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F.K. K1/Scket al.: ChronischePlazentainsuffizienz

mingabe, war noch kein R/ickgang der Wirkung zu erkennen. Der Herzblutpool /inderte sich nur wenig, im Durchschnitt um nicht mehr als 2%. Die vorliegenden Resultate zeigen, daB nach Complamingabe Blutpoolreduzierungen im uteroplazentaren Bereich festzustellen sind. Im Einzelfall konnte die Poolabnahme sogar bedrohlich erscheinende AusmaBe annehmen, d. h. die Complamingabe konnte eine Reduktion der plazentaren Blutmenge bis zu 50% bewirken. Die Ausl6sung einer plazentaren Hypovol/imie l/il3t sich dadurch erkl~iren, dal3 bei einer complaminbedingten Erweiterung der peripheren Blutbahn, bei eingeschrfinktem Gesamtblutvolumen der Mutter, die Blutmenge nicht mehr ausreicht, die Plazenta normal welter zu durchbluten. Diese Vorstellung wird dadurch unterst/itzt, dab sich durch Plasmaexpandertherapie negative Complaminwirkungen beseitigen liegen. Zusammenfassend 1/il3t sich anhand der vorliegenden Ergebnisse der SchluB ziehen, dab die Verwendung von Complamin in der Geburtshilfe, wegen der M6glichkeit negativer h~imodynamischer Auswirkungen, nicht zu empfehlen ist.

192. H. Rfittgers, U. Lorenz, U. Haller, F. Kubli (Heidelberg): Antipartale Erkennungsfrequenz der ehronlsehen Plazentalnsuffizienz an elnem geburtshilfliehen Zentrum

Manuskript nicht eingegangen.

193. F. K. K16ck, G. Lamberti, C. Biemann (Abt. Gyn~ikologie u. Geburtsh. d. Med. Fak. d. RWTH Aachen): Probleme der ehronisehen Plazentainsuttlzienz be| der Friihgeburt In einem frfiher untersuchten Kollektiv waren 5,8% der Kinder, die nach einer Betastimulatoren-Therapie wegen drohender Frfihgeburt am Endtermin geboren wurden, dystroph; im Frfihgeburtenkollektiv nach Partusisten-Behandlung fanden wir 18,4% small-for-gestational-age-Kinder. Anhand des Geburtengutes der letzten 3 Jahre haben wir 1635 Kinder aus Schwangerschaften mit exakter Gestationsdauer-Bestimmung im Hinblick auf die Frage der Dystrophie untersucht. Der Anteil der vor der 39. SSW geborenen SGA-Kinder betrug 9,9%, bei den am Endtermin geborenen Kindern 3,4% (Tabelle 1). In den Kollektiven der eutrophen und SGA-Kinder fanden sich keine Unterschiede in der Frequenz schwerer Acidosen, keines der dystrophen Kinder wurde mit einer schweren Acidose geboren. Die h/Shere Frequenz

Tabelle 1

Eutroph

SGA

_ 38 SSW n = 1434

1387

47 (3,4%)

A. E. Schindleret al.: Ver/inderungendes plazentarenSteroidstoffwechsels

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Tabelle 2

pH _< 7,10 Apgar I min _< 7 Mortalit/it

Eutroph SGA Eutroph SGA Eutroph SGA

< 38 ssw (n = 201)

> 38 ssw (n = 1434)

2,2% ~ 21,5% 35,0% 2,2% 5%

2,0% Q 9,1% 6,4% 0,3% 2,1%

schlechter Apgarwerte im Kollektiv der hypotrophen Fr/ihgeburten zeigt, daf3 bei doppeltem Risiko von Frfihgeburtlichkeit und plazentarer Insuffizienz die Geburt diese Kinder st/irker belastet. Auch die unterschiedlich perinatale Gesamtmortalit~it deutet auf diese Problematik (Tabelle 2). Die Ergebnisse best~itigen die Studien der Literatur sowie eigene frfihere Untersuchungen, dab sich im Frfihgeburtenkollektiv ein entscheidend gr6gerer Anteil yon SGA-Kindern gegenfiber am Endtermin geborenen Kindern befinden. Die vaginal-operative Geburtsfrequenz bei den hypotrophen Frfihgeburten betrug Null. Entsprechend hoch ist die Sectiofrequenz dieser Kinder (35%). U. E. ist eine grol3z/igige Sectio-Indikation bei Erwartung eines fiberlebensf'~ihigen Kindes vertretbar.

194. A. E. Schindler, P. Barlas, J. Bader, U. Hohlstein, H. R6hner, P. Teller, H. Weimer (Univ.-Frauenklinik Tfibingen): Veriinderungen des plazentaren Steroidstoffweehsels dureh Medlkamente F fir die Beurteilung der Aktivit/it der plazentaren 3/3-Hydroxysteroiddehydrogenase wurde die plazentare Umwandlung yon Pregnenolon in Progesteron mit einer Doppelisotopenmethode bestimmt und die Wirkung verschiedener in Gyn/ikologie und Geburtshilfe verwendeter Medikamente auf dieses Enzymsystem geprtift. Die Inkubation der 600 g-Fraktion der homogenisierten Plazenta erfolgte fiber 15 rain und nach mehreren Chromatographien sowie Kristallisation des isolierten Progesteron wurde die prozentuale Umwandlung berechnet. Folgende Medikamente kamen zur Untersuchung: Dyneric, Cyproteronazetat, Gestanon, Partusisten, Rifampicin, Ampicillin, Elypten, Aldactone und Bromoergocryptin. Bei 10-1~ Mol/1 war ffir die erstgenannten vier Medikamente eine Steroidstimulation festzustellen, wobei ffir Dyneric eine weitere Steigerung bis 10-7 Mol/1 festzustellen war. H6here Konzentrationen ffihrten dagegen zu einer Hemmung der Enzymaktivit/it. Rifampiein ergab eine Steigerung der prozentualen Umwandlung von Pregnenolon zu Progesteron. Dabei lag die optimale molare Konzentration zwischen 10-6 bis 10-3 Mol/1. Bei Verwendung yon Ampicillin in einem Konzentrationsbereich von 10-6 bis 10-12 Mol/1 wurde keine Wirkung festgestellt. Elypten und Aldactone ffihrten nur zu einer Hemmung, wobei ffir Aldactone bereits bei einer Konzentration von 10-~ Mol/1 eine signifikante Hemmung auftrat. Auch ffir Bromoergocryptin konnte eine Hemmung

[Problems of chronic placental insufficiency in premature birth (proceedings)].

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