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Die Einführung der Schockbehandlungen und die psychiatrische Emigration*

The Introduction and Spread of Shock Treatment and the Emigration of Psychiatrists The introduction and general acceptance of shock treatment was intimately connected with the emigration of psychiatrists from the German speaking countries in 1933 -1938. In 1934 Manfred Sakel began in Vienna, possib1y already in 1933 in Berlin, with insulin shock treatment, and later emigrated to the USo From 1936 Max Müller in Münsingen, Switzerland, practised and propagated the same treatment. Many psychiatrie emigrants, on their way to their new countries, visited Münsingen to leam the methods and take them to their future countries of residence (e. g. Lucie Jessner, Gertrude May-Gross. Martin Gross. Ruth Wilmanns. Arthur Kronfeld, Justin Hans Adler and Jacob Peter Frostig). - In 1934 Ladislas von Meduna. who emigrated to Chicago in 1939, using campher and Cardiazol also introduced the convulsion treatment. After Cerletti and Bini in Rome had changed the method of provoking convulsions by using electric current, other psychiatrie emigrants (Lothar Kalinowsky, Fritz Kant, William Karlinger, Lilly Ottenheimer, Max Rinkei, among others) introduced this method to many countries. -ln addition, Wagn er-Jauregg 50 best known collaborators for the well-introduced malaria therapy, also had to emigrate. Among these are Helene Deutsch. Josef Gerstmann. Bernhard Dattner and Martha BTÜnner-Ornstein. - The review of life and work of the psychiatrists concerned, before and after emigration, has been complemented by unpublished material.

Einleitung Die Schockbehandlungen, mit denen die moderne Ära der organischen Behandlung des funktionellen Irreseins beginnt, sind auf das engste mit der Emigration deutscher Psychiater verknüpft, vor allem, was die Verbreitung dieser Methoden in der Welt betrifft. Ihre Einführung wird allgemein als der Beginn moderner medizinisch-therapeutischer Behandlungen der psychischen Störungen gesehen. Aus historischer Perspektive betrachtet waren organische ärztliche Kuren für Irresein und Melancholie nichts Neues. Schon im Altertum hatte man Brechmittel und Abführmittel angewandt, später kamen Aderlässe, schließlich auch Opium für Melancholie hinzu. Auch Operationen waren empfohlen und durchgeführt worden.

Fortsehr. Neuro!. Psyehiat. 60 (1992) 356-365

© Georg Thieme Verlag Stuttgart . New York

Zusammenfassung Die Einführung und Ausbreitung der Schockbehandlungen ist auf das engste mit der Emigrationsbewegung deutschsprachiger Psychiater 1933-1938 verknüpft. Manfred Sakel begann 1934 in Wien, möglicherweise auch schon 1933 in Berlin, mit Insulinkomabehandlungen und emigrierte in die USA. Ab 1936 führte Max Müller in Münsingen dieselben Behandlungen durch. Zahlreiche psychiatrische Emigranten machten auf ihrem Emigrationsweg in Münsingen Station, um die neue Methode in ihre zukünftigen Gastländer zu tragen, u. a. Lude Jessner, Gertrude May-Gross. Martin Gross, Ruth Wilmanns. Arthur Kron/eid. Justin Hans Adler und Jacob Peter Frostig. - Ebenfalls 1934 führte Ladislas von Meduna. der 1939 nach Chicago emigrierte, die Krampfbehandlung mit Campfer und Cardiazol ein. Nachdem die Methodik der Krampfauslösung 1938 durch Cerletti und Bini in Rom durch Benutzung elektrischer Ströme verändert worden war, trugen psychiatrische Emigranten (u.a. Lothar Kalinowsky, Fritz Kant. William Karlinger, Lilly Ottenheimer, Max Rinkei) diese in die Welt hinaus. - Aber auch Wagner-Jaureggs bekannteste Mitarbeiter bei der Malariabehandlung mußten in die Emigration gehen. Zu ihnen zählen vor allem Helene Deutsch, Josef Gerstmann. Bernhard Dattner und Martha Brünner-Ornstein. - Die Übersicht über Leben und Wirken der betroffenen Personen vor und nach der Emigration wird durch z. T. unveröffentlichtes Material ergänzt.

Ein ganz neuer Aufschwung begann aber, nachdem WagnerJauregg 1918 gezeigt hatte, daß die Progressive Paralyse, die andere Form des Irreseins, mit der Malariatherapie wirklich geheilt werden konnte. Obwohl sich diese Kur bei den funktionellen Psychosen als nutzlos erwiesen hatte und somit das damit verbundene Risiko in keiner Weise zu rechtfertigen war, probierte man an diesen Kranken dennoch weiter alles aus, was die Medizin der Zeit an Neuigkeiten oder EinfiilIen bot, weil die Vorstellung entstanden war, daß dies grundsätzlich möglich wäre. Ein weiterer Grund war, daß sich die Auffassung, daß auch die funktionellen Irreseinsforrnen und die Melancholie letztlich organisch bedingt seien, vollständig durchge'" Dem Andenken Lothar Bruno Kalinowsky s('" 28. 12. 1899 in Berlin, t 28. 6. 1992 in New York) gewidmet.

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Uwe Henrik Peters

Die Eirifiihrung der Schockbehandlungen und die psychiatrische Emigration

Aus der Sicht der Gegenwart fällt ferner auf, daß beide Schockbehandlungen, wie auch die präfrontale Lobotomie, im Beginn der Nazizeit entstanden sind, obwohl man keine direkte Parallele ziehen möchte. Aber der "heroische" Wagemut der Pioniere entsprach wohl einer Stimmung der Zeit und wäre heute aus ethischen Gründen ganz undenkbar, obwohl wir weiter Nutznießer der später besser abgesicherten Ergebnisse geblieben sind. Insulinschockbehandlung

