94 Kiln. Mb!. Augenheiik. 196 (1990)

Kontinuierliche Profil-Perimetrie P. Schubart Lengerich

lenwertes eine sehr zeitaufwendige Prozedur, die in der Re-

Es wird Uber eine modifizierte Form der Profilperimetrie berichtet. Bei mit variabler Laufgeschwindigkeit bewegtem Prufpunkt wird apparativ dessen Helligkeit erhoht, und sobald die Uberschwelligkeit erreicht ist, kann der Untersuchte mit Hilfe einer Taste die Helligkeit wieder his zur Unterschwelligkeit vermindern. Die Genauigkeit der Schwellenbestimmung liegt im Bereich weniger dB in 1-Grad-Intervallen des jeweiligen Meridianes. Die Reproduzierbarkeit läBt Verlaufskontrollen zu. Em mittlerer Empfindlichkeitsverlust ist unmittelbar aus der Registrierung erkennbar. Eine erhOhte Kurzzeitfluktuation der Lichtunterschiedsschwelle kann ebenfalls direkt erkannt werden. Ergebnisse von augengesunden und von augenkranken Personen werden beschrieben. Verbesserungsmoglichkeiten, insbesondere zur weiteren Zeitersparnis, werden diskutiert.

Continuous Profile Perimetry

The present paper describes a modified form of profile perimetry. The brightness of a test mark moved at varying speed is increased, and as soon as it is supraliminal the examinee can press a button to reduce the brightness to subliminal again. The accuracy with which the threshold is determined is in the range of a few

dB in 1-degree steps in the respective meridian. The reproducibility of the examination makes follow-up possible. A moderate loss of sensitivity can be recognized directly from the record, as can an increased shortterm fluctuation of the light difference threshold. Results in subjects with healthy eyes and persons with ocular pathology are described. Possibilities for improvement, in particular to save more time, are discussed.

Einleitung Eine Profilperimetrie fuhrt zu genauen unci leicht interpretierbaren Ergebnissen uber den Schwellenverlauf entlang eines Meridianes. Soiche Registrierungen konnen mit Vorbefunden gut verglichen werden. Die Profilperimetrie ist aber in der bisherigen Form einer statischen Einzelpunktdarbietung mit Eingabelung des Schwel-

KIm. MbI. Augenheilk. 196 (1990) 94—100

1990 F. Enke Verlag Stuttgart

gel eine Prufung in mehreren Meridianen zur flachendeckenden Gesichtsfeldbestimmung nicht erlaubt. Urn bei der Gesichtsfeldprufung in der Praxis einerseits die Vorteile der statischen Profilperimetrie zu erreichen, andererseits aber auch in mehreren Meridianen untersuchen zu kOnnen, hat der Verfasser die Strategie der Schwellenmessung in Anlehnung an die Bekesy-Audiome-

trie (1) verandert und nennt diese nun ,,kontinuierliche Profilperimetrie". Durch diese wird der Zeitbedarf fur die Ermittlung eines Profilschnittes stark vermindert, so daB in der Regel eine Gesichtsfeldbestimrnung anhand von Profilschnitten in mehreren Meridianen in einer Sitzung moglich ist. Methodik Das Mel3prinzip besteht darin, dal3 em der GrOBe nach gut wahrnehmbarer PrUfpunkt mit anfanglich maximaler Leuchtdichte entlang eines vorher festgelegten Meridianes uber das Gesichtsfeld eines Auges bewegt wird. Sobald der Untersuchte den Prufpunkt wahrnimmt, kann er mit Hilfe einer Taste die Helligkeit des Prtifpunktes his zu dessen Unterschwelligkeit vermin-

dern. Das Loslassen der Taste fUhrt wieder zur Steigerung der Helligkeit des Prufpunktes his zu dessen Uberschwelligkeit. Das Mefiprinzip besteht also in einer kontinuierlichen Eingabelung der Schwelle der Lichtunterschiedsempfindlichkeit (LUE) durch den

Untersuchten selbst, wobei der Prufpunkt mehr oder weniger schnell bewegt wird.

Die Auswertung erfolgt durch em Diagramm mit der Exzentrizität des Prufpunktes im Meridian als Abszisse und der Helligkeit des Prufpunktes als Ordinate. Durch die kontinuierliche Bewegung des PrUfpunktes im Meridian und durch die laufende Eingabelung der Prufpunkthelligkeit durch den Untersuchten entsprechend seiner LUE ergibt sich im Diagramm eine Kurve mit uberlagerten kleineren Zacken. Die Spitzen der Zacken werden durch das Betatigen bzw. Loslassen der Taste durch den Untersuchten markiert. Sie stellen die Umkehrpunkte in der Helligkeitsmodulation des PrUfpunktes dar. Wenn die maximale Prufpunkthelligkeit dem Nullpunkt der Ordinate zugeordnet ist, entsprechen die oberen Spitzen der Unterschwelligkeit, die unteren Spitzen der Cberschwelligkeit des Prufpunktes. Zur Realisation dieser Prufstrategie wurde em Tubinger Handperimeter umgebaut, wobei die Helligkeitssteuerung des Prufpunktes (Modulation) und die fortlaufende Registrierung von Prufpunktposition und -Helligkeit von einem Computer ubernommen werden. Die Modulation der Helligkeit des Prufpunktes wird durch die fortlaufende Rotation zweier ubereinander angeordneter Scheiben bewirkt, die an ihrem Rande logarithmisch abgestufte Graufilter tragen. Die Graufilter der einen Scheibe sind in 1-dB-, die der anderen Scheibe in 10-dB-Schritten abgestuft und werden je nach Drehrichtung der Filterscheiben in auf- oder absteigender Folge paarweise vor die Lichtquelle des Prufpunktprojektors geschwenkt. Hierdurch kann die Helligkeit des Prtifpunktes in 1-dB-Schritten von 1000 asb bis 0,0001 asb va-

