Für Sie notiert

Training trotz Verletzung – leidet die Lebensqualität im Alter? Körperliche Aktivität hat viele Vorteile, kann aber im Übermaß auch zu hohen Beanspruchungen und Verletzungen führen. Es ist noch wenig bekannt darüber, inwieweit ehemalige L­eistungssportler von ihrer früheren Aktivität profitieren oder aber Gesundheitsbeeinträchtigungen davontragen. Am J Sports Med 2014; 42: 423–429 Einleitung ▼▼

Bei einem Vergleich ehemaliger Leistungs- und Freizeitsportler weisen Leistungssportler eine aktuell schlechtere gesundheitsbezogene Lebensqualität und mehr Einschränkungen in ihrem täglichen Leben auf.

Alle Probanden beantworteten einen Fragebogen, der aus 5 Bereichen der gesundheitsbezogenen Lebensqualität bestand. Neben derphysischen Funktionsfähigkeit, wurden Müdigkeit, Schmerzen, seelische Belastung und soziale Funktionsfähigkeit abgefragt.

Material und Methode ▼▼

Ergebnis ▼▼

Simon und Docherty untersuchten in ihrer Kohortenstudie ehemalige Studierende einer amerikanischen Universität im Alter zwischen 40 und 65 Jahren. Die beiden analysierten Kohorten bestanden zum Einen aus früheren Division-I-Athleten (Leistungssportler in einer von der National Collegiate Athletic Association geförderten Sportart) und zum Anderen aus Freizeitsportlern, die regelmäßig (3–5mal wöchentlich) an sportlichen Aktivitäten teilnahmen.

Nach Auswertung der Fragebogen wurde ersichtlich, dass ein Großteil der früheren Division-I-Athleten (60 %) während der College-Zeit über eine Dauer von 4 Jahren an Wettkämpfen teilnahmen. Die restlichen Leistungssportler waren entweder über 2 oder 3 Jahre (11 bzw. 17 %) bei Wettkämpfen aktiv oder aber über 5 Jahre (12 %) hinweg. Die meisten der früheren Leistungssportler (70 %) berichteten, dass sie trotz Verletzung trainierten und mitunter auch an Wettkämpfen teilgenahmen. Wohingegen nur 33 % der Kontrollgruppe während einer Verletzung körperlich aktiv war.

Von 535 kontaktierten Division-I-Athleten wurden 232 Antworten verwendet. Von den zunächst 745 angesprochenen Personen aus der Gruppe der Freizeitsportler verblieben 225 Fragebögen zur Analyse.

Rechteinhaber: ccvision

Des Weiteren wurde bei 40 % der früheren Leistungssportler nach dem College Arthrose diagnostiziert, bei den Freizeitsportlern waren es dagegen nur 24 %. Nach statistischer Auswertung der Fragebogen wurde ersichtlich, dass die Gruppen keine Unterschiede in den Variablen Ängstlichkeit und Zufriedenheit mit sozialen Rollen aufwiesen. Auf den Skalen zur physischen Funktionsfähigkeit, bei Depression, Müdigkeit, Schlafstörungen und Schmerzbewältigung zeigten frühere Di-

vision-I-Athleten allerdings schlechtere Werte als die Kontrollgruppe der Freizeitsportler. Bei einem Vergleich der DivisionI-Athleten mit der normalen US-Bevölkerung fällt außerdem auf, dass die Leistungssportler in den Skalen für physische Funktionsfähigkeit und Schmerzbewäl­ tigung schlechter abschnittn. Die Probanden der Kontrollgruppe aber, die während ihrer College-Zeit regelmäßig, aber bis zu einem gewissen Grad aktiv waren, zeigten bessere Werte als die Norm in den Skalen zu physischer Leistungsfähigkeit, Depression und Schmerzbewältigung auf.

Frühere Verletzungen können ­späteren Gesundheitszustand ­beeinflussen ▼▼

Simon und Docherty stellen anhand der Studienergebnisse die Hypothese auf, dass die Gruppe der Leistungssportler aufgrund von früheren Verletzungen später nicht mehr in der Lage sei, einen aktiven Lebensstil zu verfolgen und dadurch sowohl in ihrem Alltag als auch bei der Ausübung sportlicher Aktivitäten eingeschränkt sei. Limitierend sollte berücksichtigt werden, dass die ehemaligen Leistungssportler eventuell durch den früheren hohen Leistungsanspruch eine abweichende Ansicht von „normaler“ Aktivität aufweisen.