Wie so manches andere wurde auch Insulin alsbald nach seiner Einflihrung in dic Therapie, im Jahre 1922, bei Geisteskranken angewandt, nämlich schon 1923. Das Behandlungsziel war aber zunächst nur, bei abgemagerten Kranken den Appetit anzuregen und den Allgemeinzustand zu verbessern, selbst wenn es bei der Behandlung akuter Psychosen eingesetzt wurde (Steck, 1933). Man arbeitete daher mit kleinen Dosen von 2-10 E Insulin und versuchte ängstlich, den hypoglykämischen Schock zu vermeiden. Es war jedoch bald aufgefallen, daß ein dennoch zufällig aufgetretener hypoglykämischer Schock eine günstige Wirkung auf die psychischen Symptome selbst hatte. Dennoch galt weiterhin als Regel, daß ein hypoglykämisches Koma unter allen Umständen zu vermeiden sei, nachdem bei Diabetikern, die in diesem Zustande verstorben waren, schwere Gchirnveränderungen bekanntgeworden waren. Trotz des allgemein als sehr hoch angesehenen Risikos empfahl Sakel, gerade diesen Zustand künstlich herbeizuführen. Man/red Sake!. In einem kurzen biographischen Abriß über Man/red Joshua Sakel (eigentlich Soke!) in dem von Sackler et al. (1956) herausgegebenen Sammelband, welcher offensichtlich auf Sake! selbst zurückgeht, heißt es, daß er in direkter Linie von dem großen Philosophen und Arzt Moses Maimonides ('" Cordoba 1135, t 1204 Kairol abstamme. Aber es gibt nirgendwo eine Bestätigung oder gar einen Beweis für eine solche Abstammung. Sake! war ein typisches Kind der österreichischen Monarchie. Er wurde am 6. Juni 1900 in Nadwoma, heute als Nodvomaya zu Rußland gehörig, geboren und ging in Brünn, heute in der Tschechei gelegen, zur Schule und studierte in Wien Medizin. 1925 schloß er das Medizinstudium ab. Die absichtliche Herbeifiihrung einer Hypoglykämie unternahm Sakel nach eigenen Angaben zuerst, als er 1927 bis 1933 in einem kleinen Privatsanatorium in Berlin-Lichterfelde tätig war. Es hat Zweifel gegeben, um welche Institution es sich dabei gehandelt hat. Aus Sakel (1933) geht jedoch eindeutig hervor, daß es sich um das Nervensanatorium Berlin-Lichterfelde-Ost gehandelt hat. Laehr (1937) bringt dazu folgende Charakterisierung: "Sanatorium für Nerven- und innere Kranke, Rekonvaleszenten und Erholungsbedürftige von Frau Charlotte

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Goldstein in Berlin, Jungfernstieg 14. Modeme Therapie. Diät-, Liege-, Entziehungskuren. Ärztliche Leitung: Dr. Kurt Mendei." Im Titel der genannten Arbeit wird Sakel als zweiter leitender Arzt genannt.

Weil er Jude und dazu noch Zionist war, mußte Sakel1933 aus Deutschland emigrieren und ging zunächst nach Wien, wo er bis 1936 an der Psychiatrischen Klinik der Universität tätig war. Dort berichtete er 1934 erstmals in einer Serie von Arbeiten über die neue Behandlungsmethode. Die ersten Sätze der ersten Veröffentlichung geben einen guten Einblick in die Denkweise wie auch die Geschichte, aus welcher die Methode entstand. Beobachtungen - die ich an einer großen Zahl von hypoglykämischen Zuständen machte, welche ich, bis zu einer gewissen Grenze, bereits gewollt in meiner Behandlung von Suchten hcrbeifUhrte, sowie auch an schweren hypoglykämischen Schocks, die entwedcr durch Überdosierung von Insulin oder unzureichende Nahrungsaufnahme seitens der Patienten ungewollt auftraten ennutigtcn mich zunächst, die Ilypog{vkämie als solche zur Therapie von Erregungszuständen zu gebrauchen. Durch die tatsächlich erziehen Erfolge im Verein mit den, in einzelnen Fällen verblüffenden psychischen, ja "charakterologischen" Veränderungen, die nach schweren hypoglykämischen Schocks auftraten, wie ich sie bereits in meiner Arbeit über "Neue Behandlungsart der Morphinsucht" andeutete, schien mir ein Weg gegeben, psychiatrische Erkrankungen, unabhängig von der toxischen Genese derselben, unspezifisch, jedoch kausal zu behandeln. [...] Insulin als Phannakon wurdc oft und von vielen vor mir zur Behandlung bei Psychosen herangezogen. Es besteht jedoch ein grundsätzlicher Unterschied zwischen meiner Insulin-Hypoglykämiesowie Hypoglykämie-Schock-Behandlung und der therapeutischen Anwendung und Absicht all meiner Vorgänger. Denn geradc die Momente, welche meine Vorgänger als störend und gefahrlich unter allen Umständen zu vermeiden suchten, sind in meiner Methodik erst recht als die wirksamcn Kardinalpunkte der Behandlung anzusprechen. Obwohl die Erfolge meiner Methodik geradezu erstaunlich und eindeutig waren, so kann ich erst jetzt, aufgrund eines größeren klinischen Patientenmaterials, das ich dank des Hcrrn Professor Pötzl an der Wiener Psychiatrischen Klinik nach meiner Methode behandeln konnte, versuchen, die äußerst schwierige Methodik anzugeben. (Sakel, 1934, S. 1211; Hervorhcbungcn im Original.)

Es sind sehr deutliche und auch klare Worte, mit denen hier die neue Methode angekündigt wird. Gleichwohl beinhalten sie auch schon den Kern der späteren Legendenbildung durch Sakel selbst, denn die zitierte Arbeit "Neue Behandlung der Morphinsucht" bietet in Wahrheit keinerlei Hinweise auf eine Behandlung durch beabsichtigte hypoglykämische Schocks, vielmehr suchte auch Sakel sie zunächst zu meiden. Die genannte Morphiumsuchtarbeit ist auch heute noch lehrreich zu lesen. In den kasuistischen Beschreibungen erkennt man Sake! immerhin als einen hingebungsvollen Kliniker, der sich aufgrund seiner unmittelbaren Beobachtungen an Patienten zu einer bestimmten Behandlungsmethodik durchtastet, die von überzeugendem Erfolg ist. Die für den Erfolg aufgeführten theoretischen Begründungen sind offensichtlich nachher erdacht worden und können den Leser in keiner Weise befriedigen. Sakel selbst war aber wohl überzeugt davon. Immerhin werden auch bei der Suchtbehandlung schon bis zu 120E Insulin verabreicht und es tritt häufig eine Somnolenz und manchmal ein Vollkoma ein. Weil Sakel später behauptete, in dieser Arbeit bereits die Vollkomabehandlung empfohlen zu haben,

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setzt hatte, obwohl weiterhin ein überzeugender Beweis fehlte. Die beiden praktisch gleichzeitig entstandenen Schockbehandlungen, die Insulinschockbehandlung und die Cardiazolschockbehandlung, sind nicht die Frucht systematischer naturwissenschaftlicher Forschung oder gar von Grundlagenforschung. Im Gegenteil, die in allen Fakultäten mächtigen Laboratoriumsforscher hatten nichts als lautstarke Proteste gegen die neuen Methoden vorzubringen. Diese Proteste waren auch aus heutiger Sicht keineswegs unangebracht, denn die Schocktherapien entstammen nicht nur falschen Theorien, sondern auch einem aus heutiger Sicht leichtfertigen Herumprobieren an Kranken ohne deren Zustimmung. Dies alles ließ sich nur nachträglich durch Erfolge rechtfertigen.

