Zur Differentialdiagnostik von Lebermetastasierung und regionaler Leberverfettung: Vergleich von CT und MRT Von W. Schörner', K. :~eumann',M. ~ a n g e r ' 7'. . ~ e i l n ' H. , ~ e c und p R. Felix'

Zusammenfassung-.. Der Stellenwert der MRT für die in der C T unter Umständen schwierige Differenzierung zwischen Lebernietastasen und lokaler Leberverfettung wurde an 18 Patienten mit Lebermetastasen und 10 Patienten mit lokaler Verfet,tung der Leber untersucht. In der CT kamen beide Läsionstypen in ähnlicher Weise jeweils hypodens zur Darstellung. Demgegenüber ergab die MRT für Metastasen und Vert'ettungsareale unterschiedliche Bilder: T,- (GE 306/12) und Tz-gewichtete Aufnahmen (SE 1600/105) zeigten Metastasen deutlich signaldifferent, während lokale Verfettungen in beiden Sequenzen keiiie oder nur geringe Signaldifierenzen zur normalen Leber aufwiesen. Quantitativ waren die MRT-Signalintensitäten beider Läsionstypen signifikant verschieden. Bei in der CI' nicht eindeutiger Differenzierung zwischen Metastase und lokaler Verfettung ermöglicht die MRT eine sichere Differentialdiagnose. Schlüsselwörter MRT - Leberverfettung - Lebermetastaseii - Differentialdiagnose

T h e differential diagnosis of liver metastases a n d localised fatty deposition in the liver: acomparison ofCT a n d MRI Differentiation between liver rnetastases arid local fat desposition may be dificult when using C1'; the value of MRJ was therefore investigated in 18 patients with metastases and ten patients with fat deposits. CT shows both lesions as similar hypodense areas. MRI. however, produces different appearances: T1- and 2-weighted images show rnarked differences in the signal arisingfrorn metastases, whereas local fat collections in both sequences differ little in their signal from normal liver. Quantitative M131 signal intensity of the two types of lesion were also different. M'here the differentiation by CT may be dificult, it rnay be made with certainty by means of MRI. Key words M R - Fatty deposition in liver - Liver metastases - Differential diagnosis

Bei Patienten mit einer malignen (;runderkrankung stellt sich in vielen Fällen die Frage nach einer möglichen 1.cbcrmetaslasierung. Als Screeninguntersuchung kommt heule vor allem die Sonographie zur Anwendung, während bei suspekten. sonographisch nicht eindeulig abzuklärenden Befunden die Computertoiriographie (Cl') das entscheidende Verfahren ist.

der Nachweis von Metastasen erschwert. Rcsondere differentialdiagnostische Probleme ergeben sich jedoch. wenn eine lokal ungleichmäßig verleilte, regionäre Verfettung nicht auszuschließeri ist. So kommt es vor. daß bei cincr umschriebenen hypodensen Läsion auch untcr Anwendung unterschiedlicher kontrastrnittelunterstützter (:TVerfahren nach bildmorphologischen Kriterien zwischen einer Metastase und einer regionären Verfettung nicht unterschicdcn werden karin (7, 13,17).

In der CT treten Lebermetastasen im allgcmcincn als pririiär hypodense 1,tisionen mit iintcrschiedlichem Kontrastmittelanreicherungsvcrhalten in Erscheinung (1). Bei einer diffusen 1.cberverfetturig. die ebenfalls durch eine hypodensc Darstellung gekennzeichnet ist. ist

Die vorliegende Arbeit untcrsiicht den StelIeriwert der Magnetresonanztomographie (MRT) hinsichllich der differentialdiagnostischen Möglichkeilen einer Unterscheidung zwischeri Lebernietastasen und regionärer 1.cbcrvert'ettung.

Einleitung

Fortschr. Röri(geiistr. 154.6 (1991)628-633 O (;corg'l'hierne Verlag Sliittgnrt . NRWYnrk

Dieses Dokument wurde zum persönlichen Gebrauch heruntergeladen. Vervielfältigung nur mit Zustimmung des Verlages.

