PRAXIS
Der PRAXIS-Fall
Praxis 2013; 102 (22): 1377-1381
1377
Innere Medizin, Ospedale Regionale di Lugano, Civico'; Klinik für Infektiologie und Spitalhygiene^ lntensivstation^ üniversitätsspital Zürich, Universität Zürich; Klinik im Park, Zürich" ^Aleksandra Nobile, ^Reto A. Schüpbach, "Markus Flepp, ^Marco Maggiorini, ^Huldrych Cünthard, ^Annelies S. Zinkernagel
Heiserkeit nach USA-Reise Hoarseness after a Trip to the United States of America
Anamnese und Befunde Der 52-jährige Schweizer präsentierte sich beim Hausarzt mit seit zwei Monaten progredienten Halsschmerzen und zusätzlich Heiserkeit seit zwei Wochen. Bis auf leichten Husten mit klarem Auswurf wurden weitere pulmonale Symptome verneint. Aufgrund der Halsschmerzen war nur noch die Aufnahme pürierter Kost möglich. Eine empirische antibiotische Therapie während einer Woche hatte keine Linderung der Beschwerden gebracht, weswegen ein CT des Halses veranlasst wurde. Dieses zeigte eine kontrastmittelaufnehmende Läsion im Bereich der Epiglottis und der pharyngo-epiglottischen Falte mit Kompression des Sinus piriformis links bis auf Höhe des Aryknorpels und vergrösserte Lymphknoten jugulodigastrisch. Bei Verdacht auf ein malignes Geschehen im Larynxbereich erfolgte eine Laryngoskopie (Abb. 1) mit Biopsie. Histologisch zeigte sich eine epitheloid-granulomatöse Entzündung. Zur Abklärung einer infektiösen Ursache wurde der Patient an die infektiologische Klinik des Universitätsspitals Zürich überwiesen. In der Reiseanamnese fanden sich ein dreiwöchiger USA-Aufenthalt (Arizona, San Francisco), sowie mehrere Reisen nach Thalland und Nepal. Klinisch zeigte sich ein 52-jähriger, kachektischer (Gewicht 50 kg, Grosse 175 cm, BMI 16 kg/m') Patient in reduziertem AZ, BD 110/70 mmHg, Puls 90/ min, Af 15/min Bis auf die Kachexie, eine Heiserkeit, eine palpable Milz und ödematös geschwollene obere Sprunggelenke war der Status unauffällig. © 2013 Verlag Hans Huber, Hogrefe AG, Bern
Im Labor zeigte sich eine Panzytopenie mit normozytärer, normochroxner Anämie von 7,7 g/dl (13,5-17,2 g/dl), Thrombo- 125x107^1 (143-400x107^1) und Lymphozytopenie von 0,47x1 OVfxl (l,4-4,0xl0Viil). Die Gerinnung war mit einem INR von 1,3 (
Der PRAXIS-Fall
Praxis 2013; 102 (22): 1377-1381
1377
Innere Medizin, Ospedale Regionale di Lugano, Civico'; Klinik für Infektiologie und Spitalhygiene^ lntensivstation^ üniversitätsspital Zürich, Universität Zürich; Klinik im Park, Zürich" ^Aleksandra Nobile, ^Reto A. Schüpbach, "Markus Flepp, ^Marco Maggiorini, ^Huldrych Cünthard, ^Annelies S. Zinkernagel
Heiserkeit nach USA-Reise Hoarseness after a Trip to the United States of America
Anamnese und Befunde Der 52-jährige Schweizer präsentierte sich beim Hausarzt mit seit zwei Monaten progredienten Halsschmerzen und zusätzlich Heiserkeit seit zwei Wochen. Bis auf leichten Husten mit klarem Auswurf wurden weitere pulmonale Symptome verneint. Aufgrund der Halsschmerzen war nur noch die Aufnahme pürierter Kost möglich. Eine empirische antibiotische Therapie während einer Woche hatte keine Linderung der Beschwerden gebracht, weswegen ein CT des Halses veranlasst wurde. Dieses zeigte eine kontrastmittelaufnehmende Läsion im Bereich der Epiglottis und der pharyngo-epiglottischen Falte mit Kompression des Sinus piriformis links bis auf Höhe des Aryknorpels und vergrösserte Lymphknoten jugulodigastrisch. Bei Verdacht auf ein malignes Geschehen im Larynxbereich erfolgte eine Laryngoskopie (Abb. 1) mit Biopsie. Histologisch zeigte sich eine epitheloid-granulomatöse Entzündung. Zur Abklärung einer infektiösen Ursache wurde der Patient an die infektiologische Klinik des Universitätsspitals Zürich überwiesen. In der Reiseanamnese fanden sich ein dreiwöchiger USA-Aufenthalt (Arizona, San Francisco), sowie mehrere Reisen nach Thalland und Nepal. Klinisch zeigte sich ein 52-jähriger, kachektischer (Gewicht 50 kg, Grosse 175 cm, BMI 16 kg/m') Patient in reduziertem AZ, BD 110/70 mmHg, Puls 90/ min, Af 15/min Bis auf die Kachexie, eine Heiserkeit, eine palpable Milz und ödematös geschwollene obere Sprunggelenke war der Status unauffällig. © 2013 Verlag Hans Huber, Hogrefe AG, Bern
Im Labor zeigte sich eine Panzytopenie mit normozytärer, normochroxner Anämie von 7,7 g/dl (13,5-17,2 g/dl), Thrombo- 125x107^1 (143-400x107^1) und Lymphozytopenie von 0,47x1 OVfxl (l,4-4,0xl0Viil). Die Gerinnung war mit einem INR von 1,3 (
