Leitthema Hautarzt 2014 · 65:862–872 DOI 10.1007/s00105-014-3507-7 Online publiziert: 18. September 2014 © Springer-Verlag Berlin Heidelberg 2014

M. Fischer1 · S. Schliemann2 1 Abteilung Dermatologie, Venerologie und Allergologie und Fachbereich Tropenmedizin am

Bernhard-Nocht-Institut, Bundeswehrkrankenhaus Hamburg, Hamburg, Deutschland 2 Klinik für Hautkrankheiten, Universitätsklinikum Jena, Jena, Deutschland

Exanthem und Fieber nach Tropenaufenthalt Die ätiologische Zuordnung eines Exanthems nach vorausgegangenem Aufenthalt in den Tropen erfordert in der Regel auch beim geschulten Infektiologen und Tropenmediziner intensive differenzialdiagnostische Überlegungen. Nur selten lässt sich allein aufgrund des klinischen Bildes eine Blickdiagnose stellen. Neben Morphe und Verteilung des Exanthems sind genaue anamnestische Angaben über den Reiseverlauf und mögliche Risikoexpositionen für die Einordnung hilfreich. Auch aktuelle epidemiologische Angaben über länderspezifische Reiserisiken und Ausbrüche führen nicht selten zur Eingrenzung möglicher Differenzialdiagnosen oder sogar gezielt zur Diagnose.

Exanthem – Definition Im Kapitel 1 (S. 4) der 4. Auflage „Dermatologie und Venerologie“ von O. BraunFalco, das die Grundzüge der dermatologischen Diagnostik behandelt, wird definiert: Ein Hautausschlag wird als Exanthem bezeichnet, seine kleinsten Einzelelemente sind die Effloreszenzen. Die dermatologische Diagnose kann in den meisten Fällen aus der Lokalisation, Ausdehnung und Anordnung eines Exanthems und der Analyse seiner Effloreszenzen gestellt werden. Exantheme wie die Einzeleffloreszenzen zeigen Dynamik. Sie entstehen, blühen auf, wandeln sich, klingen ab. Die Einzeleffloreszenzen können über eine größere Hautfläche ausgestreut sein, größere Hautgebiete können zusammen-

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hängend – ohne gesunde Hautinseln dazwischen – diffus befallen sein. Ein Exanthem kann generalisiert auftreten: Beispiele hierfür sind Virus- oder Arzneimittelexantheme [1]. Diese Definition gilt uneingeschränkt auch für die im Folgenden behandelten Krankheitsbilder (. Tab. 1).

Dengue-Fieber Ein plötzlich einschießendes Fieber während oder unmittelbar zeitlich im Anschluss an einen Aufenthalt in den Tropen oder Subtropen, massive Gelenkschmerzen und ein als hämmernd und stechend beschriebener retroorbital lokalisierter Kopfschmerz sind die Kardinalsymptome des Dengue-Fiebers. Die hiervon betroffenen Patienten nehmen das feinfleckige blasse Exanthem, das stammbetont, aber auch petechial an der unteren Extremität auftreten kann, aufgrund der ausgeprägten Gelenk- und Kopfschmerzen anfänglich nur eher beiläufig war. Sie beschreiben aber nach durchgemachter Infektion bei späterer Vorstellung in einer tropenmedizinischen Einrichtung oft, dass von diesen Hautveränderungen ein starker Juckreiz ausging, der über Tage anhielt [15]. Diese anamnestischen Angaben akut erkrankter oder bereits rekonvaleszenter Reiserückkehrer führen zur Arbeitsdiagnose eines Dengue-Fiebers.

Epidemiologie in Deutschland Während vor 15 Jahren in der Bundesrepublik Deutschland noch mehr als 1000 Malariaerkrankungen bei Reiserückkehren jährlich verzeichnet wurden, haben inzwischen die dem Robert-Koch-Institut (RKI) gemeldeten Dengue-FieberErkrankungen die Anzahl der importierten Malariaerkrankungen klar überholt. Dem RKI wurden im Jahr 2012 609 und im Jahr 2013 879 Dengue-Fieber-Erkrankungen gemeldet, die Anzahl der gemeldeten Malariaerkrankungen belief sich im Jahr 2012 auf nur noch 550 Fälle. Zunehmend werden auch Dengue-Fieber-Erkrankungsfälle gemeldet, die in den Subtropen erworben wurden, wie z. B. der Ausbruch der Infektion bei 19 Reiserückkehren, die sich im Herbst 2012 auf Madeira aufhielten [17].

Erreger Dengue-Virus: 4 Serotypen (DENV-1 bis DENV-4), Genus Flavivirus, Familie Flaviviridae, RNA-Viren.

Vorkommen Dengue-Fieber ist die medizinisch bedeutendste durch Stechmücken übertragene Virusinfektion und kommt nach Angaben der WHO und des RKI in mehr als 100

Tab. 1  Fieber und Exanthem. (Mod. nach Burchard und Löscher [13]) Hautveränderung Makulopapulös Makulopapulös + Eschar Makulöses Exanthem Roseolen

Differenzialdiagnose(n) Dengue-Fieber, Chikungunya, akute HIV-Infektion, Rickettsiosen, Rückfallfieber, Pappataci-Fieber, Mononukleose, Zytomegalie Zeckenbissfieber, Tsutsugamushi-Fieber Lues II Typhus

Abb. 1 9 Stegomyia aegypti während einer Blutmahlzeit. (Quelle: US Department of Health and Human Services, James Gathany)

tropischen und subtropischen Ländern außerhalb Europas endemisch vor. Klassische Endemiegebiete, die kontinuierlich wiederkehrend von Ausbrüchen heimgesucht werden, sind Südostasien, Mittelund Südamerika, die Karibik, aber auch weite Regionen Afrikas. Vereinzelt wurden in den letzten Jahren auch aus Europa autochthone Infektionen aus Kroatien und Südfrankreich berichtet, auf der portugiesischen Insel Madeira kam es im Herbst 2012 zu einem Ausbruch mit mehr als 2000 Erkrankungsfällen.

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Dengue-Fieber ist die medizinisch bedeutendste durch Stechmücken übertragene Virusinfektion Weltweit treten nach Schätzung der WHO jährlich über 100 Mio. Infektionen auf. Epidemien breiten sich in den Tropen in bestimmten Regionen insbesondere dann aus, wenn ein bisher in der Region nicht bekannter Dengue-Serotyp auf eine nichtimmune Bevölkerung trifft. Das DengueRisiko ist in den Endemiegebieten saisonal unterschiedlich, während der Regenzeit ist es erhöht. Typische Infektionsländer für Reisende sind Thailand, Indien, Indonesien, Vietnam, die Philippinen so­ wie Malaysia, Sri Lanka und Brasilien. Von einer nicht unerheblichen Dunkelziffer ist auszugehen [16].

