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Nahrungsmittelergänzung in der Prävention kardiovaskulärer Erkrankungen: Keine Empfehlung ohne Wirksamkeitsbeleg Dietary supplements and cardiovascular diseases

Autoren

N. Weingärtner1 A. Elsässer1 O. Weingärtner1

Institut

1 Abteilung für Kardiologie, Klinikum Oldenburg, European Medical School Oldenburg-Groningen,

„Dosis sola facit venenum“ Alle Ding‘ sind Gift, und nichts ohn‘ Gift; allein die Dosis macht, daß ein Ding kein Gift ist. Paracelsus (1493 – 1541) Jeder zweite Deutsche stirbt an einer Herz-Kreislauf-Erkrankung [45]. Nach epidemiologischen Studien wäre ein großer Teil dieser Erkrankungen vermeidbar [3] – dabei spielen Lebensstil und Ernährungsgewohnheiten eine tragende Rolle. So hat sich gezeigt, dass regelmäßige körperliche Aktivität und eine ausgewogene Ernährung das Risiko verringern, einen Herzinfarkt zu erleiden, [29]. Bekannt ist auch, dass das kardiovaskuläre Risiko bei Menschen ohne Herz-Kreislauf-Erkrankungen und kardiovaskuläre Risikofaktoren ansteigt, wenn sie einen ungesunden Lebensstil und ungesunde Essgewohnheiten pflegen [22]. Einen gesundheitlichen Nutzen verspricht die Werbung für Nahrungsergänzungsmittel und sogenannte „functional foods“. Rund 20 Millionen Bundesbürger greifen daher regelmäßig zu diesen Präparaten. Wirksamkeitsbelege, wie sie für Medikamente üblicherweise gefordert werden, sind für diese Produkte jedoch nicht notwendig, und es bestehen daher berechtigte Zweifel an ihrem tatsächlichen Nutzen für die Gesundheit [33, 46, 47].

Phytosterine ▼ Hohe Cholesterinspiegel sind ein anerkannter Risikofaktor für Herz-Kreislauf-Erkrankungen [32]. Renommierte internationale Fachgesellschaften wie beispielsweise die European Atherosclerosis Society (EAS) empfehlen den Einsatz von Phytosterinen als Nahrungsmitteladditiva zur Cholesterinsenkung [18]. Empfehlungen der Arzneimittelkommission der Deutschen Ärzteschaft sowie die aktualisierten Leitlinien des National Institun

te of Health and Clinical Excellence (NICE) in Großbritannien stehen einer generellen Empfehlung einer Lebensmittelsupplementation mit Phytosterinen jedoch kritisch gegenüber [1, 34]. Auch die neuen gemeinsam veröffentlichten Leitlinien der European Society of Cardiology und der European Atherosclerosis Society (ESC/EAS) kommen zu dem Urteil, dass Langzeitstudien nötig wären, um die Sicherheit von Lebensmitteln mit Pflanzensterinzusatz bei regelmäßiger Einnahme zu garantieren [9]. Hintergrund für die derzeit kontrovers geführte wissenschaftliche Diskussion sind die Phytosterine selbst [36, 46, 47]. So zeigen klinische Studien zwar, dass Phytosterine eine wünschenswerte bis zu 10 %-ige Senkung des LDL-Cholesterins erreichen können [19]. Neuere Studien zeigen jedoch, dass dieser Effekt nicht immer sicher reproduzierbar ist und dass Phytosterinsupplementation bei einigen Menschen auch zu einer paradoxen Erhöhung des Cholesterinspiegels führen kann [37]. Die Effektivität der Cholesterinsenkung hängt darüber hinaus nicht nur von der Menge der zugeführten Phytosterine ab, sondern auch von genetischen Unterschieden im Sterolstoffwechsel [48]. So sinkt der Cholesterinspiegel bei Patienten die homozygot für Apo E-4 sind, unter Phytosterinsupplementation stärker [44]. Damit verbunden sind jedoch insbesondere bei diesem Genotyp stark erhöhte Serumkonzentrationen von Phytosterinen [46]. Ihre Bedeutung ist jedoch umstritten [15, 18, 36, 46, 47, 49]. Die Aufklärung der seltenen Erbkrankheit Phytosterinämie hat die Aufmerksamkeit auf Phytosterine als möglichen Risikofaktor für Herz-Kreislauf-Erkrankungen gelenkt [41]. Bei homozygoter Phytosterinämie finden sich als wesentliche Befunde erhöhte Phytosterinkonzentrationen, Xanthome und eine frühzeitige, häufig tödlich verlaufende Atherosklerose [21]. Verantwortlich hierfür sind bestimmte genetische Veränderungen mit der Fol-

