Originalarbeit | Original article

1289

Einstellung von potenziell am Organspendeprozess beteiligten Ärzten und Pflegekräften in Bayern zu Organspende und Transplantation Autoren

D. Grammenos1 T. Bein2 J. Briegel3 K.-U. Eckardt4 G. Gerresheim5 C. Lang6 C. Nieß7 F. Zeman8 T. Breidenbach9

Institut

1 Deutsche Stiftung Organtransplantation, Erlangen (seit 01.09.2013 Urologische Klinik, Klinikum Neumarkt) 2 Klinik für Anästhesiologie, Universitätsklinikum Regensburg 3 Klinik für Anästhesiologie, Ludwig-Maximilians-Universität München 4 Medizinische Klinik 4, Nephrologie und Hypertensiologie, Friederich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg 5 Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin, Klinikum Neumarkt 6 Neurologische Klinik, Universitätsklinikum Erlangen 7 Abteilung Controlling, Deutsche Stiftung Organtransplantation, Frankfurt 8 Zentrum für klinische Studien, Universitätsklinikum Regensburg 9 Deutsche Stiftung Organtransplantation, München

Zusammenfassung ▼ Hintergrund: Die Rate der postmortalen Organspender in Deutschland ist seit langem niedriger als in anderen Ländern und verringerte sich nach Bekanntwerden von Wartelistenmanipulationen noch einmal deutlich. Einstellung und Engagement von Klinikmitarbeitern haben entscheidenden Einfluss auf die Realisierung von Organspenden. Wir haben daher die Einstellung von Klinikpersonal zur Organspende und Transplantation unter Berücksichtigung der aktuellen Entwicklungen untersucht. Methoden: In 50 bayerischen Krankenhäusern wurde das medizinische Fachpersonal in den für eine Organspende relevanten Funktionsbereichen mittels eines anonymen Fragebogens befragt. Ergebnisse: 2983 Fragebögen waren auswertbar. Die Mehrheit der Teilnehmer gab eine grund-

sätzlich positive Einstellung zur Organspende an. 71 % gaben an, im Falle des Hirntodes Organe spenden zu wollen, und 57 % wünschten im Falle eines Organversagens selbst eine Transplantation, wobei der Anteil der Zustimmung bei Pflegenden geringer war als bei Ärzten. 28 % gaben an, dass die jüngsten Entwicklungen ihre Einstellung negativ beeinflusst habe, und etwa die Hälfte derjenigen beurteilte die Arbeit der Transplantationszentren negativ. Nur 23 % empfanden die Organverteilung als gerecht. Die Mehrheit der Pflegenden und ein großer Anteil der Ärzte fühlten sich unzureichend informiert. Folgerung: Der aktuelle Vertrauensverlust in das System der Organspende und Transplantationsmedizin erfasst auch medizinisches Personal. Intensivierte Aufklärung der beteiligten Berufsgruppen und Transparenz über alle Abläufe erscheinen dringend geboten.

Transplantationsmedizin, Ethik Originalarbeit | Original article

Schlüsselwörter Organspende Krankenhäuser Umfrage medizinisches Personal Einstellung

q q q q q

Keywords organ donation hospitals questionnaire medical personnel attitude

q q q q q

Einleitung ▼ In Deutschland ist seit Jahren die Rate der postmortalen Organspender niedriger als in vielen anderen Ländern [7], wodurch die medizinische Versorgung erheblich leidet. Das Bekanntwerden systematischer Manipulationen in fünf Transplantationszentren hat dieses Problem deutlich verschärft [14]. Die Anzahl der Meldungen potenzieller Organspender hat bei der Koordinierungsstelle Deutsche Stiftung Organtransplantation (DSO) seit Bekanntwerden der Manipulationen weiter abgenommen. Es ist bekannt, dass die Strukturen im Krankenhaus und das Engagement der Klinikmitarbeiter wichtige Faktoren für die Realisierung von Organspenden sind [1, 8, 13, 17]. Potenzielle Spender müssen im Krankenhaus erkannt und zeitgerecht gemeldet werden. Die behandelnden Ärzte müssen außerdem an die Angehörigen herantreten, um den Willen des Verstorbenen zu eruieren und die Möglichkeit der Organspende zu diskutieren. n