Strahlenklinik und Poliklinik' (Direktor: Prof. DY.R . Felix) lind Chirurgische Klinik und I'oliklinikz (1)irektor:Prof. 1)r. P. Neul~nus). i~nivci'sitätsklinik~~m HiidolfVirchow. Staridort Charlottenburg. Freie llniversität Harlin

Z u r U ~ ~ e r e n t i c i l d i a g n o s tuori i k Lebernte~astusierur~g rirld regionaler Leberuerfettung -- -

Patienten und Methode Palienlen Die Studie umfaßte 2 Kollektive: 18 Paticiiteri (1 2 weiblich. h männlicli. 27- 79 Jahrc) m i t Lcbermetastasen (Kollektiv I ) uiid 1 0 Patienten (7 weiblich. 3 männlich. 39-70 .lahrc) m i t regionären Leberverfettungeii (Kollektiv 2). Bei alleii Pilt.i~lltt?ll mit regionarcr Lcbcrvcrfcttung konnte das Vorliegen einer Lebernietastasieruiig compiltertoniographisch zunächst nicht ausgc schlossen werden. I3ei 17 Paticntcn d r s Kollcktivcs 1 lagcn histologisch gesicherte maligne Cruriderkraiikuiigeii vor (5 Kolon-/Rekt.urnkarzinomc. 5 Mammakarzinome. 2 Pankreaskarzinorne, 1 Hypernepliroin, 1 I~arnblasenkarzinnm.1 '~onsillcnkarzinom. 1 malignes Melanom, 1 malignes Karxinoid). Bei einer Patieiitin wurdc klinisch u n d sonographisch ein weit fortgeschrittener riialigner Ovarialtumor diagnostiziert. Die Patienten wiesen i n 2 Fällen eine Solitärnielaslase und iii 16 Fällen inultiple I.eI)er~iiet.astascn auf. Dic Sichcriing der Lebermetastasierung erfolgte bei 8 Patienten durcli den intraoprirativcn bzw. histologischen Befund und bei 10 Patienten durch deii Nachweis eiiier Tiimorprogressioii bzw. cincs fortschreitenden Wachstums der Leberläsionen i n CTVerlaufskontrollen. Bei dcn 10 Patienten m i t regionären Leberverfettuiigen (Kollektiv 2)wurden in dcr CT i n 3 Fällcn e i n solitäres Areal sowie i n 7 Fällen rniiltiple Areale uinschriebener Hypodensität fcstgestellt (Tab. 1). Bei 5 Patienten erfolgte die Abklärurig der ~oiiiputerloinograpliicch nachgewiesenen hypodcnscn Arcalc durch Biopsie, wobei die histologisclien Untersuchuiigen i n allen Fällcn Zcichcn der Verfettung und den Ausschluß malignen

Patient Nr. Alter (Jahre)/ Geschl 1 58/w 2 52/w 3 47/w 4 39/m 5 681w

6 64/w 7 45lm

Forlschr. llöntgenstr. 154.6

.-.-

..

I multipel umschrieben konfluierend multipel umschrieben konfluierend multipel flachenhaft konfluierend multipel umschrieben konfluierend multipel flächenhaft konfluierend multipel flächenhaft konfluierend flächenhaft konfluierend

I I

--

Dic MRT-Untcrsuchungcn wurden an einem 0.5 'Tesla-Toiiiograplieii (Magnetoiri, Sieiiiens) iri axialer Eberie (Schichtdicke: 10 m m ) durchgeführt. Es wurden jeweils .I',-u n d 'l'p-betonte Aufnahmen erstellt. Dic Ti-gcwichteton A u h a h m o n rirlolgtrin i m Gradientenecho(GE)-Verfahreri (TR = 306 iris. TE = 12 ms. Anregungswinkel - 90". 4 1)atenakquisitionen: abgekürzte Schreibwcisc GE 306/'12). Die TB-gewichteten Aufnahmen basierten auf einer Spinecho(SE)-Sequenz (TR = 1600 nis, TE = 105 ins, 1 Datenakquisition: abgekürzte Schreibweise SE lG00/105). Für dic Bilderstellung wurdc cinc 25hcr Matrix vcrwandt. Das Intervall zwischen CT- und MRT-Uritersucliurig betrug i m Mittel8 Tage.

