PRAXIS
M in i-R e v ie w
Praxis 2014; 103 (16): 9 5 5 - 9 6 0
955
Departement Chirurgie, Universitätsspital Basel Urs von H o lzen
D er W e g zu r m o d e rn e n S p e is e rö h re n c h iru rg ie von m a x im a l in vasiv zu m in im a l invasiv H is to ry o f Esophageal Surgery
Zusam m enfassung In der Schweiz werden pro Jahr 520 neue Fälle eines Ösophaguskarzinoms diagnostiziert. 80% der Patienten ver sterben trotz Fortschritten der chirur gischen und medizinischen Therapie daran. Die chirurgische Resektion ist die Therapie der Wahl beim resektablen Karzinom. Bereits 1913 wurde die erste erfolgreiche thorakale Resektion eines Ösophaguskarzinoms durchge führt, aber erst mit der Entwicklung der modernen Anästhesie mit oraler Intubation und Überdruckbeatmung wurden Operationen im Thorax routinemässig möglich. Die Operation kann heute sowohl offen wie auch mi nimal invasiv durchgeführt werden. Die minimal-invasive Operation ist sicher, mit vergleichbarer Mortalität zur offenen Operation in spezialisier ten Zentren. Ebenfalls bestehen keine Unterschiede in Bezug auf die Radika lität der Operation. Die onkologischen Resultate sind in publizierten Serien ebenfalls vergleichbar, Resultate randomisierter Studien sind allerdings noch ausstehend. Schlüsselwörter: Ösophagus - Chirur gie - minimal-invasiv
H in te rg ru n d Ö sophagus karzin om Das Ösophaguskarzinom ist in der west lichen Welt relativ selten. In der Schweiz werden pro Jahr 520 Fälle neu diagnosti© 2014 V e rla g H a n s H u b e r, H o g re fe AG, B e rn
ziert. Trotz grosser Fortschritte der chir urgischen Technik und der systemischen medizinischen Behandlungen gehört das Ösophaguskarzinom leider noch immer zu den Tumorerkrankungen mit der höchsten Letalität. So versterben von diesen 520 neu diagnostizierten Patien ten 420 an ihrer Tumorerkrankung [ 1]. Die Hälfte der Patienten befindet sich bei Diagnosestellung bereits in einem fortgeschrittenen Tumorstadium und ist deshalb nicht mehr operabel. Beim Ösophaguskarzinoms unterschei det man zwei Typen, das Plattenepithelkarziom und das Adenokarzinom. Interessanterweise kam es in den letzten Jahren zu einer deutlichen Verschiebung der Inzidenz dieser beiden Karzinom typen. Während vor 30-40 Jahren fast ausschliesslich Plattenepithelkarzinome Vorlagen, sind es heute in der westlichen Welt vorwiegend Adenokarzinome [2]. In den USA ist das Adenokarzinom des Ösophagus mittlerweile das Karzinom mit der grössten Zunahme der Inzidenz pro Jahr. Als Risikofaktoren für das Auftreten ei nes Plattenepithelkarzinoms sind Alko hol und Rauchen bestens belegt. Beim Adenokarzinom zeigt sich ein erhöhtes Risiko bei Adipositas und vor allem bei der Refluxkrankheit (GERD) mit dem Auftreten eines Barrett-Ösophagus. Beim Barrett-Ösophagus unterscheidet man den normalen Barrett ohne Dyspla sien vom Barrett mit low grade- oder high grade-Dysplasien. Bei high grade-Dys plasien betragen die Progressionsraten zu einem invasiven Adenokarzinom des Ösophagus um die 0,5% pro Jahr [3,4],
