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Perkutane transrenale Extraktion eines abgerissenen Nephrostomiekatheters Von R. Günther und J. E. Aitwein 1 Abbildung Institut für Klinische Strahlciikiindc (Direktor: PriaI. Dr. mccl. L. L)icthclm und Uriilogischc Klinik (Direktor: Prof. Dr. mcd. R. Hohcnfr!Iner) der Unis crsirat Mimi

Die perkutane Entfernung intravasaler Frenidkorper und Katheterf ragmente ist ein seit 1964 (Thomas u. Mitarb. bekanntes und seither in etwa 70 Füllen angewandtes angiographisches Verfahren (Fischer u. Mitarb. 1978). Dic transrenale Extraktion s on Kathererfragmcnten

aus dem Harntrakt ist neu und stellt eine weitere therapeutische Anwendung der perkutanen Nephrostomie dar. Gleichzeitig st sie Therapie einer Komplikation der perkutanen Nephrostomie, clic sich bei Verwendung ungeeigneten Kathetcrmaterials ereignen kann.

Die Punktions- und Sondierungstechnik des Nicrenhohiraumsystems zur perkutanen Nepheostomie ist an anderer Stelle ausführlich beschrieben (3, 4). Zur Extraktion des abgerissenen Polvathvlen-Nephrostomiekatheters verwendeten wir einen F5-Cook-Helical-l-Iarnleitersteinextraktor mir einer flexiblen Spitze (Abb. I h(. 0340-1618/79

Das nach Abriß des perkutan gelegten Nephrostomiekatheters gesraute Nierenhohlraunisystern wurde zunachst wiederum perkutan mit einem F7-Polvdthylenkatherer entlastet. Nach 2 Tagen führten wir durch ein F6-Dcsilet-Euifuhrungsbesteck (Ea. Vygon, Aachen) den Steinextraktor in den Harnletter vor, Nach Aufspannen und unter leicht rotieren-

der Bewegung gelang es nach mehrmaligen Versuchen, das distale Ende des Katheterfragments zu fassen und nach außen zu ziehen. Wührend der Extraktion wurde der Nephrostomiekanal durch einen feinen Eührungsdrahr (Durchmesser 0,46 mm, Abb. I e) gesichert, so daß anschließend cine erneute Nephrostomie ohne Schwierigkeiten gelegt svcrden konnte (Abb. I d(.

Technik

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$05.00 © 1979

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Kasuistik Bei einem 68jührigen Patienten mit eitlem transurethral partiell abgetragenen Blasenkarzinom wurde wegen pravesikaler Stauung der linken Niere hei funktionsloscr rechter Niere eine perkurane Nephropye-

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lostomie vorgenommen. 6 Wochen spater erschien der Patient mit Schmerzen und Fieber. Der zur externen Harnableitung gelegte Poly)ithvlenkarheter war durch die Bewegung der Niere am Übergang vom Niercnparenchym zum perirenalen Gewebe abgerissen. Das iv. Urogramm ließ eine erhebliche Stauung des Harntraktes erkennen, in dem sich das ahgerissene, nicht röntgenschattengehende Katheterfragment hefand (Abb. I a(. Nach erneuter perkutaner Nephrostomie entfernten wir nach 2tagigem Intervall entsprechend der angegebenen Technik das abgerissene KaSchmerzen von seiten des Patienten. Der Harnabfluß wurde durch eine externe Drainage mit einem starkeren Nephrostomiekatheter wiederhergestellt. Auf Grund dieser Erfahrung halten wir dünnwandige angiographische Polydthylenkarheter nur für eine kurzfristige Harnableitung von weni-

gen Tagen für geeignet und ersetzen diese dann durch kommerziell erhältliche Nephrostomiekatheter (Fa. Rüsch, Rommetshausen(.

Literatur I) Fischer. R. G., R. Ferrevro Es tina01 In of cii rrent techniques for non surgical removal of inrravascul,tr arrogenc foreign bodies. A mer. j. roentgenol. I 3)) 1 978) 541 (2 Thom as, J. B. Si nclai r-S rnith, D. Bloonifield, A. I),ivachi Nonsurgical

retries ji of a broken segment of steel sp ring gui d from right arri tins t nd infenor s eila cas a. Circulation 3)) (1 964)

Gunther, R., J. E. Altwein, M. Georgi Feinnadelpunktion zur ante. graden Pyclographie und Nephropyelosrornie. Fortsch r. Röntgensrr. 127 (197v) 439

Gunther, R., P. Alkeri, J. E. Altwent: I'erkutane Nephropvelostoinie Atswendnngsniöglichkcitcn und Ergehaisse. Fortschr. Rànrgenstr. 128 (1978) 72))

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Abb. la Ausscheidungsurogramm: Abgerissenes, nicht röntgendichtes Katheterfragment im oberen Harntrakt. Erhebliche Stauung bei prävesikaler Stenose infolge Blasenkarzinoms.

Abb. 1

Abb. 1 b Abb. 1 c Abb. 1 d

Dr. R. Gunther lnstinit für Klinische Strahlenkunde der Johannes-Gutenherg-Universitat Langenheckstr. I 6500 Mainz

Perkutane Extraktion des abgerissenen Nephrostomiekatheters.

Einführung eines Steinextraktors in das obere Harnleiterdrittel. Extraktion des Katheterfragments. Gleichzeitig Sicherung des Nephrostomiekanals durch einen feinen Führungsdraht. Nach Extraktion des Katheterfragments erneute Nephrostomie mit einem Fi O-Nephrostomiekatheter.

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theterfragment in Lokalan5sthesie ohne Komplikationen und ohne

[Percutaneous transrenal extraction of a nephrostomy catheter fragment].

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