Tab. 1 Patienten mit fokaler Lebe~erfettungvisuelle Befunde der CT und MRT Aufnahmen und Art der Diagnosesicherung

Diagnosesicherung

I

~ignalintensitat') Tib) T)',

I

I nicht abgrenzbar

I

=

=

I histologisch

I

I

--

flächenhafi unscharf abgrenzbar

-

+

histologisch

. .

flächenhaft unscharf abgrenzbar

=

-

histologisch

--

flachenhaft unscharf abgrenzbar

+

=

histologisch

--

flächenhaft unscharf abgrenzbar

+

+

histologisch

flachenhaft unscharf abgrenzbar

-

+

Verlaufskontrolle 31 Monate, keineveränderung des Leberbefundes Verlaufskontrolle 20 Monate. kein Hinweis auf maligne Erkrankung Verlaufskontrolle 9 Monate, kein Hinweis auf maligne Erkrankung Verlaufskontrolle 18 Monate, kein Hinweis auf maligne Erkrankung Verlaufskontrolle 26 Monate, kein Hinweis maligne Erkrankung

--

flächenhaft unscharf abgrenzbar

+

8 70/w

solitar umschrieben

--

solitär flachenhaft

-

9 54/w

solitär umschrieben

-

nicht abgrenzbar

.. P

P

10 50Jm

solitar umschrieben

-

nicht abgrenzbar

=

=

. ~.

--- - --

Die CT-lJiit.ersuctiiii~geii erfolgteri an unterschiedlichen CT-Anlagen. i n allen Fällen jedoch a n Geräten der 3. Generation. I m Regclfall wurdc cinc Schichtdicke von K odcr 10 iiiiii gewählt. Die Uiitersucliiirigei~setzleii sich aus einer Ilativ(11 = 28) sowie einer kontrastmittelunterstützten Aufnahmcseric i n der Hegel m i t 200 m l Kontrastmittrl-Schnelltrnpliniiusion ( n = 22) zusnmnieii.

l M RT

Konfiguration ~ i c h t e ~ )Konfiguration

I

P

629

Wachstums crgabcn. Vicr der verbleibenden 5 Patienten, bei denen keine bioptisclie ßefiiiidkontrolle vorlag, boten über den zunächst geäußerten CI'-Verdacht einer Lcbermetastasierung hinaus wcdor zurri Zeitpunkt der Erstuntrrsuchung noch bei den nachiiolgenden Koritrolliiiitersiichii~igeri Hinweise für eine riialigne Erkrankung. Bei einer a n einem Mammakarzinom erkrankten Patientin (I'at. Nr. 6. l'ab. I ) konnte cine inalignc I.eberveräriderung diirc:li (1t:ri Nachweis eines über 31 Moiiale tiiriweg unveräriderten Leberbefundes ausgeschlossen werden.

visueller Befund der Leberlasionen

lCT

--

.-

~---~-.--.--P

P -

~ -- .

im Vergleich zum normalen Leberparenchym.7 mögliche Graduierungen: +++J---: hochgradigerhöhtlerniedrigt, ++/--: mittelgradigerhöhl/erniedrigt, +/ -:geringgradigerhoht/erniedrigt,=: isodens/isointens Tc PulssequenzGE306/12.T2: PulssequenzSE 1600J105

-

Dieses Dokument wurde zum persönlichen Gebrauch heruntergeladen. Vervielfältigung nur mit Zustimmung des Verlages.

..

Abb 1 CU. d DieT,-belonte MRT-Aufnahme(GE306112)(c)zeigtdie Lasionenalsmultiple rundliche. teilweise konfluierendeAreale mit hochgradigverminderter Signalintensitat In derT,-betonten Aufnahme(SE 1600f 105)(d)Darstellung hochgradighyperintenser Lasionen,diesich deutlich gegendassignalarmenormale Leberparenchymabheben Abb. 1 CT und MRT bei Lebermetastasierung.In beiden Untersuchungsverfahrendeutliche Dichte-bzw. Signalintensitatsdifferenzder Metastasenim Vergleich zum normalen Leberparenchym(45jahrige Patientin mit Mammakarzinom, Lebermelastasenhistologisch gesichert).

Auswertung Die Auswertiing der (:'I'- bzw. MRT-Uritersuchungcn crfolgtc hinsichtlich des Dichte- und Signalvcrhaltens der ziinächsl i n der CT nachgcwicscncn Läsionen. F ü r jederi Patieiiten wurden Zielschichten ausgewählt. i n dcncn dic Leberläsionen am bcstcn (optimale Abgrenzbarkeit, größter Diirchrncsscr. homogene Dichtewertverteilung) crfaßt waren. Die Bewertung der MH'1'-Untersuchurigen wiirde auf' korrcspondicrcnden Schichten für T,- und Tz-bctontc Sequenzen vorgenommen. Die Dichtc bzw. Signalintensität der Läsioncn irn Vcrgleich zum riorinaleri I.eberparenchym wurde visuell beurteilt (Graduicrungen: hochgradig/ mittelgradig/gcringgradig hyperdens bzw. hyperintens. isodcns bzw. isointens. geringgradig/mittclgradig/hochgradig hypoderis bzw. hypointens). Außerdeiri wurde lur dic MRT-Untersuchungen i n T - u n d T*-gcwichteter Sequeriz iri beiden Kollektiven durch qiiarititative Bestimmung der Signalintensität (SI) i n geeignet gcwähltcn HO1 (regions of iriteresi.) rlirc prozcntualc Signalintensitätsdillorcnz zwischen den fokalen Leberläsionen u n d dem nurmaleri Leberparenchym crmittclt:

Soweit i n dcr MR'f cinc cornputcrtornographisch nachgewiesene fokale 1.eberlÄsion nicht als signnldifTercntc Läsion i n Erscheinung trat. wurden entsprechend der CT-Uiitersiichuiig unter ~erücks'ichtigunganatomischer Lcitstrukturen (insbesondere Cefäßstr~iktureii)korrespondierende 1.eberareale i n der MR'r-Aufnahme für die I3es$mmung der Sigriäliritensitätswerte iin Bereich der Lcbcrläsion bzw. dcs normalcn Lcberparenchyms ausgewählt. Es wiirde niittels Wilcoxon-Tests für ungcpaartc Stichproben geprüft. ob sich die prozentualen SI-Differerizeii I.äsion/r.eber der beidcn Kollcktivo signifikant voneinander unterschieden (p 0.001). ;

Dieses Dokument wurde zum persönlichen Gebrauch heruntergeladen. Vervielfältigung nur mit Zustimmung des Verlages.

Abb. 1 a u. b Native und kontrastmittelunterstutzte CT. In der Nativaufnahme(a) Nachweis multipler konfluierender Areale, die im Vergleich zum normalen Lebergewebe hochgradig hypodens erscheinen. Nach Kontrastmittelgabe(b)erheblicher Dichteanstieginden Randbereichender Lasionen.

-

--

.--

For~sc.ltr.RrirllyonsLr. 154,h

..

Abb. 2 a U. b Native und kontrastmittelunterstützte CT: in der Nativaiifnahme (a) Darstellung multipler, gut abgrenzbarer hypodenser Lasionen inder gesamten Leber. deren Kontrast zum normalen Leberparenchym nach Kontrastmittelgabe (b)weiter ansteigt. Nachweisder Leberzystealsschari begrenztes Areal mit hochgradigverminderter Dichte im dorsalen Anteil des rechten Leberlappens (Pfeil).

Abb. 2 c U. d Native MRT-Untersuchung:abgesehen vonder bekannten Leberzyste (Pfeil) sowohl inderT,.betontenAufnahme (GE306112)(c)als auch inder T,-betonten Aufnahme (SE 16001105)(d) homogene Darstellungder Leber ohne Nachweis signaldifferenter Läsionen. Abb. 2 CT und MRT bei fokaler Lebe~erfettung(58jahrigePatientin, Verlauf uber 18 Monateohne Hinweis auf maligne Grunderkrankung, bioptisch FettleberHepatitis ohne Anhalt für Malignität, Tab. 1, Pat. Nr. 1).Während der computertomographische Nachweis multipler hypodenser Leberläsionen keine hinreichende Abgrenzungzwischen Metastasen und lokalen Verfettungsarealen erlaubt. kann in der MRT bei weitgehend unauffälliger Signalintensitätsverteilungeine Lebermetastasierungausgeschlossenund der Befund als Verfettunggewertet werden. Als Nebenbefund solitare Leberzyste.

Ergebnisse Kollektiv 1 (~e~errnetastas-erd

Bei den 18 Patienten mit Lebermetastasen ergab die visuelle Bewertung der CT-Aufnahmen in allen Fällen umschriebene Läsionen verminderter Dichte (1mal gering, 8mal mittelgradig, 9mal hochgradig hypodens). Bei 9 von 13 kontrastmitteluntersützten Untersuchungen wiesen die Metastasen einen im Vergleich zum Lebergewebe mäßig- bis hochgradig verminderten Dichteanstieg auf, in 4 Fällen ergab sich eine deutlichc Kontrastmittelauinahme in den Randbereichcn dcr 1,äsionen mit verrnindertern Dichteanstieg irn Zentrum. Die korrespondierenden MR'i'Auhahmen zeigten die Metastasen in allen 1;ällen als cin-

deutig signaldifferente Läsionen: In T,-betonten Aufnahmen waren die l,ebermetastas.cn jeweils hypointens (13rnal mittcl-, 5rnal hochgradig hypointens), in den T>betonten Aufnahmen jeweils hyperinleiis (9mal mittel-, 8nial hochgradig hyperintens) (Abb. 1). Bei einem Patienten konnten keine 'T2-betonten Aufnahmen angefertigt werden. Kollektiv 2 (Regionale Leberver-e~tung)