Anamnestisch zeigt sich typischerwei se als erstes Symptom eine Dysphagie. Gewichtsabnahme, Schmerzen, Husten oder Heiserkeit sind bereits Spätsymp tome und weisen auf eine fortgeschrit tene Erkrankung hin. Viele Patienten sind asymptomatisch, und die Diagnose wird als Zufallsbefund bei einer Endos kopie gestellt, die wegen anderer Symp tome durchgeführt wurde. Patienten mit Barrett-Ösophagus werden meist einem regelmässigen Screening mittels Endo skopie und standardisierter Biopsien unterzogen, um eine Progression in ein Karzinom möglichst früh zu diagnosti zieren. Zur Diagnostik des Ösophaguskarzi noms gehören das Studium der Kran kengeschichte sowie die klinische Unter suchung. Eine Endoskopie mit Biopsie ist die Untersuchung der Wahl zur Be stätigung der Diagnose. Ebenfalls wird ein endoskopischer Ultraschall (EUS) durchgeführt, um das Stadium der Er krankung festzustellen. Zur Komplettie rung des Stagings gehört eine CT-Untersuchung des Thorax und Abdomens, sowie meist eine PET/CT-Untersuchung
Im A rtike l ve rw e n d e te A bkürzungen: CT
C om puter-Tom pgraphie
EUS
Endoskopischer U ltraschall
GERD
G astroösophageale R efluxkrank
PET
Positronenem issions-Tom p-
TNM
K lassifikation M a lig n e rT u m o re
heit graphie (P rim ä rtu m or, Lym phkoten, M etatstasen) D O 11 0 .10 2 4 /1 6 6 1 -8 1 5 7 /a 0 0 1 7 4 4
PRAXIS
zum Ausschluss einer okkulten Fernme tastasierung. Die Stadieneinteilung erfolgt nach dem TNM-System. Abhängig davon erfolgt die weitere Therapieplanung. Dazu ist die Vorstellung der Patienten in einem multidisziplinären Tumorboard zwin gend notwendig. Die Therapie der Wahl beim resektablen Ösophaguskarzinom ist die Resektion des Tumors im Gesunden mit Entfer nung der regionären Lymphknoten. Einzig beim Frühkarzinom (Tla) und bei hochgradigen Dysplasien kann eine endoskopische Therapie durchgeführt werden. Bei frühen Stadien (Tlb,2) ohne Hinweise für eine Lymphknotenme tastasierung erfolgt normalerweise die Operation direkt ohne Vorbehandlung. Bei lokal fortgeschrittenen Tumoren (T3,4 N+) erfolgt zuerst eine neoadju vante Vorbehandlung mittels Radioche motherapie oder Chemotherapie alleine, gefolgt von der Resektion. Die Rekonst ruktion wird mit einem Magenhochzug durchgeführt, kann jedoch auch mittels Kolon- oder Jejunuminterponat erfol gen. Anastomosiert wird dabei entweder intrathorakal oder zervikal.
H is to r is c h e E n t w ic k lu n g
M in i- R e v i e w
beschrieben werden [6]. Auch in der alten chinesischen Literatur findet sich bereits um 1000 v.Chr. die Beschreibung von Dysphagie aufgrund eines Ösopha guskarzinoms. In der westlichen Welt findet sich lan ge keine Beschreibung des Ösophagus oder der Ösophaguschirurgie. Der grie chische Arzt Galen, 130-200 n.Chr., er wähnt eine Geschwulst als Ursache für einen Verschluss der Speiseröhre [7]. Er kann also als «Erstbeschreiber» des Öso phaguskarzinoms in der westlichen Welt gelten. Eine chirurgische Intervention war damals aber unmöglich, und der Ösophagus galt aufgrund seiner Lage bis ins Mittelalter als unzugänglich. Erst durch die anatomischen Studien der Renaissance erlangte man mehr Wissen über die Lage und mögliche Zugänge zur Speiseröhre. Richard Wiseman, 1621-1676, Sergeant Surgeon to the King in England erwähnt 1676 in einer Publikation, dass ein «Riss im Ösophagus genäht werden sollte» [8]. 1750 wird erstmals die zervikale Ösophagotomie beschrieben zur Entfer nung von Fremdkörpern, und 1868 er folgt die Erfindung des Ösophagoskopes durch Bevan und Kussmaul [9], welches erstmals die Untersuchung des Ösopha gus möglich machte.
