Originalarbeit

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Kann Wikipedia unser Fachwissen bereichern? Is it Possible to Enhance our Expert Knowledge from Wikipedia?

Autoren

U. Rechenberg 1, C. Josten 2, S. Klima 2

Institute

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Schlüsselwörter " Wikipedia Medizin l " Web 2.0 l " E‑learning l " Gesundheitsinformation im l Internet Key words " Wikipedia medical l " web 2.0 l " E‑learning l " health information on the l internet

Bibliografie DOI http://dx.doi.org/ 10.1055/s-0034-1396207 Z Orthop Unfall 2015; 153: 171–176 © Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York · ISSN 1864‑6697 Korrespondenzadresse Ulrike Rechenberg Klinik für Unfallchirurgie und Orthopädie Unfallkrankenhaus Berlin Warener Straße 7 12683 Berlin Tel.: 0 30/56 81 30 02 Fax: 0 30/56 81 30 09 [email protected]

Klinik für Unfallchirurgie und Orthopädie, Unfallkrankenhaus Berlin Unfallchirurgie, Universitätsklinikum Leipzig

Zusammenfassung

Abstract

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!

Hintergrund: Die neuen Medien stellen sowohl Ausbilder als auch Auszubildende im Medizinstudium und klinischen Alltag vor immer neue Herausforderungen. Dabei spielt vor allem Wikipedia eine zunehmend bedeutende Rolle für die Informationsgewinnung. Neben vielen Vorteilen besteht für Wikipedia weiterhin der Nachteil der fehlenden Kontrollierbarkeit auf Richtigkeit der bereitgestellten Informationen. Ziel dieser Arbeit ist es, die Relevanz orthopädischer und unfallchirurgischer Wikipedia-Artikel im klinischen Alltag zu untersuchen. Material und Methoden: Im September 2013 wurde eine Studiengruppe bestehend aus Studenten im praktischen Jahr, Assistenzärzten und einem Facharzt und Hochschullehrer anhand von 2 Fragebögen zu den medizinischen Themen auf Wikipedia befragt. Dabei wurden klinisch häufige Themen zu Krankheiten/Symptomen, Untersuchungstechniken/Klassifikationen und konservativer/operativer Therapie aus dem Gebiet der Orthopädie und Unfallchirurgie nach objektiven Kriterien bewertet. Insgesamt wurden 211 Wikipedia-Artikel zu medizinischen Themen untersucht. Abschließend erfolgte eine subjektive Einschätzung der Inhalte auf Wikipedia durch jeden einzelnen Studienteilnehmer. Ergebnisse: 134 von 211 medizinischen Wikipedia-Seiten aus der Orthopädie und Unfallchirurgie erschienen als eigenständige Artikel. Die Studie zeigte eine hohe Aktualität und hervorragende Positionierung der Wikipedia-Beiträge in der Google-Suchliste. Durch zahlreiche Verknüpfungen, viele Literaturverweise (z. B.: AWMF-Leitlinien, Zeitschriften), hochwertiges Bildmaterial und zuweilen Videos stehen die Fachbeiträge i. d. R. denen von Printmedien nicht nach. Fast die Hälfte (42,5 %) der Beiträge beurteilten die Studienteilnehmer bei Wikipedia als geeignet zur Vorberei-

Background: The so-called new media are always a kind of challenge for training supervisors, medical students and doctors-in-training. Especially Wikipedia has a significant position for obtaining important medical information on the internet. Beside many advantages of Wikipedia, there is always the doubt about the correctness of published articles by unknown authors. Therefore the aim of our survey was to investigate the relevance of Wikipedia articles about orthopaedic and traumatological issues in the daily clinical routine. Materials and Methods: In September 2013 two different questionnaires about medical issues were given to medical students, resident physicians and one medical specialist. The questioning was about diseases/symptoms, examinations/ classifications and conservative therapy/surgery of the department of orthopaedics and traumatology. A total of 211 Wikipedia articles were evaluated. Additionally, the participants gave an subjective estimation about these articles. Results: Overall 134 of 211 separate medical items appeared on Wikipedia. The survey has proven the up-to-dateness of Wikipedia articles and their listing on the first or second position on Google. Wikipedia contains a lot of bibliographical references, high-quality images and video material. Almost half (42,5%) of all evaluated articles are appropriate for use in medical exams and in the daily clinical work. Conclusion: First and foremost young resident physicians, the so-called web 2.0 generation, are using the internet for daily work. Maybe the process of learning is developing and changing at the same time. Wikipedia gives the opportunity for everyone to acquire information for free and all over the place. The collaboration of everyone is necessary to improve the quality of medical issues on Wikipedia.