Bei den 10 Patienten des Kollektivs 2 kamen die Regionen fokaler Leberverfettung in den Cl'-Aufnahmen jeweils hypodens zur Darstellung. Bei visiieller Bewcrtung wurden diesc Vcrfcttungsarcalc in 2 Fallen als gcring-

031

Dieses Dokument wurde zum persönlichen Gebrauch heruntergeladen. Vervielfältigung nur mit Zustimmung des Verlages.

Zur L)i/f'erenl'iuldinyr~osi~k cion Leberr~tt./u.x/osirruriyiilld rc~iorculo'LeDo.i~erfet~ur~,q . .- P.--- - .

1U Schiirner und Miturb.

-100

1

I Metastasen Verfetlungen

Metastasen Verfettungen

Tl-Wichtung

T2-Wlchtung

Abb. 3 Wertebereiche der prozentualen Signalintensitätsdifferenzen zwischen Lasionen und normalem Leberparenchym bei Lebermetastasen (38 Läsionen)und fokaler Lebe~erfetiung (20 Läsionen) in T,- undT2-betonten MRT-Aufnahmen (GE 306/ 12 und SE 16001105). Zusatzlichsinddie Mittelwerte der Verteilungen angegeben. Die Kollektive mit Lebermetastasen und Lebe~erfettungenunterscheiden sich sowohl in den Tl.gewichteten als auch in den T,-gewichteten Aufnahmen signifikant (Wilcoxon.Test, p = 0,001).

gradig hypodens und in den restlichen 8 Fällen als mittelgradig hypodens eingestuft. Nach Kontrastmittelapplikation wiesen sie in 7 von 9 FäUen einen im Vergleich zum normalen Lebergewebe verminderten Dichteanstieg auf. Bei 2 Patienten führte die Kontrastmitlelgabe zu einem relativen Dichteanstieg, die auf den Nativaufnahmen gering- bzw. niittelgradig hypodensen Läsionen kamen riuri isodens bzw. geringgradig hypodens zur Darstellung. Auf deii korrespondierenden T,- und Tz-gewichteten MRTAufnahmen zeigten sich die Verfettungsareale entweder isointens oder gering signaldifferent (Abb. 2). Irn einzelnen ergab sich für die TI-belonten Aufnahmen in 5 Fällen eine isointense. in 3 Fällen eine geringgradig hypointense und in 2 FäUen eine geringgradig hyperintense Darstellung der Läsionen. Auf den TE-hetontcn Aufnahmen waren die regionalen Verfettungsareale in 4 Fällen isointens, in einem Fall geringgradig hypoiiileiis uiid iii 5 Fällen geringgradig hyperintens abgebildet. Vergleich der Kollektive 1 und 2

Rci Patienten iriit 1.eberrnetastaseii wurden 38 I.äsionen in T,-gewichtelen Aufnahmen und 35 Läsionen in T2-gewichteten Aufnahmen quantitativ ausgewertet. Der Mittelwert der prozentualen Signalintensitätsdiffcrenz zwischen Läsion und Leber betrug für Tl-betonte Sequenzen - 34 %, für Tz-betonte Sequenzen + 120 %. Bei den Patienten mit fokaler Lebemerfetlung wurden in I',betonter Sequenz 20 und in Tz-betonter Sequenz 1 8 Läsionen quarilitativ erfaßt. Ais Mittelwert ergab sich in den Tl betonten Aufnahmen +0.4 % und in den T,-betonten Aufnahmen + 9 %. Beide Kollektive iintcrschieden sich hinsichtlich der prozentualen SI-Dit'lkrenz zwisclieri Läsion und 1.cbcr sowohl in T I - als auch iri Tz-betonten Aufnahman signifikant voneinander (p = 0.001) (Abb. 3).