P ra x is 2 0 1 4 ; 103 (1 6 ): 9 5 5 - 9 6 0
956
Aber auch dann dauerte es bis 1877 bis Vincenz Czerny, 1842-1916, nach inten siver Vorarbeit am Tiermodel die erste erfolgreiche Resektion der Speiseröhre am Hals gelang. Das untere Ende des Ösophagus wurde durch die Haut aus geleitet. Der thorakale Ösophagus galt aber noch immer als unzugänglich. Die erste erfolgreiche transthorakale Resektion der Speiseröhre erfolgte 1913 durch Franz Torek, 1861-1938, in New York [10,11]. Der zervikale Ösophagus wurde ebenfalls am Hals ausgeleitet, der distale Ösophagus verschlossen und eine Gastrostomie angelegt. Eine Kon tinuitätswiederherstellung konnte nicht durchgeführt werden. Die Nahrungspas sage wurde durch einen Gummischlauch hergestellt, der im Hals in die zervikale Ösophagostomie und im Abdomen in die Gastrostomie eingeführt wurde. Die se Patientin überlebte für zwölf Jahre (Abb. la und b)! Im gleichen Jahr erfolgte auch die ers te erfolgreiche transpleurale Resekti on eines Kardiakarzinoms durch J. H. Zajieer in Leiden [12]. Auch hier erfolgte die Nahrungspassage mittels Gummi schlauch extrakorporell. Die nächsten Jahre waren dann haupt sächlich durch Fehlschläge gekennzeich net. Die Mortalitätsrate aller bis 1932
d e r Ö s o p h a g u s c h ir u r g ie
Die Erstbeschreibung einer chirurgi schen Intervention bei Ösophagus findet sich im Edwin Smith Papyrus [5], das vom amerikanischen Ägyptologen Ed win Smith 1862 entdeckt wurde und auf ca. 3000-2500 v.Chr. datiert wurde. Es handelt es sich dabei um die erste ana tomische, physiologische, klinische und pathologische Beschreibung verschie dener medizinischer Fälle. Fall 28 von 48 handelt von einer klaffenden Wunde am Hals mit Eröffnung des Ösophagus. Der Autor beschreibt eine Naht des ver letzten Ösophagus. Erstaunlicherweise scheint dieser Patient die Verletzung zumindest initial überlebt zu haben, da das Auftreten und die Behandlung von Fieber am 10. Tag nach der Verletzung
Abb. ia und b: P a tie ntin nach e rfo lg re ic h e r Ö sop hag usre sektion 1913 [10].
PRAXIS
durchgeführten Operationen lag bei über 95% [13]. Deshalb wurden neue Operationsmethoden ohne Eröffnung des Thorax gesucht. George Grey Turner beschreibt 1933 die transhiatale Ösophagusresektion [14]. Bei dieser Operation wird der Ösopha gus stumpf vom Abdomen her her auspräpariert ohne Eröffnung des Tho rax. Die Rekonstruktion wurde damals in einer zweiten Operation mit einem subkutanen Hautschlauch durchgeführt. Oshawa in Japan beschreibt 1933 erst mals die Resektion des thorakalen Ösophagus und die gleichzeitige Re konstruktion mittels Magenhochzug. 8 von 18 operierten Patienten überlebten die Operation [15]. Diese chirurgische Meisterleistung wurde im Westen aller dings erst viel später bekannt.
Modernes Zeitalter der offenen Chirurgie Mit der Entwicklung und den Fortschrit ten der modernen Anästhesie mit der ora len Intubation mit Überdruckbeatmung wurden Operationen im Thorax möglich [16]. Damit begann auch das moderne Zeitalter der offenen Ösophaguschirurgie. Ivor Lewis publizierte die nach ihm be nannte Operationsmethode mittels La parotomie und rechtsseitiger Thorako tomie mit intrathorakaler Anastomose 1946 [17]. Diese Operation entwickel te sich zur Standardmethode, und die transhiatale Operation geriet etwas in Vergessenheit bis Mark Orringer die transhiatale Operation 1978 erneut pu blizierte und verfeinerte [18], Bereits zwei Jahre früher wurde 1976 von McKeown eine weitere Variante publi ziert [19], bei der die Laparotomie und die rechtsseitige Thorakotomie um eine dritte Inzision ergänzt, und die Anasto mose wie bei der transhiatalen Operati on am Hals angelegt wurde. Bis heute gelten sowohl die Ivor Lewis, die McKeowen als auch die transhiatale Ösophagusresektion mit ihren diversen Modifikationen als weltweiter Standard.