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tung auf das Staatsexamen und den klinischen Alltag von Berufsanfängern. Schlussfolgerung: Besonders die jungen Mediziner, die sogenannte Web-2.0-Generation, nutzen verstärkt die Angebote des Internets zum Wissenserwerb, wodurch die Lernmethoden verändert werden. Wikipedia stellt die geeignete Plattform dar, sowohl während des Studiums als auch im Rahmen der Facharztweiterbildung, um Inhalte aus unserem Fachgebiet vielen Lesern frei zur Verfügung zu stellen. Für die Inhalte und die Qualität der Beiträge in unserem Fachgebiet ist unser aller Engagement gefragt.

Einleitung !

Der Mehr als 3 Viertel der deutschen Gesamtbevölkerung sind Internetnutzer – ein Anstieg um 38,6 % seit 2001 [1]. Die Informationsfülle für gesundheitsrelevante Informationen im Internet ist nur zu schätzen. Wikipedia (www.wikipedia.org) kommt dabei eine immer größere Bedeutung sowohl für medizinische Laien als auch für medizinisches Fachpersonal zu. Besonders unter jungen Assistenzärzten und Studenten der Humanmedizin gilt Wikipedia als eine Quelle zur schnellen und effektiven Informationsgewinnung im klinischen Alltag und im Rahmen von E-Learning [2–5]. Nach der englischen und niederländischen ist die deutsche mit über 1,6 Millionen Artikeln die drittgrößte Wikipedia [6]. Als die umfangreichste freie Enzyklopädie im Internet stellt sie Informationen kostenlos und für jedermann zugänglich bereit. Im Jahr 2012 wurden durchschnittlich 433 deutschsprachige Artikel täglich bei Wikipedia veröffentlicht, wobei Qualität und Wahrheitsgehalt der Beiträge nicht unumstritten sind. Lediglich 7,9 % der weiblichen und 9,2 % der männlichen deutschen Studierenden halten die bei Wikipedia veröffentlichten Informationen für „sehr verlässlich“ [1].

Zielstellung und Probleme !

Wikipedia kann durchaus mit den etablierten Kompendien in der Prüfungsvorbereitung von Studierenden und den meistgenutzten „Kitteltaschenbüchern“ für Jungassistenten konkurrieren. Dabei kann sich Wikipedia besonders im Hinblick auf die Aktualität der Beiträge, Anzahl der Literaturquellen (Wissenschaftlichkeit) sowie Anschaulichkeit und Umfang der jeweiligen Themen mit der ausgewählten „Standardliteratur“ messen. Diese beiden Hypothesen galt es in der vorliegenden Arbeit zu beweisen oder zu widerlegen. Wikipedia als Online-Informationsquelle wird bereits zu über 50 % von den Lehrern im Schulunterricht eingesetzt und bereits 2009 führten 27,2 % aller im Internet gestellten Suchanfragen zu gesundheitsrelevanten Themen auf Wikipedia-Seiten mit steigender Tendenz [1]. Die wachsende Bedeutung des E-Learnings in der deutschen Bevölkerung auch zu medizinischen Themen verlangt eine entsprechende Qualitätssicherung. Der wissenschaftliche Hintergrund der Autoren bei Wikipedia ist durch die vorwiegende Verwendung von Pseudonymen häufig nicht zu verifizieren. Bereits online stehende Beiträge können in Wikipedia durch andere Leser verändert oder auch gelöscht werden, wenn die Änderungen von der Redaktion beurteilt und freigegeben werden [6]. Es gibt zwar keine redaktionelle Begleitung im Sinne eines Peer Review wie bei traditioneller wissenschaftlicher Fachliteratur, jedoch einen redaktionellen Mitarbeiterstab von Medizinern und Vertretern der angrenzenden Wissenschaften, wel-

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cher um die Qualitätssicherung der Artikel vor der Veröffentlichung bemüht ist [6]. Regelmäßig, meist 1-mal pro Woche, finden Chats statt, bei denen Autoren und Interessierte in direkten Kontakt mit den Redaktionsmitgliedern treten. Auch nach der Veröffentlichung können Korrekturen durch medizinisches Fachpersonal vorgenommen werden. Die Dynamik der Wikipedia-Artikel ist immer Spiegel eines gleichberechtigten Meinungsstreits von Laien und Fachleuten. Das Ziel dieser Arbeit war es, die Qualität der medizinischen Artikel bei Wikipedia über unfallchirurgische und orthopädische Themen zu beurteilen und eine Aussage über die potenzielle Nutzung im universitären und medizinischen Bereich zu treffen.

