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G. Farkas und G. Farkas jr.: Schwangerschaftsunterbrechungbei Rubeola?

113. G. Farkas, G. Farkas jr. (I. Univ.-Frauenklinik Cluj [Klausenburg]): Sehwangersehaftsunterbreehung bel Rubeola? Anl/if31ich einer R6teln-Endemie, die 1970 in Klausenburg auftrat, haben wir den Schwangerschaftsverlauf yon 45 Frauen verfolgt, die im 1. Trimenon an R6teln erkrankten. 19 yon ihnen haben die Schwangerscbaft auf eigenen Wunsch unterbrochen. 3 Frauen hatten eine spontane Fehlgeburt im 2. Monat der Schwangerschaft, 23 haben ihre Schwangerschaft ohne besondere Beschwerden ausgetragen. 3 von ihnen gebaren Kinder, die Mil3bildungen aufwiesen (Palatoschisis und Mikroophthalmie, Hydrozephalus, bzw. Meningomyelozele). Alle 3 Kinder starben im Alter von 6, 8, bzw. 12 Monaten (Tabelle 1).

Tabelle 1. Mutter Alter

Parit~it

Zeitpunktder Infektion (in Schwangerschaftswocben)

Neugeborenes Geschl. Gew.

Art der MiBbildung

R. E. 24

Ipara

8

M

3200 g

D. E. 17

Ipara

5

F

4300 g

Palatoschisis Mikroophthalmie Hydrozephalus

D. A. 18

Ipara

8

F

3200 g

Meningomyelozele

Wie aus Tabelle 1 zu ersehen ist, waren alle 3 Frauen Iparae im Alter von 17 bis 24 Jahren. Bei Fall 1. trat die R6telninfektion in der 8. Woche auf, beim 2. Fall in der 5. Woche, beim 3. Fall in der 8. Schwangerschaftswoche. Demnach scheint eine Beziehung zwischen dem Zeitpunkt der Infektion und der Art der Migbildungen zu bestehen. Bei 19 an R6teln erkrankten Frauen haben wir bis zur 12. Schwangerschaftswoche die Interruptio ausgeffihrt und die Embryonen histopathologisch untersucht. In 12 F/illen (52,17%) fanden wir Augen- und/oder Myokardsch/iden. Typische Linsenkatarakta fanden wir in 3 F/illen. Auf3erdem fanden wir in allen Plazenten ausgedehnte Entzfindungsherde. Auch haben wir die jetzt 4- bis 5j/ihrigen Kinder zur Nachuntersuchung bestellt. Dabei fanden wir bei 2 Kindern Linsenkatarakta. Taubheit fanden wir bei keinem der untersuchten Kinder. Auf Grund der Befunde unserer Untersuchungen sind wir grunds/itzlich ffir die Berechtigung der Schwangerschaftsunterbrechung bei Frauen, die in den ersten 3 Monaten der Schwangerschaft an R6teln erkrankten. Aul3erdem mul3 man auch die psychische Belastung bei an R6teln erkrankten schwangeren Frauen beriicksichtigen, da sie fiber eine m6gliche Sch/idigung ihrer Nachkommen genau unterrichtet sind.

114. P. Lueken, H.-J. Lindemann, J. Mohr (Hamburg): Hysteroskopisehe Untersuehungen naeh Sehwangersehaftsunterbreehungen mit der Saugeurettage und der instrumentellen Curettage

Manuskript nicht eingegangen.

[Induced abortion in measles? (proceedings)].

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