Infektionsweg Wichtigstes Virusreservoir ist der Mensch. Die Übertragung erfolgt durch tagaktive weibliche Stechmücken der Gattung Ae-

des (u. a. durch die Gelbfiebermücke Stegomyia aegypti, früher Aedes aegypti, und die asiatische Tigermücke Stegomyia albopicta, früher Aedes albopictus) sowohl in ländlichen Gebieten als auch im Rahmen von urbanen Übertragungszyklen (. Abb. 1).

Klinik Das klinische Spektrum reicht von milden atypischen Formen über das klassische Dengue-Fieber bis hin zu der schweren komplikationsreichen Verlaufsform des sog. Dengue-hämorrhagischen Fiebers. Nach einer Inkubationszeit von 4 bis 7 (maximal 14) Tagen beginnt die Erkrankung nach einem fakultativen kurzen Prodromalstadium mit grippeartigen Beschwerden abrupt mit Fieber bis 40 °C, Schüttelfrost und häufig quälenden, retroorbital betonten Kopfschmerzen. Es folgen starke Muskel- und Gelenkbeschwerden (sog. „break-bone fever“). Konjunktivitiden können auftreten [8]. Im Gesicht und am Körperstamm zeigt sich dabei ein Erythem. Ein weißer Dermographismus ist auslösbar (. Abb. 2). Diese erste Fieberwelle kann bis zu 96 h anhalten. Der Fieberverlauf ist häufig, aber nicht zwingend biphasisch [2]. Nach vorübergehender Entfieberung kann ein erneuter Fieberanstieg erfolgen. In dieser Phase tritt dann bei mehr als 50 % der Erkrankten ein makulopapulöses Exanthem auf, das zusätzlich auch von Petechien an den Unterschenkeln begleitet sein kann, die jedoch nicht zwingend auf einen hämorrhagischen Gesamtverlauf hinweisen müssen (. Abb. 3).

Zusammenfassung · Abstract DDDie Dengue-Trias umfasst Fieber, Exanthem und Schmerz (Kopf, Gelenke, Muskulatur).

Hautarzt 2014 · 65:862–872  DOI 10.1007/s00105-014-3507-7 © Springer-Verlag Berlin Heidelberg 2014

Meist werden ein mäßiger Transaminasenanstieg sowie Thrombozytopenie und Lymphopenie beobachtet. Häufig kommt es zu einer prolongierten, wochenlangen Rekonvaleszenz. Das klassische DengueFieber ohne Komplikationen hat insgesamt eine günstige Prognose und verläuft nur ausnahmsweise letal. Eine abgelaufene Infektion erzeugt eine lang anhaltende, serotypspezifische Immunität. Gegenüber den anderen 3 Serotypen besteht allerdings nur eine kurzzeitige Kreuzimmunität, sodass hier nach einer kurzen Schutzperiode eine erneute Infektion mit einem der anderen 3 Subtypen des Dengue-Virus möglich ist. Es wird derzeit kontrovers diskutiert, ob diese Reinfektionen zu einem vermehrten Auftreten der schweren Verlaufsform des Dengue-Fiebers, dem sog. hämorrhagischen Dengue-Fieber, führen. Diese komplizierte Verlaufsform tritt vor allem in Endemiegebieten bei Kindern unter 15 Jahren auf. Nach schnellem Fieberanstieg, Kopfschmerzen, Erbrechen und Dyspnoe kommt es zu verschiedensten hämorrhagischen Manifestationen (Petechien, Purpura, Epistaxis oder größeren, flächenhaften gastrointestinalen Blutungen). Die Letalität des hämorrhagischen Dengue-Fiebers beträgt bis zu 30 %, besonders häufig sterben Kleinkinder. Das klassische Dengue-Fieber betrifft vor allem nichtimmune Reisende, das hämorrhagische Dengue-Fieber fast ausschließlich Bewohner in Endemiegebieten [2].

Exanthem und Fieber nach Tropenaufenthalt

Diagnostik Die Reiseanamnese in ein bekanntes Endemiegebiet liefert wertvolle Hinweise auf die Verdachtsdiagnose „Dengue-Fieber“. Im Blutbild sind eine Leukopenie und Thrombozytopenie auffällig. Der Virusnachweis aus dem Blut kann frühzeitig während der ersten 3 bis 7 Krankheitstage mittels PCR oder Virusanzucht in Speziallaboratorien erbracht werden. Der Nachweis von spezifischen Antikörpern IgG und IgM ist erfahrungsgemäß erst in der zweiten Krankheitswoche möglich (IF,

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M. Fischer · S. Schliemann

Zusammenfassung Dengue-Fieber mit seiner dezenten Exanthemmorphe hat inzwischen nach den statistischen Erhebungen europäischer Tropeninstitute (GeoSentinel-Metaanalyse) die Malaria hinsichtlich der Häufigkeit des Auftretens bei erkrankten Reiserückkehrern aus den Tropen klar abgelöst. Nach reisemedizinischen Daten erkranken geschätzt bis zu 5 % aller Safaritouristen nach einem Aufenthalt im südlichen Afrika an einem durch Rickettsien verursachten afrikanischen Zeckenbissfieber, das sich klinisch u. a. mit einem Exanthem, einer fokal nekrotisierenden Vaskulitis (Eschar, „tache noir“), Lymphadenopa­ thie und auch Fieber manifestieren kann. Typhus ist als schwere Infektionskrankheit auch für den geschulten Infektiologen keinesfalls eine Blickdiagnose. Die Zuordnung der Roseolen, die bei bis zu 33 % der an Typhus Erkrankten auftreten können, kann daher früh-

zeitig in die Richtung der richtigen Diagnose weisen. Exantheme können dezent und ohne eine auf den ersten Blick richtungweisende Klinik erst Wochen nach Infektion auftreten, besondere Bedeutung haben hier in der Reisemedizin die Lues II und die akute HIV-Infektion nach in den Tropen erfolgter Exposition. Ebenfalls müssen die klassischen hochkontagiösen Kinderkrankheiten wie Masern und Röteln gerade bei Erwachsenen mit unzureichendem Impfschutz in die differenzialdiagnostischen Überlegungen bei der Abklä­ rung eines fieberhaften Exanthems nach ei­ nem vorausgegangenen Tropenaufenthalt einbezogen werden. Schlüsselwörter Dengue-Fieber · Rickettsien · Zeckenbissfieber · Typhus · Lues II

Exanthems and fever in travellers returning from the tropics Abstract Dengue fever with its subtle rash is today more common than malaria in travellers returning to Europe from the tropics (metaanalysis Geo Sentinel network). Up to 5 % of all safari tourists experience African tick bite fever during or soon after their journey; it is caused by rickettsiae and clinically presents with exanthems, focal necrotizing vasculitis (eschar, tache noir), lymphadenopathy and moderate fever. Typhoid fever is a severe infectious disease is which is difficult to diagnosis at first assessment. The presence of rose spots, which may be found in up to 33 % of patients with typhoid fever, can lead the way to diagnosis. Exanthems can be subtle and

ELISA, NT, HHT). Mögliche Kreuzreaktion mit anderen Flavivirus-Antikörpern sind zu beachten [16].