M in i- R e v i e w
P ra x is 2 0 1 4 ; 103 (16 ): 9 5 5 - 9 6 0
957
f.
nw
fy
J i
>
X \
• H B
^ ■
T P
#
VA
h
M
V
.i
*
\ f*
ic h % 9If Oe
, '
*VA
%
Abb. 2:T ho ra k o s k o p isch e n Ö sophagusresek
Abb. 3: Die Vena azygos is t d u rc h tre n n t
tio n . Die Lunge w ird nach vo rn e w e g g e h a lte n
und de r Ö sophagus w ird m it den u m lie g e n
und die Pleura zw ischen Ö sophagus und
den L ym p hkn oten aus de m M e d ia s tin u m
Lunge bis z u r Vena azygos in z id ie rt. Beson
fre ip rä p a rie rt (V A = d u rch tre n n te Vena azygos,
ders v o rs ic h tig m uss dies is t im Bereich des
O e=Ösophagus).
rechten H a u p ts ta m m b ro n c h u s geschehen (H B = rech te r H a u p tsta m m b ro n ch u s,V A = V e n a azygos).
Die Überlebensraten scheinen bei die sen Operationsmethoden in etwa gleich zu sein mit 5-Jahresüberlebensraten um die 25-50% je nach publizierter Serie. Beim Typ-I-Adenokarzinom des dista len Ösophagus zeigte sich in einer randomisierten Studie ein Trend zu einem besseren Überleben bei der transthora kalen Operationsmethode gegenüber der transhiatalen Operationsmethode. Dies wahrscheinlich aufgrund der besseren Lymphadenektomie bei Patienten mit limitiertem Lymphknotenbefall [20-22].
gusresektion von Swanstrom und Han sen publiziert [25]. Die moderne minimal-invasive Ösopha gusresektion wurde von Luketich et al. massgeblich vorangetrieben [26]. Dabei handelt es sich um eine total minimal-
Minimal invasive Chirurgie Mit dem Aufkommen der minimal in vasiven Chirurgie in den 1980er Jahren kam es auch zu einer Veränderung der Operationstechniken am Ösophagus. Für gutartige Pathologien des Öso phagus, wie der Refluxchirurgie (Nis sen Fundoplikatio) und der Achalasie (Heller-Myotomie) hat sich heute die minimal-invasive Chirurgie als Standard etabliert und die offene Chirurgie prak tisch vollständig abgelöst. Beim Ösophaguskarzinom dauert die ser Wandel etwas länger. Cuschieri et al. beschrieben 1992 die endoskopische Ösophagusresektion mittels rechtsseiti ger Thorakoskopie [23]. Diese Methode wurde 1993 durch Collard et al. verfei nert [24]. 1997 wurden erste Resultate einer Gruppe von Patienten mit laparo skopischer totaler transhiataler Ösopha-
Abb. 4a und b: V e rh e ilte Inzisionen sechs W ochen nach m in im a l invasive r Ö sop hag us resektion.
PRAXIS
M in i-R eview
Key m ess ag e s
• Jede Dysphagie muss mittels Endoskopie und Biopsien abgeklärt werden. • Staging des Ösophaguskarzinoms erfolgt mittels Endosonographie (EUS), CT Thorax/Abdomen und evtl. PET/CT. • Direkte chirurgische Resektion bei Frühstadien, neoadjuvante Therapie bei lokal fortgeschrittenen Stadien. • Die minimal-invasive Resektion ist sicher, mit vergleichbaren Resultaten zur offenen Resektion in spezialisierten Zentren.
