R.-Th. Michel

et al.:

Fibrinolytische Aktivit{it im Tumorgewebe

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279. Herren R.-Th. Michel, H. Schmidt-Matthiesen, D. Nord, G. Bastert und Frau R. Gerner (Abteilung ftir Gynfikologie und Onkologie des Zentrums der Frauenheilkunde und Geburtshilfe der J. W. v. Goethe-Universitfit, Frankfurt/M.} : Der Nachweis fibrinolytischer Aktivit~it im Tumorgewebe unter besonderer Beriicksichtigung des Mammacarcinoms. Neben ihrer Bedeutung bei H/imostasest6rungen ist die Fibrinolyse als ,,gewebsgebundene Fibrinolyse" Teil der Proteolyse und im Zusammenhang mit

Abb. 1. Fibrinolyseh6fe der Gewebsextrakte auf einer Agarplatte

I. 2. 3. 4. 5, 6. 7. 8. 9. I0. 11. 12. I3. 14. 15. 16, 17. 18.

Pat. N.F. K.G. P.K. S.F. K.H. E.Z. D.C. H.S. B.S. E.S. E.W. E.B. A.H. A.W. G.M. M.L P.t. E.R.

19. 20. 21. 22. 23. 24. 25. 26. 27. 28. 29. 30.

E.T. M.B. H.H. A.B. K.M. LD. E.L. H.K. A.P. A.S. P.F. M.W.

Lysefl~chein mm~ 198,0 113,1 104,6 96,3 90,2 67,9 66,0 52,3 52,3 38,1 36.6 33,7 33,7 32,0 26,5 26,~ II, 2 11, 2

Abb. 2. Die gewebsgebundene fibrinolytische Aktivit~it bei 30 Mammacarcinomen

166

Schmidt-Matthiesen et al.: Histochemische Befunde beim Mammakarzinom

reparativen und reaktiven Gewebsalterationen wichtig. In Anlehnung an die Arbeiten von Schmidt-Matthiesen fiber die gewebsgebundene fibrinolytische Aktivit~it des Collumcarcinoms untersuchten wir bei 30 Mammacarcinomen den Zusammenhang zwischen fibrinolytischer Aktivit~it und klinischen und histologischen Parametern. Es wurden Kaliumrhodanidextrakte yon Gewebshomogenaten (Methode n. Astrup u. Albrechtsen) auf Agarplatten getestet (Abb. 1). Als Gel verwendeten wir Sepharose 2 Bmit einem Teil gepoolten Humanplasmas und schlossen aus der Fl~iche des Lysehofs, die zwischen 198,0 und 11,2 mm ~ schwankte, auf' die fibrinolytische Aktivit~it. Bei 60% der Mammacarcinome liel5 sich eine gewebsgebundene fibrinolytische Aktivit~it nachweisen (Abb. 2). 930/o der fibrinolytisch aktiven Tumoren, gegenfiber 50% der inaktiven, zeigten eine TumorgrSBe yon fiber 2 cm. Eine Beziehung der fibrinolytischen Aktivit~it zum Gewebsbild erscheint im Hinblick auf die Heterogenit~it der Tumoren untereinander und innerhalb ihres eigenen Aufbaus problematisch. Anhand unseres derzeit vorliegenden Materials l~l~t sich dennoch folgendes feststellen: 1. Bei einigen fibrinolytisch inaktiven Tumoren deuten sich, meist im Bereich der frontalen Invasion, kleinzellige, allerdings nicht sehr ausgepr~igte Stromareaktionen an. 2. Fibrinolytisch aktive Tumoren zeigen in ihrer Beziehung zur Umgebung h~iufiger eine AblSsung der Tumoreinheiten vom Stromarand bei unvollst/indiger Adaptation an die Bindegewebsstrukturen, w~hrend die inaktiven F~lle mehr ein adaptives Wachstum mit direktem Kontakt zum angrenzenden Bindegewebe aufwe~sen. 3. Der Anteil der Tumorzellen am Gewebsvolumen zeigt keine Beziehung zur fibrinolytischen Aktivit~it. 4. Zwischen der fibrinolytischen Aktivit~it und dem Invasionsverhalten ergibt sich keine Beziehung. Sowohl im fibrinolytisch aktiven wie inaktiven Kollektiv finden sich dissoziiert-feingliedrig wie plump-solid wachsende Anteile. 5. Enzym- und Proliferationsaktivit~it sowie in-vitro-Sensibilit~it lassen keine Beziehung zur gewebsgebundenen fibrinolytischen Aktivit~it erkennen. Untersuchungen fiber das Verhalten der gewebsgebundenen fibrinolytischen Aktivit~it im Tumorgewebe bei Strahlen -und Cytostaticatherapie sind im Gange.

280. Herren Schmidt-Matthiesen, G. Bastert, R. Gerner, R. T. Michel und D. Nord [Abteilung ffir Gyn~ikologie und Onkologie des Zentrums der Frauenheilkunde und Geburtshilfe der J. W. v. Goethe-Universit~it Frankfurt/M.): Histochemische Befunde beim Mammakarzinom. Nachfolgend wird fiber 76 Mammakarzinome berichtet, die enzymhistochemisch und bausteinanalytisch aufgearbeitet wurden. Bei dieser ersten Untersuchung ging es lediglich um eine Bestandsaufnahme und um den Vergleich zwischen Karzinom- und Normalgewebe. Die Enzyme der aeroben Glykolyse, z.B. die Aldolase, waren in den Karzinomzellen schwach bis mittelstark nachweisbar. Das Milchgangepithel zeigte im Mittel schw~ichere Aktivit~iten. Die Enzyme der anaeroben Glykolyse, vertreten durch die Lactat-DH, waren im Karzinomgewebe sehr stark nachweisbar. Auch

[Demonstration of fibrinolytic activity in tumor tissue with special reference to breast carcinoma].

R.-Th. Michel et al.: Fibrinolytische Aktivit{it im Tumorgewebe 165 279. Herren R.-Th. Michel, H. Schmidt-Matthiesen, D. Nord, G. Bastert und Frau...
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