Differenzialdiagnose Je nach Region kommen ChikungunyaFieber, Malaria, Gelbfieber, Japanische Enzephalitis und andere Arbovirusinfektionen sowie Typhus abdominalis, Leptospirose, Meningokokkenerkrankung und exanthematische Erkrankungen (Masern, Röteln) infrage [16].

may occur weeks after infection without any other distinctive clinical sign. Particular importance in travel medicine has to be paid to acute HIV infection and secondary syphilis after exposition and infection in the tropics. Also the highly contagious infectious diseases of childhood as measles and rubeola have to be taken into account in adults with no or insufficient vaccination after a stay in tropical countries. Keywords Dengue Fever · Rickettsiae · Tick bite fever · Typhoid fever · Secondary syphilis

Therapie Eine gezielte virostatische Behandlungsmöglichkeit des Dengue-Fiebers gibt es nicht, sodass nur symptomatisch auf fiebersenkende und schmerzstillende Medikamente zurückgegriffen werden kann. Um eine mögliche Blutungsneigung nicht zu verstärken, sollte dabei Acetylsalicylsäure nicht verabreicht werden. Eine stationäre Behandlung ist bei schweren Verläufen erforderlich.

Abb. 2 9 Weißer Dermographismus bei DengueFieber. (Mit freundl. Genehmigung des BernhardNocht-Instituts)

Meldevorschriften

Abb. 3 9 Petechien bei Dengue-Fieber. (Mit freundl. Genehmigung des BernhardNocht-Instituts)

Prophylaxe Eine erfolgreiche individuelle Expositi­ onsprophylaxe beruht auf der konsequenten Umsetzung geeigneter Schutzmaßnahmen gegen die auch tagaktiven, das Virus übertragenden Mücken (geschlossene Kleidung, regelmäßiges Auftragen von Repellentien, mit Insektiziden imprägnierte Kleidung; [16]). Eine Impfung steht bisher nicht zur Verfügung. In Endemiegebieten spielt die Bekämpfung der übertragenden Mücken eine zentrale Rolle (Beseitigung von Mückenbrutstätten auf dem Land und in der Stadt, vor

allem im Umfeld von Wohnstätten und in Gärten, Bekämpfung der erwachsenen Mücken und der Larven mit verschiedenen Verfahren; [16]). Besondere Bedeutung kommt bei Ausbrüchen staatlich koordinierten Präventions- und Bekämpfungsprogrammen mit Insektiziden zu. Aufklärungskampagnen müssen die Bevölkerung so sensibilisieren, dass gerade auch die kleinsten Brutstätten für Stegomyia aegypti in Haushalten wie Wasseransammlungen in Blumentöpfen oder Plastikgefäßen erkannt und in Eigeninitiative saniert werden.

In der Bundesrepublik Deutschland besteht Meldepflicht bei direktem oder indirektem Erregernachweis in Verbindung mit einer akuten Infektion gemäß §  7 Abs. 1 Nr. 47 IfSG unabhängig vom klinischen Bild und bei Verdacht, Erkrankung und Tod bei einem hämorrhagischem Verlauf (DHF) gemäß § 6 Abs. 1 Nr. 1 g IfSG (virusbedingtes hämorrhagisches Fieber; [16]).

Chikungunya Eine Chikungunya-Virusinfektion ist vom Verlauf einem Dengue-Fieber sehr ähnlich. Chikungunya bedeutet in der Stammessprache der Makonde, einem Bantuvolk im Südosten Tansanias, der „gekrümmt Gehende“. In der Tropenund Reisemedizin hat diese durch einen Alphavirus aus der Familie der Togaviridae hervorgerufene Erkrankung bis 2005 nur eine untergeordnete Rolle gespielt. Endemische Ausbrüche wurden seit den 1950er-Jahren in Tansania, Uganda, aber auch aus Thailand, der Demokratischen Republik Kongo und Indonesien berichDer Hautarzt 10 · 2014 

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Leitthema junktividen werden beobachtet. Während beim Dengue-Fieber die heftigen Kopfschmerzen das Krankheitsbild prägen, stehen beim Chikungunya-Fieber starke, meist bilateral auftretende Gelenkbeschwerden im Vordergrund. Diese Arthralgien sind beim Chikungunya-Fieber stärker als beim Dengue-Fieber ausgeprägt. Von ihrer Schmerzintensität liegen sie im Vergleich zum Dengue-Fieber höher. Die Extremitäten sind besonders betroffen, es kommt zu Gelenkschwellungen.

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Abb. 4 8 Vorkommen des Chikungunya-Fiebers. (Quelle: Centers for Disease Control and Prevention)

en Welt“ auf mehreren Inseln in der Karibik nachgewiesen (. Abb. 4).

Neben dieser Symptomatik wurde bei 56 % der Erkrankten ein makulopapulöses Exanthem beobachtet, das innerhalb von 2 Tagen auftrat [20]. Nicht selten kommt es zur Ausbildung von Petechien (.  Abb. 5). Ausgeprägte hämorrhagische Verläufe sind dagegen die Ausnahme. Ein biphasischer Fieberverlauf ist möglich. Die Prognose des Chikungunya-Fiebers ist gut. Nur ein geringer Anteil (5–10 %) der Patienten leidet monatelang, in seltenen Fällen jahrelang unter persistierenden Gelenkbeschwerden [8].

Infektionsweg und Reservoir

Diagnostik

Es wird postuliert, dass das ChikungunyaFieber als Arbovirose durch verschiedene Stechmücken der Gattung Anopheles, Stegomyia, Culex und Mansonia übertragen werden kann. Eindeutig bewiesen ist die Übertragung durch die tagaktive asiatische Tigermücke Stegomyia albopicta, die auch u. a. das Dengue-Virus und Gelbfiebervirus überträgt. Reservoire für dieses RNA-Virus sind neben dem Mensch unterschiedliche Warmblüter (Nagetiere, Primaten u. a.; [16]).

