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Slitdrainage versus Redondrainage im klinischen Vergleich - erste Erfahrungen mit einem neuartigen Wunddrainagesystem P. Brandner. K. 1. Ne is. A. Hettenbach, W. Schmidt

Einleitung Zusammenfassung In einer prospektiven , randomisierten Studie wurde die herk ömmli che Redondrainage mit einem neuartigen Drain agetyp. der .S litdra inag e". im klinisch en Einsa tz verglichen. Beide Drainagetypen wurden bezüglich ihrer Förderleistung, der Liegezeit. der Obstruktionshäufigkeit, der Schmerze mpfindung bei der Extra ktion und der aufzuwendenden Extra ktions kraft untersucht. Die sta tistische Analyse zeigte. daß beide Drain agetypen unter Vakuum-Bed ingungen vergleichbare För de rleistungen aufwiesen . Als sogfre ie Schwerkraftdrain age einges etzt. zeigte der neu artige Drain eine höhe re geförde rte Sekretme nge als das herkömmliche Modell (p < 0,05). Vorzüge der Slitdrai nag e gegenüber der Redondrainage waren eine niedrigere Obstruktionshäufigkeit, eine höhe re Sekre tfördermenge (ohne Sog) sowie eine leichtere und schmerzfreiere Extraktion .

Slit Drainage Versus Redon Drainage in Clinical ComparisonFirst Experiences with a Novel Wound Drainage System In a prospe ctive, randomised study W B compa re d th e clinica l properties of the established Redon drain with a new type of dr ain called "slit drain". Both types of dr ain s were examined regarding th e amount of drained fluid, th e tim e elapsing until removal of the dr ain , th e frequ en cy of occlusion of the lumen as weil as th e patient's pain and the required force at extraction of th e dr ain . The statistical an alysis showed both dr ain s to ha ve equal abiliti es in dr aining of fluid if they were us ed und er vacuum conditions . Ifu sed as 0 00-

suction drains , the new device was able to drain more fluid than the esta blished type of drain (p < 0.05). Statistically relevant advantages of the slit drain were see n in a lower rate of obstruction of the lumen , a higher amount of drained fluid (as non-suction device) as weil as an easier and less painful extraction.

Geburtsh. u. Frauenheilk. 51 ( 991) 393-397 © Georg Thieme Verlag Stuttg art . New York

Nach der klinischen Erprobung des von Redon, Jost und Torques (17) im Jahre 1954 besch rieb en en Hoch-Vakuum-Systems erfuhr die Wunds au gdrainage eine weite Ve rbre itung. Ein der Redo nd rain age gene rell anha ftend er Nachte il besteht in einem Ansau gen der anliegenden Wundflächen, was zu einer Verlegung der sek retaufnehm end en Öffnungen und damit nachfolgend zu eine m Abriß des Sekretflusses führt (8,9 , 19,2 2, 25). Auch bezüglich ihrer SaugöfTnung modifizierte Drainagen wie die .Ulmer Drainage" (5, 7) und die "Spiraldr ain age" (21, 22) weisen diese Eigensc haft auf. Die Slitdra inage stellt eine Neuentwicklung dar, die sich dadurch aus zeichn et, da ß der Sekre ta bfluß nicht über Perforationen in der Wand der Drainage, so ndern dur ch die Kapillarwirkung von sich im Wundspal t auffächernden Filamenten am Ende des Drains aufrechterhalten wird. In einer prospektiven , randomisierten Studie sollte überprüft we rden, ob dieses Drainagesystem wesentliche Vorteile gegenübe r der etablierte n Redon drainage aufweist. Drainagesysteme. Patientinnen und Versuchsanordnung Die verglichenen Drainagen weisen folgend e Charakteristik auf; 1. Die herkömmliche Hedondrainage besteh t aus medizinisch em PVC. der Durchmesser beträgt 10 Cha rr iere, die Länge 50 cm . Der das Sekret aufnehmende. mit 28 Doppelperforationen versehene Absch nitt ist 14 cm lang. 2. Die neuartige Slitdrainage (Srertslüe. Fa. Sterimed. Saarbrükken) we ist bezüglich des Herstellungsmaterials und des Durchmessers die gleiche n Eigenschaften wie die Redondr ainage auf. Die Gesamtlänge beträgt 52 cm. Die Drainage ist vom Ende her in Richtung ihrer Längsac hse kreuzfdrmi g dergestalt eingeschnitten, daß sie fächer arti g in vier flexible , 15 cm lange , den Querschnitt eines Viertelkreises aufweisende Laschen ausläuft. Perforationen sind nicht vorhanden (s. Abb. 1). An der Universitäts-Frauenklinik und Poliklinik Hombur g/Saar wurden die obe n beschriebenen Wunddrainagesysteme im klinischen Einsatz verglichen. Zur Handomisierung wurden beide Drainagesystem e im Routineablauf des Op im täglichen Wechse l eingese tzt. Anges trebt war der Einsatz von ca . 100 Drainagen jedes Typs.

Durch den Modus der Randomisierung ergaben sich zwe i Vergleichs kollektive unterschiedlichen Umfangs : Bei

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Universitäts-Frauenklinik und Poliklinik Homburg/Saar (Direktor: Prof. Dr. med. W. Schmidtl

Geburtsh. u. Frauenheilk. 5 1 (1991)

P. Brandn er; K. J. Neis. A. Hett enbach. W Schmidt Tab.l Typ, Anzahl und Lokalisation der eingelegtenWundsaugdrainagen (1 = Drainage ohne Sog; 2 = Drainagemit Sog). Redendrainage

Slitdrainage stensnte

Einlage intrarnammar!

n= 19

n e 22

Einlage subkutan2

n = 37

n = 41

Einlage

n = 35

n = 39

n = 91

n = 102

subtasziaf Abb. 1 Dieverglichenen Drainagetypen: link s die herkömmlicheRedendrainage. rechts die neuartigeSlitdrainage (Sterislit

[Slit drainage versus Redon drainage in a clinical comparison--initial experiences with a new kind of wound drainage system].

In a prospective, randomised study we compared the clinical properties of the established Redon drain with a new type of drain called "slit drain". Bo...
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