Die Vermutung liegt nahe, dass auch das medizinische Fachpersonal durch die Ereignisse der vergangenen Monate und die öffentliche Diskussion verunsichert wurde. Um diese Hypothese zu testen, haben wir eine Befragung in Krankenhäusern mit Potenzial für Organspenden in Bayern durchgeführt. Schwerpunkte der Befragung waren dabei die persönliche Einstellung zur Organspende und Transplantationsmedizin vor dem Hintergrund der aktuellen Berichterstattung sowie Kenntnisse über Voraussetzungen und Abläufe einer Organspende. Die Einschätzung der Wirksamkeit der von Seiten der Politik vorgeschlagenen Maßnahmen zur zukünftigen Verhinderung von Manipulationen [15] wurde ebenfalls erfragt. Außerdem sollte die Arbeit der verschiedenen Akteure, die nach dem Transplantationsgesetz für den Bereich der Organspende und Transplantation verantwortlich sind, beurteilt werden.

eingereicht 17.02.2014 akzeptiert 10.04.2014 Bibliografie DOI 10.1055/s-0034-1370107 Online Publikation: 26.05.2014 Dtsch Med Wochenschr 0 2014; 1390 0:1289–1294 · © Georg Thieme Verlag KG · Stuttgart · New York · ISSN 0012-04721439-4 13 Korrespondenz Dr. med. Dipl.-Biol. Thomas Breidenbach Deutsche Stiftung Organtransplantation Marchioninistr. 15 81377 München Tel. 069-677-328-4000 eMail thomas.breidenbach@ dso.de

Korrekturexemplar: Veröffentlichung (auch online), Vervielfältigung oder Weitergabe nicht erlaubt! n

Heruntergeladen von: WEST VIRGINIA UNIVERSITY. Urheberrechtlich geschützt.

Attitudes of medical staff potentially participating in the organ donation process towards organ donation and transplantation in Bavaria

Originalarbeit | Original article Methoden ▼ Es wurde ein standardisierter Fragebogen entwickelt, der in mehrere Themenblöcke unterteilt insgesamt 66 Fragen umfasste [6]. Dabei wurden die wichtigsten Aspekte der Organspende und -vermittlung, der Transplantationsmedizin, der Arbeit der jeweiligen Akteure, der subjektiv empfundenen Belastung des Krankenhauspersonals im Organspendeprozess sowie die Auswirkungen der stattgehabten Skandale als Variablen berücksichtigt. Es wurden sowohl quantitative als auch qualitative Daten erhoben. Die Operationalisierung erfolgte unter Vermeidung einer Tendenz zur Mitte. Anschließend wurde ein Standard-Pretest durchgeführt: Zunächst wurde der Fragebogen mit einem Experten für Sozialforschung diskutiert und entsprechend adaptiert. Im Weiteren wurden Verständlichkeit, Bearbeitungsdauer und Validität des Bogens durch Bearbeitung und anschließende Befragung und Auswertung von 10 Probanden mit Erfahrung im Organspendeprozess aus drei großen Kliniken überprüft. Anhand der Kriterien Behandlungsspektrum, Anzahl der Intensivbetten und Anzahl der potenziellen Spender seit 2005 wurden 64 Krankenhäuser in Bayern mit einem realistischen Potenzial für Organspenden identifiziert. Sowohl die Klinikleitung als auch der Personalrat der ausgewählten Kliniken wurden über die geplante Umfrage informiert und um Einverständnis zur Teilnahme gebeten. 50 (78 %) der angefragten Institutionen stimmten der Teilnahme an der Studie zu, 10 (16 %) widersprachen aktiv, 4 (6 %) antworteten auch auf Nachfrage nicht und wurden somit ausgeschlossen. Die Ethikkommission der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) und der Datenschutzbeauftragte des Universitätsklinikums Erlangen haben der Untersuchung zugestimmt. Alle Universitätsklinika in Bayern mit aktivem Transplantationsprogramm (n=5), 18 von 22 Kliniken mit eigener Abteilung für Neurochirurgie und 27 von 33 angeschriebenen Kliniken ohne neurochirurgische Abteilung beteiligten sich an der Umfrage. Zielgruppe der Befragung waren alle ärztlich und pflegerisch am Organspendeprozess potenziell und in erster Linie Beteiligten in den Funktionsbereichen Intensivstation, OP oder mit Zuständigkeit für Hirntoddiagnostik. Die Fragebögen (insgesamt 9983) wurden weder personalisiert zugestellt noch direkt an einzelne Personen verteilt, sondern über die Koordinatoren der DSO Region Bayern und die jeweiligen Transplantationsbeauftragten der Kliniken in den Stationszimmern oder anderen zentralen Bereichen in den jeweiligen Funktionsbereichen ausgelegt und dadurch der oben definierten Zielgruppe zugänglich gemacht. Die Personen konnten sich bei Bereitschaft zur Teilnahme einen Bogen nehmen, ihn ausfüllen und dann anonym in eine der aufgestellten Sammelboxen stecken. Dieses Vorgehen wurde bewusst gewählt, um nicht den Anschein einer „Verpflichtung“ zu erwecken und damit ein möglicherweise konformes Antwortverhalten zu provozieren. Verteilt wurden die Fragebögen von April bis Juni 2013, eingesammelt bis 31. Juli 2013. Der Fragebogen wurde zur Erfassung der Daten in ein digitales Formular umgewandelt und dann in eine Access Datenbank eingelesen. Die korrekte Datenerfassung wurde stichprobenartig überprüft. Bei der Eingabe wurden nur Fragebögen berücksichtigt, die korrekt und weitestgehend vollständig ausgefüllt waren. Fragebögen ohne die vorgesehenen, anonymisierten Angaben zur Person wurden nicht berücksichtigt. Die statistische Auswertung der erhobenen Daten erfolgte in Zusammenarbeit mit dem Zentrum für klinische Studien der