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Schlüsselwörter kardiovaskuläre Erkrankungen Prävention Nahrungsmitteladditiva

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Keywords cardiovascular diseases prevention dietary supplements

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eingereicht 02.01.2014 akzeptiert 27.04.2014 Bibliografie DOI 10.1055/s-0034-1370134 Dtsch Med Wochenschr 0 2014; 1390 0:1423–1426 · © Georg Thieme Verlag KG · Stuttgart · New York · ISSN 0012-04721439-4 13 Korrespondenz Priv.-Doz. Dr. med. Oliver Weingärtner Abteilung für Kardiologie, Klinikum Oldenburg, European Medical School OldenburgGroningen, Carl von Ossietzky Universität Rahel-Straus-Str. 10 26133 Oldenburg Tel. 0441/403-77141 Fax 0441/403-2784 eMail [email protected]

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Carl von Ossietzky Universität, Oldenburg

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ge einer erhöhten Aufnahme und verminderten Ausscheidung von Phytosterinen [2, 28]. Patienten mit diesem Krankheitsbild haben trotz nahezu normaler Cholesterinwerte einen aggressiven Verlauf der Atherosklerose. Dies lässt vermuten, dass Phytosterine selbst atherogenes Potenzial besitzen. Neuere Ergebnisse experimenteller Untersuchungen sowie Daten einzelner epidemiologischer und klinischer Studien unterstützen diese Hypothese [20, 38, 42, 49, 50]. Insgesamt mehren sich demnach Hinweise, dass Phytosterine als Nahrungsmitteladditiva schädlich sein könnten. Vor diesem Hintergrund hat das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) bereits 2008 gefordert, diese Produkte nur Menschen mit erhöhten Cholesterinwerten zu empfehlen [30]. Im Dezember 2011, nachdem weitere Ergebnisse klinischer und experimenteller Studien vorlagen [20, 37, 50, 51], forderte das BfR, die Verwendung von Phytosterinen als Lebensmittelzusatz auf europäischer Ebene generell zu hinterfragen und durch die „European Food and Safety Authority“ (EFSA) neu zu bewerten [27]. In den erst kürzlich revidierten Leitlinien des „American College of Cardiology“ und der „American Heart Association“ (ACC/AHA) zum Umgang mit Cholesterin als kardiovaskulärem Risikofaktor werden Phytosterine nicht mehr empfohlen [40].

kurzgefasst Phytosterole hemmen die intestinale Cholesterinresorption; sie wurden daher zur Cholesterinsenkung in der Primär- und Sekundärprävention kardiovaskulärer Erkrankungen empfohlen. Die Effektivität der Cholesterinsenkung hängt von genetisch festgelegten Unterschieden im Sterolmetabolismus ab. Mit der Senkung des Cholesterinspiegels gehen erhöhte Phytosterinkonzentrationen im Plasma einher, deren Bedeutung noch umstritten ist. Daher finden Phytosterine in den aktuellen Leitlinien keine einheitliche Empfehlung.

Omega-3-Fettsäuren ▼ Langkettigen Omega-3-Fettsäuren aus Fischöl werden gesundheitsfördernde Eigenschaften zugeschrieben [16]. Auch Omega3-Fettsäuren sind Bestandteil diverser Leitlinien internationaler Fachgesellschaften [9]. Fischöl wird daher in Nahrungsergänzungsmitteln angeboten sowie zur Anreicherung von Lebensmitteln verwendet. Allerdings zeigen einzelne Studien durchaus auch bedenkliche Effekte einer Nahrungsmittelergänzung mit Omega-3-Fettsäuren, z.B. eine Erhöhung des Serumcholesterinspiegels [43], eine Beeinträchtigung der Immunabwehr bei älteren Menschen [31] und eine erhöhte Blutungsneigung [11]. Ferner gibt es Hinweise auf ein erhöhtes Risiko für Herz-KreislaufErkrankungen bei Langzeitanwendung [7]. Nach einer aktuellen Metaanalyse von insgesamt 89 klinischen Studien gibt es keine klare wissenschaftliche Evidenz, dass eine Nahrungsmittelergänzung mit Omega-3-Fettsäuren tatsächlich das Risiko einer Herz-Kreislauf-Erkrankung vermindert [25]. Darüber hinaus verringerte in der Alpha-Omega-Studie die zusätzliche Gabe von Omega-3-Fettsäuren nach Herzinfarkt das Risiko eines erneuten Herzinfarkts oder eines Schlaganfalls nicht [14]. Jedoch senken Omega-3-Fettsäuren in hoher Dosierung die Serum-Triglyzeride, die zunehmend als potenzieller Risikofaktor für kardiovaskuläre Erkrankungen diskutiert werden. Studien, die letztlich Klärung hinsichtlich patientenrelevanter Daten schaffen, stehen allerdings noch aus [26].