Methoden und Material !

Insgesamt wurden 211 Begriffe aus dem Fach Orthopädie und Unfallchirurgie analysiert. Die Studiengruppe bestand aus 6 PJStudenten im chirurgischen Tertial, 2 Assistenzärzten im 2. bzw. 3. Weiterbildungsjahr und einem Facharzt und Hochschullehrer in leitender Position. Die Datenerhebung wurde im September 2013 durchgeführt als empirische Untersuchung durch einen Fragebogen. Die Auswahl der Begriffe erfolgte nach zuvor festgelegten Regeln: Als Grundlage dienten die „Checkliste Traumatologie“ und „Checkliste Orthopädie“ (Thieme-Verlag), welche vor allem von PJ-Studenten und jungen Assistenzärzten genutzt werden und das fachgebundene Verkaufsranking bei Amazon anführen [7, 8]. Alle Begriffe aus dem Inhaltsverzeichnis beider Nachschlagewerke wurden bez. ihrer Relevanz für die universitäre Examensvorbereitung und dem klinischen Alltag für Berufsanfänger beurteilt. Diese Begriffe wurden unterteilt nach 1. Krankheiten/Symptomen (z. B.: Schädel-Hirn-Trauma, Pneumothorax, Schenkelhalsfraktur, Kreuzbandruptur, Coxarthrose), 2. Untersuchungstechniken/Klassifikationen (z. B.: Neutralnullmethode, Steinmann-Zeichen, Glasgow Coma Scale, PauwelsKlassifikation) und 3. konservative/operative Therapie (z. B.: Osteosynthese, Gipsschiene, Vertebroplastie, Umstellungsosteotomie, Kreuzbandplastik). Jeder einzelne Studienteilnehmer musste anhand eines Fragebogens die Begriffe der „Checklisten“ für sich selbst nach der Relevanz und Wichtigkeit bewerten (1 = sehr wichtig, 5 = unwichtig). Es wurden sämtliche 211 Begriffe in die weitere Auswertung genommen, die eine Bewertung mit 1 erhielten. Anschließend erfolgte die Suche dieser Begriffe über die Internet-Suchmaschine Google, welche aktuell mit 91,2 % den höchsten Marktanteil aller Suchmaschinen in Deutschland besitzt [1]. Die erschienenen Treffer bei Google mit direktem Link zu entsprechenden Wikipe-

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dia-Artikeln stellten den Ausgangspunkt für diese Studie dar. Den Studienteilnehmern wurde ein Fragebogen mit jeweils 11 Fragen ausgehändigt, die mithilfe der Suchergebnisse bei Wikipedia beantwortet werden mussten.

Erster Fragebogen 1. Wurde der gesuchte Begriff bei Wikipedia als Hauptartikel gefunden? 2. Welche Position hat der Wikipedia-Artikel bei Google? 3. Wurde der gesuchte Begriff als Alternative (Begriffsalternative) bei Wikipedia gefunden? 4. Wurde der gesuchte Begriff innerhalb eines Wikipedia-Textes gefunden? 5. Wann erfolgte die letzte Aktualisierung der Wikipedia-Artikel? 6. Wie groß ist die Anzahl der fachlichen Links innerhalb des Wikipedia-Artikels? 7. Wie groß ist die Anzahl von Bildern und Skizzen innerhalb des Wikipedia-Artikels? 8. Wie groß ist die Anzahl der Videolinks innerhalb des Wikipedia-Artikels? 9. Wie groß ist die Anzahl der Literaturquellen als Links zu anderen Websites bei einem Wikipedia-Artikel? 10. Wie groß ist die Anzahl der Literaturquellen zu Fachzeitschriften und Buchartikeln bei einem Wikipedia-Artikel? 11. Wie schätzen Sie das Niveau über die untersuchten Wikipedia-Artikel für sich selbst ein?

Ergebnisse !