Tab. 1

Studienpopulation/Stichprobe (Zahl der Personen in Klammern).

Teilnehmer

n=2983

Rücklauf

29,5 %

Charakterisierung der Befragten Geschlecht 3 Männlich

37 % (1064)

3 Weiblich

63 % (1801)

Alter (Jahre) 3 20–30

26 % (757)

3 31–40

31 % (899)

3 41–50

28 % (803)

3 > 50

15 % (415)

Berufsgruppe Pflegekräfte

71,5 % (2068)

Ärzte

28,5 % (826)

3 Assistenzärzte

43 % (357)

3 Fachärzte

22 % (185)

3 Oberärzte

29 % (240)

3 Chefärzte

5 % (44)

Berufserfahrung  10 Jahre

60 % (1668)

Aktive Beteiligung am Organspendeprozess Bisher nie

17 % (481)

1–5 x

46 % (1308)

6–10 x

15 % (443)

> 10 x

22 % (642)

Funktionsbereich/Einsatzort Intensivstation

68 % (2189)

OP

29 % (915)

Hirntoddiagnostik

3 % (111)

Beschäftigende Klinik Universitätsklinik

26 % (740)

Krankenhaus mit Neurochirurgie

43 % (1218)

Krankenhaus ohne Neurochirurgie

31 % (874)

Universität Regensburg unter Verwendung des Statistikprogramms SPSS 21.0. Die statistische Auswertung erfolgte rein deskriptiv. Die Antworten auf offene Fragen wurden zur quantitativen Auswertbarkeit nach festgelegten Kriterien gruppiert. Kommentare, welche keiner Gruppierung zuzuordnen waren, wurden als nicht verwertbar eingestuft.

Ergebnisse ▼ Insgesamt wurden 2983 ausgefüllte Fragebögen zurückgegeben, was einem Anteil von knapp 30 % der ausgegebenen Bögen entspricht. Es ergab sich kein signifikanter Unterschied in der Rücklaufquote in Abhängigkeit von der Klinikgröße. Die Charakteristika der Teilnehmer sind in q Tab. 1 zusammengefasst.