-

Die Computertomographie (CT) ist in der Iliagnostik von Lebermetastasen durch eine hohc Nachweisratc gckcnnzcichnct, sie besitzt jedoch nur eine begrerizte artdiagnostisclie Wertigkeit. 1.ebernietastasen korninen in der CT in der Regel als primär hypodense Läsionen mit unterschiedlichem Kontrastmittelanreicherungsverhalten zur Beobachtung (1). In1 Hinblick auf die artdiagnostischc Wertigkeit cincs solchen pathologischen CT-Befundes ist zwischen dem Nachweis von solitären und multiplen Leberläsionen zu uriterscheideii: Während der solitäre I-eberherd differentialdiagnostiscti vieldeutig ist und vornehmlich im Zusammenhang mit der Klinik (z. B. bekannte maligne Criinderkrankung) den Verdacht auf eine t.ebermetastasiening begründet, wird bei dem Vorliegen von multiplen hypodensen Leberherdeii - aufgrund der slalistischen Häufigkeit - primär an das Vorliegen einer Melastasierung gedacht (1). Es ist jedoch zu betonen, daß unter bildmorphologischein Aspekt - hypodense, zirkumskript~t.äsion (Nativ-CT) mit verminderter oder gleicher Kontrastrnittelanreicherung wie im normalen 1.eberparenchyni (Koritraslrnitlel-CT) - neben einer Lebermetaslasieruiig andere Differentialdiagnosen wie die fokale Leberverfettung zu berücksichtigen sind. Auch der Einsatz spezieller Kontrastmittelinfusionstechniken in der Complitertomographie (Delayed CT, Dynamische CT, arterielle Portographie-CT) hat gezeigt. daß das Perfusionsverhallen von Leberinetastasen ein außerordentlich breites Spektrum einnimmt. so daß auch mit diesen Methoden ein sicherer IVachweis oder Ausschluß von Metastasen nicht immer möglich ist (6, 9, 10). Verschiedene Fallheschreibungen machen sehr deutlich. daß Areale fokaler Leberverfettung die gleichen bildmorphologischen Befunde bieten können wie Lebermetastasen und damit geeignet sind. das Vorliegen einer Leberfilialisierung vorzutäuschen (7, 13, 17). Iri der Diagnostik von Leberrnetastaseri ist die MRT heute als leistungsrahiges bildgebendes Verfahren allgei~leinanerkannt. In der Mehrzahl der neueren Veröffentlichungen wird die Nachweisempfindlichkeit für 1.ebermetastascn in der MRT derjenigen der CT glcichgestellt oder die MRT-Nachweisrate sogar hiiher eingeschätzt als iii der CT (5,11, 15). Bei Anwendung der heute üblichen Sequeiizverfahren erscheinen Metastasen in Tl-betonten Aufnahmen signalarm. in l'p-gewichteten Aufnahmen signalreich gegenüber dem normalen Leberparenchym (3, 12). Die different~ialdiagnoctischsWcrtung der so beschricbenen J.eberherde, insbesondere die Abgrenzung zwischer1 Metastasen und anderen fokalen Leberläsiorien (z. B. I+'NiI. Adenoni). stellt die MI1'1' in vielen Fällen vor ähnliche Schwierigkeiten wie die CT. Allerdings erweist sich die MRT in der artdiagnostischen Differenzierung Lebermetastasc/fokalc 1.cberverfcttung der CT als entscheidend übcrlegen. Während alle 1.eberrnetastasen iri unserem Kollektiv als deullich signaldiKeren1 gegenüber dem Leberparenchyni erkannt werden konnten. kamen die Areale lokaler Leberverfettung. die in der CT als hypodense metastasenverdiichtige I.äsionen cingcstiift wurden, mit der gleichen oder nahezu g1oicht:n Signalintensität wic das normale Leberparenctiyrri zur Darslellurig. Auch die quanlilalive Bewerlung der Bildkontraste (Metaslase/Leberparenchyni bzw. lokale Verfettung/L.eberparenchym) zeigte

Dieses Dokument wurde zum persönlichen Gebrauch heruntergeladen. Vervielfältigung nur mit Zustimmung des Verlages.

Diskussion

Fortschr. Hörilgo~str.754.6 633

Ztcr D~Jereriliuldiognos/ik11orr I,rDer»~e~us~r*sierung rrrrd regionaler -

-

-. .- --

--

--

.

