Klin. Pädiatr. 203 (1991)

Operativer Verschluß des persistierenden Ductus arteriosus bei kleinen Frühgeborenen im Inkubator Martina Hoffmann, H. Greve, ehr. Kortmann Klinik für Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster (ehc1l1. Direktor: Prof. Dr. H. Dittrich)

Einleitung Zusammenfassung Der Ductus arteriosus persistens ist bei Frühgeborenen oftmals die Ursache weiterer Komplikationen. Ein frühzeitiger Verschluß sollte deswegen angestrebt werden. Um Zwischenfälle auf dem Transport von der Station zur Operationsabteilung zu vermeiden ist der operative Verschluß des Ductus arteriosus im Inkubator eine gute Methode. In der Zeit von Januar 1987 bis April 1989 wurde bei 25 kleinen und zusätzlich gefährdeten Frühgeborenen im Inkubator auf der Kinderintensivstation unserer Klinik der operative Verschluß eines persistierenden Ductus arteriosus (PDA) durchgeführt und in einem Fall eine Aortenisthmusstenose beseitigt. Intraoperativ traten keinerlei Komplikationen auf, insbesondere auch keine, die dadurch bedingt waren, daß in einer für das Operationsteam ungewohnten Umgebung operiert wurde. Wundheilungsstörungen durch Infektionen, die durch eventuelle Keimbesiedlung des Bettchens oder der Räumlichkeiten hätten bedingt sein können, wurden ebenfalls postoperativ nicht beobachtet.

Wegen der zunehmenden Verbesserung der Intensivbehandlung in der Neonatologie überleben immcr mehr unreife Frühgeborene. Bei 95 lr!0 der reifen Neugcborenen schließt sich der Ductus arteriosus innerhalb der ersten Stunden nach der Geburt, dieser Verschluß verzögert sich jedoch oftmals bei Frühgeborenen. Dieser persistierende Ductus arteriosus bedingt einen zunehmenden linksrechts Shunt mit pulmonaler Hyperperfusion, Hypertension und Stauung. In vielen Fällen resultiert eine akutc Verschlechterung des Atemnot-Syndroms mit zunehmender Herzinsuffizienz trotz Beatmung. Außer der Volumenbelastung des linken Ventrikels und der Lungenüberflutung scheinen weitere Faktoren für die fortbestehende sehr schlechte Zirkulation verantwortlich zu sein. Bei Versuchen an unreifen Lämmern wurde durch Verschluß eines relativ großen persistierenden Ductus arteriosus eine wesentliche Mehrdurchblutung lebenswichtiger Organe beobachtet (I, 12). Das Gehirn wurde um 42070, der Gastrointestinaltrakt um 82070 und das Herz sogar um 116070 höher perfundiert (siehe Abbildung I). Die Ursache liegt bei dem bestehenden Ductus arteriosus darin, daß ein Teil des Blutes aus der Aorta in die Lungen umgeleitet wird im Sinne

Surgical C10sure of Persistent Ductus Arteriosus in the Incubator in Small Premature Neonates Flllr~ 111 dt:1l rwr Irli1tll'll CI' IilßI,rl SOlilllfjl' df'l Ductus ilrlt,1l0SUS rllC:ht vp-rschlosSf:rl Ist IAngobt,1l ,n Pro!t,nl d(,s Flussus In dur Aorlil ilscunclp-ns I

Abb. 1

In premature neonates a patent ductus arteriosus causes often other complications thus the immediate c10sure of the patent ductus arteriosus should be preferred or recommended. Performing the surgical c10sure of the ductus within the incubator can avoid complications during transportation from the premature neonates intensive care unit to the operating room. 25 very small premature neonates or those with another burden in addition were operated upon in the incubator on the premature infants intensive care unit of our hospital during the period from January 1987 to April 1989. No complications occured during the operation, especially not caused by the strange circumstances for the operating team. Wound infections because of possible bacterial contamination of the incubator or the room were not observed during the postoperative period.

Io.:lin. P'ldialr. 20.1 (1

[Surgical closure of persistent ductus arteriosus in small premature infants in an incubator].

In premature neonates a patent ductus arteriosus causes often other complications thus the immediate closure of the patent ductus arteriosus should be...
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