Computertomographienach extrakorporaler Stoßwellen-Lithotripsie (ESWL) der Nieren Teil II: Korrelation mit histopathologischen Befunden nach 3 Wochen im Tierexperiment Von T. Sciiaub/. M. K/~nisclz',,M.Studthäu~ner'.S. S~örkel'. 11. h'l-l)utnan/~our!~~", H. J. ~ e n n e s H. f Sciiild' und M. 'l'/zeler~'

' lnslilul für klinicchc Stiahlenkunde (I.eiter:Unk-Proi. Dr. h.1.TlielrriJ. Pathologisches Institiit (].eiler:IJriiv.-Prof. Dr. F. Tliönes).

:' Ilrologisclie Kliiiik (Lcitcr: I1niv.-Proi' [Ir. H. Hohenfellner) lind

' Aiiasthcsiologische Klinik (I.eiter: IJniv.-Prof. Dr. W. Dick)

Zusammenfassung

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Bei 11 Schweinen wurden 1 3 Nieren mit einem Lithotripter der zweiten Generation behandelt und unmittelbar danach sowie nach drei Wochen computertornographisch untersucht. In der CT ohne und mit Kontrastmittel waren bei 9 (69 %) bzw. bei 1 0 (77 %) der 1 3 behandelten Nieren Nierenblutungen nachweisbar. Nach 3 Wochen ließ sich nur noch 1 Befund im CT mit Kontrastmittel erkennen. Histopathologisch fanden sich 3 Wochen nach ESWL jedoch bei 3 (23%) der 1 3 Nieren noch Blutungen, die im CT nicht zu erkennen waren. Das CT eignet sich zum Nachweis von akuten traumatischen Nierenläsionen nach ESWL, ist jedoch bei chronischen ESWL-Befunden weniger treffsicher. Die nach ESWL akut auftretenden Blutungen bilden sich histologisch nach 3 Wochen deutlich zurück.

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Schlüsselwörter ~

Computertomographie - Hypertonie ESWL - Nierentrauma - Urolithiasis

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Die extrakorporale Stoßwellen-Lithotripsie (ESWI.) ist heute das Verfahren der Wahl zur Behandlung von Nierensteinen (7. 32. 37). Es hat eine hohe Erfolgsquote und ist nach Aussagen der Erstbeschreiber (9, 10) und anderer (30. 32, 37, 38) ohne wesentliche Nebenwirkungen. Symptomatische Nierenblutungen wurden in einer 21 49 Patienten umfassenden Studie nur bei 5 Patienten (0.2%) sonographisch diagnostiziert (28). Trotzdem tritt bei praktisch allen Patienten nach ESWL der Nieren eine Hämaturie auf (1, 17, 21). In prospektiven Untersuchungen nach ESWI. zeigt die Sonographie bei 12-32% (2. 15). die Computertoniographie bei 44- 100% (2, 12, 15, 33, 34) und die Magnetresonanztomographie bei 63-74% Fortschr. Röntgenstr. 154.5 (1991) 541 -545 O GeorgThierne Verlag Stuttgart . New York

In a pig model, 1 3 kidneys wcre treated wlth a second generation lithotripter and examined by CT immediately and three weeks after ESWL. 9 (69%) acute traumatic lesions were seen in CT without, and 1 0 (77%) in CT with coiltrast in the 1 3 treated kidneys. After 3 weeks only 1 residual lesion persisted in CT contrast studies. On the histopathologic specimens residuals of bleeding were found in 3 (23%) of the 1 3 kidneys treated, which could not be seen in CT studies CT is accurate in monitoring acute traumatic renal lesions after ESWL, but appears less reliable in chronic ones. Three weeks after ESWL traumatic renal lesions show marked regression. Key words

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Einleitung

CT arter renal extracorporeal shock waves lithotripsy - - (ESWL)

Computed tomography - Hypertension - ESWL - Renal trauma - Renal stones

(1, 17) der Patienten traumatische Nierenveränderungen. Experimentelle Untersuchungen an Hunden und Schweinen ergaben in 18-100% akute Nierenblutungen (16, 23, 26. 35). Dadurch sind trotz der beeindruckenden Therapieergebnisse - nach 3 Monaten sind 65-90% (10, 19, 30. 38) der Patienten steinrrei -Zweifel an der Sicherheit der ESWL aufgekommen (20-22). zumal sich bei 8% der Patienten nach ESWL ein Hochdruck entwickelt (38). In einer experimentellen Untersuchung am Schwein konnten wir unmittelbar nach ESWI. in 23/28 (82%) der Nieren histopathologisch frische Blutungen nachweisen. Die CT-Untersuchungen waren bei 20/28 (74%) der Befunde korrekt (35). In einem zweiten Untersuchungsteil haben wir daher Schweinenieren unmittelbar und 3 Wochen nach ESWI, cornputertomographisch iintersucht und die Befunde histopathologisch korreliert.

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542 Forlschr. Röntgenslr. 154.5

T. Schaub u n d Milarb.

Tab. 1 Pathologische CT-Befunde.Dieakuten pathologischen CT-Befunde vor und nach Kontrastmitielgabesindfür die unterschiedlichen Behandlungs-

Parameter gegen die Befunde im nativen und Kontrastmittel-CTnach 3 Wochen aufgetragenund dem histopathologischen Befundgegenübergestellt. Anzahl

3

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Die Computortornographien fütirten wir aii t!incm Somatom UKH dcr I:a. Sicmcns durch. Dic Schichtdickc und der Tischvo~~schub betriigcn jeweils 8 Milliineter. llnmittolbar vor lind riacli cler ESW1.-Behandlung erfolgten je eine Nalivuiilersiichung sowie irn Anschluß an die ESWL cinc Untersuchung nach intravcnösc:r Kontrastmittolinjoktinn. Nach 3 Woclicn wicdcrholloii wir ( l i ~Coniputertom~graplii

[Computed tomography after extracorporeal shockwave lithotripsy (ESWL) of the kidneys. II. A correlation with the histopathologic findings 3 weeks later in an animal experiment].

In a pig model, 13 kidneys were treated with a second generation lithotripter and examined by CT immediately and three weeks after ESWL. 9 (69%) acute...
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