Dieses Dokument wurde zum persönlichen Gebrauch heruntergeladen. Vervielfältigung nur mit Zustimmung des Verlages.

Zusammenfassung

Kim. Mb!. Augenheilk. 196 (1990) 95

Kontinuierliche Profil-Perimetrie

Registriert man bei augengesunden Personen ci-

o1

1 ,jebase

nen Profilschnitt durch das Gesichtsfeld, so findet sich im Wesentlichen das gewohnte Bud mit der Besonderheit, dali der Kurve durch die Modulation der Prufpunkthelligkeit Zacken uberlagert

rriger r Ex-t.

sind. Em typisches Beispiel für eine soiche Registrierung im

/

135-Grad-Meridian ist in Abbildung 2 wiedergegeben. 1 II 1

ti

CL, dul

Abb. 1 HelI/Dunkel-Phasen des Prüfpunktes bei kontinuierli cher Bewegung der Filterscheiben in 1-dB-Intervallen. AbszisSe: Zeit in 100 msec/TeiI, Ordinate: DCgekoppeItes Signal eines Phototransistors (Mittellinie — Dunkeiphase, Ausschlag nach unten = Heliphase)

riiert werden. Die Dichte der Filterkombination in dB wird ,Deckzahl" genannt.

Durch die Rotation der Filterscheiben vor der Lichtquelle durchläuft der Prufpunkt beim Wechsel der Graufilter eine kurze Dunkeiphase. Die zeitliche Verteilung der Hell- und Dunkeiphasen ist in Abb. I wiedergegeben. Wie aus Abb. 1 hervorgeht, wird der Prufpunkt 436 msec angeboten und erscheint nach 114 msec Dunkeiphase mit einer urn I dB veranderten Helligkeit erneut. Es entsteht dadurch em langsamer Flimmereffekt rnit einer Periodendauer von 550 msec. Die Geschwindigkeit, rnit der die Helligkeit des Prufpunktes moduliert wird, betragt danach 1,8 dB/sec. Die maximale Ansprechzeit der Apparatur auf einen Umschaltpuls betragt dabei 550 msec. Die Bewegung des Prufpunktes erfolgt durch einen Elektromotor, der die entsprechende Mechanik des Gerätes

betatigt. Die Laufgeschwindigkeit des Prufpunktes kann von Hand vorn Stilistand bis etwa 2 sec/Grad geregelt werden. Die aktuelle Prufpunktposition wird durch em Potentiometer, weiches

an die Mechanik des Gerates angekoppelt ist, an den Computer ubermittelt. Zur Auswertung erscheint auf dern Bildschirm des Computers em Diagramm mit der Prufpunktposition im Me-

Wie aus der Abbildung 2 hervorgeht, läBt sich der gewohnte Profilschnitt anhand einer Mittellinie innerhalb der einzelnen kleineren Zacken erkennen. Die Zackenspitzen entsprechen dem Endwert der Prufpunkthelligkeit am Ende einer Wegstrecke von einem Grad im Meridian (vgl. Methodik). Man kann

sie in erster Naherung mit den Umschaltpulsen des Probanden gleichsetzen, die er vornahrn, wenn er den Prufpunkt als uberschwellig wahrgenommen hatte (untere Spitze), oder wenn der Prufpunkt gerade unsichtbar und damit unterschwellig geworden war (obere Spitze). Jede Spitze bedeutet also, dali die Wahrnehmung der PrUfpunkthelligkeit gemali der mornentanen Lichtunterschiedsernpfindlichkeit (LUE) erfolgte und stellt somit einen auf die LUE bezogenen Mellwert dar. Zwischen einem uber- und einem unterschwelligen Meliwert bzw. einer oberen und einer benachbarten unteren Spitze wird der Schwellenwert liegen. Die Amplitude von Spitze zu Spitze (Modulationshub) entspricht der Meligenauigkeit für den Schwellenwert unter den hier vorliegenden apparativen und individuellen Voraussetzungen. Wie aus Abbildung 2 hervorgeht, liegt der Modulationshub maximal bei etwa 8 dB. (In der Position ,,links oben" ist er grolier, weil der Prufpunkt plOtzlich erscheint, nachdem er zuvor von der Augenbraue verdeckt worden war.) Das Minimum ist apparativ aufein I dB begrenzt und wird stellenweise auch erreicht. Den Mittelwert des Modulationshubes kann man aus der Graphik visuell mit etwa 3 dB schatzen. Er scheint uber die ganze Lange des Profilschnittes in etwa eingehalten zu werden.