Die Reiseanamnese mit einem Aufenthalt in einem möglichen Endemiegebiet gibt für die richtige Diagnostik oft den entscheidenden Hinweis. Der direkte Virusnachweis aus dem Blut kann während der ersten 3 bis 5 Krankheitstage mittels Polymerasekettenreaktion (PCR) oder Virusanzucht gelingen, sonst führt der Nachweis spezifischer Antikörper (IgM, IgG) ab dem 8. bis 10. Krankheitstag (IF, ELISA, NT, HHT) zur Bestätigung der Verdachtsdiagnose [16]. Differenzialdiagnostisch müssen andere virale Infektionen mit Gelenkbeteiligung wie das Dengue-Fieber und neben der rheumatoiden Arthritis auch reaktive Arthritiden in Betracht gezogen werden.

Abb. 5 9 Chikungunya-Fieber, Exanthem, Mindanao, Philippinen, 2012. [Bildrechte: Creative Commons Lizenz (CC-BYSA-3.0), Nsaa]

tet. Ein Ausbruch, der im Dezember 2005 auf der französischen Insel Réunion mit über 266.000 Erkrankten stattfand, und die darauffolgende Epidemie in den Anrainerstaaten des Indischen Ozeans machten diese Viruserkrankung als „emerging disease“ innerhalb weniger Wochen weltweit als mögliche globale Bedrohung bekannt. Ein autochthoner Ausbruch in der italienischen Provinz Ravenna im Sommer 2007 mit 197 Erkrankungsfällen zeigte auf, dass der Vektor des ChikungunyaVirus, die asiatische Tigermücke Stegomyia albopicta, inzwischen im südlichen Europa weit verbreitet ist [18]. Auch die Bedeutung für Reisende hat zugenommen. In Deutschland werden regelmäßig importierte Infektionen beobachtet, in Einzelfällen sogar Doppelinfektionen zusätzlich mit dem Dengue-Virus. Im Jahr 2013 wurden 15  ChikungunyaFälle im Robert Koch-Institut (RKI) registriert. Im vergangenen Jahr wurde das Chikungunya-Virus erstmals in der „Neu-

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Beim Chikungunya-Fieber stehen starke, meist bilateral auftretende Gelenkbeschwerden im Vordergrund

Klinik Nach einer Inkubationszeit von 7 bis 9 (3 bis 12) Tagen kommt es analog zum Dengue-Fieber zu einem plötzlichen Fieberanstieg, der mit Kopfschmerzen, Muskelund Gelenkschmerzen einhergeht. Kon-

Abb. 6 8 Eschar, Krüger Nationalpark, Südafrika (Rickettsia africae). [4]

Abb. 7 8 Eschar und Exanthem, Krüger Nationalpark, Südafrika (Rickettsia africae). [4]

Therapie

55Auftreten von Fieber, Abgeschlagenheit und Gliederschmerzen während oder unmittelbar nach Rückkehr von einem Aufenthalt u. a. in Südafrika, Botswana, Sambia, Kenia und Tansania; 55eine Malariaerkrankung wurde bereits ausgeschlossen, viele der Erkrankten hatten auch zusätzlich eine medikamentöse Malariaprophylaxe nach vorausgegangener reisemedizinischer Beratung im Reiseland eingenommen; 55Auftreten eines Hautauschlages im Anschluss an die oben geschilderte Prodromalsymptomatik, der klinisch einem oft nicht näher bezeichneten Virusexanthem zugeordnet wurde (Differenzialdiagnose: DengueFieber) und nach etwa 6 bis 7 Tagen langsam abklang; 55zusätzlich Auftreten eines „schlecht abheilenden Insektenstichs“ mit zentralem, livide bläulichem oder schwarzem Zentrum. Langsame Abheilung unter Narbenbildung nach einigen Wochen. Nachweis einer Lymphadenitis im Abflussgebiet; 55allmähliche Besserung des Allgemeinbefindens erst nach Wochen.

Auch das Chikungunya-Fieber kann nur symptomatisch mit Schmerzmittel und Antiphlogistika behandelt werden. Meldepflicht besteht analog zum DengueFieber bei Krankheitsverdacht, Erkrankung und Tod bei hämorrhagischem Verlauf gemäß § 6 Abs. 1 Nr. 1 g IfSG (virusbedingtes hämorrhagisches Fieber) und bei direktem oder indirektem Erregernachweis in Verbindung mit einer akuten Infektion gemäß § 7 Abs. 1 Nr. 47 IfSG unabhängig vom klinischen Bild.

Prophylaxe Außer einer Expositionsprophylaxe mit geeigneten Schutzmaßnahmen gegen die auch tagaktiven, das Virus übertragenden Mücken (Kleidung, Repellentien, Verhalten) gibt es keine andere Schutzmöglichkeit. Eine Impfung ist nicht verfügbar. In Endemiegebieten sind die sog. Vektorkontrolle und damit die Beseitigung von Mückenbrutstätten im Umfeld von Wohnstätten besonders wichtig.

Importierte Zeckenbissfieber Die Anamnesen der an einer Rickettsiose erkrankten Reiserückkehrer weisen folgende Gemeinsamkeiten auf:

Was ist die Ursache für diese Beschwerdesymptomatik? Mit hoher Wahrschein-

lichkeit sind Patienten mit den oben genannten Symptomen an einem sog. „afrikanischen Zeckenbissfieber“ („tick-bite-­ fever“) erkrankt, das nach Schätzungen in der Reisemedizin bis zu 5 % der Tou­ risten nach einer vorausgegangenen Sa­ faritour im südlichen Afrika befällt [9]. Dieses sog. afrikanische Zeckenbissfie­ ber wird durch Rickettsia (R.) africae und weitere verwandte Rickettsienarten verur­ sacht. Auch im gesamten Mittelmeerraum ist es als „Fievre boutonneuse“ (R. conorii) bekannt. Alle diese in der Reisemedizin relevanten Rickettsiosen zeigen sich innerhalb der ersten Krankheitstage als akut fieberhafte Infektionen mit Kopfund Gliederschmerzen und erlauben in der Regel keine sofortige ätiologische Zuordnung [3]. Erst das spätere Auftreten eines oder mehrerer „Eschars“ oder „tache noir“ (. Abb. 6) mit oder ohne Exanthem (. Abb. 7) als Leitsymptom ermöglicht klinisch eine Blickdiagnose und somit die Zuordnung zu einer Rickettsiose aus der Zeckenbissfiebergruppe, die auch als „spotted fever group“ bezeichnet wird. Dieser werden neben den mediterranen und afrikanischen Varianten u. a. auch die durch Zecken oder Milbenbisse übertragenen regional vorkommenden Rickettsiosen in Australien (R. australis), Sibirien (R. sibirica), in Europa (R. slovaca, R. helvetica) und in Amerika (sog. „Rocky-Mountain-spotted fever“, Erreger: R. rickettsii) zugeordnet. Die zweite große Gruppe der Rickettsiosen umfasst die Fleckfieber, die angelsächsisch als „typhus group“ bezeichnet werden (diese Gruppe steht – was immer wieder für Verwirrung sorgt – jedoch in keinem Zusammenhang mit dem durch Salmonella typhi hervorgerufenen Typhus). Den Fleckfiebern oder der „typhus group“ werden das klassische Fleckfieber (R. prowazekii), seine Spätinfektion (Brill-Zinsser-Krankheit) und das murine Fleckfieber (R. typhi) zugeordnet. Q- Fieber (Coxiella burnetii) und Tsutsugamushi-Fieber (Orientia tsutsugamushi) wurden früher ebenfalls noch zu den Rickettsiosen gezählt, werden aber heute taxonomisch aufgrund ihrer phylogenetischen Unterschiede zu Rickettsien als eigene Entitäten geführt.