Einstellung zur Organspende Insgesamt gaben 81 % der Teilnehmer (n=2325) an, der Organspende gegenüber positiv eingestellt zu sein. Bei Ärzten fand sich eine positive Einstellung mit 90 % häufiger als beim Pflegepersonal (78 %). Bei Mitarbeitern von Kliniken mit Transplantationszentrum war die Zustimmungsrate geringer als in den übrigen Krankenhäusern (Ärzte 86 vs. 91 %; Pflegende 68 vs. 81 %).

Dtsch Med Wochenschr 2014; 139: 1289–1294 · D. Grammenos et al., Einstellung von potenziell …

Heruntergeladen von: WEST VIRGINIA UNIVERSITY. Urheberrechtlich geschützt.

1290

Originalarbeit | Original article

Würden Sie im Falle des eingetretenen Hirntodes selbst Organe spenden wollen? 40 %

60 %

80 %

100 %

n = 316

Pflegekräfte

n = 125 n = 87 n = 156

Ärzte

n = 28 n = 16 n = 1003

Pflegekräfte

n = 239 n = 222 n = 510

Ärzte

n = 45 n = 55

0%

20 %

10 %

40 %

30 %

50 %

n = 208 n = 127

Ärzte

n = 11 n = 63 n = 812

Pflegekräfte

n = 200 n = 437 n = 428

Ärzte

n = 27 n = 152 n = 1025 n = 308 n = 645

Gesamt

Gesamt

n = 674

n = 555

Ärzte

n = 78

n = 38

n = 72

ja

80 %

n = 108

Pflegekräfte

n = 380 n = 317

Ärzte

70 %

n = 213

Pflegekräfte

n = 1363

Pflegekräfte

60 %

n = 215

nein

unsicher

Abb. 1 Spendenbereitschaft nach Berufsgruppe und beschäftigender Klinik.

540 Teilnehmer (19 %) hatten eine generell ablehnende Haltung zur Organspende.

Spendenbereitschaft und Besitz eines Organspendeausweises Die angegebene Spendenbereitschaft betrug insgesamt 71 % (n=2066). Bei Ärzten war sie höher als beim Pflegepersonal (82 vs. 66 %) und in Kliniken ohne Transplantationsprogramm höher als in Kliniken mit Transplantationsprogramm (73 vs. 65 %) (q Abb. 1). Den Besitz eines Organspendeausweises bejahten insgesamt 59 % der Befragten (Pflegekräfte 56 %, Ärzte 68 %). Von diesen 1630 Personen gaben 91 % (n = 1544) an, auf ihrem Spenderausweis die Bereitschaft zur Organspende vermerkt zu haben, 5 % (n = 99) gaben an, sie hätten auf dem Ausweis die Ablehnung einer Organspende dokumentiert. Die überwiegende Mehrzahl derjenigen, welche eine Organspende für sich selbst ausschließt, gab an, keinen Organspendeausweis ausgefüllt zu haben (79 %, n=363).

Wunsch nach Transplantation Die Ergebnisse zur Akzeptanz einer Transplantation im Falle eines eigenen Organversagens sind in q Abb. 2 dargestellt. Es fanden sich auch hierbei Unterschiede zwischen Pflegenden und Ärzten und zwischen Personal in Kliniken mit einem eigenen Transplantationsprogramm im Vergleich zu Kliniken, an denen nicht transplantiert wird. Der Wunsch selber ein Transplantat zu erhalten, war bei Ärzten höher als bei Pflegenden (69 vs. 52 %) und bei Mitarbeitern in Kliniken ohne Transplantationsprogramm höher als in Kliniken mit Transplantationsprogramm (60 vs. 47 %).

Akzeptanz Hirntod Den Hirntod als Tod des Menschen akzeptieren 82 % aller Befragten (n=2339). Innerhalb der Ärzteschaft sind es 90 % (n=736), unter den befragten Pflegekräften 79 % (n=1603). 14 % der Pflegekräfte gaben an, in dieser Frage unsicher zu sein (n=288), 7 % sehen den Hirntod nicht als den Tod des Menschen an (n=141).

ja

nein

unsicher

Abb. 2 Wunsch nach Transplantation im Falle eines Organversagens.