Urn den tatsachlich erreichten mittleren Modulationshub unabhangig von der Registrierweise der Apparatur genauer zu bestimmen, wurden bei dieser Untersuchung die Anzahl

der Umschaltpulse des Probanden gezahlt und die Untersuchungsdauer ermittelt. Es ergaben sich 216 Umschaltpulse in 325 sec Melizeit, mithin wurde im Mittel alle 1,5 sec die Uber- oder Unterschwelligkeit des Prufpunktes erkannt und durch einen Urn-

schaltpuls markiert. Da die Prüfpunkthelligkeit apparativ konstant mit 1,8 dB/sec rnoduliert wurde, errechnet sich em mittlerer Modulationshub von 1,5 x 1,8 dB = 2,7 dB. Der tatsachliche Modulationshub iSt also etwas kleiner als in der Registrierung zu erkennen ist.

ridian als Abszisse und dem Filterwert (,,Deckzahl"), entsprechend der log. Abschwachung der Prufpunkthelligkeit, als Ordi-

nate. Die Auflosung des Computers in der Abszisse betragt 1 Grad Wegstrecke im Meridian. Er registriert jeweils den Endwert der Prufpunkthelligkeit, der erreicht wurde, wenn der Prufpunkt urn 1 Grad weitergelaufen war. In der hierfur benotigten Zeit von rnindestens 2 sec wird die Helligkeit des Prufpunktes urn 3 dB oder mehr (je nach der Laufgeschwindigkeit des Prufpunktes) variiert.

Bei langsamer Laufgeschwindigkeit des Prufpunktes kann dadurch artefiziell auch einmal em abszissenparalleler Kurvenabschnitt entstehen.

Abb. 2 ProP)-

70

schnitt im 1 35-Grad-Men

EU

dian Visus 1,0. Umfeldleuchtdich-

50

ta 10 ash. Prhf40

punktdurchmesser: 12 Winkelsekunden (Visusstufe 0,63). Ordinate: relative log. Prüf punktheiigkeit, der

30

Ergebnisse Die kontinuierliche Profilperimetrie wurde seit Mitte 1986 zunächst bei augengesunden, später auch routinemäBig bei augenkranken Personen aus dem Patientengut des Verfassers durchgefuhrt. Die vorliegenden Ergebnisse stützen sich auf Untersuchungeri aus der laufenden Praxis, zur Zeit insgesamt 168 Personen.

20

Nuipunkt entspricht 1000 asb. 0

Abszisse: Ge—90 —63

links oben

—30

0

30

60

00

rechts unten

sichtsfe(dort. Weitere Erlduterungen im Text

Dieses Dokument wurde zum persönlichen Gebrauch heruntergeladen. Vervielfältigung nur mit Zustimmung des Verlages.

Line on

P. Schubart

96 K/in. MbL Augenheilk. 196 (1990)

in direkter Folge wiederholt. Zur Feststellung der Variationsbreite

des Ergebnisses wurden die Profilkurven graphisch Uberlagert

Prufpunktes peripher geringer als zentral. In der Peripherie bis etwa zurn lO-Grad-Bereich scheint sich der Prufpunkt Uberaus

(Abb. 3).

langsam zu bewegen. Zum Zentrum hin, besonders innerhaib der 3-Grad-Grenze, wird er subjektiv sehr schnell bewegt. Die Geschwindigkeitsempfindung scheint in einer ersten Schatzung ähnlich der LUE zu verlaufen. So , ,kriecht" der Prufpunkt in der Feripherie trotz der hier moglichen maximalen Laufgeschwindigkeit von 2 sec/Grad, dagegen muJ3 man ihn zum Zentrum bin stark, und innerhaib der inneren 3 Grad fast bis zum Stilistand, verlangsamen, urn bei der vorgegeben konstanten Modulationsgeschwindigkeit der Prufpunkthelligkeit den zentralen Empfindlichkeitsgipfel moglichst genau zu registrieren. Die Laufgeschwindigkeit

des Prufpunktes wurde auch in der Registrierung fur Abb. 2 in

Wie aus Abbildung 3 hervorgeht, unterscheiden sich die 4 Profilkurven nicht wesentlich. Der maximale Modulationshub liegt wieder bei etwa 8 dB. Abschnitte mit einer Modulation von einem dB werden von einer hOheren Modulation einer anderen Kurve uberschrieben. Durch die graphische Uberlagerung wird eine mittlere Streuung der Mel3werte in Form eines dichteren rnittig gelegenen Bandes sichtbar. Die Breite dieses Bandes liegt zwischen 3 bis 5 dB. Mit dieser Genauigkeit konnte der hier Untersuchte seine LUE reproduzierbar eingabeln. Die etwas groBere Streuung als in der Einzelrnessung (vgl. Abb. 2) wird wohl durch eine Kurzzeitfluktuation der Schwelle erklärbar sein.

der eben beschriebenen Weise modifiziert. Dieser Profilschnitt erstreckt sich uber etwa 130 Grad Weglange, und die benotigte Zeit betrug 325 sec. Urn einen Profilschnitt mit dieser Auflosung zu registrieren, ist eine mittlere Laufgeschwindigkeit des PrUfpunktes von etwa 2,5 sec/Grad zweckmal3ig. Weiterhin zeigt es sich bei

