H. U. Lohbed~: Bedeutung der Galaktographie zur Frfihdiagnose
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auf 55,5'0/0 bei TJT4 an. Bei 22 Karzinamfiillen mit RSntgenvoraufnahmen waren die suspekte Verdichtung und die etwas sparer auftretenden Mikroverkalkungen die einzigen nachweisbaren Malignit~itszeichen im Frfihstadium. Im Frfihstadium betrug die mittlere j~hrliche GrSBenzunahme des Tumorkernschattens 2,6 mm; kein Tumor zeigte sprunghafte GrSBenzunahme. Bei T1-Karzinomen war die RSntgendiagnose in 11,6% ,,kontrollbedfirftig", in weiteren 7% ,,unsuspekt". Bei diesen 18,6% fal.sch negativen Diagnose~ fiihrten der klinische Befund oder die kurzfristige RSntgenkontrollaufnahme in 1 - 3 Monaten zur richtigen Karzinomdiagnose.
158. Herren P. Hofmann, H. Joswig-Priebe, A. Gregi, Ch. Buchholz, J. Haller (G6ttingen): Die Bedeutung der Galaktographie und Zytologie in der Diagnostik
der sezernierenden Brust. Manuskript nicht eingegangen.
159. Herr H. U. Lohbeck (Universit~ts-Frauenklinik Hamburg): Die Bedeutung
der Galaktographie zur Frfihdlagnose des Mammakarzinoms. Von 1967 bis 1. ]uli 1974 wurden an der Universit~ts-Frauenklinik Hamburg 442 Galaktographien bei 328 Patientinnen durchgefiihrt. Bei diesen Frauen bestand weder ein auffiilliger Tastbefund noch wurde mit der Mammographie ein verd~chtiger Bezirk gesehen. Patientinnen mit Galaktorrhoe wurden nicht galaktographiert.
Tabelle I. 442 Galaktographien bei 328 Patienten. Tastbefund: negativ; Mammographie: negativ Galaktographie
Operation Histologie
unver- intradukd~ichtig tale Vet~nderungen
Karzinome gutartig nicht invasiv invasiv
einseitig
224
146
78
72
57
7
8
beidseitig
218
213
5
14
14
0
0
zusammen
442
359
86
71
7
8
83 (19%)
Tabelle 1 zeigt, dab 224 einseitige und 218 beidseitige - zusammen 442 Galaktographien angefertigt wurden. 359mal war die Milchgangsdarstellung unverd~chtig; es wurden zwar engkalibrige und erweiterte Milchg~nge und Zystendarstellungen gefunden, weitere diagnostische MaBnahmen erfolgten jedech nicht. In 83 F~illen wurden intraduktale Ver~nderungen gefunden, bei denen eine histologische Abkl~irung empfohlen wurde. Diese erfatgte in 86 F~llen. Als Ergebnis wurde bei einseitiger Sekretion in 8 F~illen ein invasives Karzinom entdeckt,
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J. Timmermann et al.: Gallium-67-Untersuchungen bei der Diagnostik
wobei in keinem Fall histologisch positve axill~ire Lymphknoten gefunden wurden. In 7 F~llen wurde ein nichtinvasives Karzinom entdeckt; dies sind sogar morphologisch Frfihf~lle. Tabelle 2 soll die Beziehung zwischen Sekretfarbe, Galaktographiebefund und Histologie aufzeigen.
Tabelle 2. Beziehung zwischen Sekretfarbe, Galaktographiebefund und Histologie. Ergebnis bei 224 einseitigen Galaktographien Sekretfarbe
Galaktographie unverd~ichtig
intraduktale Ver~inderungen
Operation
Histologie Mastopathie
Papillomo
praeinvas, Karzinom
Milchgangskarzinom
ser6s
181
138
43
40
17
20
2
1
blutig
43
8
35
32
6
14
5
7
Unterschieden wurde zwisc~hen der Farbe des Sekretes - serSs bzw. blutig. In 181 F~llen mit einseitiger, serSser Sekretion (Farbe trfibe-grau, gelb, goldgelb, bernsteinfarben, br~iunlich oder grfin] wurden bei 2 nichtinvasiven und einem invasiven Milchgangskarzinom in 93% histologisch gutartige Befunde erhoben. Bei 43 Frauen mit blutiger Sekretion wurden morphologisch 5 nichtinvasive und 7 invasive Komedokarzinome entdeckt. In 64~ war auch hier der histologische Befund gutartig. Trotzdem ist bei Patienten mit blutiger Sekretion grS~te Wachsamkeit gegeben. Bei 218 Patienten mit beidseitiger Sekretion war in keinem Fall das Sekret blutig. 14 morphologische Abkl~rungen erbradlten lediglich Mastopathien und Adenofibrosen. Bei serSser, beidseitiger Sekretion kann unseres Eradltens auf eine Galaktographie verzichtet werden. Als therapeutische Ma6nahme bei intraduktalen Ver~nderungen wird die Keilexzision des befallenen Segmentes unter Mitnahme der Mamille vorgenommen. Vorher wird eine exakte Lokalisation des Segmentes durch Inj ektion mit Patentblau in den Milchgang durchgeffihrt. Bei pathologischer Sekretion ist die Galaktographie z.Z. die sicherste Methode zur Frfihdiagnostik des Milchgangkarzinoms.
160. Herren J. Timmermann, K. Wfirthner und H.-J. Frischbier [Strahlenabteilung der Universit~ts-Frauenklinik Hamburg-Eppendorf): Gallium-67-Untersuchungen bei der Diagnostik mammographisch nicht zu sichernder Mammatnmoren. Es wird fiber die szintigraphische Darstellung von Mammatumoren mit Ga-67 und fiber die Radiogalliumaufnahme des Tumorgewebes berichtet. Untersucht wurden 20 Patientinnen rnit einem Mammabefund. In 14 F~llen handelte es sich