488 K/in. Mbl. Augenheilk. 197 (1990)

Katarakt-Diagnostik mittels Streulichtmessung bei 700 nm J. Strobel, B. Reck, M. L. ROdinger iiniversitats.AugenkIinik Giellen (Direktor: Prof. Dr. med. K. W. Jacobi)

Zusammenfassung Es wird ob das mit dem Opacity Lensmeter 701 gemessene Streulicht einer Linse zur ohjektiven, quantitativen Beurteilung von LinsentrQbungen benutzt werden kann, und weichen EinfluB der Pupillendurchmesser sowie die Art der Linsentrubung auf das Mellergebnis haben. Bei 150 Augen mit Katarakten wird der Visus und das Streulicht mit dem Opacity Lensmeter bei 700 nm bestirnmt. In der Gruppe der Cataracta nudearis besteht em signifikanter Zusammenhang zwischen dem Visus und der mit dem Opacity Lensmeter ermittelten MeBgrOBe. In den Gruppen der Cataracta scutellaris posterior und der Cataracta corticalis ergeben sich keine signifikanten Zusammen h hnge bezuglich der genannten Grofien. Das Gerät Opacity Lensmeter 701 von lnterzeag ist bei der nuklearen Katarakt zwar geeignet, Aussagen uber em grolleres Kataraktkollektiv zu treffen, im Eirizelfall sind die Mellergebnisse jedoch nicht eindeutig verwendbar. Der Einflull der PupillengrOfle auf die Streulichtmessung wird bei ausgewahiten Augen (n = 50) untersucht. Alle Kataraktaugen (n = 30) zeigen signifikante Zusarnmenhange zwischen Pupillendurchmesser und Streulichtmessung, während bei Normalaugen (n = 20) in der Halfte der Falle keine signifikanten Zusammenhange bestehen. Die Messung des Streulichtes bei Katarakt mull daher mit der Angabe des Pupillendurchmessers verbunden sein.

Die Indikationsstellung fur eine Kataraktoperation stdtzt sich sowohi auf morphologische Veränderungen der Linse als auch auf funktionelle Storungen. Kataraktbedingte Funktionsausfalle der Sehleistung, die mit der klinischen Prufung der zentralen Sehleistung für die Ferne und Nähe mit den entsprechenden Optotypen nach Snellen oder Landolt und in den Nahieseproben z. B. nach Nieden nicht erfal3t werden, konnen durch Kontrastsensibilitatsmessungen (9, 10) und Lichtblendungstesten (5. 6, 8) bestimrnt werden. Die Diagnostik der morphologischen Linsenveranderungen stützt sich auf die Spaitlampenbiomikroskopie der Linse. Quantifizierbare Untersuchungen sind moglich mit der Scheimpflugkamera (7) und mit Messungen der Autofluoreszenz der Linse unter Anregung mit monochromatischem Licht bestimmter Wellenlange von Kiln. Mbl. Augenheiik. 197 (1990) 488—493

1990 F. Enke Verlag Stuttgart

Cataract Diagnosis by Scattered Light Measurement at 700 nm The present study was undertaken to determine whether the scattered light of lenses measured with the Opacity Lensmeter 701 can be used for objective,

quantitative assessment of lens opacities, and how far pupillary diameter and the type of lens opacity affect the measurement. Visual acuity and scattered light were determined in 150 eyes with the Opacity Lensmeter set at 700 nm. In the group with nuclear cataract there was a

significant correlation between visual acuity and the amount of scattered light measured by the Lensmeter. In the groups with cataracta scutellaris posterior and cortical cataract there was no significant correlation between visual acuity and scattered light measurements. While the lnterzeag Opacity Lensmeter 701 is capable of furnishing data on fairly large populations with nuclear cataract, it is of limited value for assessing individual cases. The influence of pupillary diameter on the scattered light measurement was examined in 50 selected eyes. In all 30 of the eyes with cataract, significant correlations were found be-

tween pupillary diameter and scattered light measurements, while this was the case in only 10 of the 20 normal

eyes. Therefore, when measuring stray light in cataract cases, the pupillary diameter should be stated.

350 bis 500 nm (12). Irn hiermit nicht erfaBten Spektralbe-

reich lassen sich Veranderungen der Linse mittels Streulichtrnessung durch em spezielles Gerat erfassen. Es handelt sich urn das Opacity Lensmeter 701, das bei 700 nrn ar-

beitet. Es wurde von Flammer zur Messung der Linsen-

dichte entwickelt, urn einen Korrekturfaktor für die automatische Perimetrie zu erhalten (2). Aus diesen Messungen wurde eine Tauglichkeit zur quantitativen Beurteilung von Linsentrubungen abgeleitet (3). Diese Annahrnen wurden massiv kritisiert (4).

In der vorliegenden Studie soil uberpruft werden, ob die Messung des Streulichtes der Linse mit dem Opacity Lensmeter 701 em objektives Mall für Linsentrü-

bungen darsteilt. Verglichen werden soil die Streulichtmessung mit dem zentralen Visus bei Kataraktpatienten ohne Maculopathien. Der Einflull von mOglichen StorgroBen auf die Messung mit dem Opacity Lensmeter, wie unterschiedliche Pupillenweite und verschiedene Lokalisationen der TrUbungen in der Linse, wird bestimmt.

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Herrn Prof. Dr. O.-E. Lund zurn 65. Geburtstag

Katarakt-Diagnostik mittels Streulichtmessung bei 700 nm

Patientengut 200 ausgewahlte Augen aus dem Patientengut der Universitats-Augenklinik GieI3en werden in die Studie aufge-

K/in. Mb/. Augenheilk. 197 (1990) 489 picarnid) irn Abstand von 5 Minuten appliziert. Unter laufender Kontrolle der Pupillenweite werden pro Millimeter Pupillenerweiterung zwei Serien von 5 Opacity Lensmeter Einzelmessungen durchgefuhrt.

nommen. Ausgewahit werden je 50 Augen mit einer Cataracta

nuclearis (Gruppe Al), einer Cataracta scutellaris posterior

In die Gruppen Al bis A3 werden nur Augen aufgenommen, bei denen innerhalb von 3 Tagen nach der Messung des Streulichtes eine Kataraktoperation vorgenommen wird, die bis zum 5. postoperativen Tag einen Visus von 0,7 oder besser erreichen, die durch die Operation eine Visusverbesserung erzielen und deren Pupillendurchmesser bei maximaler medikamentoser Mydriasis zwischen 6 mm und 8 mm liegt. Aullerdem mull die Katarakt morphologisch eindeutig zu einer der Gruppen Al bis A3 zuzuordnen sein.

Voraussetzung für die Aufnahme in die Gruppen Bl bis B4ist, dalI die Pupille urn mindestens 3mm erweiterbar ist. Pathologische Augenbefunde, soweit sie nicht die Linse betreffen, fQhren zum AusschluB.

Methode

Ergebnisse Gruppe A

Die Hhufigkeitsverteilung der properatiyen Sehschärfe in den Gruppen Al bis A3 geht aus Abbildung 1 hervor. In den Gruppen A2 (Cataracta scutellaris posterior) und A3 (Cataracta corticalis) kann für die Verteilung der Sehscharfen eine Normalverteilung bei einer Irrtumswahrscheinlichkeit a

[Cataract diagnosis using scattered light at 700 nm].

The present study was undertaken to determine whether the scattered light of lenses measured with the Opacity Lensmeter 701 can be used for objective,...
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