Die Genauigkeit der Schwellenmessung wird in gewissen Grenzen von den Untersuchungsparametern abhangen. Hierbei ist in erster Linie an die Prufpunktgrol3e und die Umfeldleuchtdichte zu denken. Wahlt man den Prufpunktdurchrnesser

diesen Untersuchungen, daI3 in der Darbietungszeit des Prüfpunktes von 436 rnsec keine anschauliche Einebnung der Prufpunkthelligkeit erfolgte. Die kurze Unterbrechung in der Darbie-

tung (vgl. Methodik) bewirkte jeweils eine Auffrischung der Wahrnehrnung. Es ergibt sich die Frage, ob die Genauigkeit der Schwellenbestimrnung bei derselben Person etwa zum Zweck einer Verlaufskontrolle reproduzierbar ist, und weiterhin, wie signifikant die momentanen Unterschiede irn Modulationshub sind. Urn dies zu untersuchen, wurde die kontinuierliche Profilperimetrie bei demselben Probanden mit gleichen Pararnetern vierfach

Abb. 3 Uberlage-

70

rung von 4 Profilschnitten, die mit den gleichen Para metern wie in Abb. 2 direkt nacheinander von derselben Person registriert wurden

135

60 50 40

20

a —90

—60 —000 00

links

rechts unten

oben



70

Abb. 4 Profil-

135

60 SQ

40

30

10

___________ —30

—20

links oben

—10

rechts

unten

schnitt bei Dunkeladaptation im 1 35-Grad-Mendian. UmfeldIeuchtdichte: 0,001 asb. PrUfpunktdurchmesser 104 Winkelminuten )Visusstufe 0,06). Ordinate und Abszisse wie Abb. 2. Weitere Eriduterungen im Text

urn eine Visusstufe grOf3er als die zentrale Sehscharfe, wie es Oblicherweise geschieht, dann kann die apparative Registriergenauigkeit für den Modulationshub Uberschritten werden (vgl. Abb. 2).

Eine VergroBerung des PrQfpunktes zur Erhohung der Mel3genauigkeit erscheint daher bei augengesunden Probanden unter den hier vorhandenen apparativen Moglichkeiten nicht sinnvoll. Eher konnte eine Verringerung der Umfeldleuchtdichte, wie sic etwa zur VergrOl3erung des dynamischen Bereiches gelegentlich wunschenswert ist, die Genauigkeit der Schwellenbestimmung verringern. Urn dies zu prUfen, wurde em Profilschnitt unter skotopischer Umfeldleuchtdichte bei einem augengesunden Probanden registriert (Abb. 4). Wie aus Abbildung 4 hervorgeht, lallt sich auch bei skotopischer Umfeldleuchtdichte em maximaler Modulationshub von etwa 8 dB erkennen, und es liegen im Meridian einzelne abszissenparallele Abschnitte vor, die sich bei schneiler Reaktion

des Probanden und langsamer Laufgeschwindigkeit des Prufpunktes ergeben konnen (vgl. Methodik). Das physiologische skotopische Zentraiskotom laJ3t sich im 135-Grad-Meridian mit einer Tiefe von etwa 15 dB und einer Breite von etwa 5 Grad erkennen.

Wie aus weiteren Messungen an augengesunden Personen hervorging, lal3t sich zusamrnenfassend feststellen, dalI die hier realisierte kontinuierliche Profilperimetrie eine Schwellenmessung mit einer Auflosung und Reproduzierbarkeit von wenigen dB mit einer Schrittweite von einem Grad im Meridian in wenigen Minuten ermoglicht.

Nach diesen Eigenschaften der kontinuierlichen Profilperimetrie ist zu erwarten, dalI sie auch bei der Registrierung von pathologischen Gesichtsfeldern brauchbare Resultate ergibt. Urn zum Beispiel die Entwicklung eines glaukomatosen Gesichtsfeldausfalles bei einern 77jahrigen Patienten zu verfolgen, wurde em Profilschnitt irn 225-Grad-Meridian zweirnal irn Abstand von 8 Monaten mit den gleichen Parametern registriert. Dern ersten Profilschnitt (Abb. 5a) wurde der zweite Uberlagert (Abb. Sb).

Wie aus Abbildung 5a hervorgeht, lag die zentrale LUE bei diesem 77jahrigen Glaukompatienten bei der ersten Messung deutlich unter dem Normainiveau (vgl. Abb. 2, 3). Als

Ursache kommen eine altersbedingte ErhOhung der Wahrnehmungsschwelle, aber auch eine extreme Miosis durch Filocarpin-

Augentropfen in Betracht. Direkt an das Zentrum nach rechts oben schliellt sich mit steiler Flanke em absolutes Skotom an, welches sich mit einer kleinen Unterbrechung bis Uber 30 Grad erstreckt. Nach links unten findet sich em relatives Skotom mit cinern kleinen absoluten Anteil. Die relative Absenkung lalIt sich aus dern für diesen Patienten zu erwartenden norrnalen Empfindlichkeitsgefalle zur Peripherie hin mit etwa 10 dB angeben. Der

Dieses Dokument wurde zum persönlichen Gebrauch heruntergeladen. Vervielfältigung nur mit Zustimmung des Verlages.

