The Interesting Case

Clicking Larynx

Das Clicking-Larynx- Syndrom geht mit einem knackenden, klickenden Geräusch beim Schlucken oder bei Kopfdrehungen bzw. -neigungen einher. In der Literatur werden aufgrund einer niedrigen Prävalenz nur einzelne Kasuistiken publiziert, eine größere Fallsammlung umfasst 11 Patienten (Smith, ME et al. Arch Otolaryngol Head Neck Surgery 2001; 127: 1129 – 1131) Das o. e. laute, schnalzendeklickende Geräusch ist das Leitsymptom. Als weitere klinische Symptome werden Schmerzsensationen beim Schlucken angegeben. Als Ursache wird eine Überlagerung des Zungenbeins und des Schildknorpels postuliert. Als verantwortlich für den Pathomechanismus werden anatomische Varianten des Larynx wie beispielsweise eine Elongation des Cornu superius des Schildknorpels, Voroperationen oder Traumen angesehen. (Jungheim M et al. HNO 2013; 61: 965 – 969). Kardiovaskuläre, Atemwegs- oder ZNSErkrankungen weisen keine erhöhte Koinzidenz mit dem Clicking-Larynx-Syndrom auf.

Die neurologische Untersuchung ergibt keine körperlichen Defizite. In der CT-Untersuchung des Halses in Neutralstellung fällt ein tief gelegenes und dorsal steil stehendes Os hyoideum " Abb. 1), das Zungenbein überlaauf (● gert auch in Neutralstellung partiell den Schildknorpel des Larynx. Die Funktions-CT des Halses in seitlicher Rechtsneigung zeigt eine weitere Verlagerung des Zungenbeinkörpers nach kaudal, einen Überstand gegenüber dem Schild" Abb. 2, 3) und eine maximale knorpel (● einseitige Annäherung des Cornu majus " Abb. 4). Ein ossis hyoidei mit HWK 4 (● Überspringen vom Zungenbein gegenüber dem Processus transversus von HWK 4 liegt nicht vor. Die Therapie besteht bei dieser Patientin in einer Laryngoplastik mit Teilresektion des Zungenbeins und Bandrekonstruktionen.

(Jungheim M et al. HNO 2013; 61: 965 – 969). Dabei wird in dem Artikel wie auch in anderen vormals publizierten Fallbeschreibungen das oben aus eigener Beobachtung typische Krankheitsbild eines lauten Knacken und Klickgeräusches bei Kopf-/Halsbewegungen als charakteristisch beobachtet. In der Literatur gibt es hierüber nur einzelne Fallbeschreibungen. Ursächlich werden anatomische Varianten im supraglottischen und glottischen Bereich angegeben wie z. B. eine posteriore Elongation des Schildknorpels, Überhang des Zungenbeins gegenüber dem Schildknorpel oder ein asymmetrisch großer Querfortsatz eines benachbarten Halswirbelkörpers (Counter RT et al. A Clicking Larynx. J Larygeal Otol 1978; 92: 629 – 631). In der hier vorgestellten Fallbeschreibung wird kausal für den Clicking-Larynx die bereits erwähnte Operation eines EagleSyndroms angenommen. Das Eagle-Syndrom äußert sich durch Dysphagien sowie Hals- bzw. Nackenschmerzen, die durch eine Überlänge des Processus styloideus

Diskussion !

Kürzlich erschien ein Übersichtsartikel zu dem Thema Clicking Larynx.

Fallbeschreibung !

Eine 64-jährige Patientin stellt sich in einem guten Allgemeinzustand und ohne gravierende Vorerkrankungen zu einer Computertomografie des Halses vor, darunter auch einer Funktions-CT. Anamnestisch gibt die Patientin mittelgradige Schmerzen der rechten Halsseite an, die bei Kopfbewegungen aufträten, insbesondere beim Drehen des Kopfes und beim Schlucken. Daneben beklagt sie ein deutlich hörbares Knacken bei Kopfdrehungen und -neigungen nach rechts. Das bewegungsassoziierte Geräusch ist bei der klinischen Untersuchung provozierbar und wird von der Patientin bei sozialen Kontakten als äußerst störend empfunden. Bei der klinischen Untersuchung fällt eine diskrete, dorsolateral des Larynx gelegene, narbige Verhärtung auf, die in der Vorgeschichte auf eine Voroperation eines Eagle-Syndroms 10/2009 (Überlänge des Processus styloideus) mit Teilresektion des Processus styloideus beidseits zurückzuführen ist.

Abb. 3 In Seitneigung des Halses Überhang des Zungenbeines über dem Schildknorpel, axiale Schichten, MIP Rekonstruktion.

Abb. 1 In Neutralstellung leichtes Überkippen des Zungenbeins gegenüber dem Schildknorpel auf sagittalen MIP Rekonstruktionen.

Abb. 2 Seitwärtsneigung und -rotation zeigt eine Verlagerung des Zungenbeinkörpers nach kaudal auf, sagittale MIP Rekonstruktionen.

Abb. 4 Maximale Annäherung des Zungenbeinhinterhornes an Vorderkante HWK4, SSD-Rekonstruktion.

Dieckhoff F, Wiens J. Clicking Larynx … Fortschr Röntgenstr 2015; 187: 56–57 · DOI http://dx.doi.org/10.1055/s-0034-1366594

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Schildknorpel zudem eine posteriore Steilstellung und Verlagerung des Zungenbeinkörpers nach kaudal aufgezeigt werden sowie eine deutliche Distanzverkürzung des Zungenbeinhinterhornes zum Processus transversus des 4. Halswirbelkörpers. Die chirurgische Therapie besteht in einer Laryngoplastik, die mit Teilresektionen, Bandinzisionen oder Bänderraffungen der Glottisregion einhergehen. Die genannten operativen Maßnahmen führen in der Literatur zu einer Besserung bzw. kompletten Rückbildung der Beschwerdesymptomatik postoperativ. Auch bei der hier vorgestellten Patientin führt die plastische Rekonstruktion der Zungenbeinregion zu einer kompletten Rückbildung des Clicking Larynx.

Springende Punkte !

▶ Clicking Larynx ist ein seltenes Krank▶



heitsbild, das klinisch mit einem hörbaren, knackenden Geräusch bei Kopf-/ Halsbewegungen und Schlucken auffällt. Die CT des Halses zeigt ursächlich anatomische Anomalien des Larynx und des Zungenbeins, häufig ein Gleiten und einen Überhang des Zungenbeines gegenüber dem Schildknorpel oder eine posteriore Übergröße des Schildknorpels. Die chirurgische Therapie besteht in einer Laryngoplastik.

F. Dieckhoff, J. Wiens, Wolfsburg

Linder N et al. Die Sakkulation des … Fortschr Röntgenstr 2015; 187: 57–58 · DOI http://dx.doi.org/10.1055/s-0034-1366598

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und Verkalkungen des Ligamentum stylohyoideum hervorgerufen werden. Die Therapie besteht aus einer operativen Verkürzung des Processus styloideus. Als Folge der Operation 2009 wird die seit 2012 bestehende Symptomatik des Clicking Larynx angenommen, da operative Bandinzisionen zu einer Destabilisierung des Zungenbeins geführt haben. In der bildgebenden Diagnostik stellt die native Computertomografie des Halses in Neutralstellung und unter Seitwärtsdrehung und -neigung des Halses die Methode der Wahl dar, um die funktionell pathologische Anatomie des Larynx aufzuzeigen. Bei der hier vorgestellten Patientin kann neben dem oben erwähnten Gleiten und Überhang des Zungenbeins gegenüber dem

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[Clicking larynx].

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