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Leitthema

Abb. 8 9 Eschar: nek­ rotisierende Vaskulitis an der Bissstelle nach Biss einer Amblyommazecke mit Inokulation von Rickettsia africae, Krüger-Nationalpark, Südafrika. [4]

Erreger Rickettsien sind kleine, Gram-negative, pleomorphe, kokkoide Stäbchenbakterien, die sich obligat intrazellulär vermehren und deren Vermehrung somit eine eukaryotische Wirtszelle erfordert. DDRickettsien sind hoch kontagiös, nur wenige Erreger können zur Infektion führen. Anzüchtung und Anreicherung gelingen in Zellkulturen oder im Tierversuch, erfordern aber die Sicherheitsstandards eines Hochsicherheitslabors (BSL 3). Eine Isolierung ist auf gängigen mikrobiologischen Nährböden nicht möglich. Die Nomenklatur der Rickettsien und der mit ihnen eng verwandten Gattungen Coxiella und Orientia befindet sich im ständigen Fluss, seit 1990 wurden insgesamt 13 neue Rickettsien-Spezies entdeckt. Rickettsiosen sind überwiegend Zoonosen. Nagetiere und Hunde sind bei den Rickettsiosen aus der Zeckenbissgruppe primäre Reservoire, der Mensch als Endwirt spielt für den Erhalt der Erreger nur bei den Spätrezidiven des klassischen Fleckfiebers (Brill-Zinsser-Krankheit) eine Rolle.

Übertragung Die Übertragung erfolgt durch unterschiedliche Arthropoden wie Zecken, Läuse, Flöhe und Milben, die auch als natürliche Reservoire dienen und die Infektion transovariell auf ihre jeweils nächste Generation übertragen können. Bei Zecken und Milben werden Rickettsien in den Speicheldrüsen gefunden, sie werden

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über den Speichel mit dem Biss auf den Menschen übertragen. Beim klassischen und auch beim murinen Fleckfieber erfolgt die Infektion auf andere Weise: Rickettsien befinden sich im Fäzes der Läuse (Pediculus humanus) und Rattenflöhe (Xenopsylla cheopis). Erst durch den Menschen selbst wird dann die Infektion letztlich vollendet, indem er den stark infektiösen Fäzes der Vektoren in die gewöhnlich stark juckenden Bissstellen einkratzt oder ihn sich über die Konjunktiven einreibt.

Inkubationszeit Die Inkubationszeit beträgt je nach Vektor 2 bis 10 Tage, im Mittel 5 bis 7 Tage.

Pathogenese Die Abb.  8 zeigt klinisch eine nekrotisierende Vaskulitis an der Bissstelle nach Biss einer Amblyommazecke mit Inokulation von Rickettsien. Diese mit schwärzlichem Schorf belegte Einzelläsion steht beispielhaft für die pathophysiologischen Vorgänge, die bei Rickettsieninfektion auftreten und sich in der besonderen Affinität der inokkulierten Rickettsien zu Endothelzellen ausdrücken. Pathophysiologisch wur­ de dieser Tropismus erst vor wenigen Jahren (2005) durch den Nachweis der Proteinkinase Ku  70 in Endothelzellen erklärbar, die einen Rezeptor für OmpBProteine an der Zellwand von Rickettsi­ en darstellt und somit erst die Invasion in die Endothelzelle des Wirtes mit nachfol­ gender schwerer Schädigung bis zu Apoptose ermöglicht [14]. Histopathologisch zeigt sich an der Eintrittsstelle eine nek­ rotisierende Vaskulitis, die sich klinisch

mit einer zentralen Nekrose in einem livide roten Infiltrat manifestiert. Diese mit schwärzlichem Schorf belegte Primärläsi­ on wird in der Tropenmedizin als „Es­ char“ oder „tache noir“ bezeichnet und ist oft von einer Lymphangitis begleitet. Diese Primärläsion ist ein wichtiges Leitsymptom für das afrikanische Zeckenbissfieber [19].

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„Eschar“ oder „tache noir“ ist ein wichtiges Leitsymptom für das afrikanische Zeckenbissfieber Ähnlich erklärt man sich auch funktionell die Pathophysiologie der weitaus schwerer verlaufenden Rickettsiosen wie z. B. beim klassischen Fleckfieber oder beim „Rocky-Mountain-spotted fever“. Hier kommt es disseminiert in der Haut, im Gehirn, im Myokard, in den Nieren und in vielen weiteren Organen zum Auftreten multipler Vaskulitiden, die mit Mik­ rothrombosierungen und konsekutiven Nekrosen einhergehen und so die Schwere dieser Krankheitsverläufe und ihre hohe Letalität erklären. Rickettsiosen hinterlassen eine lange andauernde, wahrscheinlich zellvermittelte Immunität. Die Ursachen der zum Teil sehr deutlichen Unterschiede in der Virulenz innerhalb der Rickettsienarten sind noch nicht näher bekannt [13].

Diagnostik Der Nachweis spezifischer Serumantikörper (IgM, IgG mittels ELISA, IFT, KBR) gegenüber Rickettsien gelingt üblicherweise frühestens am Ende der ersten Krankheitswoche. Die zellkulturelle Erregerisolierung aus Biopsiematerial ist aufgrund der hohen Infektiosität von Rickettsien nur in Referenzzentren, die den Sicherheitsstand BSL 3 („biosafety level“) erfüllen, möglich. Eine speziesspezifische PCR-Diagnostik zum Nachweis von Rickettsien aus Biopsiematerial gilt inzwischen als zuverlässige Nachweismethode, sie ist aber nur in Spezialeinrichtungen verfügbar. Orientierende Laborbefunde sind in der Anfangsphase einer Rickettsiose oft unauffällig und können auch im fortgeschrittenen Stadium mit Leukopenie, Lymphozytose, Thrombozytopenie,