L e r n fr a g e n
1. Ein 76-jähriger Patient mit bekanntem Reflux stellt sich mit Dysphagie für fes te und flüssige Speisen bei Ihnen in der Praxis vor. Es besteht ebenfalls ein Gewichtsverlust von 8 kg in den letzten drei Monaten. Sie stellen klinisch den Verdacht auf ein Ösophaguskarzinom. Wie ist das weitere Vorgehen? (Mehr fachauswahl, mehrere richtige Antworten) a) Endoskopie mit Biopsie b) CT Thorax/Abdomen c) Endosonographie (EUS) bei sichtbarem Tumor in der Endoskopie d) Vorstellung an einem interdisziplinären Tumorboard 2. Welche Aussagen sind richtig zur minimal-invasiven Resektion beim Ösopha guskarzinom? (Mehrfachauswahl, mehrere richtige Antworten) a) Die Operation ist sicher, mit vergleichbarer Mortalität zur offenen Opera tion in spezialisierten Zentren. b) Das Fünfjahres-Überleben ist besser bei der offenen Operation im Ver gleich zur minimal-invasiven Operation. c) Die minimal-invasive Operation zeigt eine vergleichbare Radikalität zur offenen Operation. d) Die minimal-invasive Operation zeigte bessere Kurzzeitresultate in einer randomisierten prospektiven Studie als die offene Operation.
invasive Operation mittels Laparosko pie und Thorakoskopie [27-29]. Der Ösophagus wird video-thorakoskopisch mit vier bis fünf Trokaren dargestellt und unter Resektion der umliegenden Lymphknoten mobilisiert (Abb. 2 und 3). Laparoskopisch wird dann der Ma gen mobilisiert und der Magenschlauch gebildet. Gleichzeitig wird eine jejunale Ernährungssonde eingelegt. Die Anasto mose kann sowohl zervikal als auch tho rakal durchgeführt werden. Dieses Vorgehen bieten auch wir unse ren Patienten an. Postoperativ verbrin gen die Patienten eine Nacht auf der Intensivstation zur Überwachung und werden anschliessend auf die Normalab teilung verlegt. Der Austritt nachhause
oder in die Rehabilitation findet norma lerweise 10-14 Tage postoperativ statt. Abbildung 4a und b zeigt die verheilten Inzisionen sechs Wochen postoperativ, Abbildung lb im Vergleich dazu die In zision der ersten Ösophagusresektion von Torek von vor hundert Jahren.
R e s u lta te d e r m in im a l in v a s iv e n C h ir u r g ie
Mehrere Studien konnten die Sicherheit der minimal-invasiven Ösophagusresek tion zeigen. Die Mortalitätsraten liegen in geübten Zentren unter 2% [29] und sind vergleichbar mit der offenen Resek tion. Ebenfalls konnte eine vergleichba
Praxis 2014; 103 (16): 9 5 5 - 9 6 0
958
re Radikalität in Bezug auf die Anzahl der entfernten Lymphknoten sowie die RO-Resektionsrate demonstriert wer den [30]. Bezüglich des krankheitsfreien Überlebens und des Gesamtüberlebens zeigen die meisten Studien vergleichba re Resultate verglichen mit historischen Kontrollen oder der offenen Chirurgie [26]. Die bisher einzige publizierte pro spektive randomisierte Studie, die die minimal-invasive mit der offenen Öso phagusresektion verglich, zeigte eine kleinere Inzidenz von pulmonalen Kom plikationen, eine kürzere Hospitalisationsdauer und eine bessere kurzzeitige Lebensqualität zugunsten der minimal invasiven Operation, ohne Kompromiss bei der Qualität des Resektates [21]. Die onkologischen Langzeitresultate dieser Studie werden mit Spannung erwartet.
D an k
Besonderen Dank an Frau Dr. Barbara Ling für die Übersetzung ins Französi sche.