Einfluss der Berichterstattung über die Transplantationsskandale Die Frage, ob die Berichterstattung über die Transplantationsskandale der vergangenen Monate die persönliche Einstellung zur Organspende negativ beeinflusst habe, bejahten 28 % aller Teilnehmer (n=810). 63 % der Teilnehmer verneinten dieses (n=1802). 73 Teilnehmer (2,6 %) gaben an, die Berichterstattung habe ihre Einstellung zur Organspende positiv beeinflusst. Diese Ergebnisse waren weitgehend einheitlich für die verschiedenen Berufsgruppen und Kliniken. In der Gruppe derjenigen, die angaben, durch die Berichterstattung der vergangenen Monate negativ beeinflusst worden zu sein, waren 43 % (n=349) der Ansicht, dass die postmortale Organverteilung nicht gerecht sei, 10 % (n=85) gaben an, sie glaubten an eine gerechte Verteilung. Von denjenigen, die durch die Berichterstattung nicht negativ beeinflusst wurden, waren 27 % (n=561) von einer gerechten Organverteilung überzeugt; ein Viertel der Befragten glaubte nicht an eine gerechte Verteilung. Betrachtet man die Spendenbereitschaft, waren 57 % (n=469) der Befragten, deren Einstellung durch die Berichterstattung negativ beeinflusst wurde, weiterhin zur Organspende bereit, verglichen mit 85 % (n=1738) in der Vergleichsgruppe. Offene Fragen waren: „Was sind die Hauptprobleme im Zusammenhang mit den aktuell bekanntgewordenen Skandalen?“ und „Was sollte am System verändert werden, um solche Vorkommnisse zu verhindern?“. Insgesamt antworteten 1512 Teilnehmer auf diese Fragen, wobei die Antworten kategorisiert zusammengefasst wurden. Beim Vergleich der Angaben nach Berufsgruppe und Art der beschäftigenden Klinik konnten wiederum signifikante Unterschiede festgestellt werden: 30 % der Pflegenden an nicht transplantierenden Häusern und 18 % der Pflegenden an Universitätskliniken gaben als Hauptproblem eine vermeintliche Geldgier bzw. Korrumpierbarkeit einzelner Ärzte an. Ärzte an Universitätsklinika nannten als Hauptprobleme den aus dem Bekanntwerden der Skandale resultierenden Vertrauensverlust (21 %), die Ökonomisierung des Gesundheitssystems sowie eine falsche Finanzierung der Trans-

Dtsch Med Wochenschr 2014; 139: 1289–1294 · D. Grammenos et al., Einstellung von potenziell …

Heruntergeladen von: WEST VIRGINIA UNIVERSITY. Urheberrechtlich geschützt.

20 %

Würden Sie im Falle eines Organversagens selbst eine Organtransplantation wünschen?

Klinik ohne Klinik mit Transplantationszentrum Transplantationszentrum

Klinik ohne Klinik mit Transplantationszentrum Transplantationszentrum

0%

1291

Originalarbeit | Original article

Fühlen Sie sich über die speziellen Aspekte der Spenderbetreuung, organerhaltenden Intensivtherapie und Organentnahme ausreichend informiert?

Wie beurteilen SIe die Arbeit der verantwortlichen Akteure?

Arbeit der Transplantationszentren Arbeit der DSO Arbeit von ET

Gesamt

Arbeit von ET Arbeit der Transplantationszentren

80 %

100 %

0%

n = 1124 n = 77 n = 871 n = 60 n = 589 n = 170 n = 454 n = 49 n = 315 n = 51

Arbeit der Transplantationszentren Arbeit der DSO

60 %

n = 224 n = 213 n = 1578 n = 126 n = 1186

10 %

20 %

30 %

40 %

60 %

50 %

n = 200

Pflegekräfte

n = 218 n = 101 n = 93

Ärzte

n = 75 n = 29 n = 354

Pflegekräfte

n = 745 n = 327 n = 258

Ärzte

n = 235 n = 108

n = 111

n = 574 n = 1083 n = 383

positiv

negativ

Abb. 3 Beurteilung der Arbeit der Akteure in der Transplantationsmedizin in Abhängigkeit von der Berichterstattung. DSO: Deutsche Stiftung Organtransplantation, ET: Eurotransplant.

