Arch. Oto-Rhino-Laryng. 219, 375--395 (Kongrel3bericht 1978) 9 Springer-Verlag 1978

Freie Vortr/ige 40. I. F. Herrmann, H. A. Miiller (a. G.), K. Foet (Wiirzburg): Uber die Wertigkeit der Feinnadelzytologie, Imprintzytologie und Histologie im Kopf-Hals-Bereich The Value of Fine-Needle-Cytology, Imprint-Cytology and Histology in the Head-Neck-Region

Summary. Comparative studies about fine-needle-cytology, imprint-cytology and histology furnished an almost complete agreement between imprint-cytology and histology. Suspected tumor findings by way of fine-needle-biopsy deserve the same place as similar histological examinations. Negative cytological results have to be critically evaluated. Fine-needle-cytology presents a quick and not too painful procedure that is both relatively free of complications and repeatable examination. Zytologische Untersuchungsverfahren im Kopf-Hals-Bereich gewinnen zunehmend an Bedeutung. Die Ergebnisse der Feinnadelbiopsien im klinischen Routinebetrieb wurden mit den histologischen und imprintzytologischen Resultaten verglichen. Jeder Assistent der Klinik ffihrte nach kurzer Einweisung die Feinnadelpunktion selbst durch. Die an 342 Patienten vorgenommenen Untersuchungen ergaben in drei F/illen (0,87%) einen tumorverd/ichtigen zytologischen Befund bei unauff/illigem histologischem Resultat. Ftir die negativen feinnadelbioptischen Ergebnisse bei verd/ichtigem histologischem und imprintzytologischem Befund sind folgende Griinde zu nennen: Eine ungeniigende Materialgewinnung; (keine organtypischen Zellen, Blut, Muskel- und Bindegewebe, Fettzellen, Epidermis). Mangelhafte Ausstrichtechnik; (Quetscheffekte). Ungen/igende oder zu sp/ite Fixation; (Austrocknungseffekte an den Zellen). Dadurch erschwerte Beurteilung; (schlechte Fixation bzw. artifizielle Ver~inderungen des Zellmaterials). Die Imprintzytologie zeigte mit Ausnahme von zwei F~illen eine 100%ige Ubereinstimmung mit der Histologie. In diesen F/illen handelte es sich um ein sehr kleines Zylindrom in einem pleomorphen Adenom. Eine Verbesserung der bisher erzielten Ergebnisse ist m6glich, wenn die Materialgewinnung immer yon der gleichen Person durchgeffihrt wird. Die Feinnadetbiopsie ist beliebig wiederholbar. Positive Ergebnisse bei der Feinnadelzytologie vet-

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w. Steiner et al.: Endoskopische Grobnadelbiopsie in Rachen und Kehlkopf

dienen dieselbe Beachtung wie positive histologische Befunde. Negative Resultate sind kritisch zu werten. Wegen des ffir Patient u n d Arzt kurzen, wenig schmerzhaften und risikoarmen Verfahrens ist diese Methode, insbesondere auch fiir die hals-nasen-ohreniirztliche Praxis bei unklaren Schwellungen im Kopf-Hals-Bereich, zu empfehlen.

G. Rosemann (Frankfurt):Der Wert der zytologischen Untersuchungen h~ingt entscheidend vonder Erfahrung des jeweiligen Zytologen ab. Deshalb meine Frage an die Herren Vortragenden: Basieren Ihre Befunde auf den Ergebnissen eines Hals-Nasen-Ohrenarztes mit spezieilenzytologischen Kenntnissen oder hat f/it Sie ein Pathologe die Untersuchungen in Wiirzburg bzw. Erlangen vorgenommen? T. Haubrich (Krefeld): Ich m6chte darauf hinweisen, dag die Qualit~iteiner zytologischen Diagnose nicht nur von der Entnahmequalitgt der Fixation des Abstriehes abh~ingt,sondern entscheidendvonder Erfahrung des Zytologen. Da erfahrungsgem~il3ein solch qualifizierter Zytologe nur in sehr seltenen F~illenzur Verfiigungsteht, soilte Feinnadelbiopsienut an entsprechenden Zentren ausgefdhrt werden. Vielleicht sollte man auch darauf hinweisen, daft nut an den Kliniken eine Punktion des Tumors ausgefiihrt wird, an denen sp/iter auch der Patient operiert wird. I. F. Herrmann (Wiirzburg), SehluBwort: Zu Herrn Lenz: Die theoretische M6glichkeit der Zellverschleppung bei der Feinnadelpunktion besteht. Sie spielt nach grol3en Statistiken, z. B. von sehwedischen Arbeitsgruppen, in der Praxis keine Rolle. Zu Herrn Rosemann: Die Feinnadelpunktion wurde in jedem Fall ohne 5rtliche oder sonstige Narkose

durclageffihrt. Um Mil3verst/indnissezu vermeiden, muff nochmal darauf hingewiesenwerden, daft der zytologisch ge/iul3erteTumorverdacht wie eine entsprechende histologischeBeurteilungzu bewerten ist. Negative Befunde mfissen im Unterschied zu negativen histologischen Ergebnissen immer /iul3erst kritisch geprfift werden. Zu Herrn Haubrich und Herrn Rosemann: Die wichtigste Voraussetzung f/Jr eine Feinnadelpunktion

ist selbstverst/indlichdie Beurteilungsm6glichkeitdutch einen erfahrenen Zytologen, wie dies heute an vielen der groBen pathologischen Institute der Fall ist. Die Notwendigkeit, die Punktion und die Beurteilung der Zytologie - wie verschiedentlichgefordert - in eine Hand zu geben, besteht meiner Meinung nach nicht. Jedoch ist im Zeitalter der Tumorfrfiherkennungzu fordern, leistungsf'~ihigeMethoden zu etablieren and routinem/iBig anzuwenden. Dies gilt auch naeh entsprechender Einweisung und Aufkl/irung ffir die Durchffihrung der Feinnadelpunktion durch den HNO-Arzt in der Praxis. Zu Herrn Richter: AIs Anwendungsbereich der Imprintzytologie wgre denkbar, z.B. intraoperativ

Imprintprfiparate an Stelle von Randexzisionen aus der Umgebung des Tumors zu entnehmen. Vergleiche zwischen beiden Methoden ergaben, dab der Schneilschnittetwas langsamer ist als die Imprintzytologic. Die Zuverl/issigkeit scheint nach den bisherigen Ergebnissen gleieh zu sein.

41. W. Steiner, M. P. Jaumann, H.-J. Pesch (Erlangen): Endoskopisehe Grobnadeibiopsle in Raehen und Kehlkopf Endoscopic Needle Biopsy in Larynx and Pharynx Summary. The needle-biopsy taken in the pharynx and larynx is a simple and reliable procedure for the histological diagnosis of submucosal tumours. It can be performed either in local anaesthesia using the zoom-endoscope by v. Stuckrad or during microlaryngoscopy under general anaesthesie. This method however does neither replace the single biopsy of exophtic tumours nor the microlaryngoscopic excision of suspicious, precancerous lesions.

[The value of fine-needle-cytology, imprint-cytology and histology in the head-neck-region (author's transl)].

Arch. Oto-Rhino-Laryng. 219, 375--395 (Kongrel3bericht 1978) 9 Springer-Verlag 1978 Freie Vortr/ige 40. I. F. Herrmann, H. A. Miiller (a. G.), K. Foe...
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