200

R. Berg et al.: Ergebnisse einer wehenhemmendenBehandlung

140. V. Lehmann (Wfirzburg): Partusisten unter der Geburt: Einfluf3 auf die metabolisehe Azidose des Feten

Manuskript nicht eingegangen. 141. R. Berg, F. Wolff, H. Plum, A. Bolte (Univ.-Frauenklinik K61n): Ergebnisse elner wehenhemmenden Behandlung mit hohen Dosen intraveniis appllzierter Acetylsalizyls~iure Ober die Acetylierung von Prostaglandin-synthetisierenden Enzymen kann Acetylsalizyls/iure (ASS) eine hemmende Wirkung auf vorzeitig auftretende Wehen ausfiben. Innerhalb yon 15 Monaten haben wir 23 Gravide mit dringendem Kinderwunsch wegen einer vorzeitigen Wehent/itigkeit in der 20.-35. SSW mit ASS behandelt. Bei 18 Patientinnen wurde diese Behandlung sekund/ir mit ASS durchgeffihrt, d. h. eine vorausgehende Therapie mit hohen Dosen/3-adrenerger Substanzen erzielte keine ausreichende Tokolyse. Bei 5 Patientinnen wurde die wehenhemmende Therapie mit ASS begonnen (s. Tabelle I). Sowohl bei der Kombinationstherapie als auch bei der Monotherapie beginnen wir mit 8 g ASS, gel6st in physiolog. NaC1-Lfsung, als Dauertropfinfusion fiber 24 Std. Vor Beginn der Infusion geben wir 1 g ASS als Vorausinjektion. Wird keine ausreichende Tokolyse nach 24 Std erreicht, so erfolgt die Erh/Shung der Dosis auf 10 g ASS/die, welche fiber 1-2 Wochen beibehalten werden kann. Bei Eintreten ausreichender Wehenhemmung wird sie allm/ihlich reduziert. Treten Nebenwirkungen wie Ohrensausen, Virtigo oder Hyperventilation auf, so klingen diese bei Dosisreduktion vollst/indig ab. Die Nebenwirkungen der Fenoteroltherapie wurden unter gleichzeitiger ASS-Applikation besser toleriert. In unserem Kollektiv wurden 15 Schwangere spontan entbunden, 8 Patientinnen jenseits der 37. SSW. Bei 5 Patientinnen lag eine therapieresistente Wehent~itigkeit vor. In 2 F/illen mul3te die Tokolyse wegen Plazentadysfunktion, in einem Fall wegen intrauterinem Fruchttod in der 34. SSW einer Patientin mit endogener Psychose bei langj/ihriger Einnahme verschiedener Psychopharmaka beendet werden. Von den operativ beendeten Schwangerschaften (6) wurde eine wegen sekund/irer TabeUe 1. Behandlung von 23 Graviden mit vorzeitiger Wehent/itigkeit in der 20.-35. SSW

PrimareASS-Behandlun9 in 5 FbYlen KombinalJons&empie:I0. Monotherapie: I0 Monolherapie. ASS (max.lOgr/24SL) Fenolero( (lOmg/24St) ASS (max lOgrl2~St)

5ekund(Ire A SS-Behendlung in 18FoTlen /0

ASS (89rl2~)

[] TokoO,se [] Keine Tokdyse

~Nach Umseizenauf Fenolero! vo(lst#ndige Tokolyse

F. Schneider-Afieldund F. Kubli: Prostaglandininduzierte Wehen

201

Wehenschw/iche am EGT durch Zangenextraktion beendet. Durch Sectio caesarea in der 34.-40. SSW wurden 5 Patientinnen entbunden. Komplikationen aufgrund verst/~rkter intra- oder postpartaler Blutungen traten nicht auf, auch nicht im Rahmen der abdominellen Schnittentbindungen. Mal3e und Gewichte entsprachen bis auf 3 F~ille, in denen eine fetale Retardierung vorlag, dem Gestationsalter. Die Wirkungsmechanismen von ASS und Fenoterol hinsichtlich ihrer tokolytischen Wirkung erg~inzen sich. Durch die Kombination beider Substanzen 1/il3t sich die Einzeldosis niedrig halten und das Auftreten von Nebenwirkungen einsehr/inken oder vermeiden. Auch eine mehrw6chige Gabe von 10 g ASS/die bewirkte keine Gerinnungsst6rung. Weder die Ausscheidung der Gesamt6strogene im 24-Std-Urin noch die Serumkonzentrationen yon HPL und Ostriol wurden erniedrigt. Fetale Mil3bildungen fanden sich nicht.

142. F. Schneider-Affeld, F. Kubli (Univ.-Frauenklinik Heidelberg): Vergleichende U n t e r s u c h u n g e n v o n D i a z o x i d und Fenoterol zur voriibergehenden H e m m u n g Prostaglandin-induzierter W e h e n vor d e m Geburtstermin Beim Einsatz vergleichsweise hoher Dosen von Prostaglandin, wie sie zur Abortinduktion ben6tigt werden, ist unserer Erfahrung nach eine Tokolyse mit Betamimetika wenig wirksam. Die Gefahr einer uterinen Uberstimulation ist leicht gegeben, da die individuelle Ansprechbarkeit auf Prostaglandin sehr unterschiedlich ist und die Kontrolle der Wehent/itigkeit im allgemeinen ohne intra- oder extrauterine Druckableitung stattfindet. Nach Gabe von durchschnittlich 1500 ~g Prostaglandin F2ox wurde 7 Patienten sowohl Fenoterol als auch Diazoxid im Wechsel verabreicht und die tokolytische Wirksamkeit der beiden Substanzen miteinander verglichen. Ergebnisse: 1. Nach Injekfion yon 300 mg Diazoxid i.v. dauerte der Wehenstillstand zwischen 4,5 und 96 min, nach Gabe von 20 ~g Fenoterol zwischen 3,3 und 7 min (nach 30 ~g Fenoterol waren die Wehenpausen nicht lfinger, die Nebenwirkungen jedoch intolerabel) (Abb. 1). 2. Der Basaltonus wurde nach Diazoxid bei 6 Patienten, nach Fenoterol bei 2 Patienten auf Null gesenkt. 3. Nach Diazoxid blieb der systolische Blutdruck auf gleicher H6he, der diastolische sank um ca. 1/4 des Ausgangswertes ab. Diese Erniedrigung war nach Fenoterol ausgepr/igter, bei 2 Patien-

Dauer der Wehenpause (min) Pat. Nr. Diazoxid 300 mg 1

2 3 4 5 6 7

52 4,5 96 68 6 7,5 33 = 48

Fenoterol20 ~g

30 ~tg

5,4 keine keine 3,3 4,4 7,0 3,5

6,3

i = 3,4

Abb. 1. Wilcoxon-Testffir Paardifierenzen 2oL < 0,05

3,5

[Results of labor-inhibiting treatment with high doses of intravenously administered acetylsalicylic acid (proceedings)].

200 R. Berg et al.: Ergebnisse einer wehenhemmendenBehandlung 140. V. Lehmann (Wfirzburg): Partusisten unter der Geburt: Einfluf3 auf die metabolise...
120KB Sizes 0 Downloads 0 Views