Fortschr. Neurol. Psychiat. 60 (1992)

Fortschr. Neurol. Psychiat. 60 (1992) sei hier die sich darauf beziehende Stelle zitiert. Sakel erklärt zuerst, daß es vor allem dann zu einem Koma kommen kann, wenn die Patienten einschlafen, bevor das Stadium der Somnolenz erreicht ist. Man kann das Koma dann nur an ihrem tiefen Schnarchen durch Erschlaffung des Gaumensegels, durch Schwitzen im Gesicht und durch die totale Erschlaffung der Körpermuskulatur erkennen. Er fährt dann fort: Bei allen Patienten, die auch die schwersten Fonnen der hypoglykämischen Reaktion im Verlauf der Entziehungskur (es sind nur sehr wenige) durchgemacht haben, war in der Folgezeit auch nicht die geringste Schädigung feststellbar! Ja, im Gegenteil hatte ich oft den Eindruck, daß die Entziehungskur nach der hypoglykärnischen Reaktion viel leichter als vor derselben verlief. Es kam vor, daß ich bei dem Patienten nach einer hypoglykämischen Reaktion mit viel weniger Insulin auskam, wobei die Abstinenzerscheinungen minimal oder fast verschwunden waren. Gleichzeitig war die MOfphinsucht schlagartig verschwunden. (Gemeint: das süchtige Verlangen nach Morphin.) Bei einigen Patienten, die vor der hypoglykämischen Reaktion sehr unruhig und reizbar waren, änderte sich dieser Zustand in ganz auffälliger Weise. Sie wurden ruhig und zugänglich. Ich will jedoch aus diesen wenigen Beobachtungen noch keine allzu weitgehenden Folgerungen ziehen und nicht der hypoglykämischen Reaktion (in ausgeprägter Fonn) eine therapeutische Stellung einräumen. Ich tat es nur, um bei rechtzeitiger Diagnose und prompter Therapie die Schadlosigkeit derselben darzulegen. (Sakel. 1933, S.530. Hervorhebungen im Original.)

Den hier angedeuteten Schritt ist Sakel offensichtlich sehr bald gegangen. Die Arbeiten über die Insulin-Behandlung der Schizophrenie (Sakel, 1934) enthalten wie vorher schon die Arbeit über die Morphiumsuchtbehandlung eine Reihe von eindringlichen Fallberichten, bei denen man heute allerdings nicht immer überzeugt sein kann, daß es sich dabei um Schizophrene gehandelt hat. Allerdings war die Fallbeschreibung damals unter heutigen Gesichtspunkten allgemein unzureichend, so daß man sich häufig außerstande sieht, ein unabhängiges Urteil über die Diagnose zu bilden. 1936 erschienen die Fortsetzungsartikel aus der Wiener Medizinischen Wochenschrift in überarbeiteter Form unter dem Titel Neue Behandlungsmethode der Schizophrenie als Monographie. 70 % der bis dahin weitgehend fiir unheilbar gehaltenen Kranken wurden als geheilt hingestellt, was äußerst unwahrscheinlich erschien, aber aufmerken zuließ. Hinzu kamen nach Sakel weitere 18 % soziale Heilungen. Angaben über 88 % Heilerfolge in einer bis dahin unheilbaren Krankheit mußten als Wunder oder als unglaubhaft wirken. Sakel galt in Wien keineswegs als eine ernsthafte wissenschaftliche Persönlichkeit und war es in unserem heutigen Sinne zweifellos auch nicht. Man sah ihn in der Klinik als Bluffer und Scharlatan an, der mit seinen Erfolgen prahlte. Nach Wiener Art machte man hämische Witze über ihn. Aber Pötzl, der damalige Direktor der Psychiatrischen Universitätsklinik, ließ ihn dennoch weiter mit Patienten herumexperimentieren. Die Monographie brachte trotz der auffälligen Erfolgsmeldungen nicht den gewünschten Erfolg, obwohl Sakel selbst offensichtlich überzeugt war, für die Schizophrenie dasselbe geleistet zu haben wie Wagner-Jauregg für die Progressive Paralyse und die Behandlung mit einer ähnlich ,,heroischen" Therapie entdeckt zu haben. Statt des vielleicht erwarteten Nobelpreises erntete er jedoch nur Entrüstung. Allen voran warnte Wagner-Jauregg selbst vor den Folgen. Im Deutschen Reich waren es Bumke und Weigandt, die warnend ihre Stimme erhoben. Die Internisten erhoben gegen die hohen Insulindosen schwerste Bedenken. Nach dieser offensichtlichen Enttäuschung nahm Sakel, so haben viele berichtet, die Haltung

Uwe Henrik Peters eines verkannten Genies an, die ihn bis zu seinem Lebensende, 1957, nicht wieder verließ. Um die Zeit des Erscheinens von Sakels Monographie kam auch Max Müller aus Münsingen bei Bern nach Wien wo ihn Pötzl dazu aufforderte, sich die Insulinstation anzu;ehen und dazu ermunterte, Sakels Ergebnisse zu überprüfen, eigentlich mit der Absicht, deren Unhaltbarkeit zu dokumentieren und den Schwindel zu entlarven. Um die richtige Technik zu übermitteln, wurde Karl Theo Dussik, der Mitarbeiter Sakels, für zwei Monate nach Münsingen entsandt. Die Erfahrungen waren jedoch überraschend positiv, worüber M. Müller 1936 und 1937 in verschiedenen Sprachen erste Berichte abgab, sowie unmittelbar darauf eine Übersicht in dieser Zeitschrift veröffentlichte (1937). Unmittelbar vor Beginn der österreichischen psychiatrischen Emigration (1938) veranstaltete M. Müller in Münsingen einen Kongreß zur Schockbehandlung, auf den weiter unten zurückzukommen sein wird. Auch Dussik ging später nach den USA und wurde prominenter Leiter der größten Insulinklinik der USA in Lexington, Massachusetts. Dussik hatte aber während des Zweiten Weltkrieges in deutschen Kriegslazaretten gearbeitet und war erst nach dem Krieg in die USA gegangen.

Jetzt, nachdem die Therapie durch die als seriös geltenden Schweizer bestätigt war, war das Echo plötzlich sehr positiv. Münsingen, nicht Berlin oder Wien, wurde zum Weltzentrum der Insulinbehandlung, obwohl Müller an der Therapie nur einige Details der Organisation, aber nichts Grundsätzliches geändert hatte. Inzwischen waren aber in vielen Ländern in einem ersten Emigrationsschub die psychiatrischen Emigranten aus Deutschland eingetroffen, von denen nicht wenige für ein paar Monate in Münsingen Station machten, um die neue Technik dort zu erlernen, die sie dann nach Amerika und in andere Länder trugen, wo sie durch solche Kenntnisse einen besseren Start erhoffen konnten. Sakel selbst mußte erneut in die Emigration gehen. Er kam in den USA an, als gerade die Kunde der Insulinerfolge aus Europa herüberkam. Seine Arbeiten aus der Wlener Medizinischen Wochenschrift (Sakel, 1934) erschienen 1938 gesammelt als Monographie in englischer Sprache (Sakel, 1938) und wurden sofort von amerikanischen Psychiatern mit biologischer Orientierung interessiert aufgenommen, hauptsächlich in den großen psychiatrischen Anstalten. Reiche Familien drängten zu Sakel, um ihre an Schizophrenie erkrankten Familienmitglieder von Sakel selbst behandeln zu lassen. Sakel war nicht der Mann, solche Gelegenheiten kritisch zu betrachten. Wahrscheinlich aus einer Mischung von Sendungsbewußtsein und Gewinnsucht übernahm er zahlreiche solche Behandlungen und mißbrauchte dabei die Zwangslage anderer psychiatrischer Emigranten. Hans Hoff, Emigrant aus der gleichen Wiener Klinik und nach dem Kriege deren Direktor, schrieb aus den USA in die Schweiz: "Ich hab halt nicht das Glück des Sakels, der sich übrigens wie ein Schwein mir gegenüber benahm" (n. Müller, 1982). Es mag mit solchen Praktiken zusammen gehangen haben, daß Sakels Antrag zur Aufnahme in die American Psychiatrie Association abgelehnt wurde, allerdings offiziell mit der Begründung, er habe keine Weiterbildung zum Psychiater durchlaufen, was der Sache nach zutraf. Eine Facharztweiterbildung in unserem heutigen Sinne hat Sakeltatsächlich nicht erfahren. Erst nach öffentlicher Kritik in der New York Times wurde Sakel Mitglied der APA.