Wie sich irn Verlauf soicher Untersuchungen zeigte, ist die Empfindungsgrol3e fur die Laufgeschwindigkeit des

Kim. Mb!. Augenheilk. 196 (1990) 97

Kontinuierliche Profil-Perimetrie

schnitt im 225-Grad-Meridian durch das Gesichtsfeld eines 77jahrigen GIaukompatienten unter Pilokarpin-Therapie. Visus 0,4.

60 50 40

30

U mfeld leuchtd ichte 20

10 asb. Prdfpunktdurchmesser 26 Winkelminuten (Vi-

10

susstufe 025). Or-

0

dinate und Abszis—30

—20

—10

rechts se wie Abb. 2.

links unten

oben

Weitere Erlauterungen im Text

Abb. 5b Profil-

70

schnitt im 225-Grad-Meridian, der unter den gleichen Untersu-

60

oh u ng spa ram ate rn 40

am selben Patien-

ten wie Abb. 5a 8 30

Monate spdter registriert wurde und dem vorherigen Profilschnitt lagert ist

20 10 C

—20 —tO links unten

—30

C

tO

20 30 rechts

Dies gilt insbesondere auch fur das Fixationsverhalten, weiches sich am Kurvenverlauf leicht erkennen lid). Fixierte der Patient nicht das Zentrum, sondern folgte er etwa dem Prufpunkt, dann ergab sich aufgrund der hohen zentralen LUE an der Stelle seiner momentanen Fixation eine steile Zacke nach oben. Dieses Artefakt kann leicht identifiziert und durch em Anhalten und ROckstellen des PrUfpunktes korrigiert werden. Bei wenigen Patienten war dagegen der Modulationshub uber den ganzen Meridian deutlich grOBer und betrug etwa 5 bis 20 dB (Abb. 6).

Wie aus Abbildung 6 hervorgeht, liegt der Modulationshub uber den ganzen Meridian bei etwa 10 dB. In solchen Fallen ist eine genauere Schwellenbestimmung aufgrund cincr herabgesetzten Reaktionsfahigkeit des Untersuchten kaum moglich. Dennoch kann man anhand einer Mittellinie durch die einzelnen Zacken in etwa den Schwellenverlauf abschatzen. Auch die prazise Bestimmung des Durchmessers des blinden Fleckes ocler eines tieferen Skotomes ist dabei noch moglich.

Von groBer Bedeutung fur die Diagnose einer glaukomatosen GesichtsfeldstOrung ist eine erhOhte Schwellenfluktuation. Ihre Erfassung ist nur durch eine wiederholte Schwel-

lenbestimmung moglich. Die kontinuierliche Profilperimetrie stützt sich nun gerade auf die fortlaufende Eingabelung von direkt auf die LUE bezogenen MeBwerte. So wird es moglich, anhand ci-

nes erhohten Modulationshubes in einem umschriebenen Abschnitt eines Meridianes auf eine erhohte Schwellenfluktuation zu schlieBen. Bekanntlich kann die Fluktuation in den Randbereichen eines glaukomatosen Skotomes erhOht scm. Em Beispiel fur

70

Abb. 6 Profil-

60

schnitt im 180-Grad-Meridian eines 55jährigen

oben

mittlere Modulationshub läl3t sich in noch intakten Bereichen mit etwa 5 dB abschhtzen mit maximalen Amplituden im Bereich von 10 dB. Anhand einer Mittellinie zwischen den einzelnen Spitzen

kann man in etwa den tatsAchlichen Verlauf der Schwelle abschatzen. Der nach 8 Monaten erneut registrierte Profilschnitt wurde in Abbildung 5b dem vorherigen uberlagert. Wie aus der Abbildung hervorgeht, unterscheidet sich das Gesamtniveau beider Kurven nicht wesentlich. Daraus folgt, dat) sich kein mittlerer Empfindlichkeitsverlust eingestellt hat. Der steile Abfall zum absoluten Skotom nach rechts oben wird gut reproduziert, und man sieht weiterhin den kleinen Gesichtsfeldrest zwischen 1 5 und 20 Grad mit vereinzelten, verstreuten Wahrnehmungen des PrUfpunktes wieder. Vergleicht man die Mittellinien beider Kur-

yen im relativen Skotom links unten, dann findet sich auch hier eine gute Ubereinstimmung. Man kann hier von einem unveränderten Befund sprechen, und diese Aussage kann fur eine Veranderung der LUE von wenigen dB getroffen werden.

50

Patienten mit GIaukom-Verdacht. Vi-

40

sus 05. Umfeld-

30 20

to 0

-90 —00 —30

links

0

30

60

90

rechts

70

2ZS • 60

40

Es zeigte sich im Verlauf von zahlreichen Gesichtsfelduntersuchungen in der Praxis, die naturgemal3 hauptsachlich bei alteren glaukomkranken Patienten erhoben wurden, dat) es bei der hier konstanten Geschwindigkeit der Helligkeitsmodulation und Darbietungsweise des Prufpunktes (vgl. Methodik) wunschenswert ist, daB der PrUfpunkt in der Peripherie schneller laufen kOnnte. Im Zentrum oder bei der Bestimmung der Flanken eines Skotomes, wenn sic — wie etwa beim blinden Fleck — steil ab-

fallen, kann man dagegen mit

quasi

statischer Prtifung genauer

registrieren. Weiterhin zeigte es sich, dalI die Mitarbeit der Patienten in der Regel besser war, als es zunachst aufgrund der geforderten aktiven Beteiligung an der Untersuchung zu befurchten war.