Die Fragebögen wurden von allen 9 Studienteilnehmern vollständig ausgefüllt. 63,5 % (134/211) aller gesuchten Begriffe erschienen bei Wikipedia als eigenständiger Hauptartikel. In allen anderen Fällen (77/211) erschien der gesuchte Begriff unter einem anderen medizinischen Schlagwort, der Begriff wurde innerhalb eines Textes lediglich erwähnt oder erschien als Unterbegriff in einem anderen Hauptartikel. Z. B. wird das „Subduralhämatom“ unter dem Schlagwort Hirnblutung abgehandelt, die Pilonfraktur oder Pilon tibiale fanden sich gar nicht bei Wikipedia.

40 der 211 Begriffe aus den Checklisten fanden sich bei Wikipedia nur unter einer alternativen Bezeichnung (Schädel-HirnTrauma als SHT, Morbus Sudeck als CRPS – komplexes regionales Schmerzsyndrom, Tendinitis calcarea als Tendinosis calcarea oder die pigmentierte villonoduläre Synovialitis als PVNS). In lediglich 10 % (4/40) erschienen die gesuchten Begriffe weder unter ihrem Schlagwort noch unter einer Alternative. Andere Begriffe fanden lediglich eine kurze Erwähnung in einem anderen Artikel. Zum Beispiel war die Densfraktur unter dem Abschnitt „Schädigungen der Kopfgelenke“ (Hauptartikel „Kopfgelenke“) oder die Weichteilverletzung unter „offenen Frakturen“ (Hauptartikel „Knochenbruch“) zu finden. Die weitere Auswertung bezog sich " Abb. 1). auf alle 134 Hauptartikel bei Wikipedia (l 1. Listung in Google: Der überragende Anteil der WikipediaHauptartikel wurde bei Google an der 1. (85%) oder 2. (10 %) Position gelistet. 2. Aktualität: Bei knapp 3 Viertel der Artikel (73 %) liegt die letzte Aktualisierung nicht länger als 3–6 Monate zurück. 3. Fachliche Verlinkung: Die Zahl fachbezogener Links innerhalb eines Online-Artikels ist ein wesentliches Qualitätskriterium. In 78 % der analysierten Hauptartikel fanden sich zwischen 1 und 50 Links. Hier ist zu bemerken, dass eine Verlinkung immer nur innerhalb von Wikipedia – also zu anderen Wikipedia-Seiten besteht. Ein Link zu Websites außerhalb der Enzyklopädie bzw. zu Artikeln aus Fachzeitschriften ist über das Literaturverzeichnis am Ende des Artikels möglich. 4. Abbildungen: Der überwiegende Anteil (95%) der Artikel war anschaulich mit qualitativ hochwertigen Bildern und Skizzen (Tabellen, Diagramme) versehen, die i. d. R. eine bessere Verständlichkeit des Thema vermitteln. 5. Videos: 14 der 134 analysierten Seiten beinhalteten einen/ mehrere Videolink(s). Diese Videos sind innerhalb von Wikipedia (Wikimedia Commons) verlinkt. 6. Links auf andere Online-Quellen: Alle untersuchten Artikel besitzen Verlinkungen zu anderen Websites, 97 % der Artikel bis zu 10 Links, 3 % sogar mehr. Darunter finden sich auch Links zu aktuellen AWMF-Leitlinien (AWMF: Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften) wie z. B. dem Schädel-Hirn-Trauma. 7. Verweis auf andere Literaturquellen: Ähnlich verhielt es sich mit der Anzahl von Literaturquellen zu Fachzeitschriften und

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Abb. 1 Studienergebnisse.

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Buchartikeln. Zumeist (73%) wurde auf bis zu 10 Quellen verwiesen, die i. d. R. als Einzelnachweise aufgelistet sind. Es werden u. a. auch Standardwerke (H. Lippert: Lehrbuch Anatomie, M. Müller: Chirurgie für Studium und Praxis) zitiert, die regelmäßig von Medizinstudenten oder von Weiterbildungsassistenten für Unfallchirurgie/Orthopädie verwendet werden. Zusätzlich wurde jeder von den Studienteilnehmern analysierte Artikel hinsichtlich der fachlich medizinischen Qualität eingeschätzt. Drei Niveaus wurden festgelegt: 1. Eignung zur Prüfungsvorbereitung zum Staatsexamen und/ oder zum Nachschlagen für den klinischen Alltag junger Assistenzärzte 2. geeignet zum Informationserwerb für medizinische Pflegeberufe 3. bestimmt für medizinische Laien Einem großen Anteil (43%) der Artikel wurde von den Teilnehmern ein Niveau ausreichend für Medizinstudenten und junge Assistenzärzte bescheinigt. Der größte Teil (57 %) der medizinischen Wikipedia-Artikel war aus Sicht der Studienteilnehmer nicht ausreichend informativ und dient vielmehr zur allgemeinwissenschaftlichen Information über Gesundheitsthemen für Pflegeberufe oder für medizinische Laien. Ein zweiter Fragenbogen, der vom Hochschullehrer der Studiengruppe erstellt und von allen PJ-Studenten und Assistenzärzten beantwortet wurde, diente der weiteren Einschätzung des Niveaus der medizinischen Artikel bei Wikipedia. Dabei mussten insgesamt 5 Fragen jeweils zu einem unfallchirurgischen und orthopädischen Thema nur mit den Inhalten von Wikipedia beantwortet werden. Diese Fragen sollten als beispielhafte Vorbereitung für das Staatsexamen dienen:

Zweiter Fragebogen 1. Was ist eine Chassaignac-Lähmung, welche Ursachen gibt es und wie wird sie behandelt? 2. Wie lautet die Pipkin-Klassifikation der Femurkopffraktur? 3. Wie ist die Essex-Lopresti-Verletzung definiert? 4. Was ist eine Pulley-Läsion und wie wird sie behandelt? 5. Wie ist die Beckenringfraktur Typ A definiert? 6. Was bedeutet der Cobb-Winkel und wie wird er gemessen? 7. Was ist ein Patellaspitzensyndrom und welche Behandlung wird empfohlen? 8. Was ist ein Osteoidosteom und wie ist die empfohlene Diagnostik? 9. Was ist eine Heberden-Arthrose und wie wird sie behandelt? 10. Was ist ein femoroazetabuläres Impingement und welche bildgebende Diagnostik kommt infrage? Neun der 10 Schlagwörter aus diesen Fragen fanden sich in Wikipedia. Das Patellaspitzensyndrom wurde unter dem alternativen Begriff Larsen-Johannson-Krankheit abgehandelt. Die PipkinKlassifikation war unter dem Begriff der Hüftkopffraktur zu finden, während alle anderen Begriffe einen eigenständigen Artikel bei Wikipedia besaßen. Sämtliche Fragen wurden ausschließlich unter Verwendung von Wikipedia korrekt beantwortet, eine ausreichende Prüfungsvorbereitung für diese Fragen wäre also mit der alleinigen Verwendung von Wikipedia als Nachschlagewerk möglich.

Diskussion !

E-Learning und Informationssuche zu medizinischen Themen über das Internet spielen eine immer größere Rolle für Medizin-