kurzgefasst Auch Omega-3-Fettsäuren sind Bestandteil internationaler Leitlinien zur Primär- und Sekundärprävention kardiovaskulärer Erkrankungen. In einzelnen Studien wurde jedoch neben einer Erhöhung des Serumcholesterinspiegels über eine Beeinträchtigung der Immunabwehr, eine erhöhte Blutungsneigung und bei Langzeitanwendung sogar über ein erhöhtes Herz-Kreislauf-Risiko berichtet. Die Alpha-Omega-Studie zeigt keinen positiven Effekt von Omega-3-Fettsäuren auf kardiovaskuläre Ereignisraten.

Vitamine, Spurenelemente und andere Nahrungsmittelzusätze ▼ Ähnlich verhält es sich bei Vitaminen. Noch vor wenigen Jahren erhofften sich viele von Vitaminen und Mineralstoffen protektive Effekte – nicht nur eine Senkung der Krebsrate, sondern auch eine positive Wirkung auf das Herz-Kreislauf-System, die Vorbeugung von Infektionen und viele andere Effekte. Hintergrund waren Studien, in denen Wissenschaftler bei Krebspatienten oder Menschen mit anderen Erkrankungen häufig einen Vitamin- und Mineralstoffmangel diagnostiziert hatten. So gibt es Hinweise aus zahlreichen Beobachtungsstudien, dass Vitamin D das Immunsytem stärken und sich positiv auf Autoimmunerkrankungen, Nervenzellen, Fettstoffwechsel, Entzündungen und diverse Krebserkrankungen auswirken kann [6]; insbesondere Vitamin D3 wird ein positiver Effekt auf kardiovaskuläre Erkrankungen nachgesagt [10]. Jedoch konnte dieser Effekt kürzlich in einer großen Meta-Analyse in randomisierten, kontrollierten Studien nicht bestätigt werden [6]. Bis heute wird vor einer generellen Vitamin-D-Supplementation gewarnt, da ein eindeutiger Wirksamkeitsbeleg fehlt [24]. Große Aufmerksamkeit erregte in den 90-er Jahren die CARETStudie (Beta-Carotene and Retinol Efficacy Trial), die vorzeitig abgebrochen wurde, weil bei Einnahme von Beta-Carotin nicht nur die Lungenkrebsrate, sondern auch die Häufigkeit für HerzKreislauf-Erkrankungen anstieg anstatt, wie erhofft, zu sinken [35] (q Abb. 1). Seitdem ist die Anwendung des Provitamins Beta-Carotin, einer Vorstufe von Vitamin-A, und seiner chemischen Verwandten in fast allen Ländern streng reglementiert: Das Bundesinstitut für Risikobewertung verlangt in Deutschland von allen Vitaminherstellern, die Beimischung von Carotinen zu begrenzen. Auch für die Zugabe zu Lebensmitteln oder selbst zu Arzneimitteln gibt es zum Schutz der Verbraucher inzwischen Höchstgrenzen [12]. In einer Analyse von insgesamt 68 Studien zur Wirkung sogenannter Antioxidantien, darunter Beta-Carotin, die Vitamine A, C, E und Selen, konnten die Daten von mehr als 230 000 Studienteilnehmern ausgewertet werden. Auch hier zeigte sich keiner der in den Einzelstudien erhofften günstigen Effekte. Im Gegenteil: In der Gruppe der Studienteilnehmer, die Vitamin A und E oder Beta-Carotin einnahmen, war die allgemeine Sterblichkeitsrate höher als in der Gruppe ohne Supplemente. Ursache war ein Anstieg der Krebserkrankungen sowie eine höhere Rate an Herz-Kreislauf-Erkrankungen [4].

