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SPRECHSTUNDE NATURHEILKUNDE Serie

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Endlich wieder durchatmen können! Bei Erkältungskrankheiten bietet die Naturheilkunde zahlreiche Möglichkeiten, die die Beschwerden lindern können. Auch speziell bei einer Behinderung der Nasenatmung können Sie als Hausarzt mit Mitteln der Natur helfen. Prof. Beer beantwortet in dieser Rubrik Fragen aus unserem Leserkreis. (Adresse: [email protected])

Prof. Dr. med. André-Michael Beer Klinik für Naturheilkunde, Klinik Blankenstein, Hattingen

Frage: Welche physikalischen Maßnahmen können bei behinderter Nasenatmung empfohlen werden? Antwort: Die meisten Atemwegserkrankungen sind viral bedingt und benötigen keine antibiotische Therapie. Vielmehr kann durch physikalische Maßnahmen einer behinderten Nasenatmung vorgebeugt werden, bzw. bei akutem Infekt, wenn nötig in Kombination mit einem Antibiotikum, die Nasenatmung erleichtert werden. Zu den Therapiemaßnahmen zählen beispielsweise ein Meerrettichwickel, der täglich im Nacken aufgelegt wird, WasserdampfInhalationen, Raumverdampfung und das Schnüffeln physiologische Kochsalzlösung, z. B. Kontaktlinsen-NaCl-Lösung. Frage: Inwieweit helfen ätherische Öle zur Behandlung der behinderten Nasenatmung? Antwort: Ätherische Öle wirken sekretolytisch, mukolytisch, bronchospasmolytisch, sekretomotorisch, expektorierend, antibakteriell, antiviral, antimykotisch, antiphlogistisch und hyperämisierend. Zu den Anwendungsgebieten gehören Erkältungskrankheit, Rhinitis, Sinusitis. Sie können als Inha-

MMW-Fortschr. Med. 2015; 157 (5)

lation, nasal, transdermal als Salbe, Bad oder oral angewendet werden. Nebenwirkungen können sein: Magen-Darm-Beschwerden, Übelkeit, Bronchialspasmus, Überempfindlichkeitsreaktionen, z. B. Hautausschlag, Nesselsucht, Schwellung im Gesicht, Mund, Rachen, Atemnot, Kreislaufstörung. Sie sollten bei entzündlichen Erkrankungen im Bereich des Magen-Darm-Traktes, der Gallenwege, schweren Lebererkrankungen, Asthma bronchiale, Keuchhusten, Lungenödem, Atemnotzuständen, z. B. Bronchospasmus, Hypersekretion, Asthma cardiale, und in der Schwangerschaft wegen unzureichender Datenlage nicht angewendet werden. Zu den Ätherisch-Öl-Drogen zählen u. a.: Anisfrüchte/-öl, Campher, Eukalyptusblätter/-öl, Fenchelöl, Fichtennadelöl/-spitzen, Kiefernadelöl/-sprossen, Lärchenterpentin, Sternanis, Thymiankraut/-öl, Terpentinöl, Quendelöl, Latschenkieferöl und Myrtol.

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Bei Beginn einer Erkältung und bei unkomplizierten Atemwegsinfekten ist die Besserung der Beschwerden sowie Ursachenbekämpfung ein wesentliches Therapieziel. Hierfür haben sich ätherische Öle bewährt. Ätherische Öle haben auch antiseptische Eigenschaften.

Deshalb sind sie besonders häufig Bestandteil von Lösungen zur Desinfektion des Mundund Rachenraumes. Im Grunde sind alle Phytopharmaka, die auf die Nasennebenhöhlen und im Bereich der oberen Luftwege wirken, geeignet, eine behinderte Nasenatmung zu verbessern. Hierzu gehören Fertigkombinationen, aber auch individuelle Rezepturen. Studien belegen überzeugend, dass bei den Infektionen der oberen Luftwege durchaus wirksame pflanzliche Alternativen zu chemisch-synthetischen Arzneimitteln vorliegen. Bei schweren Infektionen sind klassische Antibiotika unverzichtbar. Um deren Wirksamkeit zu erhalten, ist es notwendig der Bildung von Resistenzen entgegenzuwirken. Angesichts der vorhandenen wissenschaftlichen Datenlage erscheint es daher überaus sinnvoll, bei unkomplizierten viralen und bakteriellen Infektionen zunächst auf Phytopharmaka zu setzen.

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Ausführliche Informationen zu den verschiedensten Themen aus der Naturheilkunde – von der Erkältungsprophylaxe bis zur Phytotherapie in den Wechseljahren, sind online in einem Dossier zusammengefasst: ▶ www.springermedizin. de/239812.

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[Naturopathy consultation. Finally able to breathe again!].

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