Berichte der Arbeitsgemeinschaften Pathologe 2013 · [Suppl 2] · 34:304–307 DOI 10.1007/s00292-013-1817-7 Online publiziert: 8. November 2013 © Springer-Verlag Berlin Heidelberg 2013

K. Junker1 · F. Länger2 · P. Schnabel3 1 Zentrum für Pathologie, Klinikum Bremen-Mitte 2 Institut für Pathologie, Medizinische Hochschule Hannover 3 Sektion Thoraxpathologie, Pathologisches Institut, Universitätsklinikum Heidelberg

Update Pneumopathologie Bericht der AG Pneumopathologie der Deutschen Gesellschaft für Pathologie

Die Arbeitsgemeingemeinschaft Pneumopathologie der Deutschen Gesellschaft für Pathologie wurde im September 2008 in Bremen gegründet. Im Herbst 2009 fand in Wiesbaden das erste Herbsttreffen der AG statt. Seitdem wurden die entsprechenden Tätigkeitsberichte an gleicher Stelle in Der Pathologe veröffentlicht [1, 2, 3].

Aktivitäten 2012/2013 Wie in den Vorjahren fand eine Mitgliederversammlung der AG Pneumopathologie anlässlich ihres Herbsttreffens am 16. und 17. November 2012 in Bremen statt. Inhaltlich wurde dort vereinbart, insbesondere die Themen der prädiktiven Pathologie und die Diskussion von Problemen der TNM- und R-Klassifikation bei Lungenkarzinomen weiter zu verfolgen­ und mit geladenen Referenten im Rahmen­ der Jahrestagung der DGP vom 21. bis 26. Mai 2013 in Heidelberg zu vertiefen. Dr. Florian Länger (Hannover) wurde­ zum stellvertretenden Sprecher der AG Pneumopathologie gewählt und wird mit dem Herbsttreffen 2013 das Sprecheramt übernehmen. Auch der Beirat der AG wurde für eine Amtszeit von 2 Jahren (bis November 2014) in Bremen neu gewählt. Er besteht nun aus Prof. Ludger Fink (Giessen/Wetzlar), Frau Prof. Annette Fisseler-Eckhoff (Wiesbaden), Prof. Klaus Junker (Bremen), Dr. Florian Länger (Hannover), Prof. Iver Petersen (Jena) und Prof. Philipp Schnabel (Heidelberg). Eine weitere Mitgliederversammlung wurde im Rahmen der AG-Sitzung an-

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Der Pathologe · Supplement 2 · 2013

lässlich der Jahrestagung der DGP in Heidelberg am 23. Mai 2013 durchgeführt, in der von Dr. Florian Länger zum nächsten Herbsttreffen am 15. und 16. November 2013 in Hannover eingeladen wurde. Inhaltliche Schwerpunkte der Aktivitäten der AG Pneumopathologie 2012/2013 waren: F Lungentumoren 1 molekulare Diagnostik und Therapie, 1 NSCLC-Klassifikation, 1 neuroendokrine Tumoren, 1 TNM- und R-Klassifikation; F interstitielle Lungenkrankheiten; F Pneumokoniosen; F Pleuramesotheliome. Das Herbsttreffen 2012 in Bremen stand unter dem Leitthema „Update Pneumopathologie“. Dort wie auch im Rahmen der Jahrestagung in Heidelberg wurden die genannten Themen umfassend dargestellt und ausgiebig diskutiert. Anlässlich­ der Jahrestagung im Mai 2013 wurden außerdem 9 angemeldete Vorträge sowie 20 Poster zu einem breiten Themenspektrum der Pneumopathologie präsentiert.

Posterpreise der DGP und der AG Pneumopathologie Posterpreis der DGP: F Mairinger F, Ting S, Vollbrecht C, Walter RFH, Kollmeier J, Grief S, Hager T, Mairinger T, Christoph D, Schmid KW, Wohlschläger J; Essen, Köln, Berlin: „MDM2 ist prädiktiv für das Überleben von Patienten mit malignem Pleuramesotheliom“.

