Durchschnittlich 1,8 m2 Haut schützen als Grenzorgan unser Körperinneres vor äußeren Umwelteinflüssen. Eine funktionierende Hautbarriere wehrt nicht nur potenziell schädigende äußere Einflüsse biologischer (Allergene, Mikroorganismen), physikalischer (elektromagnetische Strahlung, mechanischer Stress) und chemischer (Chemikalien, Detergenzien) Natur ab, sie gewährleistet auch die Wärmeregulation und Flüssigkeitshomöostase der Körperzellen, indem sie die Verduns-
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Der Hautarzt 3 · 2014
tung von Körperwasser über die Haut in die Außenwelt kontrolliert. Für diese Schutzfunktionen ist maßgeblich das mehrschichtige, verhornende Plattenepithel der Epidermis verantwortlich [1, 2].
Struktur der Hautbarriere Die erste gegenüber der Außenwelt separierende Barrierestruktur stellt das Stratum corneum (SC) mit den Korneozyten, der umgebenden lipidreichen Extrazellulärmatrix und den Corneodesmosomen (CDs) dar (. Abb. 1). Die Auflösung der CDs und damit Lockerung der Zelladhäsion und konsekutive physiologische Abschuppung der äußersten Korneozyten wird durch ein fein balanciertes System von Proteasen und Proteaseinhibitoren reguliert (s. unten). Unterhalb des SC liegen die „tight junctions“ (TJs) des Stratum granulosum (. Abb. 1), denen eine additive Versiegelungsfunktion zukommt. Zusätzlich wird den antimikrobiellen Peptiden der Epidermis (. Abb. 1) als Teil des angeborenen Immunsystems eine bedeutende Rolle in der Abwehr von Mikroorganismen an der Hautoberfläche zugesprochen [1].
Epidermale Proliferation und Differenzierung Die Epidermis besteht zu über 90% aus Keratinozyten. Diese entstehen durch Mitosen aus den Stammzellen des Stratum basale und durchwandern anschließend aktiv die Epidermisschichten nach
außen, wobei eine streng regulierte Zelldifferenzierung zu den terminalen, kernlosen Korneozyten stattfindet. Die Mitoserate in der gesunden Epidermis beträgt