30

20 10

a

—90 —60 —30

links

,.mten

30

60 0

rechts oben

Ieuchtdichte: 10 ash. Prufpunktdurchmesser: 17 Winke)minuten (Visusstufe 0,4). Ordinate und Abszisse wie AbS. 2. Weitere Erläuterungen im Text

Abb. 7 Profilschnitt durch em glaukomatOs verändertes Gesichts-

feld im 225-GradMeridian einer S3jahrigen Patientin unter Pilokarpin-Therapie. Visus 0,8. Umfeldleuchtdichte: 10 asb. Prufpunktdurchmesser 17 Winkelminuten lVisusstufe 0,4). Ordinate und Abszisse wie AbS. 2. Weitere Erlduterungen im Text

Dieses Dokument wurde zum persönlichen Gebrauch heruntergeladen. Vervielfältigung nur mit Zustimmung des Verlages.

Abb. 5a Profil-

70

98 KIm. MbL Augenheilk. 196 (1990)

P. Schubart 70

105 •

Abb. 8a—h Profilschnitte in verschiedenen

165

50

60

so

so

40

40

20

::

Meridianen lvgI. Grad-Angabe links oben im umrandeten Feld) eines rechten Auges mit groIter zentraler chorioretinitischer Narbe. Haplodas gesunde linke skopische Rot-Fixation Auge mit Rotglas. Umfeldleuchtdichte: 1 asb. PrUfpunktdurchmesser: 104 Winkelminuten (Visusstufe 0,06). Rrüfpunktfarbe: grün 1535 nm). Durch eine Exophorie urn 10 Grad nach links verschobene Abszisse. Ordinate und Abszisse wie Abb. 2. Weitere Erlauterungen im Text

10

p

30 —W —10

0

10 2030

oben

0

(links)

20

10

(rechts)

70

30

rechts

links

unteri

(oben)

(uten)

70

195 • 60

60

50

50

40

40 30 20

10

—30

I

I

I

—20

—10

0

links

I 10

a 20

30

—30

(oben)

(unten)

—20

—10

linten

rechts

0

10

20

30

oben

(links)

(rechts)

10 135

'

60 50

30 20 10

0

W2030

oben

-30—20—10

0

links

unten

0

oben

70

20

30

rechts unten

70 160

60

60

50

40

40

30 20 10

0

'jNU

—30

—20 —10

links

0

10

20 30 rechts

0

—30 —20 links unten

—10

0

10

20

30

rechts oben

Dieses Dokument wurde zum persönlichen Gebrauch heruntergeladen. Vervielfältigung nur mit Zustimmung des Verlages.

70

K/in. Mb!. A ugenhei/k. 196 (1990) 99

Kontinuierliche Profil-Perimetrie einen vergroBerten Modulationshub zwischen einem absoluten

blinde Fleck im 180-Grad-Meridian erst bei 25 Grad Excentrizitat

peripheren und einem relativen zentralen Skotom ist in Abbildung 7 wiedergegeben.

erreicht wird. Diese Gesichtsfeldbestimmung stBtzt sich auf 8 x 60 = 480 MeBwerte, die in etwa 24 Minuten Mel3zeit erhalten

wurden.

Wie aus Abbildung 7 hervorgeht, findet man links unten em absolutes Skotorn von etwa 25 Grad Breite zwischen 30 und 60 Grad. Der äul3ere Rand weist einige hohe Zacken auf, die auf eine verzOgerte und unsichere Wahrnehmung zuruck-

Urn die Topographie dieses Skotomes anschaulicher darzustellen, wurden die 8 Profilschnitte in ihrer raumlichen Anordnung in perspektivischer Darstellung gezeichnet (Abb. 9).

zufuhren sind. Vom inneren Rand des Skotomes zum Zentrum lenverlauf entspricht. Parazentral wird em kleines Skotom erreicht mit einer Ausdehnung von etwa 5 Grad und einer Tiefe von wenigen dB. Dieser Bereich vom inneren Rand des peripheren Skotornes bis zum kleinen Parazentraiskotom zeichnet sich durch einen erhohten Modulationshub aus, und man darf wohl vermuten, daB die Ursache hierfOr eine erhOhte Kurzzeitfluktuation der Schwelle ist. (Wie sich in weiteren Profilschnitten bei dieser Patientin zeigte, umgab das Parazentraiskotom die Gesichtsfeldmitte in Form einer Sichel.) Aufgrund der verhaltnismal3ig kurzen Untersuchungszeit von wenigen Minuten für einen Profilschnitt kann in der Regel eine Prufung des Gesichtsfeldes in mehreren Meridianen erfolgen. So wurde zum Beispiel em grol3es zentrales toxoplasrnotisches Narbenskotom anhand von 8 Profilschnitten in verschiedenen Meridianen in seiner raumlichen Struktur registriert (Abb. 8a—h). Wie aus Abbildung 8 hervorgeht, handelt es sich

urn einen zentralen Defekt, der in der linken Gesichtsfeldhalfte mit steiler Flanke zurn gesunden Bereich abfllt. In der rechten Gesichtsfeldhälfte zeigt er nur oben und unten einen flachen Wiederanstieg innerhaib der 30-Grad-Zone; dieser bleibt im 135- und 165-Grad-Meridian sogar ganz aus. Wegen einer Exophorie von —10 Grad ist durch die haploskopische Fixation das ganze Gesichtsfeld urn 10 Grad nach rechts verschoben, so daB auch der