plantationsmedizin (19 %) und nur sehr selten Geldgier und Korrumpierbarkeit (1 %). 13–19 % der Teilnehmer beider Berufsgruppen an allen Kliniken bemängelten unzureichende Transparenz und Kontrollen als Hauptprobleme. Hinsichtlich der notwendigen Änderungen am System zur Vermeidung weiterer Betrugsfälle überwog die Forderung nach mehr Kontrolle und Transparenz (Pflegende: 55 % an Universitätsklinika, 60 % an Kliniken ohne Transplantationszentrum; Ärzte: 37 % an Universitätsklinika und 47 % an Kliniken ohne Transplantationszentrum). Innerhalb der Ärzteschaft sahen 15 % die Notwendigkeit, die Anzahl der Transplantationszentren unter Berücksichtigung der Transplantationsergebnisse zu verringern. 17 % der teilnehmenden Ärzte an Kliniken mit Transplantationszentren gaben an, dass eine Änderung der Finanzierung weitere Manipulationen verhindern könnte.

Pflegekräfte

n = 998 n = 440 n = 356

Ärzte

n = 315 n = 141

ja

nein

unsicher

Abb. 4 Einschätzung der eigenen Kompetenz im Zusammenhang mit der Organspende.

Subjektiv empfundene Kompetenz im Zusammenhang mit der Organspende und Fortbildungsbedarf ▼ Die Ergebnisse der Fragen nach der subjektiv empfundenen Kompetenz im Zusammenhang mit der Organspende sind in q Abb. 4 zusammengefasst. 1311 Teilnehmer (42 %) gaben an, noch nie an einer Fortbildung zum Thema Organspende teilgenommen zu haben. 2940 Befragte (90 %) gaben den Wunsch nach Fortbildungen an, vor allem in den Bereichen Angehörigenbetreuung (46 %), organerhaltende Intensivtherapie (45 %), Ablauf/Organisation einer Organspende (41 %), Hirntod (41 %) sowie zu ethischen Aspekten der Organspende und Transplantationsmedizin (38 %).

Bewertung der Akteure im Bereich der Transplantationsmedizin

Diskussion ▼

Die Arbeit der Akteure „Deutsche Stiftung Organtransplantation“ (DSO) und „Eurotransplant“ (ET) wird von Befragten positiv wahrgenommen. Hingegen wurde die Arbeit der Transplantationszentren zum Teil kritisch beurteilt, insbesondere von den Teilnehmern, die angaben, dass die Skandale ihre eigene Meinung negativ beeinflusst haben (q Abb. 3).

Die vorliegende Studie analysiert erstmalig mit einer großen Teilnehmerzahl die Einstellung zu Organspende und Transplantation bei medizinischem Fachpersonal, das beruflich direkten Bezug zur Durchführung postmortaler Organspenden hat. Vergleichbare Daten fehlten bislang. Einzig im Rahmen einer Umfrage, die während des Jahreskongresses der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI 2012) durchgeführt worden war, konnten einzelne interessante Erkenntnisse zur Einstellung zur Organspende und dem Einfluss der Diskussion um die Vergabe von Spenderorganen gewonnen werden [21]. Allerdings überwiegt in dieser Befragung der Anteil ärztlicher Kongressteilnehmer. Daher kann diese Untersuchung nicht als repräsentativ für die Gesamtheit des beteiligten Klinikpersonals betrachtet werden.

Maßnahmen der Politik Dass die von Seiten der Politik vorgeschlagenen oder bereits umgesetzten Maßnahmen ausreichen, um erneute Skandale oder Betrugsfälle zu verhindern, glaubten 9 % aller Teilnehmer (n=243); 33 % (n=933) gaben an, die Maßnahmen seien nicht ausreichend und 35 % (n=978) gaben an, über die angestrebten Maßnahmen nicht ausreichend informiert zu sein. In der Gruppe der Chef- und Oberärzte gaben 10 % (n=28) mangelnde Kenntnis der Maßnahmen an; 18 % (n=51) hielten diese für ausreichend, um Manipulationen in Zukunft zu verhindern.