Fazit In den untersuchten Skalen zur physischen Funktionsfähigkeit, Depression, Müdigkeit, Schlafstörung und Schmerzbewältigung weisen frühere Leistungssportler schlechtere Werte auf als die normale Bevölkerung und diese wiederum schlechtere Werte als Freizeitsportler. Im Umkehrschluss ließe sich festhalten, dass die gesundheitsbezogene Lebensqualität bei den Personen gut ist, die bereits in jungen Jahren mit Freizeitsport begonnen haben und ihn auch im Alter fortsetzen. Die Ursache für die aktuell geringere gesundheitsbezogene Lebensqualität der Leistungssportler könnte in einer höheren Anzahl chronischer oder schwerer Verletzungen liegen sowie dem subjektiven Empfinden von „normal“. Stefanie Bierbaum, Stuttgart

Sportverl Sportschaden 2014; 28

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Leistungssport

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Für Sie notiert

Welchen Einfluss hat die proximale dynamische Gelenkstabilität? In dieser Studie werden erstmals prospektive Parameter der proximalen dynamischen Gelenkstabilität betrachtet. Verän­ derte Bewegungsstrategien können u.a. auch durch eine ein­ geschränkte Rumpfstabilität folgen. Die daraus resultierenden unkontrollierten Gelenkbewegungen in der unteren kineti­ schen Kette begünstigen diese Entwicklung mitunter. Br J Sports Med 2014; 48: 388–393

Bei dieser in Belgien durchgeführten Untersuchung wurden prospektiv 86 Studentinnen im ersten Jahr ihres Sportstudiums (19,38 ± 0,85 Jahre) getestet. Für die kinematische Untersuchung wurde ein einbeiniger Drop-Jump ausgewählt, da hier für die Bewältigung der funktionalen Aktivität dynamische Gelenkstabilität gefordert ist. Wenn die Hauptbewegung wie beim Drop-Jump in der sagittalen Ebene stattfindet, wird ein erhöhtes Bewegungsausmaß in der frontalen und transversalen Ebene als Zusatz- oder Ausweichbewegung angesehen. Die Studentinnen wurden im ein- bis zweijährigen Followup wöchentlich nach aufgetretenen Verletzungen befragt. Von den 79 Studentinnen, die für die statistische Analyse berücksichtigt wurden, entwickelten 22 Frauen (26 %) ein mediales Tibiakantensyndrom, das von einem erfahrenen Arzt diagnostiziert wurde. Die 22 verletzten Beine wurden mit 57 Beinen der nicht verletzten Probandinnen verglichen, wobei das Verhältnis der analysierten dominanten und nichtdominanten Beine angepasst wurde.

Ein erhöhtes Bewegungsausmaß in der transversalen Ebene von Hüfte und Thorax während eines einbeinigen Drop-Jumps stellt sich in der Studie um Verrelst als prädiktiver Parameter für die Entwicklung eines medialen Tibiakantensyndroms dar. Bisher zog man vorrangig distale Parameter, wie eine übermäßige Fußpronation zur Erklärung der Entwicklung des medialen Tibiakantensyndroms heran, dass jedoch auch die dynamische Gelenkstabilität einen Einfluss nehmen könnte, ist neu.

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Wichtig: Dynamische Stabilität an proximalen Gelenken ▼▼

Die Cox-Regressionsanalyse zeigt, dass insbesondere die dynamische Gelenkstabilität in der transversalen Ebene ein signifikanter Prädikator für die Entwicklung eines medialen Tibiakantensyndroms ist. Ein erhöhtes Bewegungsausmaß von Oberschenkel zu Becken, Becken zu Thorax und Thorax zu Raumkoordinatensys-

tem beim untersuchten einbeinigen Drop Jump fördert demzufolge die Entwicklung der Erkrankung . Weiter zeigt die Cox-Regression, dass das Risiko für die Entwicklung eines medialen Tibiakantensyndroms deutlich steigt, wenn sich das Bewegungsausmaß in der transversalen Ebene der verschiedenen Gelenke noch vergrößert.