Wie aus Abbildung 9 hervorgeht, sieht man von

oben rechts in das Skotom hinein. Die einzelnen Profilschnitte sind der Ubersichtlichkeit halber aus einer Mittellinie durch die Zacken der Einzelkurven konstruiert worden. Urn die Datenstruktur weitgehend zu erhalten, wurde auf die Modellierung einer OberfiAche des ,,Gesichtsfeldberges" verzichtet. Zusammenfassend làl3t sich fur die Erfassung der räurnlichen Struktur eines Gesichtsfeldes mit Hilfe der hier realisierten kontinuierlichen Profilperimetrie feststellen, daB sie aufgrund der nicht ubermaBig langen Untersuchungszeit zur Routine in der Praxis des Verfassers werden konnte.

Diskussion Die kontinuierliche Profilperimetrie beruht auf einem permanenten Eingabelungsverfahren der LUE im Verlauf eines Meridianes. Das zugrundeliegende psychophysische Prinzip wurde zuerst in der Audiometrie verwandt (1). Eine theoretische Betrachtung hieruber findet sich bei T. N. Cornsweet (2). Es findet zum Beispiel auch Anwendung in der Adaptometrie, die mit dem hier verwendeten Tubinger Hand-Perimeter mit einem Zusatzgerat moglich ist. Dabei erhoht sich die Prufpunkthelligkeit im Zuge der fortschreitenden Dunkeladaptation in Relation zur Wahrnehmungsschwelle und der Untersuchte vermindert diese durch Tastendruck bis zur Unterschwelligkeit.

Die MeBgenauigkeit, mit der die Lichtunterschiedsempfindlichkeit bestimmt werden kann, und der

links

Zeitbedarf (damit auch indirekt das raumliche Auflösungsvermogen) sind die kritischen Eigenschaften dieser Methode im klinischen Gebrauch. Diese hangen von apparativen und psychophysischen Gegebenheiten ab. Zur Optimierung des Verfahrens müssen beide Faktoren aufeinander abgestimmt sein. Zunächst soil die hier erreichte Mel3genauigkeit fur die LUE naher betrachtet werden. Geht man von einem mittleren Zeitbedarf von 500 msec für die Reaktiori eines Untersuchten auf die Wahrnehmung des Prufpunktes aus (3), dann ist die hier gewahlte Periodendauer von 550 msec grof3 genug, daB der Untersuchte bereits nach einer Veranderung der Prufpunkthelligkeit von 1 dB reagieren

konnte. Unter der Voraussetzung, daB die Wahrnehoben mungsschwelie in einem kleineren Gesichtsfeldareal konstant biieb und innerhalb von 1 dB Leuchtdichteunterschied fiber- bzw. unterschritten werden konnte, muBte regelmal3ig em Modulationshub und damit eine MeBgenauigkeit von einem dB erreichbar sein.

rechts Abb. 9 Anordnung der Profilschnitte aus Abb. 7 in räumlicher Darstellung bei Buck von rechts oben. Die einzelnen ProfilschnOte sind n vereinfachter Form als MitteUine durch die Orignalkurven (vgl. Abb. 7) dargestellt. Weitere Eriäuterungen im Text

Dieses Dokument wurde zum persönlichen Gebrauch heruntergeladen. Vervielfältigung nur mit Zustimmung des Verlages.

hin zeigt sich em regelmai3ig vergrol3erter Modulationshub, wobei die Mittellinie zwischen den Zacken einem etwa normalen Schwel-

P. Schubart: Kontinuierliche Profil-Perimetrie

Kiln. MbI. Augenheilk. 196 (1990)

Der Modulationshub lag im Mittel jedoch bei etwa 3 dB bei augengesunden Normalpersonen. Diese Vergrol3erung kann mehrere Ursachen haben. Zunachst kann der hier registrierte Modulationshub zeitweise durch die Ansprechzeit der Apparatur von 550 rnsec urn em dB artefiziell vergröBert worden sein. Weiterhin lieB man als Untersuchter den Prufpunkt haufig etwas welter als notig in die Uber- bzw. Unterschwelligkeit hineinlaufen, urn sei•ncr Wahrnehrnung umso sicherer zu scm. Auch wenn dies fur die MeJ3genauigkeit em Nachteil ist, so steht dern als Vorteil gegenuber, daB die Angaben des Untersuchten dadurch verläl3licher sind. Abgesehen von diesen artefiziellen Verminderungen der Mel3genauigkeit, kann sich der Modulationshub durch Fluktuationen der Wahrnehmungsschwelle, die wohl auch bei Normalpersonen vorkommen, erhohen. Solche Fluktuationen konnten ihre Entstehung in verschiede-