Tab. 2  Steckbrief: Symptome des afrikani-

Tab. 3  Steckbrief: Symptome des Typhus

schen Zeckenbissfiebers

Symptome

Symptome Exanthem Eschar Eschar (multiple) Kopfschmerzen Myalgien Regionale Lymphknotenschwellung

Vorkommen in Prozent 15–46 % 53–100 % 21–54 % 62–83 % 63–87 % 43–100 %

erhöhten Transaminasen und nur geringgradig erhöhtem CRP nicht immer eindeutig diesem Krankheitsbild zugeordnet werden. Daher kommt der klinischen Diagnose eine besondere Bedeutung zu. DDFieber, Exanthem und Lymphadenopathie lassen bei entsprechender Reiseanamnese eine Rickettsiose vermuten. Im Idealfall kann bereits bei der Erstvor­ stellung des Patienten allein die richtige Interpretation des Hautbefundes „Es­ char“ mit oder ohne Exanthem zur Di­ agnose und damit zum frühzeitigen Beginn der Therapie führen [4, 6]. Eingeschränkt wird die Möglichkeit einer klinischen Blickdiagnose jedoch dadurch, dass nicht alle Rickettsiosen ein „Eschar“ als Leitsymptom aufweisen. Sowohl das klassische als auch das murine Fleckfieber bilden ebenso wie auch das „RockyMountain-spotted fever“ kein Eschar aus.

Therapie Therapie der Wahl ist Doxycyclin (100 mg 2-mal täglich über 10 Tage), auf das alle Rickettsienarten gut ansprechen. Alternativ können Makrolidantibiotika (Azithromycin 1-mal 500 mg über 3 bis 5 Tage) und Ciprofloxacin (2-mal 750 mg täglich über 7 Tage) eingesetzt werden. Penicilline zeigen keine Wirksamkeit.

Prophylaxe Der beste Schutz gegen das afrikanische Zeckenbissfieber sind präventive Maßnahmen zur Vermeidung von Zeckenbissen. Während der Safari sollte bei Fuß-

Fieber Zephalgien Husten Obstipation Erbrechen Hepatomegalie Schmerz, abdominalis Bradykardie Roseolen

Vorkommen in Prozent 75–100 % 59–90 % 28–86 % 10–79 % 24–54 % 15–52 % 19–49 % Bis 42 % 3–33 %

märschen durch hohes Gras mit Acarizen imprägnierte Schutzkleidung (hohe Stiefel, lange Strümpfe und lange Hosen) getragen werden. Freie Körperstellen sollten mit wirksamen Repellentien wie Diethyl3-Methylbenamide (DEET)-haltigen Lotionen geschützt werden. Empfohlen werden DEET-Konzentrationen von mindestens 19,5 % (. Tab. 2).

Typhus Typhus wird als schwere bakterielle Infektionskrankheit inzwischen aufgrund der hohen Hygienestandards in Westund Zentraleuropa schon seit Jahrzehnten nicht mehr gefürchtet, und weiterführende Kenntnisse über dieses komplexe Krankheitsbild werden außerhalb der Infektiologie und Tropenmedizin in der ärztlichen Praxis im Alltag nicht mehr gefordert. Auch in der Tropen- und Reisemedizin wird dieses komplexe Krankheitsbild immer weniger gesehen, da die Anzahl von importierten Infektionen bei Reiserückkehrern innerhalb der letzten 20 Jahre stetig abgenommen hat. Laut der Meldestatistik des Robert Koch-Institutes wurden in Deutschland im Jahr 2011 nur noch 59 Infektionen registriert. Diese anhaltend niedrigen Fallzahlen zeigen, dass die Durchführung einer Typhusimpfung mit ihrer relativ guten Schutzwirkung in der reisemedizinischen Vorbereitung unserer Patienten inzwischen zu einer festen Größe geworden ist. Typhus wird durch Salmonella enterica Serovar Typhi (Gattung Salmonella, Familie der Enterobakterien) verursacht. Infizierte Menschen (Kranke, Rekonvaleszente, Ausscheider) sind für dieses aktiv bewegliche, begeißelte Gram-negative Stäb-

chenbakterium das alleinige Reservoir, die Erreger mit dem Stuhl, oft auch mit dem Urin ausscheiden. Die Übertragung erfolgt durch die Aufnahme von kontaminiertem Wasser und Lebensmitteln. Eine direkte fäkal-orale Übertragung von Mensch zu Mensch ist möglich, aber von untergeordneter Bedeutung. Bei der Verbreitung der Krankheit spielen Dauerausscheider eine besondere Rolle. Eine ganz geringe Infektionsdosis mit weniger als 105 Keimen reicht aus, sich zu infizieren.

Vorkommen Typhus kommt weltweit vor. Regional treten unterschiedliche Serovare und Lysotypen des Erregers in Erscheinung. DDIn den Industrieländern kommen nur noch selten autochthone Erkrankungen vor. Auch in Deutschland gehen zwischen 80 und 90 % der gemeldeten Typhuserkrankungen auf im Ausland erworbene Infektionen zurück. Typische Infektionsländer sind Indien, Pakistan, Nepal, Sri Lanka und Bangladesch.

Klinik Nach einer Inkubationszeit von 8 bis 14 Tagen beginnt die Typhusinfektion im Prodromalstadium mit relativ uncharakteristischen Beschwerden wie Kopf- und Gliederschmerzen, Obstipation und Blähungen, denen nach wenigen Tagen ein sehr hohes Fieber mit bis zu 41 °C folgt. Aufgrund der nahezu identischen Inkubationszeit einer durch Plasmodium falciparum hervorgerufenen Malaria tropica muss bei Rückkehr aus den Tropen eine Malaria zwingend ausgeschlossen werden. Ohne Antibiotikagabe kann dieses hohe Fieber über 3 Wochen anhalten (Febris continua). In dieser Krankheitsphase können neben Somnolenz eine sog. relative Bradykardie und ein Exanthem als Leitsymptome auftreten, die klinisch den Verdacht einer Typhusinfektion erhärten. Das für die Typhusinfektion charakteristische Exanthem tritt bei bis zu einem Drittel der Erkrankten stammbetont mit hellroten Roseolen auf (Roseola typhilitiDer Hautarzt 10 · 2014 

