. MMW -Fortschr. Med. 2015; 157 (5)

[Vital care at the onset of disability].

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