Ein erhöhtes Bewegungsausmaß in der transversalen Ebene ­steigert Erkrankungsrisiko ▼▼

Es wird vermutet, dass dadurch, dass die transversale dynamische Gelenkstabilität in der Hüfte und im Thorax nicht aufrecht erhalten werden kann, veränderte Bewegungsmuster (von proximal zu distal) die exzentrische Aktivität der unteren Beinmuskulatur erhöhen. Dadurch könnte es eventuell zu einem exzessiven Zug an der unteren Beinmuskulatur kommen. Frühere Studien weisen bereits darauf hin, dass auch die tiefe posteriore Beinfaszie eine Rolle in der Entstehung der zuginduzierten Verletzung spielen kann. Veränderte Bodenreaktionskräfte dagegen waren für die verletzten Probandinnen in dieser Untersuchung nicht zu finden und können daher nicht zur Erklärung herangezogen werden. Wie wichtig die proximalen Parameter sind, hängt aber auch von der Schwierigkeit der Aufgabenstellung ab: Je schwieriger die Aufgabe, desto genauer muss die proximale Gelenkmuskulatur arbeiten. Das bedeutet, dass Tätigkeiten wie Springen mehr proximale Kontrolle fordern, während Gehen und Joggen stärker von der distalen Gelenkmuskulatur abhängen.

Fazit In der prospektiven Studie um Verrelst wurden Risikofaktoren für die Entwicklung eines medialen Tibiakantensyndroms untersucht. Dabei stellten sich bei einem einbeinigen Drop-Jump vergrößerte Bewegungsausmaße in der transversalen Ebene von Hüfte und Thorax, d. h. Ausweichbewegungen, als prädiktive Parameter heraus. Stefanie Bierbaum, Stuttgart

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Mediales Tibiakantensyndrom

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Für Sie notiert Zusammenhang zwischen ­körperlicher Aktivität und ­Tatkraft ▼▼

Bewegungsmangel

Gibt es eine Wechselwirkung zwischen Bewegungsmangel und gefühlter Müdigkeit? Ein bewegungsarmer Lebensstil weist einen Zusammenhang mit dem Erkrankungsrisiko für verschiedene Krankheiten auf. Körperliche Aktivität und eine sitzende Lebensweise können ­einen Einfluss auf die mentale Gesundheit haben. Gefühle wie Tatkraft oder aber erhöhte Müdigkeit werden hervorrufen. Med Sci Sports Exerc 2014; 46: 192–200

Sportliche Aktivität sowie die alltägliche Bewegung, die oft durch sitzende Tätigkeiten gekennzeichnet ist, können laut Ellingson et al., bei Frauen die Wahrnehmung der eigenen Vitalität und Müdigkeit bestimmen. An der Untersuchung nahmen 73 gesunde Frauen im Alter zwischen 20 und 55 Jahren teil. Zu Beginn wurden Fragebögen ausgefüllt, um die generelle persönliche Stimmungslage, die Gesundheit und das Wohlbefinden einschätzen zu können. Dafür wurden Fragebogen wie der POMS, der SF-36v2 und der „State-Trait Anxiety Inventory“ verwendet. Während der POMS die Stimmungslage in Bezug auf Vitalität und Müdigkeit der letzten Woche abfragt, ermittelt der SF36v2 die Häufigkeit von Gefühlen wie Wohlbefinden in den letzten vier Wochen und verwendet eine bipolare Subskala mit den Endpunkten Tatkraft und Müdigkeit.

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An sieben aufeinanderfolgenden Tagen wurde bei den Probandinnen die körperliche Aktivität mittels eines Beschleunigungssensors überwacht. Aus den aufgenommenen Daten des Accelerometers wurden Zeiten mit bewegungsarmer, leichter, moderater und anstrengender physischer Aktivität ermittelt. Anhand dieser Daten wurden die Probandinnen in Gruppen bezüglich der Einhaltung von Empfehlungen zur physischen Aktivität (150 min moderate Aktivität oder 75 min anstrengende Aktivität in der Woche) und nach ihrer bewegungsarmen Zeit (sitzendes bzw. ruhendes Verhalten über mindestens 60 min) eingeteilt. 40 Probandinnen setzten in der gemessenen Woche die Empfehlungen zur physischen Aktivität um, während 33 Personen dies nicht taten. Anhand der Accelerometerdaten quantifizierten sich 38 Frauen als „sehr bewegungsarm“ ,35 Frauen als „wenig bewegungsarm“.