Es ist a n dieser Stelle anzuführen, d a ß a n dere, heute chcnfalls gebräuchlicht? Sequenzen (TI-betonte SE-Aufnahmen wie z.B. SE 400/30) Verfetlungsareale innerhalb des normalen Leberparenchyms akzentuierter darstellen können. Des weiteren ist heivorzuheben, d a ß die MRT-Diagnostik bei Anwendung spezieller Techniken (Chemical-shift-Sequenzen, z. R. Dixon-Methodc (2)) durchaiis in d e r 1.age ist, Leberverrettungsareale s e h r kontrastreich nachzuweisen. Währeiid die von uiis angewandten MRT-Sequenzen gut geeignet sind. durch den Nachweis einer unauffälligen Signalverteiliing eine Lebermetastasierung als s e h r ~inwahrschcinlichzii diagnostizicrcn, kann diirch die zusätzliche Durchführung fettprotonerisensitiver MRT-Sequerizen positiv d e r Beleg dafür erbracht werden, d a ß der in der CT als metastasenverdächtig angesehenen hypodensen Läsion eine lokale Leberverfettung zugrunde liegt (8). Konklusion

-

Literatur

. ..-- .. ..

-

-

(.'lausscn. C . . B. I.ochnrr. Dynairiische (:urnputcrtornographic. Springer. Rrrliii 1983 V i x o n , .'M 7:: Sirnplc Proton spc:ctroscopic: iiiiagiiig. Radiology 153 (1984) 183 .' Il~~uerrsleirt, K. I / . , 8.Wintrner, H . 1;riedburg und Mirarh.: Aiis-

'

sagekraft dcr Kcrnspintomographie ini Vergleich zii Soriographio und Cornpiitertoiiiographie in der Diagnostik rokalcr I.eberläsionen. Radiologe 28 (1988) 362. 369 Heiken, J . I?, J. K. Lee, Pt'. T. Dizorl: Fntty infiltration of the liver. Evaluation by prnlon speclroscopic irnaging. Hadiology 157

(1955) 707 Heiken, J. I'.. J. K. Lcc, H. S. Clazer. e/ nl.: Hepaiic irietastases studied with M R and CT. Radiology 156 (1985)423 Ileiken. J. P.. P. J. Weyman, J . K. 7: Lee, D. M. ßnlfe, D. Pirus. E. /M.Brunt, /M.W. I;ler/e:Dctection ol'focal hepaticrnasses: prospective evali~ationwith CT. delayed CT. C l ' during arterial portography. and UR iinaging. Radiology I71 (1989)47-51 Kawashima. A . , S. Suehiro. 5. ,Murnyrrmo. el nl.: Focal fatly infiltratiori ol'the liver niiiriicking a ttirnor: sonographic and (:T reatiires. J. Cornput. Assist. 'l'omogr. 10 (1986)329 331 "ee, J. K., W . T. Dixon, D. Lirlg, et nl.: Fatty irililtratiori of the

' In

livcr. Demonstrntion by protoii spectroscopic imaging. I'rclirninary ohservations. Radiology 153 (1984) 195 201 .Willer, L). L., J. T. Sirnrnons, R. Chnrig. B. A. Wnrti, T. H. Shawkcr, .I. L. ßopprnarl. A. E. Chang: Hepatic metastasis dctcction: cornparison of three CI' contrast cnhanccment iiiethods. Kadiology 165 (1987) 785 -790 .Moss, A. A.. P. B. Dean, I,. Axel, H. I . Goldberg, G'. M . Glazer, M.A. Frietiman: Dynarnic Ci' of hcpatic masses witli iiitravenous and intraartcrial contrast material. Amer. J. Roentgenol.

138 (1982) 847 -852 ' ' Reinig. J. W.. A. J. Dwyer, L). L. Milbr, et al.: Liver nietnstnses detection: comparativc scnsitivities ol'V R iiiiaging arid CT scanning. Rndiology 162 (1987) 43-47 Rödl. W.: Diirerentialdiagnosc von Lcbcrerkrankungeii iiii Kernspintornogramrn. Fortschr. Röiitgeiistr. 142 (1985) 505 -510 l 3 Snri~nrln, S., S. Kawa. I: Murata, ct al.: Localized iatty infiltra-

tion of thc livcr. (:T demonstrntion o i its disappearance on treatrnent. Acta Radiologica Diagnosis 24 J:asc. 5 (1983) 359-361 Stark, L).