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Die Einführung der Schockbehandlungen und die psychiatrische Emigration

Gertrude May-Gross. Eine weitere ÜbermittIerin und auch zeitweilige Mitarbeiterin von Sakel war Gertrude May-Gross ("'1911). Sie war 1933 von Heidelberg kommend zuerst nach Basel emigriert, wo sie 1936 ihr Medizinstudium abschloß. 1936/37 war sie auf der Insulinstation in Münsingen, wo sie "die Seele des Insulins" (Max Müller; mdl. Mitt.) wurde. Sie war es dann, die auf Betreiben von Mayer-Gross die Insulinbehandlung in England im Maudsley-Hospital in London und im St. Andrews-Hospital in Northampton einführte (Brief G. May-Gross an M. Müller v. 29.5. 1939). Auch sie wurde von Sakel ausgenutzt, als sie 1939 nach den USA kam. Ihre deutlichen Worte über Sakel in dem genannten Brief über Sakel an Müller lassen nochmals seine eigentümliche Persönlichkeit, aber auch seine schiefe Stellung in den USA deutlich werden: "Ich habe zwei Insulinkuren für ihn (Sakel) durchgeführt. Er hat mir natürlich sehr wenig bezahlt, aber das wäre zu ertragen gewesen. Dagegen seine Dummheit und Eingebildetheit, das war wirklich unerträglich. Ein Glück, daß ich eine Haut wie ein Elefant habe. Auf mich kann er einreden, ich höre einfach nicht zu, aber es ist schon zu toll, wie unwissend er ist. Er hat sich hier so ziemlich unmöglich gemacht mit seiner Theorie, an der er fester denn je hält. Keiner nimmt ihn mehr ernst, und jeder geht ihm aus dem Weg. Auf dem Kongreß in Chicago lief er allein herum und wollte immer mit uns zusammen sein." In demselben Brief später: "Sakel ist ein Schandfleck in meinem jugendlichen Leben. Jeder kommt zu mir und erzählt mir, welch einen Quatsch er wieder gesagt habe und wie schlecht er sich benommen habe." (Die letzten beiden Sätze wurden von den Herausgebern der Autobiographie Max MüJlers aus dem Manuskript gestrichen). Es ist bezeichnend, daß Gertrude May-Gross mit kurzen Unterbrechungen von 1940-1962 an Großkrankenhäusern arbeitete, zuerst in Crownsville, Maryland, später im Springfield State Hospital in Sykesville, Maryland, bis sie schließlich 1962-1971 die erste Tagesklinik in Maryland leitete.

Martin Gross. Auch der Ehemann Martin Gross (1898-1973), den Gertrude May-Gross 1937 in der Schweiz geheiratet hatte, war intensiv mit Insulinbehandlung beschäftigt und hat darüber verschiedentlich publiziert (1936, 1938,1939). Das Ehepaar war zusammen in Springfield tätig. Martin Gross wurde aber Anfang des 2. Weltkriegs Mitarbeiter von Morton Jellinek, der die heute gültige Klassifikation des Alkoholismus ausarbeitete, an der Martin Gross beteiligt war. Ruth Wilmans Lidz. Eine Mitstudentin von Gertrude May-Gross in Basel und eine Insulin-Schülerin von ihr in Münsingen und spätere enge Freundin war Ruth Wilmans aus Heidelberg, die Tochter von Kar! Wilmans und spätere Ehefrau von Theodore Lidz. Sie war zuerst nach Istanbul emigriert und hatte von dort an Adolf Mayer in Baltimore geschrieben (Peters, 1990). Mayer bot ihr sofort eine bezahlte Stelle am Johns-Hopkins-Hospital in Baltimore an, unter der Vorausset-

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zung, daß sie vorher die Insulinbehandlung erlernt hätte. So ging auch sie nach Münsingen. Es war Ruth Wilmans, die 1937 die Insulintherapie der Schizophrenen an der Phipps-Clinic einführte. Auch ihr Weg führte zunächst noch zusätzlich zum Springfield State Hospital in Sykesville, Maryland, wo sie ebenfalls Insulin-Behandlungen durchführte. Sowohl in Münsingen als auch in den USA kam Ruth Wilmans mit Sakel zusammen, der sie allerdings nicht ausnutzte. Später wandte sie sich ganz und gar der Psychoanalyse zu.

Arthur Kronfeld. Auch Arthur Kronfeld erlernte in Münsingen die Behandlungsmethode. Kronfeld hatte schon lange einen Namen als ein von der Psychoanalyse stark beeinflußter, aber davon unabhängiger Psychotherapeut und hatte mehrere Bücher darüber veröffentlicht. 1927 -1933 war er Privatdozent an der Berliner Universität gewesen, 1936 ging er in die Emigration. Er fand zuerst Aufnahme in der berühmten Schweizer Privatklinik Les Rives de Prangins, die von Oscar Forel, einem Sohn August Forels, geleitet wurde. Oscar Forel nahm Kronfeld mit offenen Armen auf und schickte ihn nach Münsingen, weil die Privatkliniken damals besonders an dieser neuen Insulintherapie interessiert waren. Dort traf Kronfeld auch mit Wilmans und seiner Tochter zusammen. Bald überwarf er sich aber mit Forel, bis er schließlich 1936 einer Einladung nach Moskau folgte, wo er später Direktor des "Instituts für experimentelle Therapie der Psychosen" wurde. Kronfeld war es nun seinerseits - obwohl seine persönliche Entwicklung bis dahin ganz anders verlaufen war -, der die Insulintherapie in der Sowjetunion einführte. Nachdem er 1937 auf dem AlIunions Psychiater- und Neurologenkongreß über die neue Behandlungsmethode berichtet hatte, wurde er zum Ausbilder rur sowjetische Psychiater aus Leningrad, Tula, Taschkent, Irtusk und vielen anderen Orten des zu dieser Zeit festgerugten Imperiums. Über Kronfelds wissenschaftliche Arbeiten wie auch über sein tragisches Schicksal ist in den letzten Jahren verschiedentlich publiziert worden (Müller, 1982; Kittel, 1986a, b), so daß darauf verwiesen werden kann. Die Heidelberger Universität veranstaltete 1986 zu seinem 100. Geburtstag eine Gedächtnisausstellung zu Leben und Werk von Kronfeld. Der spätere Sakel. Sake! verzettelte sich immer mehr in unsinnige Prioritätsstreitigkeiten. In den USA geriet er in Streit mit Bernhard C. Glueck, der behauptet hatte, er sei der einzige legitime Vertreter der Insulintherapie in den USA. Glueck war ein Pole, der bei Kraepelin in München und an der Charite in Berlin eine Ausbildung genossen hatte und schon 1909 nach den USA gekommen war. Auch er war eine Zeitlang in Münsingen gewesen und konnte für sich in Anspruch nehmen, schon 1936 und 1937 in den USA über Insulintherapie publiziert zu haben. Glueck hatte aber nichts Eigenes dazu beigetragen. Als Sake! 1957 mit 57 Jahren verstarb, hinterließ er ein großes Vermögen, das auf die damals sehr hohe Summe von 1- 2 Millionen Dollar geschätzt wurde (L. Kalinowsky, mdl. Mitt.). Erbin war seine langjährige Freundin (er war nie verheiratet), Frau Engländer, die aber selbst vermögend war und das Geld einer neu gegründeten Sakel-Foundation stiftete.