Dies lässt vermuten, dass körperliche Aktivität einen Schutz gegen einen ansonsten für die mentale Gesundheit eher schädlichen bewegungsarmen, sitzenden Lebensstil aufbaut. Bei den Personen, die die Empfehlungen zur körperlichen Aktivität nicht einhielten, also weniger sportlich aktiv waren, zeigte sich ein Zusammenhang zwischen bewegungsarmer Zeit, Vitalität und Müdigkeit. Betrachtet man die Vitalitätsskala des SF-36, so wird ersichtlich, dass sowohl körperliche bzw. sportliche Aktivität, als auch die Dauer der bewegungsarmen Zeit einen Einfluss auf die Vitalität hat. Durch das gewählte Querschnittsdesign kann leider keine Aussage darüber getroffen werden, ob eine Verringerung der bewegungsarmen Zeit zu einer erhöhten Tatkraft führt oder ob Personen, die sich weniger müde fühlen, sich eher dafür entscheiden, körperlich aktiver zu sein. Zu diskutieren bleibt auch die Definition von bewegungsarmem Verhalten anhand der Zeitgrenze von einer Stunde und die Übertragbarkeit der Studienergebnisse auf andere Personengruppen.

Fazit Unabhängig davon, ob der Alltag mehr oder weniger von einer eher sitzenden Lebensweise geprägt ist, führt die Einhaltung von Empfehlungen zur körperlichen Aktivität (z. B. 150 min moderate Aktivität in der Woche) bei den untersuchten Frauen zu einem stärkeren Empfinden von Tatkraft und einem geringeren Gefühl von Müdigkeit. Personen, die in ihrem Alltag viel sitzen, könnten aber bereits davon profitieren, dass sie ihre bewegungsarmen, sitzenden Zeiten verringern, beziehungsweise diese aktiv unterbrechen. Stefanie Bierbaum, Stuttgart

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Die statistische Auswertung zeigt, dass eine Umsetzung der aktuellen Empfehlungen zur körperlichen Aktivität mit einer höheren Tatkraft und geringeren Müdigkeit verbunden ist. Diese positiven Effekte waren auch dann zu sehen, wenn gleichzeitig ein sehr bewegungsarmer Lebensstil praktiziert wurde. das heißt, wenn die Frauen sich über eine längere Zeit eher gering bewegten.

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Für Sie notiert

Submaximale Belastbarkeit nach Fontan-Operation Der kardiopulmonale Belastungstest ist heute ein essentielles Hilfsmittel für die Risikostratifizierung und die klinische Ent­ scheidungsfindung bei Patienten mit angeborenen Herz­ fehlern. C. Chen et al. untersuchten die prognostische ­Aussagekraft der Ergebnisse einer submaximalen kardio­ pulmonalen Belastung auf die kardiale Morbidität von Pa­ tienten nach ­Fontan-Operation. Med Sci Sports Exerc 2013; 46: 10–15 Einleitung ▼▼

Die Fontan-OP ist die voraussichtlich finale chirurgische Intervention bei Patienten mit Einkammerherz. Bisher liegen nur begrenzt Daten über kardiopulmonale Belastungstests (CPET) vor, die für eine prognostische Beurteilung dieser Patienten nützlich sind. Da Patienten nach FontanOP nur begrenzt belastbar sind, untersuchten Chun-an Chen et al. die prognostische Aussagekraft der Ergebnisse einer submaximalen statt einer maximalen Belastung auf die kardiale Morbidität. Bekannt ist, dass eine submaximale Belastung bei Patienten mit Herzinsuffizienz mit einem erhöhten Risiko von Krankenhauseinweisungen assoziiert ist. Dahingegen sind die Auswirkungen bei Patienten mit einem Fontan-Kreislauf bisher nicht bekannt.