A b s tr a c t
520 new cases of esophageal carcino ma are diagnosed in Switzerland per year. 80% of these patients eventually die from their disease despite recent advances in surgical technique and systemic treatment. The first success ful thoracic esophageal resection for carcinoma was performed in 1913, but only the introduction of modern anes thesia with oral intubation and posi tive pressure ventilation made thoracic operations routinely feasible. Esopha geal resection can be performed open or minimally invasive. The minimally invasive esophageal resection has been proven to be safe with comparable mortality to open resection. Also, there is no difference in terms of radical ity of the operation. Overall survival seems to be equal in published series, but results of prospective trials are still pending.
PRAXIS
Key words: esophagus - surgery minimally invasive
M in i- R e v i e w
P ra x is 2 0 1 4 ; 103 (16 ): 9 5 5 - 9 6 0
959
Bibliographie 1. 2.
www.nicer.org Brown L, Dewesa S, Chow W: Incidence o f adenocarcinoma o f th e esophagus am ong w h ite Americans by sex, stage and age. J Natl Cancer Inst 2008;100:1184-1187.
R esum e
En Suisse chaque annee sont diagnostiques 520 nouveaux cas de cancer de l'oesophage. 80% des patients dece dent malgre les avancees notables des traitements chirurgicaux et medicaux dans ce domaine. La resection chirurgicale est le traitement de choix pour les cancers eligibles. En 1913 a eu lieu avec succes la premiere resec tion transthoracique d'un cancer de l'oesophage, mais ces interventions transthoraciques n'ont pu etre realisees dans la pratique courante qu a comp ter du developpement des techniques anesthesiologiques modernes incluant l'intubation orale et la ventilation par pression positive. L'intervention peut de nos jours etre realisee ä del ouvert ou par technique mini-invasive. Cette derniere est une technique sure, ayant un taux de mortalite comparable aux techniques ä ciel ouvert dans les centres specialises. Aussi, il n'existe aucune dif ference quant ä la radicalite de l'operation. Les resultats oncologiques sont comparables dans les series publiees, toutefois les resultats d'etudes standar d ises sont encore ä venir. Mots-cles: oesophage - Chirurgie technique mini-invasive
3.
W inters C Jr, SpurlingTJ, Chobanian SJ,et al.: B arrett’s esophagus. A prevalent, occult com pli cation o f gastroesophageal reflux disease. Gastroenterology 1987; 92:118-124.
4.
Drewitz DJ, Sampliner RE.Garewal HS:The incidence o f adenocarcinoma in Barrett's esopha g u s ^ prospective study o f 170 patients follow ed 4.8 years. Am J Gastroenterol 1997; 92: 212-215.
5.
Breasted JH:The Edwin Smith Surgical pabyrus. Chicago: University o f Chicago Press 1930:46: 312-316.
6. 7.
Brewer LA 3rd: History o f surgery o f th e esophagus. Am J Surg 1980; 139:730-743. Eslick GD: Esophageal cancer: a historical perspective. Gastroenterol Clin North Am 2009; 38: 1-15, vii.
8. Wiseman R: Several chirurgicall treatises. London: R. Royston,i676. 9.
Kussmaul A: Zur Geschichte der Oesophago- und Gastroskopie. Arch Klin Med 1898; 6:456.
