Rheumatologie | Commentary

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Infektionen unter antirheumatischer Therapie Infections during antirheumatic treatment

3Infektionsrisiko durch die immunsuppressive Therapie: Untersuchungen großer Patientenkohorten ermöglichen eine Kalkulation des Risikos schwerer Infektionen bei Patienten mit rheumatoider Arthritis – für eine individuelle Abschätzung des Infektionsrisikos steht ein Kalkulator zur Verfügung. 3Spezielle Risikokonstellationen: Eine latente Tuberkulose wird bei Anwendung nur eines Testsystems nicht immer zuverlässig erfasst. Selbst bei vermeintlich ausgeheilter Hepatitis B (anti-HBc und anti-HBs positiv) ist unter immunsuppressiver Therapie eine Reaktivierung möglich. Bei speziellen Therapieformen wird daher bereits bei Hinweisen auf eine abgelaufene Hepatitis B die prophylaktische Virostatikagabe vor Einleitung einer immunsuppressiven Therapie empfohlen. 3Infektionsschutz durch Impfungen: Für Patienten mit rheumatologischen Erkrankungen wurde eine aktuelle Empfehlung zur Durchführung von Impfungen vorgelegt.

Einleitung ▼ Die Lebenserwartung von Patienten mit rheumatologischen Erkrankungen ist durch die Verbesserung der therapeutischen Möglichkeiten deutlich angestiegen. Dies gilt in besonderer Weise für schwere Verlaufsformen von Vaskulitiden oder Kollagenosen, die mit dem höchsten Infektionsrisiko einhergehen. Das Infektionsrisiko ist von Patient zu Patient unterschiedlich; es muss vor einer immunsuppressiven Therapie individuell beurteilt werden. Die wichtigsten Einflussfaktoren sind: 3 Grunderkrankung: Risiko bei Kollagenosen und Vaskulitiden deutlich höher als bei rheumatoider Arthritis und Spondylitis ankylosans, Risiko bei Patienten mit rheumatoider Arthritis korreliert unter anderem mit der Aktivität der Grunderkrankung (Anstieg des DAS28 um 0,6 korreliert mit 4 %igem Anstieg des Infektionsrisikos [1]) 3 Komorbiditäten: COPD, Bronchiektasien, Diabetes mellitus 3 Alter: Folgen der Immunoseneszenz mit individuell unterschiedlich stark ausgeprägter Abschwächung der Immunantwort, erhöhtes Risiko schwerer Infektionen mit zunehmendem Alter 3 Intensität der immunsuppressiven Therapie 3 Beeinflussbare Faktoren: Impfungen, Screening-Maßnahmen

Infektionsrisiko durch die immunsuppressive Therapie ▼ Die Intensität der immunsuppressiven Therapie bestimmt in besonderer Weise das Risiko für die Entstehung schwerer Infektionen. Ein Beispiel hierfür ist die Therapie von Vaskulitiden mit Cyclophosphamid. Kommt es hierbei zu einer schwergradigen Granulozytopenie (

[Infections during antirheumatic treatment].

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