Material und Methode ▼▼

An der Studie nahmen 52 Patienten (davon 27 Männer) im mittleren Alter von 15,4 Jahren teil. 73 % der Patienten waren in der NYHA-Funktionsklasse I. Seit dem Abschluss ihrer Fontan-OP waren im Mittel 8,2 Jahre vergangen. Allgemein führten die Untersucher den CPET frühestens 12 Monate nach der Fontan-OP durch. Sie bewerteten zwei maximale Parameter sowie zwei submaximale Parameter. Als maximale Parameter galten der maximalen Sauerstoffverbrauch (VO2) und die Herzfrequenzreserve (HRR). Wobei die HRR due Differenz zwischen maximaler Herzfrequenz und Ruhe-Herzfrequenz ausmacht. Als submaximale Parameter galtendas Abflachen der Effizienzkurve

der Sauerstoffaufnahme und die VE / VCO2-Kurve (Minutenventilation im Verhältnis zur CO2-Produktion).

Nur die submaximalen Parameter erlauben prognostische ­Informationen ▼▼

Die Messungen ergaben, einen maximale VO2 von 58,0 % ± 11,2 % und eine Effizienzkurve der Sauerstoffaufnahme von 56,6 % ± 14,5 % der vorhergesagten alters- und geschlechtsbezogenen Werte. Während der anschließenden Nachbeobachtung über durchschnittlich 22,7 Monate trat bei 11 Patienten (21 %) kardiale Morbidität (definiert als kardial bedingte Krankenhauseinlieferungen) auf. Ein Patient verstarb. Die Analyse der zeitabhängigen ROC-Kurve (ROC = Receiver Operating Characteristics; ein Diagramm, in dem die Richtig-Positiv-Rate gegen die Falsch-Positiv-Rate aufgetragen wird) zeigte, dass nur submaximale Parameter in einem (prognostischen) Bezug zur 2-Jahres-Morbidität standen. Dabei ergab sich eine AUC für die Effizienzkurve der Sauerstoffaufnahme von 0,781 (p = 0,018) und für die VE / VCO2Kurve von 0,714 (p = 0,04). Der mittels univariater Cox proportional hazard-Analyse ermittelte optimale Schwellenwert lag für die Effizienzkurve der Sauerstoffaufnahme bei ≤ 45 % und für die VE / VCO2Kurve bei ≥ 37. Das Risikoverhältnis war jeweils statistisch signifikant. Zusätzlich lieferte die Effizienzkurve der Sauerstoffaufnahme unabhängige prognostische Informationen, die über die Sauerstoffsättigung in Ruhe und Herzinsuffizienz in der

Vorgeschichte hinausgingen. Im Gegensatz dazu standen der maximale VO2 und die HRR in keiner Beziehung zu kardial bedingten Krankenhauseinweisungen, egal ob negativ-chronotrope Mittel eingesetzt worden waren oder nicht. Von den 33 Patienten einer Subgruppe, die während der Tests maximale Leistungen erzielten, mussten 7 (21 %) während der Nachbeobachtung wegen kardial bedingter Erkrankungen in ein Krankenhaus eingeliefert werden. Die Analyse der ROCKurve identifizierte die Effizienzkurve der Sauerstoffaufnahme als einzigen CPETParameter, der eine kardiale Erkrankung innerhalb von 2 Jahren vorhersagte.

Fazit Die Ergebnisse der Studie lassen darauf schließen, dass submaximale Belastungsparameter prognostisch den anhand von maximaler Belastung ermittelten Werten überlegen sind, wenn die kurzzeitige kardiale Morbidität von Patienten nach Fontan-OP zu bestimmen ist. Unabhängig von relevanten klinischen Basisinformationen besteht zudem eine Assoziation zwischen der Effizienzkurve der Sauerstoffaufnahme und der kardialen Morbidität. Obwohl ein ungünstiger kardialer Zustand und die Sauerstoffsättigung in Ruhe starke Prädikatoren der Morbidität sind, kann die Effizienzkurve der Sauerstoffaufnahme nach Ansicht der Autoren noch zusätzliche unabhängige prognostische Angaben liefern, die über den klinischen Basiszustand der Patienten, wie Herzinsuffizienz in der Vorgeschichte oder Proteinverlust-Enteropathie, hinausgehen. Dr. Volker Kriegeskorte, Buchloe

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Kardiopulmonale Erkrankung

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Für Sie notiert sein“ (95 %) sowie „Nicht mehr als zwei Trainingseinheiten / Tag“ (91,5 %).