Adler. Frostig. Es gab noch andere, die sich lebhaft an der Ausbreitung und wissenschaftlichen Erforschung der Insulin-Schock-Behandlung beteiligten. Zu ihnen zählte der heute kaum noch bekannte Justin Hans Adler ('" 1907 in Grün-

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Lude Jessner kam durch Sakel nach den USA, weil ein "superreicher Patient" zu behandeln war. Sakel behandelte sie aber als Sklavin und behie!t auch das Geld, das er von dem Patienten als ihr Gehalt gefordert hatte, größtenteils fiir sich (pers. Mitt.). Lude Jessner (1896~ 1984) hat ihre InsulinErfahrungen mit Gerald Ryan zusammen in einem Buch Schock Treatment in Psychiatry (1941) zusammengefaßt. Nachdem sie sich mit großem Krach von Sakel getrennt hatte, wurde sie eine bekannte Psychoanalytikerin und widmete sich hauptsächlich der Behandlung von Kindern.

Fortschr. Neurol. Psychiat. 60 (1992)

Uwe Henrik Peters

Fortsehr. Neuro/. Psychiat. 60 (1992) stadt). Zahlreiche Arbeiten über Insulinschock publizierte Jacob Peter Frostig (*1896), der einst in einer heute noch gelegentlich zitierten Monographie über schizophrenes Denken (1929) versucht hatte, die schizophrenen Denkstörungen vom Standpunkt der Husserlschen Phänomenologie aus zu erfassen. Frostig gehört im übrigen ebenfalls zu den Kritikern Sakels, denn er schrieb an Max Müller:

Anfall umgefallen war und sich sein Zustand daraufhin vorübergehend besserte, was sich bei einer späteren Gelegenheit auch noch einmal wiederholen ließ. Diese Beobachtung war aber bald wieder vergessen worden. Solche Ereignisse sind aber in der Geschichte der Medizin mehrfach vorgekommen, zum Beispiel auch bei der Lithiumbehandlung (vgl. }ohns(Jn und Amdisen, 1983; Felber, 1987).

Sakel hat mich (in den USA) sehr liebenswürdig empfangen. Aber schon nach einigen Tagen wurde es mir klar, daß ich ihm ungelegen komme. Jedenfalls hat er nichts getan, um mich in die Psychiatrischen Kreise einzuführen. Er brachte mich mit Sachs und Ross zusammen, tat es aber in einer Weise, die mir noch heute peinlich ist. Er behandelte mich überhaupt in der "liebenswürdig-herablassenden" Weise eines "Genialen"; eine Attitude, die ich bis daher an ihm in Europa nicht gemerkt habe. (... ) Mit dem Verblassen des persönlichen Sternes Sakels sind auch Zweifel an der Therapie laut geworden." (n. Müller, 1982, S. 152 f.). (Anm: Mit Ross ist wahrscheinlich George Lyon Ross gemeint, den Frostig aus Warschau kennen konnte. Mit Sachs ist möglicherweise die aus Graudenz stammende Lisbeth losephine Sachs (*1907) oder der aus Leipzig stammende Oscar Sachs (*1919) gemeint, wohl nicht der Psychoanalytiker Hanns Sachs).

Es gab später auch zwischen Sakel und von Meduna einen unfruchtbaren Streit darüber, wer das Prinzip der Schockbehandlung eingeführt habe. Das Wort Schock wird indessen in beiden Therapien in ganz unterschiedlichem Sinne benutzt. Während für die tiefe Hypoglykämie Sakel.\' bei den Internisten der Ausdruck Insulinschock schon geläufig war, beabsichtigte von Meduna von Anfang an die Herbeiführung eines epileptischen Anfalls, wie es bis heute als das wirksame Medium angesehen wird, wobei unerheblich ist, aufweiche Weise er herbeigeführt wird. Von Meduna war 1933 Leiter des Neurohistologischen Laboratoriums in Budapest geworden und hatte erst über die Histopathologie der Epilepsie und dann über experimentelle Campfer-Epilepsie bei Meerschweinchen publiziert (1934), bis schließlich die erste Arbeit über die Krampfbehandlung der Schizophrenie erschien (1935). Von Meduna war dabei von einem allerdings später als fragwürdig angesehenen Antagonismus Schizophrenie-Epilepsie ausgegangen. Er hatte also in jeder Hinsicht einen anderen Ausgangspunkt als Sakel. Nachdem von Meduna noch 1937 in Deutschland seine erfolgreiche Monographie Die Konvulsionsbehandlung der Schizophrenie veröffentlicht hatte, ging er 1939 nach Chicago. In den USA veröffentlichte er noch zahlreiche Arbeiten über den dort so genannten Metazol-Krampf und genoß hohes Ansehen. Über das ereignisreiche Leben von Meduna und seine Person ist wenig bekannt. Nachdem die Cardiazol-Schockbehandlung durch die Elektrokrampfbehandlung verdrängt worden war wie auch durch das Schicksal der Emigration, ist außer seinem Namen in der Geschichte der Psychiatrie nicht viel erhalten geblieben.