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studenten und Ärzte in der Praxis und Klinik [2, 5]. Bereits 63,9 % der niedergelassenen Orthopäden und Chef- und Oberärzte in Deutschland nutzen das Internet oder verfügbare Online-Dienste als geeignete Informationsquelle [1, 2]. Hier hat Wikipedia einen herausragenden Stellenwert. Studien belegen, dass etwa 70% der Assistenzärzte Wikipedia regelmäßig aufsuchen und diese auch häufiger nutzen im Vergleich zu anderen Websites [3]. Obwohl auch viele Patienten ihre Arztbesuche mithilfe des Internets vorund nachbereiten, steht das Vertrauen in den Rat und das Wissen des Facharztes in der deutschen Bevölkerung weiterhin im Vordergrund [1]. Internetanwender bedienen sich hauptsächlich dem Service von Suchmaschinen (Google, Yahoo, Bing, T-Online, Ask u. a.), um an Informationen zu gelangen. Google kommt dabei eine überragende Rolle zu. Über 80 % des Verkehrs auf Internetseiten, der durch Suchmaschinen ausgelöst wird, entfällt auf die ersten 3 dort gelisteten Adressen [9]. Je höher die erreichte Position einer Website bei einer Suchmaschine ist, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, von den Benutzern gelesen zu werden. Betreiber von Internetseiten haben daher größtes Interesse, im Ranking der Suchmaschinen eine vordere Platzierung zu erreichen. Die vorliegende Studie bestätigt die oberste Listung von Wikipedia, wenn Themen aus dem Fach Orthopädie und Unfallchirurgie über eine Online-Suchmaschine abgefragt werden. Auch andere Studien bestätigen eine hohe Trefferquote (71–85 %) von Wikipedia unter den ersten 10 Ergebnissen bei Suchmaschinen [10]. Auch in unserer Studie waren die Wikipedia-Seiten fast immer auf dem 1. und 2. Platz gelistet. Infolgedessen ist davon auszugehen, dass die Fachinformationen aus Orthopädie und Unfallchirurgie, die wir Mediziner selbst und unsere Patienten aus dem Internet beziehen, wesentlich von Wikipedia geprägt sind. Auch bei Medizinstudenten aller Studienjahre hat Wikipedia einen hohen Stellenwert und hält so unweigerlich mehr und mehr Einzug in die Köpfe der jungen Ärztegeneration. Keinesfalls genießen die Studenten der Humanmedizin hier ein Alleinstellungsmerkmal. Auch Studierende der Tiermedizin aus höheren Semestern suchen vermehrt tiermedizinische Informationen auf Wikipedia – vergleichsweise mehr als ihre Kommilitonen der frühen Semester, was auch als Zeichen hoher Qualität der Beiträge in dem Fach gewertet werden kann [11]. Die Akzeptanzabfrage ist stark subjektiv behaftet und genügt keinen wissenschaftlichen Kriterien. Die gewählten Fragebögen zu orthopädisch/unfallchirurgischen Inhalten dienen nicht als Vorbereitung zur Facharztprüfung, lediglich zur Prüfungsvorbereitung von Studierenden und für den Klinikalltag für Jungassistenten als geeignetes Nachschlagewerk. Es wurde versucht, das Probandenkollektiv homogen zu gestalten, um aus der jeweiligen Ansicht eine treffende Aussage zu machen. Durch den kostenlosen und für jedermann bestehenden Zugang zu Wikipedia kann der Nutzer sowohl Leser als auch Autor von Wikipedia-Artikeln werden und bestehende Beiträge zu jeder Zeit verändern und aktualisieren [1]. Im Jahr 2011 wurden die Artikel bei Wikipedia im Durchschnitt 46,4‑Mal durch die Benutzer bearbeitet [1]. Im Vergleich zu Printmedien und zu Websites mit ausgewählter Autorenschaft ergeben sich hier Vor- und Nachteile. Der Hauptvorteil besteht in der hohen Aktualität, was auch in dieser Studie belegt werden konnte [12]. Fachbücher, die Übersichtsbeiträge beinhalten, erscheinen kaum früher als ein halbes Jahr nach redaktioneller Bearbeitung des Artikels. Die hier untersuchten Wikipedia-Seiten wurden in über 90 % in den letzten 6 Monaten aktualisiert. Gleichzeitig stellt die Möglichkeit, bei Wikipedia anonymisiert als Autor wirksam zu sein, ein schwer zu

