Fortschr. Rönrgenstr. 128, 4

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Fortschr. Röntgenstr. 128,4 (1978) 497

Morphologische Differenzierung von Lebermetastasen durch Ultraschallradiographie Von H. P. Gockel

Abb. 1.

Längsschnitt durch die Leber 10 cm rechts. Multiple

Abb. 2.

Schrägschnitt unter dem Rippenbogen nach oben.

echofreie Ringe mit zentralem Echo. Sogenannte ,,Zielscheibenmetastasen" eines Kolonkarzinoms.

Häufig erfolgt die Suche nach Lebermetastasen nach Feststellung eines Primärtumors zur Entscheidung über die einzuschlagende

Therapie. Nicht selten ist jedoch auch der umgekehrte Ablauf. Beim Patienten mit vergrößerter Leber soll ultraschallradiographisch eine Klärung erfolgen. Falls hier Metastasen gefunden werden, folgt die Suche nach dem Primärtumor. Der vorliegende Fall soll die Aufmerksamkeit auf die morphologische Differenzierung als Hilfe bei der Suche nach dem Primär-

tumor lenken. Ein 76jähriger Patient wurde in schlechtem Allgemeinzustand wegen Lebervergrößerung zur Ultraschallradiographie überwiesen. Es fanden sich multiple Metastasen vom sogenannten ,,Zielscheibentyp". Ringförmige echoarme Zonen mit zentralem Echo. Dieser Typ lenkte zunächst den Gang der weiteren Untersuchung auf das Kolon, wo sich sofort der Primär-

ten, sahen Scheible, Gosink und Leopold die Zielscheibenmerastasen vor allem bei Adenokarzinomen des Kolons und oat cell Karzinomen der Lunge. Natürlich beweist der dargestellt Einzelfall, in dem der erstere Zusammenhang zutraf, statistisch gar nichts. Es wäre jedoch gut, die allgemeine Aufmerksamkeit auf diese selteneren Metastasentypen zu richten, um wenigstens in diesen Fällen eine statistisch gesicherte Korrelation bestätigen oder widerlegen zu können. Zum Schluß muß noch bemerkt werden, daß die Analyse dieser Typen durch die Eigenart der Compoundscanner erleichtert wird. Durch die im allgemeinen höhere Auflösung und den Einfall des Schallstrahls in verschiedenen Richtungen wird die ganze Kontur abgebildet. Bei entsprechender Aufmerksamkeit müßte die Darstellung auch beim parallel abtastenden Realtimescanner möglich

tumor fand. Die morphologische Differenzierung von Lebermetastasen wurde

sein.

auf dem internationalen Ultraschallkongreß in San Francisco im August 1976 von mehreren Autoren diskutiert (1-4). Bei weitem am häufigsten scheinen echoarme umschriebene Defekte in der Leberstruktur. Die nächstgrößte Gruppe stellt die Vergrößerung der Leber mit diffuser Strukturveränderung, vorwiegend mit Auflockerung und auffallend guter Schalldurch-

Literatur

lässigkeit.

Bree, R. L., C. T. Stanley, H. M. Goldstein, B. Green: The spectrum of grey scale sonographic findings in hepatic neoplasms, S. 467 Cosgrove, D. O., U. R. McCready: The ultrasonic features of diffuse malignant liver disease, S. 465

Sodann folgen 3 seltenere Typen: a) echoreiche, rundliche Strukturen, b) echoarme, ringförmig erscheinende Herde mit dichtem zentralem Echo, e) dichtere, ringförmige Herde mit zentraler echoarmer Zone. Die beiden letzteren Typen werden als ,,bulls eye" oder ,,Zielscheibenmerastasen" bezeichnet.

Meire, H. B.: Grey scale echographic appearances of liver metastases,

Während die meisten Autoren keine typische Korrelation von

Dr. H. P. Gockel, Kaiserstraße 82, 6500 Mainz

Histologie mit echographischem Metastasentyp feststellen konn-

0340-1618/78

S. 315

0432 - 0497 $ 05.00 © 1978 Georg Thieme Publishers

Scheible, W., B. B. Gosink, G. R. Leopold: Echographic patterns hepatic metastatic disease, 5. 463

of

Alle in White, D., und R. E. Brown: Ultrasound in Medicine, Vol. 3A. Proceedings of the ist Triennial

Meeting of the World Federation for Ultrasound in Medicine and Biology. New York-London 1977

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2 Abbildungen

[Morphological differentiation of liver metastases using ultrasonic radiography].

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