Fritz Kant. Schließlich ist Fritz Kant (*1894) hier zu nennen, der in Deutschland durch seine sorgfältigen, zugleich phänomenologischen und psychodynamischen Schizophrenie-Untersuchungen einen Namen gehabt hatte (Peters, 1988). In Amerika studierte er mehr die praktische Seite der Insulin-Schockbehandlung (F Kant, 1940). Leiser. Kaum noch bekannt und genannt ist dagegen der aus Breslau stammende RudolJ Leiser (*190 I), der schließlich in Detroit tätig war und zahllose Arbeiten zum Thema veröffentlichte (Altshuler u. Leiser, 1936, 1938; Lipshutz et al. , 1939). Schlußbemerkung zur Insulinkomabehandlung. Der Beitrag dieser psychiatrischen Emigranten zur Insulinschockbehandlung ging aber bald im großen Chor derjenigen unter, welche die Insulinbehandlung der Schizophrenie für ein bis zwei Jahrzehnte zur meistuntersuchten und -angewandten Behandlungsmethode machten. Dabei ging es nicht nur um die schwierige Feststellung, ob die Insulintherapie überhaupt bei Schizophrenie wirksam sei - eine volle Anerkennung kam erst durch die von Earl Bond ab 1941 systematisch durchgeführten Nachuntersuchungen zustande -, sondern es kamen, wie später noch so oft, neue Hoffnungen auf, daß man aus der Grundlagenerforschung über die Therapieerfolge die körperlichen Ursachen der Schizophrenie entdecken könne. Wie immer, haben derartige Hoffnungen zu vielen Arbeiten angeregt, das erhoffte Ziel aber nicht erreicht. Die Geschichte der Insulinschockbehandlung bleibt aber ein lehrreiches Stück Psychiatriegeschichte. Kramptbehandlungeo .

Nahezu gleichzeitig mit der Insulinbehandlung wurde im Januar 1934 durch Ladislas Joseph von Meduna (* I896 in Budapest) als weitere organische Behandlungsmethode erstmalig eine Krampfbehandlung ausgeführt (v. Meduna. 1935). Von Meduna führte mit Campfer und Cardiazol absichtlich epileptische Grand mal-Anfälle herbei. Diese Wirkung von Campfer war schon 1785 das erste Mal aufgefallen und veröffentlicht worden (w. Oliver, 1785). Es war aufgefallen, daß ein psychisch kranker Patient nach einer Campfer-Gabe mit einem

Karbonarkose

In den USA führte Sakel 1947 eine weitere "heroische" Methode ein, die Karbonarkose (Kohlendioxydbehandlung), die eine Zeitlang in den USA außerordentlich verbreitet war. Der Kranke atmet eine Mischung aus 30 % C02 und 70 % 02 ein, bis er bewußtlos wird. Dies wird bis zu insgesamt 100mal wiederholt. Die Methode wurde besonders zur Behandlung von Neurosen und psychosomatischen Erkrankungen durch Nichtpsychiater empfohlen! Von Meduna gründete zu diesem Zweck eine eigene Gesellschaft, die auch Nichtpsychiatern offenstand (v. Meduna. 1958). Elektroschockbehandlung

In Rom hatte Cerletti schon viele Jahre an Problemen der experimentellen Epilepsie gearbeitet, wobei er bei Versuchstieren, vor allem bei Hunden, elektrische Ströme zum Auslösen epileptischer Anfälle benutzte, indem er eine Elektrode ins Maul und die andere in den Anus plazierte. Es handelte sich um eine Versuchsanordnung, die schon seit 1870 in der Physiologie bekannt war. An eine Anwendung beim Menschen war offensichtlich schon deshalb nicht gedacht worden, weil etwa die Hälfte der Versuchstiere bei der Durchführung des Versuches starb. Aber auch über eine mögliche therapeutische Wirkung war nichts bekannt. Wie Cer/etti ( 1938) selbst mitgeteilt hat, hatte er bei Bekanntwerden der Behandlungsmethode

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von Medunas sofort den Gedanken, ob sie nicht durch eine Elektrokrampfinethode ersetzt werden könne, weil beim Cardiazol-Schock unmittelbar vor Auftreten der therapeutischen Anfalle schwere Angstzustände auftreten, an die auch später noch Erinnerung besteht. Zwei Jahre lang wurden Versuche mit Tieren durchgeführt und die direkte Durchströmung des Kopfes als gefahrlos erkannt, weil kein Versuchstier daran starb. Offensichtlich war vorher die nicht erkannte Durchströmung des Herzens die Ursache für den Tod der Versuchstiere gewesen. Sorgfaltig wurde weiter untersucht, wie lange und mit welcher Stromstärke die Durchströmung zu erfolgen hat und welches die beste Elektrodenform ist, damit der Anfall mit möglichst geringer Belästigung auftreten kann. Die erste Anwendung bei einem Patienten mit chronischer Schizophrenie im Jahre 1938 verlief erfolgreich (Cerietti und Bini. 1938). In der Medizinischen Akademie in Rom führte dann Cerletti am 28. Mai 1938 zum Vergleich nebeneinander bei einem Patienten die Behandlung mit Cardiazol-Schock und bei einem anderen Patienten die mit einem Elektroschock vor. Das Ergebnis war sehr überzeugend, da der mit Elektroschock behandelte Patient keinerlei Erinnerung an die Behandlung behielt und schon nach einigen Stunden über sein verbessertes Befinden berichten konnte (Cerletti, 1938). Der nur drei Seiten lange Bericht darüber enthält bereits dic Beschreibung der ganzen, heute noch bekannten Methodik. Cerletti konnte bereits 1940 einen zusammenfassenden Bericht über zahlreiche Behandlungen veröffentlichen (vgl. auch den Bericht des Augenzeugen Accornero, 1970). Max Müller machte die Schockbehandlung 1937 auf der Jahrestagung der Schweizerischen Gesellschaft für Psychiatrie in Münsingen zum ersten Mal zum Thema der Tagung (Müller, 1982). Manfred Sakel war aus den USA gekommen, Ladislas von Meduna aus Budapest, Hans Gruhle und Karl Wilmans aus Deutschland waren ebenfalls anwesend, Joseph Wortis berichtete bereits über erste Erfahrungen in den USA. Wortis wurde dann der Übersetzer Sakels ins Amerikanische. Aus Rom war der Mitarbeiter Ugo Cerlettis, L. Bini, gekommen und berichtete über die noch nicht abgeschlossenen Tierversuche mit der Elektrokrampfmethode, was aber von den anwesenden Psychiatern nicht in seiner Bedeutung erkannt oder sogar abgelehnt wurde. Diese Einstellung hat noch in den Memoiren Müllers (1982) ihren Niederschlag gefunden, wo Müller die Einführung der Elektrokrampfbehandlung eher der naiven Kritiklosigkeit Cerlettis zuschreibt, die er bei einer späteren persönlichen Begegnung zu bemerken glaubte. Das Studium der Originalliteratur läßt dagegen erkennen, daß dem ersten Gedanken sorgfältige Studien gefolgt sind und die ganze Methodik fertig ausgearbeitet und dazu ein erster Schockapparat zur genauen Dosierung des Stroms konstruiert worden war, ehe das Verfahren das erste Mal bei einem Menschen angewendet wurde. Auch folgende häufig zu lesende Angabe ist in den Bereich der Fabel zu verweisen, Cerletti und Bini hätten auf dem Schlachthof Roms das Töten der Tiere mit Elektroschocks beobachtet und die Methodik von dorther übernommen (Kalinowsky. 1980). Bei den Tieren wurde kein Krampf ausgelöst, sondern es wurde eine Elektronarkose durchgeführt.

Inzwischen waren psychiatrische Emigranten aus Deutschland nach Italien gekommen. Unter ihnen waren seit 1934 in Rom Hans Friede und Lothar Kalinowsky. Kalinowsky unternahm 1936 zusammen mit Bini eine Reise nach Wien, wo sie von Medunas Cardiazol-Krampfbehandlung näher kennenlernten.

