Übersicht | Review article

S 59

Canagliflozin in der Monotherapie: Klinische Studiendaten bei Diabetes mellitus Typ 2 Canagliflozin monotherapy: clinical study data in type 2 diabetes mellitus

Autoren

S. Matthaei1

Institut

1 Diabetes-Zentrum Quakenbrück, Fachabteilung für Diabetologie,

Endokrinologie & Stoffwechselerkrankungen am Christlichen Krankenhaus Quakenbrück

26-Wochen-Daten vs. Placebo ▼

Im März 2013 erhielt der SGLT-2-Inhibitor Canagliflozin die Marktzulassung in den USA. Mit der Zulassung durch die Europäische Arzneimittel-Agentur EMA im November 2013 wurde diese neue Therapieoption für die Behandlung des Typ-2-Diabetes auch in der Europäischen Union und in Deutschland verfügbar gemacht. SGLT-2Inhibitoren senken die Rückresorption von Glukose aus dem Primärharn durch Hemmung des Natrium-Glukose-Kotransporters Typ 2 (SGLT-2) im proximalen Tubulus der Niere und adressieren damit eine pathophysiologische Störung beim Typ-2-Diabetes: Die erhöhte Glukoserückresorption im Nierentubulus durch Überexpression von SGLT-2 [9]. Die SGLT-2-Inhibition mit Canagliflozin bewirkt, dass Glukose vermehrt mit dem Urin ausgeschieden wird, wodurch der Blutglukosespiegel und damit der HbA1c-Wert sinkt [4]. Sekundäre Effekte sind ein Gewichtsverlust und eine moderate blutdrucksenkende Wirkung [4]. Dieser Wirkmechanismus erfolgt insulinunabhängig, so dass die Effekte der SGLT-2Inhibition weder durch das Ausmaß der Betazelldysfunktion noch durch die Insulinresistenz beim Typ-2-Diabetes beeinflusst werden [2, 14]. Canagliflozin wurde in klinischen Studien sowohl in der Monotherapie als auch additiv in der Kombination mit anderen Antidiabetika untersucht [10]. Stenlöf et al. haben kürzlich Ergebnisse aus der pivotalen Monotherapiestudie zur Behandlung mit Canagliflozin vs. Placebo beim Diabetes mellitus Typ 2 publiziert [16]. Der folgende Beitrag fasst die klinischen Daten hieraus zusammen und erörtert den Einsatz der CanagliflozinMonotherapie im Praxisalltag. Ein weiterer Themenschwerpunkt liegt auf der beobachteten Reduktion systolischer und diastolischer Blutdruckwerte unter Canagliflozin. Dieser Sekundäreffekt wird näher beleuchtet.

Die Wirksamkeit und Verträglichkeit von Canagliflozin (1 × täglich 100 oder 300 mg) wurde in einer randomisierten, doppelblinden und placebokontrollierten Phase-3-Studie über 26 Wochen bei Patienten mit Typ-2-Diabetes untersucht [16]. An der Studie nahmen Patienten teil, die unzureichend entweder auf Diät und Bewegung oder auf eine medikamentöse antidiabetische Therapie (Metformin oder/und Sulfonylharnstoff) eingestellt waren: Der als Einschlusskriterium definierte Bereich für den HbA1c-Wert lag ≥ 7,0 und ≤ 10,0 %. Eine vorhergehende medikamentöse Diabetesbehandlung wurde vor Studienbeginn mit einer entsprechenden Wash-OutPhase abgesetzt. An der Studie nahmen auch Typ2-Diabetes-Patienten mit einer leichten bis moderaten Nierenfunktionsstörung teil. Ausschlusskriterium war eine eGFR 

[Canagliflozin monotherapy: clinical study data in type 2 diabetes mellitus].

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