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kontrollierendes Risiko dar, falsche Informationen zu verbreiten. Zwar ist davon auszugehen, dass offensichtliche Fehler durch die hohe Besucherfrequenz von Fachpersonal schnell aufgedeckt werden, trotzdem besteht keine Garantie, auch nach Freigabe durch die Redaktion keine Falschinformationen zu verbreiten. Wikipedia versteht sich als freie Diskussionsplattform und erhebt keinen Anspruch auf inhaltlich unbestrittene Richtigkeit der erstellten Informationen [6]. Bestehende medizinische Artikel können aber auch begleitend in einem Diskussionsforum besprochen, kritisiert oder Verbesserungsvorschläge unterbreitet werden, ohne den Artikel gleich zu verändern. Im englischsprachigen Raum gibt es bereits seit 2004 das „WikiProjectMedicine“, dem hauptsächlich Ärzte verschiedener Fachbereiche sowie Medizinstudenten, Krankenschwestern, Wissenschaftler, Patienten und auch medizinisch interessierte Laien angehören und die regelmäßig Beiträge zu medizinischen Themen erstellen [6]. Wikipedia bemüht sich so, eine Qualitätssicherung zu gewährleisten, angelehnt an das Peer Review der etablierten Verlage. Als das deutsche Pendant ist die „Redaktion Medizin“ zu verstehen, die für das Verfassen von gesundheitsrelevanten Artikeln zuständig ist und Fragen von Lesern beantwortet [1]. Als nicht profitorientierte Organisation stößt Wikipedia vergleichsweise früh an seine Grenzen. Fast die Hälfte der Studienteilnehmer bewertet die auf Wikipedia abrufbaren Informationen als geeignet für die Examensvorbereitung bzw. im alltäglichen Gebrauch eines Assistenzarztes. Diese Einschätzung erfolgte aus Sicht von Studierenden der Humanmedizin bzw. approbierten Ärzten und unterliegt daher einem subjektiven Eindruck. Die Einschätzung eines Studieneilnehmers geschah dabei aus Sicht des Lehrers, der sowohl viele Jahre als Lehrer für Gesundheits- und Krankenpflegeberufe aktiv war, und bis heute als Hochschullehrer im Fach Orthopädie/ Unfallchirurgie tätig ist. Die Angaben zu weiterführender Literatur sind bei Wipikedia stark von der Popularität des Themas beeinflusst. Dementsprechend verhält sich die Bereitschaft zur Artikelbearbeitung und ‑aktualisierung [12]. Unter dem Artikel „Kreuzbandruptur“ fanden sich auf Wikipedia mehr als 330 Quellenangaben zu Lehrbüchern, Fachzeitschriften oder anderen Websites, während der „Morbus Perthes“ lediglich 19 verschiedene Literaturstellen aufwies [6]. Durch Angaben sowohl von allgemein zugänglichen Quellen (z. B. AWMF-Leitlinien) als auch zu kostenpflichtigen Fachbeiträgen genügten die Wikipedia-Beiträge jedoch überwiegend einem hohen Qualitätsstandard. In einer früheren Studie aus dem Jahre 2012 konnte gezeigt werden, dass Beiträge unserer Fachgesellschaften zu orthopädisch-unfallchirurgischen Themen nahezu keine Bedeutung bei Wikipedia haben [13]. Auch in der jetzigen Studie hat sich an dieser Situation nichts geändert. Hervorzuheben ist die hohe Zahl der Verlinkungen auf andere Wikipedia-Seiten innerhalb der Beiträge. Zwar unterliegen auch diese Artikel den gleichen Nachteilen einer fachlichen Restunsicherheit, doch bieten sie auch alle Vorteile wie Aktualität, Umfang und Unabhängigkeit von Werbung und Beeinflussung des Lesers durch die Industrie [13]. Unbestreitbar ist allerdings der Vorteil der im Vergleich zu Printmedien wesentlich schnelleren Navigation zwischen den Beiträgen und der fast grenzenlosen Informationsfülle, die kein Buch bieten kann. Die Integration zumeist aussagefähigen Bildmaterials in der überwiegenden Zahl der Beiträge kann sich in problemlos mit den Printmedien messen. Lediglich hochwertige Operationslehren und klinisch orientierte Fachspezialliteratur sind den Wikipedia-Artikeln durch farbige Operationsbilder meist noch überlegen. Die Benutzer solcher Printmedien suchen jedoch in Wiki-

pedia i. d. R. keinen Ersatz zum Erwerb von Spezialinformationen und konzentrieren sich auf die einschlägige Fachliteratur. Es ist aber auch nicht das primäre Ziel dieser Online-Enzyklopädie, Spezialliteratur zu ersetzen. Videolinks finden sich zwar noch selten in die Wikipedia-Beiträge integriert, doch bietet die Plattform hier für die Zukunft ein großes Potenzial. Diese Überlegenheit aller digitalen gegenüber den Printmedien wird sich in den kommenden Jahren wohl weiter herauskristallisieren. Videos bieten eine deutliche Erweiterung der Wissensvermittlung. Die Möglichkeiten dafür sind auch für unser Fach groß, die Weiterbildung zu optimieren: Untersuchungs-, Repositions- und Operationstechniken können durch Videobeiträge zumeist viel besser vermittelt werden. Große Verlage reagieren seit einigen Jahren auf diesen Umstand und bieten neben der Print- auch eine digitale Version ihrer Bücher an. Wikipedia besitzt ein eigenes freies Medienarchiv (Wikimedia Commons), das aktuell über 19 Millionen Foto-, Video- und Audiodateien zu unterschiedlichen Themen bereitstellt [6]. Trotzdem werden erst wenige medizinische Beiträge durch entsprechendes Videomaterial aufgewertet. Überragend ist hier YouTube (www. youtube.de), welches allerdings den Qualitäts- und Kodexrichtlinien von Wikipedia nicht entspricht und deshalb in den Artikeln eine Verlinkung fehlt. Dass Wikipedia die Lehre von Studenten und jungen Fachärzten in der Orthopädie und Unfallchirurgie sinnvoll unterstützen kann, konnte in der Studie gezeigt werden. Was hindert uns also, die Beiträge in unseren Unterricht zu integrieren? Seit 2007 existiert für die Studierenden der Veterinärmedizin der FU Berlin ein fachspezifisches Wiki-System (www.vetipedia.org), welches weiter ausgebaut wird [14]. Hier werden Artikel aus dem vorklinischen, klinischen und paraklinischen Bereich den Studenten zur Verfügung gestellt und vermehrt in das Lehrangebot der Dozenten eingebunden. In einer Studie von 2013 gaben 64,6 % der Studierenden der FU Berlin an, im Rahmen der Lehre angebotene Wiki-Systeme bisher nicht zu nutzen, nur eine geringe Studentenanzahl (10,6%) würde sich an der Artikelerstellung/-editierung beteiligen [11]. Auch Ärzte sind nur geringfügig an der aktiven Gestaltung der medizinischen Beiträge auf Wikipedia beteiligt, vermutlich durch den hohen Zeit- und Arbeitsaufwand ohne objektivierbaren persönlichen Vorteil [11, 15]. Gegenwärtig ist die aktive Bearbeitung oder Mitgestaltung von Artikeln auf Wikipedia durch Studenten noch sehr gering [1, 11]. Allerdings profitieren die Studierenden nachweislich in Form eines erhöhten Lernerfolgs durch das Verfassen von eigenen Beiträgen bei Wikipedia [11]. Mit Wikiversity, einem weiteren Wikipedia-Projekt zur Erstellung von Lehr- und Lernmaterialien für Hochschulen, den Schulunterricht und auch zum Selbststudium bietet Wikipedia hier ein komplexes Betätigungsfeld und ist auf ein künftig höheres Engagement der jungen Generation vorbereitet [6]. Dieses Engagement ist auch zu erwarten: Unter dem „Portal Medizin Kinderleicht“ können sich bereits Kinder, vorwiegend im Grundschulalter, über medizinische Themen informieren, die kindgerecht aufgearbeitet sind [1]. Hier nutzt Wikipedia die Möglichkeiten des Internets und bindet schon früh Kinder als regelmäßige Besucher ihrer Websites. So zeichnet sich schon heute ab, wie der Stellenwert von Wikipedia in der kommenden Generation auch in unserem Fachgebiet ausgebaut wird [2]. Auch wir als Lehrer und Ausbilder sind hier zum Umdenken aufgefordert. Wikipedia ist als kein lernendes System zu verstehen.