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Für die nachfolgende Entwicklung kann man dem autobiographischen Bericht Kalinowskys folgen. Wegen des bedrohlicher werdenden Faschismus mußte L. Kalinowsky 1938 zuerst nach Paris gehen, wo mit seiner Unterstützung am Höpital St. Anne nach den Anweisungen Binis ein Elektroschockapparat gebaut wurde. 1939 ging Kalinowsky weiter nach England, wo mit Unterstützung durch Linford Rees ebenfalls die Elektrokrampfbehandlung eingeführt wurde. 1940 sah sich Kalinowsky gezwungen, nach den USA weiterzuziehen, wo er zunächst eine günstige Arbeitsmöglichkeit am Psychiatrischen Institut in New York fand. Hier entstand die Keimzelle für die Ausbreitung der Elektrokrampfbehandlung in den USA. Kalinowsky hatte einen funktionstüchtigen Apparat mit nach den USA gebracht. Es war damals der einzige. Auch dabei mag die Erwägung, durch die Kenntnis und Fähigkeiten in seinem nun vierten Gastland "wertvoller" zu sein, mit eine Rolle gespielt haben. Das Interesse war in den USA aber zunächst wegen der durch Adolf Meyer vollzogenen Wende vom "Organischen" zum "Psychodynamisehen" nicht besonders groß (Sabshin. 1990). Man interessierte sich rur die Life Charl, die Biographie der Kranken, die keinen Raum ließ ftir Elektroschock. Die traditionelle Großzügigkeit der Amerikaner und ihr Enthusiasmus für alles Neue fiihrten dann aber doch rasch zur Durchsetzung der neuen Methode. Kalinowsky wandte sie selbst in größerem Umfang in dem riesigen Pilgram State Hospital auf Long Island an und viele kamen ins damals dort befindliche Psychiatrische Institut, um die Methode kennenzulernen. Bis heute hat man nicht hinreichend die Mittler-Rolle von Kalinowsky gewürdigt, der sich selbstlos in den Dienst einer für richtig erkannten Sache stellte. Auch Müller (1982) schreibt, daß er die Methode (erst 1942) durch den Einfluß Kalinowskys in Münsingen und damit in der Schweiz eingefiihrt hat. Kalinowsky war während des Zweiten Weltkrieges in den USA fast ausschließlich mit Elektrokrampfbehandlung beschäftigt. Zur schließlich raschen Verbreitung der Methode dort trug wohl bei, daß sie viel einfacher zu handhaben war als die Insulinkomabehandlung, daß die Risiken selbst in den Anfangszeiten und noch vor Einführung der Narkose mit Muskelrelaxation geringer waren und schließlich, daß sie nicht nur bei Schizophrenie, sondern auch bei affektiven Erkrankungen mit Erfolg angewendet werden konnte. Die Behandlungsmethode war für längere Zeit die am häufigsten angewendete in der Psychiatrie überhaupt. Kalinowsky hat darüber in seinem in der ersten Auflage (1943) zusammen mit Paul Iloch, der ebenfalls am Psychiatrischen Institut angestellt war, verfaßten Standardwerk über Schockbehandlungen, Psychochimrgie und andere somatische Behandlungsverfahren in der Psychiatrie bis in die Gegenwart hinein (Kalinowsky und Hippius. 1969; Kalinowsky, Hippius und Klein, 1982) zusammenfassend berichtet. Friede. Der bereits erwähnte Hans Friede (*1903) stammt aus Magdeburg und war zunächst Assistent in der neurologischen Abteilung der Universität Leipzig (19301 3 I) und dann an der Psychiatrischen und Nervenklinik der Universität Königsberg (1932-33). Zur Emigration gezwungen, erlernte er zunächst auf der Ausländeruniversität in Perugia die italienische Sprache und bestand im Anschluß daran mit L. Kalinowsky zusammen in Rom bci allerdings sehr wohlwollenden Professoren ein zweites, italienisches Staatsexamen. 1938 ging er in die Schweiz, doch waren die Schweizer "zugeknöpft". Ein Verwandter hinterlegte das Geld, das für die Auswanderung notwendig war und Friede erhielt die Einwanderungserlaubnis ftir Kanada. 6 Jahre arbeitete er in einem großen psychiatrischen Staatskrankenhaus, bis er sich in freier Praxis

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Die Einfiihrung der Schockbehandlungen und die psychiatrische Emigration

Uwe Henrik Peter.l'

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in Toronto niederließ, wo er allerdings keine Elektrokramptbehandlung mehr ausübte, sondern sich vollkommen der Psychotherapie widmete. Friede war schon früh durch die Werke Freuds beeindruckt gewesen, hatte als Psychotherapeut dann aber eine Jungianische Ausrichtung. Es gab auch noch andere psychiatrische Emigranten, die sich an der Verbreitung und Erforschung der Krampftherapie beteiligten. Von ihnen seien hier nur erneut Fritz Kant (mit zahlreichen Beiträgen), der aus Österreich stammende William Karlinger (* 191 0), die aus Bingen am Rhein stammende, später prominente Psychoanalytikerin Lilly Ottenheimer (* 1902) und der durch seine zahlreichen Publikationen zeitweise sehr bekannte Max Rinkel (* 1894) aus Neisse, der 1930-1934 das psychiatrisch-neurologische Forschungsinstitut in Düsseldorf geleitet hatte, genannt. Anhang: Malariabehandlung Die Malariatherapie gehört trotz des mit ihr verbundenen Mortalitätsrisikos nicht zu den heroischen Behandlungsmethoden der 30er Jahre, sondern war bereits während des Ersten Weltkrieges erfolgreich angewendet worden (Wagner-Jauregg, 1918). Sie ging auf alte ärztliche Erfahrungen zurück, nach denen sich eine Lues bei Auftreten einer natürlichen oder künstlich erzeugten zweiten Infektion besserte oder sogar verschwand. Das Problem bestand darin, die am besten steuerbare Infektionskrankheit zu finden. Aus diesem Grunde hatte Wagner-Jauregg nach eigenen Angaben bereits 1888 die Inokulation mit Malaria vorgeschlagen, aber selbst erst 1917 ausgeflihrt. So aufsehenerregend die Malariabehandlung der Progressiven Paralyse bei ihrer Einflihrung war, so sehr ist sie heute zusammen mit der Progressiven Paralyse aus dem Blickfeld verschwunden. Zu Beginn der Emigrationsbewegung, 1933, war die Malariabehandlung aber noch die einzige wirksame Behandlung bei Progressiver Paralyse. Von Wagner-Jaureggs Mitarbeitern bei dieser Behandlung mußten noch mehrere in die Emigration gehen. Von ihnen ist die bekannteste die Psychoanalytikerin Helene Deutsch, die sechs Jahre lang eine enge Mitarbeiterin Wagner-Jaureggs vor allem auch bei der Malariabehandlung war, wovon sie auch in ihrer Autobiographie erzählt und was ihr Biograph Roazen etwas verständnislos kommentiert. Helene Deutsch hat aber in den USA nur noch psychoanalytisch gearbeitet, nicht mehr mit Malaria. Gerstmann. Ein anderer wichtiger Mitarbeiter Wagner-Jaureggs bei der Malariabehandlung war Joser Gerstmann. Er hatte von Anfang an daran mitgearbeitet und nach Wagner-Jauregg (1918) als erster eigene Beobachtungen veröffentlicht (\ 920, 1922) und veröffentlichte 1925 die lange Zeit als Standardwerk geltende Monographie Die Malariahehandlung der Progressiven Para(vse. Nachdem Gerstmann 1938 über einen Zwischenaufenthalt in Zürich in New York angekommen war, hat er jedoch nicht mehr über Malariabehandlung publiziert, obwohl er zahlreiche derartige Patienten zu behandeln hatte. Sein Interesse hatte sich aber inzwischen anderen Dingen zugewendet. Dattner. Als dritter Malaria-Mitarbeiter Wagner-Jaureggs kam Bernhard Dattner 1938 nach den USA. Dattner ist heute hauptsächlich noch wegen der von ihm erfundenen Dattner-Nadel zur Entnahme des Liquor cerebrospinalis bekannt. Er war gleich nach Entdeckung des Penicillins auf die Möglichkeit zur Behandlung der Progressiven Paralyse auf-