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Leitthema

Abb. 9 9 Typhus abdominalis: Roseolen. (Mit freundl. Genehmigung des BernhardNocht-Instituts)

ca). Die Hautveränderungen jucken nicht (. Abb. 9). Fiebertemperaturen um 40 °C gehen üblicherweise mit einer Tachykardie von 100 bis 120 Schlägen/min einher. Diese hohen Herzfrequenzen finden sich charakteristischerweise beim Typhus nicht, die Herzfrequenzen liegen bei Typhuskranken trotz 40 °C Fieber nur zwischen 80 und 95, was als relative Bradykardie bezeichnet wird. Das Krankheitsbild wandelt sich im Anschluss an diese Phase (sog. „stadium incrementi“) erneut. Der Obstipation folgen nun Diarrhöen, die als „erbsbreiartig“ beschrieben werden. Neben den direkten Folgen der Exsikkation wie tief liegenden Augen und Phlebothrombosen können in dieser Folgephase, die als „stadium decrementi“ bezeichnet wird, als Komplikationen u. a. Darmblutungen, Darmperforationen und aufgrund der metastatischen Absiedlung der Erreger in andere Organe Osteomyelitiden, Endo- und Mykokarditiden, Meningitiden und eitrige Cholezystitiden sowie thromboembolische Ereignisse auftreten [16]. Typhusbakterien werden in dieser Phase über den Stuhl ausgeschieden, 1–4 % der Infizierten werden zu Dauerausscheidern. Den Abschluss bildet eine in der Regel Wochen andauernde Rekonvaleszenzphase. Rezidive sind möglich, vor allem bei unwirksamer antibiotischer Therapie und/oder bei unzureichend entwickelter Immunität. Bei Kindern im ersten Lebensjahr verläuft die Erkrankung schwerer, häufig treten hier Komplikationen auf. Bei rechtzeitigem Therapiebeginn liegt die Letalität unter 1% ([12]; . Tab. 3).

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Diagnostik Bei Fieber, das ohne erkennbare Ursache mehrere Tage anhält, sollte – vor allem bei Reiserückkehrern aus den Tropen – immer auch an Typhus abdominalis gedacht werden. DDDie beweisende Diagnostik ist der Erregernachweis. Dieser erfolgt während des Stadiums der Generalisation über eine Blutkultur (Sensitivität 50–70 %) oder eine Knochenmarkkultur (Sensitivität 90 %). Mit dem Einsetzen der Durchfallsymptomatik gegen Ende der ersten Erkrankungswoche ist eine Anzucht auch aus Stuhl- und Urinproben möglich. Der serologische Nachweis allein gilt hinsichtlich Sensitivität und Spezifität als nicht ausreichend für den Beweis des Vorliegens eines typhoiden Fiebers. Die klassische serologische Agglutinationsreaktion nach Widal hat keine Bedeutung mehr und wird als obsolet angesehen, modifizierte PCRTestverfahren (sog. „nested PCR“) werden derzeit in der Routinediagnostik etabliert [10]. Differenzialdiagnostisch müssen u. a. Paratyphus, Malaria tropica, Rickettsiosen, Dengue-Fieber, aber auch Miliartuberkulose und Brucellose in Erwägung gezogen werden.

Therapie Chinolone gelten inzwischen aufgrund einer zunehmenden Resistenzentwicklung, die auf chromosomalen Mutationen von S. typhi beruht, nicht mehr als Gold-

standard. Inzwischen wird als Therapie der ersten Wahl eine parenterale Gabe von Cephalosporinen der 3. Generation, wie z. B. Ceftriaxon in einer Dosierung von 50–80 mg/kg 2-mal täglich über 7 bis 14 Tage, angesehen. Auch Azithromycin ist zur Therapie geeignet und hat den Vorteil der oralen Applikation. Bei sehr schweren Verlaufsformen ist es gelungen, die Letalität durch gleichzeitige Gabe von Antibiotikum und hoch dosiertem Dexamethason deutlich zu senken. Nach Abschluss der spezifischen Therapie sind zunächst mindestens 3 bakteriologische Stuhluntersuchungen durchzuführen, um eine eventuelle weitere Ausscheidung von S. typhi zu erkennen (1. Probe nach 3 Tagen, die weiteren im Abstand von 2 Tagen; im Fall eines positiven Befundes mehrfache Nachuntersuchungen). Die Sanierung von Dauerausscheidern ist vom Resistenzmuster des Erregers abhängig. Die Therapiedauer sollte 6 Wochen nicht unterschreiten, geeignete Therapeutika hierfür sind Amoxicillin, Trimethoprim-Sulfamethoxazol und Ciprofloxacin. Bei Dauerausscheidern mit Gallensteinen kann eine chirurgische Sanierung mittels Cholezystektomie unter gleichzeitiger Antibiotikatherapie erforderlich sein.

Prophylaxe Expositionsprophylaxe.  Typhus gilt als Hygienemangelkrankheit, bei Reisen in Endemiegebiete ist daher auf Sanitär- und Hände- und Lebensmittelhygiene besonders zu achten. Rohe und nicht ausreichend erhitzte Speisen (Salate, Säfte, Eis) sind erfahrungsgemäß riskant. Besondere Bedeutung kommt der Trinkwasserversorgung zu. Bei Zweifeln an der Unbedenklichkeit sollte Leitungswasser nicht unbehandelt als Getränk, zum Zähneputzen oder selbst zur Herstellung von Eis zum Kühlen von Getränken verwendet werden; es sollte dann zuvor abgekocht oder desinfiziert werden. Bei einheimischen Erkrankungsfällen ist es wichtig, die Infektionsquelle zu ermitteln. Kontaktpersonen zu Erkrankten müssen erfasst und untersucht werden. Gemäß den Empfehlungen des RKI ist bei diesen eine Schutzimpfung mit oralem Ty-

Abb. 11 9 Masern nach Safariaufenthalt in Botswana. (Mit freundl. Genehmigung des Bernhard-NochtInstituts)

Abb. 10 8 Syphilis secundaria, ein Aufenthalt auf Kuba lag 4 Monate zurück. (Mit freundl. Genehmigung des Beta-Verlages)

phusimpfstoff in Erwägung zu ziehen. Die Behandlung Erkrankter oder Krankheitsverdächtiger in einem Krankenhaus ist in den meisten europäischen Ländern die Norm. Im Krankenhaus sind eine Isolierung und Hygienemaßnahmen, die eine fäkal-orale Übertragung des Erregers verhindern, erforderlich. Erkrankungsverdächtige, Kranke und Ausscheider dürfen nicht in Lebensmittelbetrieben, Küchen von Gaststätten oder sonstigen Einrichtungen mit Gemeinschaftsverpflegung sowie in Trinkwasserversorgungsanlagen tätig sein (§ 42, Abs. 1 IfSG). Erkrankte oder Ausscheider von Salmonella typhi oder Kontaktpersonen zu Typhuskranken dürfen Gemeinschaftseinrichtungen nicht besuchen oder nicht dort tätig sein [16]. Impfprophylaxe als Reiseimpfungen.  Eine solche Prophylaxe gegen Typhus abdominalis ist mit oralen (Typhoral®) und parenteralen Impfstoffen (Typhim Vi®, Typherix®) möglich. Ein Kombinationsimpfstoff mit Hepatitis A ist ebenfalls erhältlich (Hepatyrix®). Die Impfung ist indiziert für Reisende in Endemiegebiete, insbesondere für Rucksacktouristen und Reisende, die sich im Gastland länger unter einfachen hygienischen Verhältnissen aufhalten [16]. Der orale Lebendimpfstoff wird 3-mal in 2-tägigem Abstand eingenommen und verleiht einen Impfschutz für etwa 1 Jahr. Die Gabe des Impfstoffs sollte 10 Tage vor Rei-

seantritt abgeschlossen sein. Der parenteral zu verabreichende Impfstoff bietet etwa 70–80 % der Geimpften einen Impfschutz von bis zu 3 Jahren.