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Schlussfolgerung

wachsen. Wir alle sind eingeladen, die Artikel aktiv mitzugestalten und das Niveau der Beiträge weiter zu verbessern.

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Die Kombination aus üblichen Lehrbüchern und E-Learning ermöglicht eine neue und individuelle Lehrgestaltung. Auch die vermehrte Integration von Wikipedia im Rahmen der studentischen Ausbildung (Vorlesungen, praktisches Jahr) ist zu überdenken und in Form von speziellen Wiki-Systemen mit der Möglichkeit einer redaktionellen Kontrolle auf ein hohes Niveau zu heben. Wikipedia als alleiniges Medium zur Wissensvermittlung für Studenten und junge Assistenten ist sicher nicht ausreichend, doch kann das Studium die Standardliteratur hochwertig ergänzen. Die praktische und klinische Ausbildung am Patientenbett durch erfahrene Kliniker kann nach wie vor durch kein anderes Medium ersetzt werden.

Zusammenfassung !

Wikipedia besitzt als die größte Online-Enzyklopädie eine große Bedeutung und Akzeptanz in der Bevölkerung. In den einschlägigen Suchmaschinen werden die Beiträge fast immer an 1. oder 2. Position gelistet. Die Wikipedia-Beiträge im Fach Orthopädie und Unfallchirurgie weisen ein hohes fachliches Niveau und Qualität in Text und Bild auf. Die Studie unterstreicht den Wert von Wikipedia zur Vorbereitung der Studenten auf Klausuren, auf das Staatsexamen sowie für den klinischen Alltag von Berufsanfängern. In Aktualität und Ausstattung mit hochwertigem Bildmaterial sind die Beiträge den einschlägigen Printmedien überlegen und beim Verweis auf Literaturquellen zumeist ebenbürtig. Der Umfang an Wissen, den Wikipedia kostenlos zur Verfügung stellt, kann kein Buch bieten. Von Vorteil ist die ständige Aktualisierung der Beiträge, an der sich jeder Nutzer beteiligen kann. Nachteilig ist die bestehende Ungewissheit über die Zuverlässigkeit der Artikel, da die Autoren anonym bleiben. Die Bedeutung von Wikipedia zum Wissenserwerb in unserem Fach wird von Studenten mehr und mehr geschätzt und wird wohl weiter

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Interessenkonflikt: Nein

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[Is it possible to enhance our expert knowledge from Wikipedia?].

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