Vortrage zum Thema

Urologische Operationen 217. Herren R. Dahler, M. Dedes, C. Bogdan, K. Decker und H. A. Hirsch (Universithts-Frauenklinik Basel): Lokalisation yon Harnweginfektionen naeh gyn~-

kologisehen Operationen. Zur Lokalisierung postoperativer Bakteriurien haben wit Blasen- und Ureterenurin getrennt bakteriologisch untersucht und die Befunde zu den Antik6rpertitern gegen den homologen Infektionskeim in Beziehung gesetzt. Bei 22 Patientinnen, bei denen nach grSBeren vaginalen und abdominalen gynakologischen Operationen eine Bakteriurie auftrat, wurde im Mittel 10,6 Tage nach Infektionsbeginn die Blase mit 2 Liter physiologischer Kochsalzl6sung gespiilt und beidseits Ureterenurin zur bakteriologischen Untersuchung entnommen. Zusatzlich wurde nach Infektionsbeginn 3 - 4 ml Blur zur AntikSrperbestimmung entnommen. Die AntikSrpertiter gegen den homologen Infektionskeim wurden mit dem indirekten Hamagglutinationstest nach Neter bestimmt. Die Diagnose einer Harnweginfektion wurde in allen F~llen durch den Nachweis yon mehr als 100 000 Keimen/ml Blasenurin gestellt. In 18 Fallen wurde E. coli, 2mal Klebsiella Aerobacter und 1real Proteus isoliert. In einem Fall handelte es sich um eine Coli-Proteus-Mischinfektion. Der Ureterenurin war nur bei einer der 22 postoperativen Bakteriurien beidseits steril. Bei 21 Patientinnen fanden wir im Ureterenurin mehr als 102 Keime/ ml, durchschnittlich 1,9• 10~ Keime/ml. Die Keime waren im Ureter in 4 Fallen einseitig und in 11 Fallen doppelseitig nachweisbar. Bei 6 Patientinnen gelang der Ureterenkatheter nur einseitig: alle 6 waren infiziert, so dab hierbei mindestens eine einseitige Infektion der oberen Harnwege vorlag. Postoperative AntikSrpertiter wurden zur Kontrolle auch bei 20 Patientinnen ohne Harnweginfektion gegen Colistamme der eigenen Stuhlflora bestimmt. Die Titer lagen samtlich im Bereich yon 1:10 bis 1: 80. Bei den 22 Patientinnen mit postoperativen Bakteriurien fanden wit 2mal keinen Titeranstieg und 20mal einen Titeranstieg auf 1:160 oder mehr. Beim Vergleich der bakteriologischen Infektionslokalisation mit der AntikSrperbestimmung fanden wir beim auf die Blase beschrankten Keimnachweis keinen Titeranstieg, beim Keimnachweis in den Ureteren in einem Fall keinen und bei 20 Patientinnen einen Titeranstieg auf 1:160 oder mehr.

Diskussion Hohe Antik6rpertiter sprechen nach der geltenden Ansicht ffir eine im oberen Harntrakt lokalisierte Infektion, w~hrend bei Infektionen des unteren Harntrak-

M. K611eret al.: Nephrologische Befunde

237

tes Titer gefunden werden, die in der gleichen Gr6Benordnung wie bei abakteriurischen Probanden liegen. Die Grenze zwischen beiden Gruppen wird zwischen 1:80 und 1:160 angenommen. Die vorliegenden Ergebnisse sprechen gegen die weitverbreitete Ansicht, dab es sich bei postoperativen Harnweginfektianen um harmlose Urin- oder Hohlrauminfekte handelt. Wir fanden fast ausschlieBlich Infektionen im oberen Harntrakt, die in fiber der H~lfte der F~lle doppelseitig ausgebildet waren. Da erh6hte Antik6rpertiter nur bei Infektionen van mehreren Tagen Dauer auftreten, ergibt sich im Zusammenhang mit der vorliegenden Untersuchung die Konsequenz, postoperative Bakteriurien mSglichst frfihzeitig zu erfassen und zu behandeln.

218. I. Gavall6r. Zs. Magyar, G. Zeltner (Ozd, Ungarn): Repriisentative Aufmessung der Harnwegsinfektionen bei Schwangeren. Manuskript nicht eingegangen.

219. Herren M. K611er, H. A. Hirsch, R. Fridrich, W. Zfircher (Universit/itsFrauenklinik Basel und Nuklearmedizinische Abteilung Kantonsspital Basel):

Nephrologische Befunde vor und nach gyniikologischen Operationen. Mit der vorliegenden Arbeit sollte die Hfiufigkeit prfioperativ bestehender St6rungen im harnabfliel3enden System vor gyn/ikologischen Operationen ermittelt werden und dann geprfift werden, inwieweit diese St6rungen durch die Operation behoben werden oder sogar erst entstehen. - 78 Patientinnen wurden vor und nach gyn/ikologischen Operationen nephrologisch untersucht. Es handelte sich um 36 abdominale und 42 vaginale HysterektoInien, wobei zusfitzIich 26 Adnexektomien und 40 Kolporrhaphien durchgeffihrt wurden. Die Indikationen zu den Operationen waren: Uterus myomatosus, pr/iinvasive und invasive Karzinome der Cervix, gut- und b6sartige Adnextumoren sowie Descensus des Genitale mit Urininkontinenz. Die nephrologisdlen Untersuchungen bestanden aus einem pr/ioperativen und einem bzw. mehreren postoperativen Isotopennephrogrammen (ING) and bakteriologischen Urinuntersuchungen. Bei einzelnen Patientinnen wurde zus~itzlich ein intravenSses Pyelogramm durchgeffihrt. Wir st/itzten uns vor allem auf das Isotopennephrogramm, da es heute als der empfindlichste Parameter ffir Harnabflul3stSrungen gilt. Von allen bei uns gefundenen pathologischen Ver~nderungen handelte es sich 42real um AbfluBst6rungen, 2mal um Sekretionsst6rungen und einmal um eine Kombination yon beiden. Bei 42o/o der Frauen war das ING pr/~- und pos[operativ normal. Bei 35~ war es pr~ioperativ pathologisch, d. h. es bestanden leichte bis st/irkere AbfluBst6rungen und/oder Spasrnen irn Ureterbereich, die postoperativ verschwanden. Bei 14~/o war das ING pr/ioperativ normal oder pathologisch. Durch die Operation kam es entweder zu einer AbfluBst6rung oder es verschlechterte sich der bereits pr/ioperativ bestehende Zustand. 8'0/0zeigten pr/i- und postoperativ ein unver~ndert pathologiscbes ING. Von diesen heiden letztgenannten Gruppen (17 Pat.) konnten 13 Pat. zu einem sp/iteren Zeitpunkt noch einrnal isotopennephrographisch kontrolliert werden. Dabei zeigte sich, dab sich die Befunde von 8 Pat. normalisiert hatten. 5 blieben pathologisch. Bei 3 yon ihnen handelt es sich urn lagebedingte AbfluBst6rungen, die wahrscheinlich keine

[Lokalisation of urinary tract infections following gynecologic surgery].

Vortrage zum Thema Urologische Operationen 217. Herren R. Dahler, M. Dedes, C. Bogdan, K. Decker und H. A. Hirsch (Universithts-Frauenklinik Basel):...
126KB Sizes 0 Downloads 0 Views