merksam geworden. Deren Erfolg bei Lues war keineswegs vorherzusehen. Nachdem Penicillin zu Beginn des Zweiten Weltkriegs als Mittel gegen Bakterien verfLigbar geworden war, erwartete man nicht, daß es auch gegen Protozoen wirksam sein würde. Diese negative Erwartung erfllllte sich auch flir den größten Teil der Protozoen. Gegen Spirochäten erwies sich Penicillin jedoch frühzeitig als wirksam, aber man schloß an die Penicillinbehandlung zunächst noch eine Malariabehandlung an, weil man sich nicht vorstellen konnte, daß eine IOlägige Behandlung mit Penicillin ausreichend sein sollte, zumal das klinische Bild, an dem man sich orientierte, in dieser kurzen Zeit kaum Veränderungen zeigte. Dattner. inzwischen am Bellevue-Hospital in New York, richtete sich in der Beurteilung des Behandlungserfolges allein nach dem Liquorbefund. Wenn dieser über ein Jahr (später verkürzt auf ein halbes Jahr) ohne krankhafte Veränderungen blieb, war nach Daltner die Syphilis endgültig geheilt. Dattner war der erste, der die ausschließliche Penicillinbehandlung, wie sie heute noch üblich ist, durchfUhrte. Dattner hatte wie Gerstmann noch in Wien eine Monographie über die Behandlung der Neurosyphilis veröffentlicht (1933). Sie wurde aber durch die Zeitumstände wenig beachtet. Seiner 1944 in den USA veröffentlichten Monographie erging es nicht viel anders. Erst etwa 15 Jahre später fanden die darin aufgestellten Richtlinien allgemeine Anerkennung. Inzwischen war die Bedeutung der Progressiven Paralyse, die vor 100 Jahren noch etwa 20 % aller Anstaltsbehandlungen ausmachte, dank der erfolgreichen Behandlung der primären und sekundären Lues so stark zurückgegangen. daß es kaum soziale Auswirkungen von Datlners an sich bedeutsamem Behandlungssystem gab. Nachdem Dattner an einem Hirntumor verstorben war, wurde er weitgehend vergessen. Brünner-Ornstein. Es gibt noch eine weniger bekannte Mitarbeiterin Wagner-Jaureggs: Martha BriinnerOrnstein (sie nahm in der Emigration den Namen Brunner-Orne an). Sie führte in Wien eine Fiebertherapie mit Kurzwellen ein und wurde deshalb 1936 als Vertreterin Wagner-Jaureggs auf den ersten internationalen Fieberkongreß in die USA geschickt, wo sie sogleich den Entschluß faßte, endgültig auszuwandern. Martha Brunner-Orne traf 1938 ein und ließ sich schließlich nach manchen Umwegen 1947 endgültig in Boston nieder. Ihre zahlreichen späteren Arbeiten befassen sich hauptsächlich mit Alkoholismus.

Schluß Die Schockbehandlungen waren in der Psychiatrie einst mit großem Enthusiasmus begrüßt worden, weil sie die Epoche des therapeutischen Nihilismus beendeten und dem Nervenarzt wirksame, wenn auch risikoreiche Hilfsmittel boten. Die EinfUhrung der Antibiotika einerseits und der Psychopharmaka andererseits hat vieles aus der Geschichte der Schockbehandlungen vergessen lassen. Nur die Elektrokrampfbehandlung hat sich einerseits behauptet und ist andererseits ein Gegenstand heftiger, ideologisch gefllhrter sozialer Auseinandersetzungen geworden. Über alledem besteht Gefahr, daß die ganze Epoche der Schockbehandlungen, die etwa zwischen 19JX und 1955 vorherrschend waren, der Vergessenheit anheim fallt und daß dies dazu führt, daß auch diejenigen Nervenärzte, die gegen ihren Willen die deutschen Länder verlassen mußten, ein weiteres Mal vergessen werden. Wenn diese Zeilen ein wenig

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helfen, sie in Erinnerung zu halten, haben sie ihren Zweck erfüllt. Danksagung Viele Infonnationen über die Ausbreitung der lnsulinsehockbehandlung verdankt der Verfasser Max Müller, Bem, der ihm in mehrtägigen Gesprächen vieles erzählte und großzügig Einblick in seinen Briefwechsel aus der damaligen Zeit und das Manuskript seiner nach seinem Tode in veränderter Fonn veröffentlichten Memoiren nehmen ließ. Zahlreiche [nfonnationen über die Ausbreitung der Elektroschockbehandlung verdankt der Verfasser vielen Gesprächen mit Lothar Kalinowsky. New York, der ihm großzügig sein großes Wissen auf diesem Gebiete und seine persönlichen Kontakte zur Verfügung stellte. Wahrend des Druckes dieser Arbeit ist Lothar Kalinowsky verstorben. Wehmütig wird sie daher seinem Andenken gewidmet. Weitere mündliche Infonnationen verdankt der Verfasser Gesprächen mit Lueie Jessner, Helene Deutsch. Ruth Wilmanns Lidz. Martha Gerstmann, Hans Friede, Martha Brunner-Orne und schriftlichen Mitteilungen von Gertrude May-Gross.

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Die Eirifilhrung der Schockbehandlungen und die psychiatrische Emigration

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Die Einfiihrung der Schockbehandlungen und die psychiatrische Emigration

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Prof Dr. med. Uwe Henrik Peters Klinik und Poliklinik für Neurologie und Psychiatrie der Universität zu Köln Joseph-Stelzmann-Straße 9 D-5000 Köln 41

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Fortschr. Neural. Psychiat. 60 (1992)

[Introduction of shock therapy and psychiatric emigration].

The introduction and general acceptance of shock treatment was intimately connected with the emigration of psychiatrists from the German speaking coun...
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