L)., N. M. Bass. A. A. Moss. et al.: Niiclear rnagnetic resonance irnagiiig oT experimentally induced livcr discasc. Radiology 148 (1983) 743-751 '"tark, D. D.. J. Wittenherg. R. J. ßutch, et al.: Hepatic metastases: controlled coiriparisori of detection with MR imaging and C1'. Radiology 165 (1987) 399- 406 I'' Stark, L). D., H. I. Goldherg. A. A. Moss, el. al.: Chronic liver disease: evaluation by rnagnetic resonancc. Radinlogy 150 l4

1. Leberinetastasen werden in d e r MR'I' empfindlich erfaßt und sind mit s e h r deutlicher Signaldifferenz gegenüber dem normalen 1.eberparenchym abzugrenzen. 2. Areale lokaler Leberverfettung weisen in d e r MRT - bei Anwendung d e r von u n s verwandten. heute üblichen T l - und Tz-betonten Pulssequenzen - die gleiche oder nahezu die gleiche SignalintensitHt wie d a s normale Leberparenchym auf und führen nicht zum Nachwcis eines sicher pathologischen Signalintensitätsbefundes. 3. Während in d e r CT die Differenzierung zwisctieri Metaslase und lokaler Verfettung d e r Leber im Einzelfall schwierig ist, stellt die eindeutig differente Darstellung beider Läsionsarten in d e r MRT (bei Anwendung geeignter Sequenzen) die Möglichkeit dar, zwischen beiden Differentialdiagnosen zuverlässig zu unterscheiden. Bei Patienten, bei d e n e n die CT-Verdactitsdia-

.

gnosc cincr 1,cbcrmetastasierung im Gegensatz zu den übrigen klinisc:lic:n ßct'undcn steht und eine Computertomograpliische Difrererizierung zwischen I.cbcrmctaStase und lokaler Verfettung nicht erreiclii. wird, bostoht die Indikation zur MR'I'. uni eine definitive diKereiilialdiagnostische Ahkläriing zu c.rlangcn.

signifikante U n t e r s c h i e d ~ in d e r MRT-Darstelliing von 1,ebermetastascn lind lokalen I.cbcrvcrfct,tungcn. Zu d e r erstaunlich niedrigen Empfindlichkeit der MI1'1' für den Nachweis lokaler Leberverfettungen liegen in d e r Litrratur verschiedrne Mitteilungen vor. Die heute iiblichcn MRT-Scquenzcn sind s e h r gut gocignct, den iintcrschic~dlic:heri(;e:hali. a n Wasserproi.oneri versc:hiod(?nc!r Gewebe darzustellen und daiiiit eiiieii hoheii Bildkoiilrast zwischen Lebei'tumoren (erhöhter Wassergehalt) und Leberparenchym zii garantieren. I lierauf basiert d e r empfindlichc Nachwcis von I.cbcrmctastascn in der MRT. Einc sensitive Difkrenzieriing von Wasser- und Fettprotoncn. die die Voraussetzung für die bildliclie Unterscheid u n g zwischen Leberverfettung und normalein Leberparenchyrn darstellen würde, wird jedoch durch die üblichen Sequenzen nicht erzielt. Der Signalsnteil in MRT-Bildern, d e r diirch Fettprotonen ht?rvorgeriifen wird, beträgt bci d e r gesunden Leber weniger als 10 "/o und steigt bei 1.eberverlett.uiig bis auf 20 % (4). Auch tierexperiinenlelle und klinische MI1'1'-llntersuchungen zeigen. d a ß selbst bei massiven Formen der Lebewerfettiing d e r Wassergehalt innerhalb des Arcals lokaler Vcrfettiing nicht cntschcidcnd ansteigt und dementsprechend eine wc!sentliche Äriderung d c r Signalintensitäl d e s verfettelen Leberareals ausbleibt (14, 16).

.

I7

(1984) 149-1 51 Yates, C. K., R. A. Streighl: Focal iatly irifiltration of the livcr siniiilating riielastalic disease. Hadiology 159 (1986) 83- 84

Prof Dr. W. Schörner

Strahlcnklinik und Poliklinik IJniversit5tsklii1iki1iriRudolrVirchow Standort Ctiarlottenburg Spandaucr Damm 130 1000 Rerlin 19

Dieses Dokument wurde zum persönlichen Gebrauch heruntergeladen. Vervielfältigung nur mit Zustimmung des Verlages.

--

[The differential diagnosis of liver metastasis and regional fatty liver: a comparison of CT and MRT].

Differentiation between liver metastases and local fat deposition may be difficult when using CT; the value of MRI was therefore investigated in 18 pa...
874KB Sizes 0 Downloads 0 Views