10. Torek F: The firs t successful case o f resection o f th e thoracic portion o f the Oesophagus for carcinoma. Surg Gynecol Obstet 1913; 16:614-617. 11. Torek F:The operative Treatm ent o f carcinoma o f th e Oesophagus. Ann Surg 1915; 61:385-405. 12. Zaaijer JH: Erfolgreiche transpleurale Resektion eines Cardiacarcinoms. Beitr Klin Chir 1913; 83: 419. 13. KakegawaT, Fujita H: A history o f esophageal surgery in th e tw e n tie th century. Gen Thorac Cardiovasc Surg 2009; 57:55-63. 14. Turner GG: Exzision o f th e Thoracic Oesophagus fo r Carcinoma w ith Construction o f an extrathoracic Gullet. Lancet 1933; 2:1315-1316. 15. OshawaT:The surgery o f th e oesophagus. Jap Chir 19 33 00 :6 04-6 95 . 16. Siewert JR: History o f th e tre a tm e n t o f esophageal cancer. Esophagus 2010;7:183-188. 17. Lewis l:The surgical Treatm ent o f Carcinoma o f the Oesophagus w ith special reference to a new Operation fo r G rowths o f th e m iddleThird. Br J Surg 1946; 34:18-31. 18. O rringer MB, Sloan H: Esophagectomy w ith o u t thoracotom y. J Thorac Cardiovasc Surg 1978; 76 :643 -65 4. 19. McKeown KC: Total three-stage oesophagectomy fo r cancer o f the oesophagus. Br J Surg 1976; 63:259-262. 20. Hulscher JB.Tijssen JG.Obertop H,van Lanschot JJ:Transthoracic versus transhiatal resection fo r carcinoma o f th e esophagus: a meta-analysis. Ann Thorac Surg. 2001; 72:306-313. 21. Hulscher JB, van SandickJW.de Boer AG ,et al.: Extended transthoracic resection compared
K o rre s p o n d e n z a d re s s e
PD Dr. med. Urs von Holzen Departement Chirurgie Universitätsspital Basel Spitalstrasse 21 4031 Basel
w ith lim ited transhiatal resection fo r adenocarcinoma o f th e esophagus. N Engl J Med 2002; 347:1662-1669. 22. Om loo JM, Lagarde SM, Hulscher JB, et al.: Extended transthoracic resection compared w ith lim ited transhiatal resection fo r adenocarcinoma o f th e m id /d istal esophagus: five-year survival o f a randomized clinical tria l. Ann Surg 2007; 24 6:99 2-1 000 ; discussion 1000-1001. 23. Cuschieri A, Shimi S, Banting S: Endoscopic Esophagectomy th ro u g h a rig ht thoracoscopic ap proach. J R Coll Surg Edinb 1992; 37:7-11. 24. Collard JM, Lengele B, O tte JB, Kestens PJ:En bloc and standard esophagectomies by thoracos
[email protected] copy. Ann Thorac Surg 1993; 56:675-679. 25. Swanstrom LL, Hansen P: Laparoscopic Total Esophagectomy. Arch Surg 1997; 132:943-949. 26. Yamamoto M, Weber JM, Karl RC, M eredith KL: M in im a lly invasive surgery fo r esophageal cancer: review o f th e literature and in stitu tio n a l experience. Cancer Control 2013;20:130-137.
Interessenskonfiikt: Der A utor erklärt, dass kein Interessenskonflikt besteht.
27. Luketich JD, Alvelo-Rivera M, Buenaventura PO, et al.: M in im a lly invasive esophagectomy: outcomes in 222 patients. Ann Surg 2003; 238:486-495.
M anuskript eingereicht: 3.2.2014, revidierte Fassung angenomm en: 24.2.2014.
28. Luketich JD, Schauer RR, Christie NA, et al.: M in im a lly invasive esophagectomy. Ann Thoracic Surg 2000; 70:906-912.
PRAXIS
M in i-R eview
Praxis 2014; 103 (16): 9 5 5 - 9 6 0
960
29. Luketich JD, Pennathur A, Awais O, et al.: Outcomes after m in im ally invasive Esophagectomy. Ann Surg 2012; 256:95-103. 30. Smithers BM ,G otley DC, M a rtin l,Thom asJM :C om parision o f the outcomes between open and m in im a lly invasive esophagectomy. Ann Surg 2007; 245:232-240. 31. Biere SS, van Berge Henegouwen Ml, Maas KW,et al.: M in im ally invasive versus open oesophagectomy fo r patients w ith oesopha geal cancer: a m ulticentre, open-label, randomised controlled trial. Lancet 2012; 379:1887-1892.
•Sptpu puis (p pun (d ‘(e uajiOMtuy ' z ■§qipu puis (p pun (d (q ‘(e uojiOMjuy q us3ej|UJ3-| uap nz
u 3 ;j o m ; u v
Copyright of Praxis (16618157) is the property of Verlag Hans Huber Hogrefe AG and its content may not be copied or emailed to multiple sites or posted to a listserv without the copyright holder's express written permission. However, users may print, download, or email articles for individual use.