1. Posterpreis der AG Pneumopathologie: F Ilse P, Schramm M, Pomjanski N, Fink C, Biesterfeld S; Düsseldorf: „Diagnostische Evaluation aberranter SHOX 2 DNA-Methylierung in Pleuraergüssen“. 2. Posterpreis der AG Pneumopathologie: F Barthelmeß S, Moskalev E, Sirbu H, Hartmann A, Agaimy A, Haller F; Erlangen-Nürnberg: „Die Expression­ von CD34 wird in solitären fibrösen­ Tumoren (SFTs) epigenetisch reguliert“.

Veröffentlichungen unter Beteiligung der AG Pneumopathologie FWarth A, Fink L, Fisseler-Eckhoff A, Jonigk D, Keller M, Ott G, Rieker RJ, Sinn P, Söder S, Soltermann A, Willenbrock K, Weichert W; Pulmonary Pathology Working Group of the German Society of Pathology (2013) Interobserver agreement of proliferation index (Ki-67) outperforms mitotic count in pulmonary carcinoids. Virchows Arch. 462: 507–513 FHerth FJF, Bubendorf L, Gütz S, Morresi-Hauf A, Hummel M, Junker K, Lehmann U, Petersen I, Schnabel PA, Warth A (2013) Diagnose und prädiktive­ Analysen an zytologischen und bioptischen Tumorproben nichtkleinzelliger Lungenkarzinome: Aktuelle Strategien und Herausforderungen. Pneumologie 67: 198–204

FWarth A, Bubendorf L, Gütz S, Morresi-Hauf A, Hummel M, Junker K, Lehmann U, Petersen I, S chnab el PA; Arb eitsgemeinschaft Pneumopathologie­ der Deutschen Gesellschaft für Pathologie (2013) Molekularpathologische Diagnostik in der Zytopathologie des nicht-kleinzelligen Lungenkarzinoms. Pathologe 34:310–317

Lungentumoren Molekulare Diagnostik und Therapie Das Thema der molekularen Diagnostik­ und Therapie maligner Lungentumoren steht bereits seit vielen Jahren im Fokus der prädiktiven pulmonalen Pathologie und wurde unter besonderer Berücksichtung aktueller Entwicklungen von Prof. Sven Perner (Bonn) während des Herbsttreffens im November 2012 dargestellt. In diesem Zusammenhang wurde auf die weiterhin große Bedeutung des Nachweises von EGFR-Mutationen und von EML4-ALK-Fusionen bei nichtkleinzelligen Lungenkarzinomen, insbesondere­ Adenokarzinomen, hingewiesen. Dabei­ zeichnet sich hinsichtlich des EML4ALK-Rearrangements ein diagnostischer Algorithmus unter Einbezug der Immunhistochemie ab. Für pulmonale Plattenepithelkarzinome erlangt der Nachweis einer FGFR1-Amplifikation (Fibroblast Growth Factor Receptor 1) zunehmende­ Bedeutung. Für diese Tumoren werden, wie von Frau Prof. Fisseler-Eckhoff (Wiesbaden) berichtet, molekularpathologische Untersuchungen auf eine EGFR-Mutation oder eine EML4-ALK-Fusion zwar nicht routinemäßig empfohlen, mit dem Nachweis einer EGFR-Mutation kann aber in bis zu ca. 4% der bronchopulmonalen Plattenepithelkarzinome gerechnet werden. Von PD Dr. Niels Reinmuth (Onkologischer Schwerpunkt, Großhansdorf) wurde auf neue molekulare Targets in der pulmonalen Onkologie (insbesondere MET und ROS1) hingewiesen.

NSCLC-Klassifikation Nachdem bereits in mehreren Sitzungen­ der AG Pneumopathologie in den vergangenen Jahren die neue Klassifikation pulmonaler Adenokarzinome [4] im Fokus stand, wurde anlässlich des Herbsttreffens in Bremen von Prof. Hans Hoffmann (Thoraxchirurgie Heidelberg) deren klinische Relevanz analysiert. Demnach findet seitens der Thoraxchirurgie eine Neubewertung der Doktrin „Lobektomie + systematische mediastinale und hiläre Lymphknotendissektion“ für kleine Tumoren (

[Update pulmonary pathology : Report of the Pulmonary Pathology Working Group of the German Society of Pathology].

The Pulmonary Pathology Working Group of the German Society of Pathology (Deutsche Gesellschaft für Pathologie DGP) can look back on an eventful year...
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