Zu den Stärken der aktuellen Studie gehört, dass Kliniken ausgewählt wurden, in welchen 79 % der tatsächlichen Organspenden in Bayern in den vergangenen 6 Jahren realisiert wurden. Auch die Verteilung der teilnehmenden Berufsgruppen spiegelt die Gegebenheiten in den Kliniken wieder [23]. Auf eine individuelle Zusen-

Dtsch Med Wochenschr 2014; 139: 1289–1294 · D. Grammenos et al., Einstellung von potenziell …

Heruntergeladen von: WEST VIRGINIA UNIVERSITY. Urheberrechtlich geschützt.

Arbeit von ET

40 %

Klinik ohne Klinik mit Transplantationszentrum Transplantationszentrum

Arbeit der DSO

20 %

Gesamt

0% Negative Beeinflussung durch Kein Einfluss durch die Berichterstattung die Berichterstattung

1292

Originalarbeit | Original article

Die Rate der Teilnehmer mit einer positiven Einstellung zur Organspende war mit 81 % nahezu identisch mit der in der Allgemeinbevölkerung (82 %). Ebenso verhält es sich mit der Bereitschaft zur Organspende, die in unserem Kollektiv und in der Allgemeinbevölkerung ca. 70 % beträgt. Mit 59 % im Vergleich zu 22 % war der Anteil der Teilnehmer, die angaben, einen Organspendeausweis zu besitzen, allerdings deutlich höher als in der Gesamtbevölkerung [24]. Umgekehrt ist der Wunsch nach einer Transplantation im Falle eines eigenen Organversagens in der Bevölkerung mit 85 % deutlich höher als beim befragten medizinischen Fachpersonal mit 57 % [24]. Auffallend sind Unterschiede zwischen Ärzten und Pflegenden hinsichtlich der Einstellung zur Organspende und der Bereitschaft, selbst Organe zu spenden. Auch in früheren Untersuchungen wurde gezeigt, dass beim Pflegepersonal generell eine kritischere Einstellung zur Organspende besteht als beim ärztlichen Personal. Als Hauptursachen hierfür gelten mangelnde Information sowie die unzureichende Kooperation der Ärzte mit dem Pflegepersonal im Organspendeprozess und in der Betreuung von Angehörigen von Organspendern [4, 11, 16]. Berücksichtigt man bei der Auswertung zusätzlich, ob die Beschäftigten an einer Klinik mit oder ohne Transplantationszentrum arbeiten, werden die Unterschiede zwischen Ärzten und Pflegekräften besonders deutlich. Die Skepsis gegenüber der Organspende und der Transplantationsmedizin ist unter den beschäftigten Pflegekräften an Kliniken mit Transplantationsprogramm am höchsten. Sie sind weniger spendebereit und lehnen häufiger als Befragte anderer Gruppen eine Transplantation für sich selbst ab. Dabei könnte auch eine Rolle spielen, dass das Intensivpersonal in der Regel keinen Kontakt zu den erfolgreich transplantierten Patienten hat, wohl aber mit komplikationsträchtigen und/oder letal verlaufenden Fällen befasst ist, die die persönliche Wahrnehmung möglicherweise prägen.