Meldevorschriften Meldepflicht besteht bei Krankheitsverdacht, Erkrankung und Tod gemäß § 6 Abs. 1 Nr. 1 IfSG und bei direktem Erregernachweis in Verbindung mit einer akuten Infektion gemäß § 7 Abs. 1 Nr. 40 IfSG.

Exanthem bei akuter HIV-Infektion Die akute HIV-Infektion entwickelt sich bei bis zu 70 % der Infizierten etwa 3 bis 6 Wochen nach Infektion und zeigt sich mit uncharakteristischen grippalen Symptomen. Klinisch hinweisend für diese Frühphase sind neben Fieber bei etwa 50 % der Infizierten auch ein makulopapulöses Exanthem und eine Lymphadenopathie. Diese symptomatische Phase der akuten HIV-Infektion dauert 7 bis 10 Tage, selten länger als 14 Tage [7].

Syphilis Bei Rückkehrern sollte differenzialdiagnostisch bei der Abklärung von erythematösen oder ekzematösen Hautveränderungen auch immer an eine Syphilis gedacht werden, die im Stadium II mit Fie-

ber einhergehen kann (. Abb. 10). Hautärzte sind in der Regel mit den klinischen Varianten der Syphilis in diesem Stadium vertraut. Aufgrund der langen Latenzzeiten werden die Symptome im Stadium II von der Erkrankten oft nicht mehr ursächlich mit der bereits dann schon monatelang zurückliegenden Auslandsreise und der dort stattgefundenen Exposition in Verbindung gebracht. Die inzwischen jährlich veröffentlichten Daten des Robert Koch-Institutes zur Epidemiologie der Syphilis in Deutschland zeigen allerdings auf, dass die überwiegende Mehrzahl der Syphilisinfektionen in Deutschland selbst erworben wurde [5].

Masern Kasuistisch verdeutlicht die Vorstellung von 2 jungen erwachsenen männlichen Patienten abschließend auch mögliche Fallstricke in der Erstinterpretation von exanthematösen Hautveränderungen nach einem Tropenaufenthalt. Beide stellten sich unmittelbar nach Rückkehr aus Botswana mit Fieber und einem disseminierten feinfleckigen Exanthem vor (Abb.  11). Wenige Tage zuvor waren sie auf Safari gewesen. Die Krankheitssymptome waren auch ohne das Vorliegen eines Eschars gerade im Hinblick auf die zuvor stattgefundene Safari gut mit der Diagnose eines afrikanischen Zeckenbissfiebers vereinbar, sodass eine Behandlung Der Hautarzt 10 · 2014 

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Leitthema mit Doxycyclin begonnen wurde. Parallel wurde eine mikrobiologisch virale Diagnostik auf dermatrope Erreger eingeleitet, die mit einem klassischen IgM-Nachweis bei beiden Patienten eine frische Maserninfektion aufdeckte. Dieses Beispiel zeigt, dass gerade Masern als hochkontagiöse Viruserkrankung auch im Erwachsenenalter bei Ungeimpften oder in der Jugend nur unzureichend Geimpften zunehmend mit in die differenzialdiagnostischen Überlegungen bei einem Exanthem nach Auslandsaufenthalt in den Tropen einbezogen werden müssen. Nahezu zeitgleich wurden große Masernausbrüche in Botswana, Lesotho, Malawi, Namibia und Südafrika, Swaziland und Simbabwe durch die jeweiligen Gesundheitsbehörden gemeldet [11, 21]. Diese Meldung über regionale Ausbrüche haben in der Tropen- und Reisemedizin besondere Bedeutung und geben oft den entscheidenden Hinweis für die richtige diagnostische Einordnung von Krankheitssymptomen bei in den Tropen erkrankten Reiserückkehren.

Fazit für die Praxis 55Dengue-Fieber hat die Malaria hinsichtlich der Häufigkeit des Auftretens bei erkrankten Reiserückkehrern aus den Tropen klar abgelöst. Neben Fieber, Kopf- und Gelenkschmerzen kann ein Exanthem auf eine akute Infektion hinweisen. 55Das afrikanische Zeckenbissfieber tritt bei bis zu 5 % aller Safaritouristen auf. Klinisch führen hier Exanthem und Eschar zur Diagnose. 55Typhus ist keine Blickdiagnose. Die Zuordnung der Roseolen, die bei bis zu 33 % der an Typhus Erkrankten auftreten können, kann daher frühzeitig zur Verdachtsdiagnose führen. 55Exantheme können ohne eine auf den ersten Blick richtungweisende Klinik auf eine Lues II oder eine akute HIVInfektion nach in den Tropen erfolgter Exposition hinweisen. 55Hochkontagiöse Kinderkrankheiten wie Masern und Röteln sollten gerade bei Erwachsenen mit unzureichendem Impfschutz in die differenzialdiagnostischen Überlegungen bei Fieber

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und Exanthem nach einem Tropenaufenthalt mit einbezogen werden.

Korrespondenzadresse Dr. M. Fischer Abteilung Dermatologie, Venerologie und Allergologie und Fachbereich Tropenmedizin am Bernhard-Nocht-Institut Bundeswehrkrankenhaus Hamburg Lesserstr. 180, 22049 Hamburg [email protected]

Einhaltung ethischer Richtlinien Interessenkonflikt.  M. Fischer erhielt Vortragshonorare von Berlin-Chemie, AbbVie und der Agentur Herzberg. S. Schliemann gibt an, dass kein Interessenkonflikt besteht. Dieser Beitrag beinhaltet keine Studien an Menschen oder Tieren. Alle Patienten, die über Bildmaterial oder anderweitige Angaben innerhalb des Manuskripts zu identifizieren sind, haben hierzu ihre schriftliche Einwilligung gegeben. Im Falle von nicht mündigen Patienten liegt die Einwilligung eines Erziehungsberechtigten oder des gesetzlich bestellten Betreuers vor.

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[Exanthems and fever in travellers returning from the tropics].

Dengue fever with its subtle rash is today more common than malaria in travellers returning to Europe from the tropics (meta-analysis Geo Sentinel net...
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