Prävention im Leistungssport

Weniger Hitzeerkrankungen durch neue Richtlinien? Footballspieler der amerikanischen High-Schools sind vor allem im Sommer während des Trainings prädestiniert Hitzeerkran­ kungen zu erleiden. Eine Task Force der National Athletic ­Trainers Association (NATA) stellte Richtlinien auf, die bei der präsaisonalen Hitzeakklimatisierung helfen sollen. Sportwis­ senschaftler und Präventionsforscher überprüften einige ­High-Schools und fanden heraus, dass die Sportprogramme diese Richtlinien selten in vollem Umfang berücksichtigen. Med Sci Sports Exerc 2013; 46: 124–130 Hitzeerkrankungen stellen potentiell eine schwerwiegende Bedrohung der Gesundheit von Sportlern dar. Diese Erkrankung ist andererseits fast völlig vermeidbar, wenn die Verantwortlichen entsprechende Vorkehrungen treffen, die sich an bestimmten Richtlinien, z. B. die der NATA,

Die üblichen Präventionsmaßnahmen gegen Hitzebelastung waren: ▶▶Eisbeutel und Kühlboxen vor Ort (98,5 %) und ▶▶schriftliche Instruktionen, wie ein medizinischer Notfalldienst zu veranlassen ist (87,8 %). Die Empfehlungen der NATA-Taskforce (durchschnittlich 11,4 ± 3,1 der 17 Empfehlungen) wurden insgesamt eher in Staaten mit behördlicher Anordnung erfüllt, als in Staaten ohne entsprechende staatliche Verfügungen.

Die Gruppe um Kerr wollte damit überprüfen, inwieweit die insgesamt 17 Richtlinien der NATA-Taskforce und ähnliche Präventionsstrategien gegen Hitzeerkrankungen in den Programmen des HighSchool-Footballs während der Vorsaison des Jahres 2011 eingehalten wurden.

99,7 % der Footballtrainer berichteten darüber, dass an ihren Schulen nicht nur die NATA-Richtlinien, sondern auch mindestens eine andere ähnliche Präventionsstrategie Anwendung fand.

Fazit

orientieren. In der vorliegenden Studie untersuchten Z. Y. Kerr et al. die Anwendung dieser Richtlinien, die Häufigkeit ähnlicher Präventionsstrategien und die Auswirkungen staatlicher Anordnungen auf die Umsetzung entsprechender Sicherheitsmaßnahmen in Programmen des Hochschulsports.

Material und Methode ▼▼

An der kreuzsektionalen Studie nahmen 1142 zertifizierte Sporttrainer teil, die einen Fragebogen vollständig ausfüllten.

Sportverl Sportschaden 2014; 28

Nicht alle Empfehlungen finden gleich starken Anklang ▼▼

Nur 29 Trainer (2,5 %) berichteten über eine Compliance mit allen 17 Empfehlungen der NATA-Taskforce. Im Durchschnitt wurden bei den überprüften Sportprogrammen 10,4 ± 3,2 Richtlinien eingehalten. Die höchste Compliance-Rate erzielten die folgenden Empfehlungen: ▶▶„Einen Tag vollständige Ruhe nach sechs aufeinanderfolgenden Übungstagen“ (96,8 %) und ▶▶„Der Trainer muss vor, während und nach allen Trainingseinheiten vor Ort

Die Aussagen dieser Studie sind dadurch eingeschränkt, dass nur 1142 (18 %) von 6343 kontaktierten Trainern die Fragebögen vollständig ausfüllten. Die Stichprobe könnte somit unausgewogen sein und das Ergebnis lässt sich nicht pauschalisieren. Nur ein kleiner Teil der überprüften Football-Programme der High-Schools kam allen 17 Richtlinien der NATA-Taskforce nach. Die Compliance lässt sich offenbar verbessern, wenn der Staat die Beachtung der Richtlinien zur Prävention von Hitzeerkrankungen verordnet. Nationale, staatliche und lokale Sportorganisationen sollten daher mit den High-Schools zusammenarbeiten und sicherstellen, dass adäquate Mittel für die Unterstützung von Sportprogrammen, die die NATA-Empfehlungen umsetzen, zur Verfügung stehen. Dr. Volker Kriegeskorte, Buchloe

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Die schlechtesten Compliance-Raten ergaben sich für folgende Empfehlungen: ▶▶„An Tagen mit einer einzelnen Trainingseinheit soll nicht länger als drei Stunden am Stück trainiert werden“ (39,7 %) und ▶▶„Während der Tage 3–5 der Akklimatisierung sollen (von der Schutzkleidung) nur Helme und Schulterpolster getragen werden“(39 %).

