CME | Review article
1163
Die Eisenmangelanämie und funktioneller Eisenmangel bei chronischen Erkrankungen
Autoren
E. Hiller1
Institut
1 Hämato-onkologische Gemeinschaftspraxis am Rotkreuzplatz, München
Der konkrete Fall Hämatologie CME | Review article
Anamnese ▼ Eine 26-jährige Studentin aus Peru klagte bei der Erstvorstellung in der hämatologischen Praxis über Schwindel, Müdigkeit und Tachykardie, die seit Wochen bestanden. Auf dem Überweisungsschein aus der Hausarztpraxis stand schlicht „Blutbild stimmt nicht.“ Eine erste Befragung ergab, dass die Periode „normal“ sei, keine Blutungen, Tendenz zur Obstipation, aber kein Blut im Stuhl, kein Teerstuhl, keine Hämaturie, normale Ernährung, die auch Fleischverzehr einschließt. Mehrfach zuvor über die Hausärztin veranlasste Hämoccultteste seien negativ gewesen. Gewicht stabil.
Schlüsselwörter Ferritin lösliche Transferrin Rezeptoren (sTfR) Hepcidin orale und parenterale Eisensubstitution
q q q q
Keywords
q ferritin q soluble transferrin receptors
Untersuchungen ▼
(sTfR)
155 cm große, 49 kg schwere Patientin, bei dunklem Hautkolorit einer Südamerikanerin keine auffällige Hautblässe, Tachykardie mit 104/min, RR 90/60 mmHg. Übriger Untersuchungsbefund einschließlich Sonographie des Abdomens unauffällig. Bei der Erstvorstellung wurden im „AkutBlutbild“ in der Praxis folgende Befunde erhoben (Normalbereiche in Klammern): Hämoglobin 7,9 g/dl, Leukozyten 4,8 G/l, Thrombozyten 324 G/l, MCH 23,1 pg (27–31), MCV 73,9 fL (80–99), MCHC 31,2 g/dl (33–37). Schon die im Rahmen der Erstuntersuchung erhobenen Befunde sprachen aufgrund der niedrigen Erythrozyten-Indizes für eine mikrozytäre Anämie, gut passend zu einer schweren Eisenmangelanämie. Am folgenden Tag erreichten uns über das Zentrallabor die angeforderten Parameter des Eisenstoffwechsels: Serum-Eisen