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Hdnsel und Kugmaul

Arch. Pharmaz.

NMR (CDC13): Die Signale der Protonen a und b e scheinen bei tiefstem Feld. Sie sind auf Grund ihrer chemischen Verschiebung von 6 7,435r und 4,38 ppm und der gemeinsamen K o p p lung von 4 Hz zu identifiiieren. Das Dublett bei 6 7,43 ppm ist durch D2O-Zusatz zu lbschen, wobei sich das Dublett bei 6 4,38 zum Singulett vereinfacht. Ein Singulett bei 6 3,04 ppm ist durch D2O-Zusatz ebenfah austauschbar. Es ist demnach das Signal des Protons d. Bei 6 3,37 und 2,60 ppm erscheint ein AM-System aus zwei Dubletts mit einer geminalen Kopplung von 11,s Hz. Diese Signale sind den Protonen c zuzuordnen. Zwischen diesen Dubletts befindet sich bei 6 2,94 ppm das Singulett der Protonen e. Den Protonen f sind die Signale be1 6 1.04 und 0,98 ppm zuzuordnen. C7H14NzO (158,2); Ber.: C 53,14 H 8,92 N 17,71; Gef.: C 53,04 H 8,64 N 17,78.

6-Hydmxy-3-butyl-5,5-dimethyl-hexahydmpyrimidon(2) (8b) NMR (CDCI3): 0,92 (S); 1,02 (S); 1,42 (M); zus 13. 2,53 (D; 1) und 3,28 (D); innere Linien eines AM-Systems mit J 11,s H z Das Signal 3,28 liberlagert ein Triplett der gleichen c h e mischen Verschiebung (TgHz), zus. 3. 4,22 (D; 4,O Hz; 1); nach DzOZusatz S. 5.28 (S; breit; 1); mit D2O austauschbar. 6,22 (S; 4,O Hz; 1); nit D2O austauschbar. C10HmN202 (200,3); Ber.: C 59,97 H 10,07 N 13,99; Gef.: C 59,84 H 10,08 N 14,04.

4Hydmxy-3-dodecyC5,5-dimethyEhexahydmpyrimidon(2) (&) NMR ( C D Q ) : 0,88 (S); 1,00 (S); 1,26 (S); zus. 29. 2,72 (D; 11,s Hz; 1) und 3,31 (D; 11,s Hz);iiberlagert einem T; zusammen 3; innere Linien eines AM-Systems. 4,37 (D; 4,O Hz; 1); nach D2OAustausch S. 5,35 (S, breit; 1); mit DzO austauschbar. 6,23 (D; 4,O Hz;1);mit D2O austauschbar. C18HxN202 (312,s); Ber.: C 69,18 H 11,61 N 8,97; Gef.: C 69.04 H 11,56 N 8,92.

6-Hydroxy-3-octadecyl-S,5-dimethyl-h~ahydmpy~m~n(2) (sd) GH48N202

(396,6); Ber.: C 72,67 H 12,20 N 7.06; Gef.: C 72,88 H 12,25 N 7,lO.

hschrift: Prof. Dr. H. Mdhrle, 1 Berlin 33, Kdnigin-LuiseStr. 2 + 4.

[Ph 5111

KurzrnitteiIungen R.Hansel und M. KuSrnaul') Zwei Triterpene aus den HolunderblBten Die Bliiten von Sambucus nigra L. (Holunder), in der europaischen M e W n vor allem als Diaphoretikum bekannt, sind hinsichtlich ihrer Wirkstoffe und ihrer Wirkungsweise nicht eingehend erforscht. Eluierung des Toluolextraktes (4 % des Ausgangsmate1 Dissertation (in Vorbereitung), Berlin 1975.

308175

79 1

Triterpene PUS Holunderbluten

rials, Handelsware) mit verschiedenen, in der Polaritat ansteigenden FlieBmitteln uber Kieselgur und saulenchromatographische Trennung des Athylacetat-Eluats an Kieselgel mit Toluol-Aceton als FlieBmittel (steigende Polaritat von 92 t 8 bis 30 t 70, v/v) fiihrten zur Isolierung zweier mit Chlorsulfonsaure-Reagens2)positiv reagierenden Substanzen in Ausbeuten von 0.9 bzw. 0.03 %, die im folgenden als Sambucussubstanz A (DC [Standardbedingungen],Toluol-Aceton [7 t 31, Rf = 0.50, mit Chlorsulfonsiiure-Reagenskarminrote Fluoreszenz [366 nm]) und als Sambucussubstanz B (Rf = 0,25, mit Chlorsulfondure-Reagens bldrote Fluorseszenz [366 nm] bezeichnet werden. Sumbucusmbstunz A . C H a 0 3 (M', m/e = 456); Schmp. 285-286'((Mettler-Heiztischmikroskop); (Xthanol); [a]! = +66O (c = 0.2, Pyridin); zeigte in a en Eigenschaften Ubereinstimmung mit der erstmalig aus Arctostaphylos uva-ursi isolierten' Ursolsiiure (1). Der Vergleich mit einer authentischen Probe, gewonnen aus den Bliittem von Arctostaphylos uva-ursi, bewies die Identitat: keine Depression im Mischschmp., IR-Uberlagerungsspektrendeckungsgleich, gleiche Laufhohe im DC.