nen retinalen oder zerebralen Strukturen haben; eine Störung im Regelkreis ,,Auge-Cerebrurn-Hand" laBt sich bei dieser Mel3strategie nicht ohne weiteres lokalisieren. Liegt der Modulationshub allerdings im ganzen Verlaufder Penmetric hoch, das heiBt, Uber etwa 6 bis 8 dB, dann muB man die Ursache wohi nicht im Bereich der Sehbahn suchen, sondern eher in einer Veranderung der zerebralen und motorischen Leistung. Solche Verminderungen den MeBgenauigkeit waren naturlich haufiger bei älteren Patienten zu finden. Aber auch in diesen Fallen ist die LUE eingrenzbar, denn sic wird immer rnehr oder weniger mittig zwischen den oberen und unteren Spitzen der Profilkurve liegen. Urnschriebene Erhohungen des Modulationshubes

Zusammenfassend laBt sich feststellen, daB die kontinuierliche Profilperimetrie einige wichtige Parameter der Gesichtsfeldbestimrnung unmittelbar erkennen laBt. Es ist eine Schwellenmessung mit relativ hoher Ernpfindlichkeit. Veranderungen der Gesamtempfindlichkeit (mittlerer Ernpfindlichkeitsveriust) sind am Niveau der Profilkurve direkt ablesbar, Daruberhinaus kann sich eine Kurzzeitfluktuation in einem Gesichtsfeldbereich durch cine urnschriebene Erhohung des Modulationshubes zu erkennen geben. Besonders der letzte Parameter ist mit der statischen Einzelpunktdarbietung schwieriger zu erfassen.

Weiterhin werden durch die kontinuierliche Profilperimetrie einige Anforderungen an eine Gesichtsfeldbestimrnung in besonderer Weise gelost: Die Strategic ist für den Untersuchten transparent und plausibel, so daB er weniger leicht in einen ,,UntersuchungsstreB" gerat. Eine Fixationsabweichung ist leicht zu identifizieren und zu korrigieren. Das Ergebnis ist reproduzier-

bar und anschaulich vergleichbar mit anderen, zurn Beispiel fruher erhobenen, Befunden. Das Untersuchungsgebiet 1st auch wahrend der Untersuchung veranderbar, wenn etwa em Skotom Uber eine zunachst vorgegebene Un-

tersuchungsgrenze reichen soilte und der Wiederanstieg der LUE bestimmt werden soil. Darüberhinaus läBt sich die lineare Auflosung Uber kieine Wegstrecken im Meridian wahrend der Untersuchung durch eine Verlangsarnung der PrUfpunktbewegung beliebig steigern. Die kontinuierliche Profilperimetrie konnte also eine Bereicherung der Methoden zur Gesichtsfeldbestimmung darstelien.

dagegen konnte man schon eher einer lokal erhohten Danksagung: Herrn Dr. rer. nat. Paul Boerrigter sd an dieser Schwellenfluktuation im Bereich der Sehbahn zuordnen. Stelle fur die Erstellung der Hard- und Software gedankt. Herrn Dieser Verdacht laBt sich durch eine schnell durchfUhrbare Horst Hoffmann dankt der Verfasser für die unermudliche Arbeit Wiederholungsmessung an gleicher Stelle bestatigen oder am mechanischen Umbau des TUbinger-Handperimeters. widerlegen. Diese Moglichkeit stellt wohi einen groBen Vorzug der kontinuierlichen Profilperimetrie dar. Literatur Der Zeitbedarf einer 30-Grad-Perimetrie in 8 Meridjanen von etwa 25 Minuten ist zwar nicht besonders gering, lai3t sich aber durch eine geeignete apparative Aus-

legung drastisch verrnindern. Dabei ware an eine Steuerung der Laufgeschwindigkeit des Prufpunktes durch den Computer in Abhangigkeit von einer Normkurve der Geschwindigkeitsernpfindung zu denken. Zusatzlich konnte die Laufgeschwindigkeit des Prufpunktes an die Reaktionsweise des Untersuchten angepaBt werden, indem sic bei Ausbleiben eines Umschaltpulses mit exponentieller Kennlinie verringert wird.

2

von Bekesy, G: A new audiometer. Acta oto-laryng. 35 (1947) 441—422 Cornsweet, T. M.: The staircase method in psychophysics. Amer. J. psycho!. 75 (1962) 485—491

Gloor, B. (Hrsg.); Automatische Perimetrie. Bucherei des Augenarztes, Bd. 110. Enke, Stuttgart 1987 Manuskript erstmals eingereicht 29. 6. 1988, zur Publikation in der vorliegenden Form angenommen 22. 9. 1988.

Dr. Peter Schuhart (A ugenarzt) Schulstralle 64 4540 Lengerich

Dieses Dokument wurde zum persönlichen Gebrauch heruntergeladen. Vervielfältigung nur mit Zustimmung des Verlages.

100

[Continuous profile perimetry].

The present paper describes a modified form of profile perimetry. The brightness of a test mark moved at varying speed is increased, and as soon as it...
177KB Sizes 0 Downloads 0 Views