Dtsch Med Wochenschr 2014; 139: 1423–1426 · N. Weingärtner et al., Nahrungsmittelergänzung in der …

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Konsequenz für Klinik und Praxis

Abb. 1 Kumulative Inzidenz von kardiovaskulärer Mortalität und Gesamtsterblichkeit bei Patienten mit Beta-Carotin und Vitamin-A-Supplementation (= Verum) versus Placebo [35].

Autorenerklärung: O.W. verfügt über einen „unrestricted“ research grant von Unilever. Alle anderen Autoren erklären, dass sie keine finanzielle Verbindung mit einer Firma haben, deren Produkt in diesem Beitrag eine Rolle spielt (oder mit einer Firma, die ein Konkurrenzprodukt vertreibt). Literatur

Immer mehr große Studien kommen zu einem ähnlichen Ergebnis: Wer regelmäßig Vitaminprodukte einnimmt, stirbt früher [5, 8, 17, 23]. Für andere Nahrungsmittelzusätze, die in der Prävention kardiovaskulärer Krankheiten eingesetzt werden, z.B. lösliche Ballaststoffe (Guar, Pektine, Hafer, oder Psyllium), Soja-Protein, Berberin und Knoblauchextrakt, liegen derzeit ebenfalls keine belastbaren Studiendaten vor, die einen Wirksamkeitsbeleg überzeugend dokumentieren [52]. Aufgrund der weicheren Zulassungs- und Kontrollbedingungen sind Wechselwirkungen einzelner Nahrungsmittelzusätze untereinander oder mit Medikamenten nur unzureichend untersucht. Dies gilt insbesondere für den Einsatz bei älteren und gebrechlichen Patienten, bei Kindern und bei chronisch Kranken mit Leber- und Nierenerkrankungen, Hochrisiko-Patienten und Patienten mit Polypharmazie.

Fazit ▼ Positive Änderungen im Lebensstil durch körperliche Aktivität und vermehrten Konsum von frischen Früchten, Gemüse und Fisch statt Dosenobst, Dosengemüse und Fleisch zeigen einen gesundheitlichen Nutzen, wie erst kürzlich in der PREDIMEDStudie für die mediterrane Diät gezeigt [13]. Für Nahrungsmittelergänzung steht ein eindeutiger Beleg aus. Einzelne Studien zeigen, dass Nahrungsergänzungsmittel sogar eine schädliche Wirkung haben könnten. Bei Medikamenten müssen diese Fragen vor der Zulassung geklärt werden; nur wenn der Nutzen das Risiko übersteigt, kommen sie tatsächlich auf den Markt. Im weniger strikten Lebensmittelrecht, das für Nahrungsergänzungsmittel und funktionelle Lebensmittel greift, sind solche Sicherheitsuntersuchungen jedoch nicht vorgesehen. Im Einzelfall können sie mehr schaden als nützen. Mit einer allgemeinen Empfehlung dieser Produkte sollte man daher zurückhaltend sein.

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Dtsch Med Wochenschr 2014; 139: 1423–1426 · N. Weingärtner et al., Nahrungsmittelergänzung in der …

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3In der Primär- und in der Sekundärprävention von kardiovaskulären Erkrankungen ist eine positive Änderung im Lebensstil durch vermehrte körperliche Aktivität und vermehrten Konsum von frischen Früchten, Gemüse und Fisch überzeugend belegt. 3Für Nahrungsmitteladditiva fehlt ein überzeugender Wirksamkeitsbeleg. 3Vor dem Hintergrund potenzieller Schädlichkeit und möglicher Wechselwirkungen einzelner Nahrungsmitteladditiva wäre ein strikteres Zulassungsverfahren für diätetische Supplemente wünschenswert.

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Dtsch Med Wochenschr 2014; 139: 1423–1426 · N. Weingärtner et al., Nahrungsmittelergänzung in der …

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[Dietary supplements and cardiovascular diseases].

Dietary supplements and so-called "functional foods" are advertised for primary and secondary prevention of cardiovascular diseases. However, there ar...
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