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Für Sie notiert

Fazit

Abdominales Aortenaneurysma

Belastungstraining sicher und wirksam Das abdominale Aortenaneurysma (AAA) ist ein degenerativer Zustand der infrarenalen Aorta, dessen Ruptur häufig tödlich verläuft. Myers et al. wiesen jetzt nach, dass ein Belastungstrai­ ning Patienten mit frühen kleinen Aortenaneurysmen nützt und keinen nachteiligen Einfluss auf deren Wachstum ausübt. Med Sci Sports Exerc 2013; 46: 2–9

Einleitung und Methode ▼▼

Die gestiegene öffentliche Aufmerksamkeit und häufigere Screeningprogramme haben dazu geführt, dass die Ärzte frühe AAA rechtzeitiger erkennen. Bisher hat keine Therapie den Nachweis erbracht, die Progression der Erkrankung effektiv begrenzen zu können. Zudem ist nur wenig bekannt über die Sicherheit und Wirksamkeit von Belastungstraining bei den betroffenen Patienten. Daher untersuchten J. Myers et al. diese beiden Parameter bei Patienten mit früher AAA-Erkrankung. 140 Patienten mit kleinen AAA (≤ 5,5 cm) zwischen 72 ± 8 Jahren nahmen an der randomisierten Studie teil. Davon unterzogen sich 72 Patienten (92 % Männer) einem Belastungstraining. 68 Patienten (93 % Männer) erhielten die übliche Behandlung und Medikation. Die 1. Gruppe erhielt genaue Instruktionen hinsichtlich des Belastungstrainings. In der 2. Gruppe wurden körperliche Aktivitätsmuster nicht nachverfolgt.

3-jähriges Kombinationstraining ▼▼

Die Patienten im Belastungsprogramm nahmen bis zu 3 Jahre an einer Kombination von Training in einer REHA-Einrichtung von VAPAHCS oder zu Hause teil. Grundsätzlich bestand das Ziel des Trainings darin, mindestens einen mittleren Energieaufwand von 1000 kcal•Woche-1 zu erreichen. In der REHA-Einrichtung kamen Laufband, Fahrradergometer, Treppensteigen, elliptisches Training und Rudern zum Einsatz. Das Training erfolgte 3x wöchentlich für 45 Minuten, gefolgt von 10 Minuten Resistenz übungen. Zu Beginn, nach 3, 12, 24 sowie 36 Monaten fand ein kardiopulmonaler Belastungstest

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(CPX) statt. Gleichzeitig führten die Forscher vergleichende Untersuchungen der AAA-Ausdehnung, der Sicherheit, des CPX-Ansprechverhaltens und des wöchentlichen Energieaufwands durch.

Nach Ansicht der Autoren lassen die Ergebnisse der Studie darauf schließen, dass ein Belastungstraining die Wachstumsrate bzw. Erweiterung abdominaler Aortenaneurysmen bei Patienten mit präoperativer AAA nicht negativ beeinflusst. Die Daten belegen hingegen, dass das Belastungstraining bei Patienten mit kleinen AAA sicher und wirksam ist. Das hier durchgeführte Übungsprogramm verbesserte signifikant die konventionellen Messwerte der Belastungskapazität. Daher kann eine Rehabilitation die ein Belastungstraining einschließt eine Rolle im Therapieprogramm von Patienten mit frühen AAA spielen. Dr. Volker Kriegeskorte, Buchloe

Achillodynie

Kein exzessives AAA-Wachstum unter Belastung ▼▼

Die durchschnittliche Teilnahmedauer der Patienten betrug 23,4 ± 9,6 Monate. 81 % blieben ≥ 1 Jahr in der Studie. Es traten keine klinisch relevanten Nebenwirkungen oder exzessive AAA-Wachstumsraten auf. Die Teilnehmer des Trainingsprogramms wandten im Mittel 1999 ± 1030 kcal•Woche-1 Energie auf. Nach 3 Monaten sowie nach 1, 2 und 3 Jahren nahmen die maximalen Übungszeiten und die geschätzten metabolischen Äquivalente (METs) zu (p 

[Physical activity -- preventing dementia].

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