4

Sombucussubstunz E.. C a H a 0 4 (M+ -18, m/e = 454); Schmp. 210-212' (Athanol); [a]: = '92' (c = 0.18, Pyridin); Zuordnung zum Ursolsiiur rundtyp dutch Vergleich der IR-Spektren im Bereich von 1200-14OOm-' (PyridwUsung)' Das im Vergleich zur Substanz A stiirker

'iG.

polare Verhaltenim D C l i t eine zusatzliche OHGruppevermuten. Im MS fehlt M+ (m/e = 472). Der hochste Peak findet sich bei m/e = 454 (M+-18). Dagegen weist der Methylester, C31Hm04, (Synthese mit Diazomethan) den geforderten Molekiilpeak (M', m/e = 486) auf. Das H-NMRSpektrum des Methylesters (Aufnahme in DMSOdp, Umsetzung mit Trichloracetyl- isocyanat')) zeigt eine sekundiire OHGruppe (Doublett bei 6 4.17) und eine tertiiire OHGruppe (Singulett bei 6 3.75) an. Die Stellung der tertiiren Alkoholgmppe ergibt sich dwch die leichte Lactonisierbarkeit der Substanz. Spuren einer Siiure oder starkes Erhitzen lassen ein Ladon, CaH46O3, entstehen: M,' m/e = 454, Verschiebung der urspriinglichenCarbonylbande im IR (KBr-Pre5 ling) von 1683 cm-' nach 1730 cm-' und Eliinierung der breiten Saurebande zwischen 2500 cm-' und 3500 an-'. Da fur die Ursolsaure lediglich ein einziges, zur Sauregmppe asstiindiges, lactonisierungsfhiges, tertiiires Hydroxyl formuliert werden kann, ergibt sich f i r

'

2 3 4 5

1. T. Chlorsulfonsaure+ 2 T. Eisessig. H. Trommsdorf, Arch. Pharmaz. ZSO, 273 (1854). C. Snatzke, F. Lampert und R. Tschesche, Tetrahedron (London) 18. 1417 (1962). I. R. Trehan und C. Monder, Tetrahedron Letters (London) 1. 67 (1968).

7 92

Seitz, Mann und Matusch

Arch. Pharmaz.

Sambucussubstanz B die Konstitution als 20~-Hydroxy-Ursolsaure(2). Es handelt sich bei 2 um ein bisher nicht beschriebene8 Ursanderivat von biogenetischem Interesse. (Eingegangen am 22. Mai 1975) 6 W. Lawrie, J. McLean und M. E K a r b y Younes (Chem. Ind. 1966, 1720) isolierten eine moglicherweise identische Verbindung in Form des acetylierten Methylesters aus Apfelschalen.

Anschrift: Prof. Dr. R. Hiinsel und M. KuOmaul, Institut fur Pharmakognosie und Phytochemie der Freien Universitat Berlin, 1 Berlin 33, Konigin-Luise-StraOe 2-4. [KPh 50)

G. Seitz*, K. Mann und R. Matusch

Pdycarbonylverbindungen, 14. Mitt.’)

Ober ein Schwefelanalogon des Krokonatdianions Ersetzt man in aromatischen “Oxokohlenstoffen”2) der allgemeinen Formel C,0n2die Sauerstoffatome durch Schwefel, so erhdt man Vertreter der Thioxo-Reihe C,Sn2-, von denen das Schwefelanalogon der Quadratawe (1)’) Mrzlich auf einfache Weise erstmals synthetisiert werden konnte. Von der Krokondure, dem nachsthoheren Homologen mit breitem phannakologischen Wirk~ngsspektrum~), sind Schwefelderivate wie z.B. 2 oder partiell durch Schwefelatome substituiertes Krokonat bisher unbekannt. Wir berichten hier uber eine Synthese des gemischten Oxothioxo-Kohlenstoffs 3 und uber dessen spektroskopische und chemische Charakterisierung. Analog zu Quadrat~iiurederivaten’)~) kann man auch in Krokons;iure-l,2bisdimethylamid (4)@ oder im Ester 5 Amin oder Alkohol durch das stark nucleoH e m Prof. Dr. H. Auterhoff zum 60, Geburtstag mit den besten Wunschen gewidmet. 13. Mitt. G. Seitz, K. Mann und R. Schmiedel, Chem.Ztg. 99, 332 (1975). Neuere Zusammenfassung: R. West und J.Niu in J. Zabicky: The chemistry of the carbonyl group, Interscience Publishers, London 1970. G. Seitz, K. Mann, R. Schmiedel und R. Matusch, Chem.-Ztg. 99, 90 (1975). a) S. Takeuchi, Jpn. J. Pharmacol. 17, 333 (1967), c i t nach CA. 68, 1745 (1968). b) T. Chrusciel, A. Bekier und J. Einhom, Diss Pharm. 11, 1 (1959), cit, nach C.A. 53, 13420 (1959).

c) M.Y. a. Kraft, V.V. Katyshkina, G.N. Pershin und N.S. Bogdanova, Farmakol. Toksikol. 29, 597 (1966), c i t nach C.A. 66, 97828 (1967). D. Coucouvanis, F.J. Hollander, R. West und D. Eggerding, J. Amer. Chem. SOC.96, 3006 (1974).

T. Yamazaki, T. Oohama, T. Doiuchi und T. Takizawa, Chem Pharm. Bull. 20, 238 (1972); G. Seitz und W. Klein, Arch. Pharm. (Weinhehn) 305,683 (1972).

[Two triterpenes from the flowers of the elder].

790 Hdnsel und Kugmaul Arch. Pharmaz. NMR (CDC13): Die Signale der Protonen a und b e scheinen bei tiefstem Feld. Sie sind auf Grund ihrer chemisch...
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