Arbeiten wurde bereits gezeigt, dass gut geschultes und kompetentes Fachpersonal an den Schlüsselstellen im Prozess der Organspende zu einer Erhöhung der Melderaten potenzieller Spender und auch realisierter Organspenden führen können [2– 5, 9, 11, 12, 18, 20, 22, 25]. Bezüglich der Transplantationsskandale und des schwindenden Vertrauens in die Transplantationsmedizin legen die Befragungsergebnisse nahe, dass das medizinische Fachpersonal davon ebenfalls betroffen ist. Wir haben zwar keine Vergleichsdaten aus einem früheren Zeitraum, aber 28 % gaben an, dass ihre eigene Einstellung durch die Berichterstattung der jüngeren Zeit negativ beeinflusst wurde. In dieser Gruppe hat ein relevanter Anteil der Teilnehmer die Arbeit der Transplantationszentren kritisch gesehen. Die Arbeit der Koordinierungsstelle DSO und der Vermittlungsstelle ET wurden demgegenüber durchgängig positiv bewertet. Überraschend war, dass die Mehrheit der Befragten nicht an die Verteilungsgerechtigkeit der postmortal gespendeten Organe glaubt. Das kann Ausdruck der grundsätzlich schwierigen Frage einer Verteilungsgerechtigkeit sein und unterstützt eine Überprüfung der Allokationsregeln. In Hinblick auf die negativen Auswirkungen der Transplantationsskandale ist es den Verantwortlichen scheinbar durch die bisher eingeleiteten Schritte [15, 19] nicht gelungen, das verloren gegangene Vertrauen auch beim medizinischen Fachpersonal zurück zu gewinnen. Die Mehrheit der Teilnehmer unserer Studie ist nicht davon überzeugt, dass die bereits angekündigten Maßnahmen Manipulationen in der Zukunft verhindern können. Hier wird insbesondere die Notwendigkeit von mehr Kontrolle und Transparenz gesehen. Der Konkurrenzdruck unter den Transplantationszentren hat aus Sicht der befragten Ärzte die Manipulationen begünstigt. In Hinblick auf die Beurteilung der bisherigen Maßnahmen durch die Teilnehmer ist allerdings einschränkend auch zu berücksichtigen, dass etwa ein Drittel aller Teilnehmer angab, unzureichend darüber informiert zu sein.

Angesichts der gerade in der letzten Zeit erneut aufkommenden Diskussion in Deutschland, ob der Hirntod den Tod des Menschen darstellt, ist bemerkenswert, dass die überwiegende Mehrheit des medizinischen Personals hieran keinen Zweifel hat und damit dieses weltweit in der Medizin und Wissenschaft akzeptierte Konzept mitträgt [10]. Eine kleine Minderheit äußerte jedoch auch Verunsicherung oder Ablehnung.

Zu den prinzipiellen Fehlerquellen, die bei allen vergleichbaren Studien auftreten und die wir nicht mit Sicherheit ausschließen können, gehören u. a. ein bewusstes Falschausfüllen eines Bogens, ein Doppelausfüllen oder das Ausfüllen von Bögen durch Personen, die nicht dem geplanten Teilnehmerkreis zugehören. Jedoch halten wir eine dadurch bedingte Verzerrung der Studienergebnisse aufgrund des Vorgehens bei der Verteilung und in Anbetracht der hohen Gesamtzahl an ausgefüllten Fragebögen für unwahrscheinlich. Eine Beeinflussung der Ergebnisse durch eine Negativselektion kann ebenfalls nicht sicher ausgeschlossen werden. Die Ergebnisse spiegeln aber vielfach auch die persönlichen Erfahrungen von DSOKoordinatoren in den Kliniken wider und scheinen daher die tatsächliche Einstellung gut abzubilden.

Betrachtet man die Ergebnisse hinsichtlich der persönlich empfundenen Kompetenz und des eigenen Wissensstandes, so scheint dringender Handlungsbedarf zu bestehen. Pflegekräfte und ärztliches Personal fühlen sich häufig nicht ausreichend über die Aspekte der Spendererkennung, -behandlung und Angehörigenbetreuung informiert. Dieses Ergebnis ist insofern wenig überraschend, da die Organspende in den meisten Kliniken ein seltenes Ereignis ist. Erstaunlich war jedoch, dass rund die Hälfte der Ärzte an Universitätsklinika sich ebenfalls nicht ausreichend kompetent fühlte hinsichtlich Spendererkennung, organprotektiver Therapie und Angehörigenbetreuung. In anderen

Im Ergebnis legt die Untersuchung nahe, dass ein Schlüsselfaktor in dem Bestreben, die Organspendezahlen in Deutschland dem internationalen Durchschnitt anzugleichen, darin liegt, das Fachwissen im Zusammenhang mit der Organspende und Transplantation beim involvierten Klinikpersonal zu erhöhen. Alle Abläufe sollten so transparent wie möglich gestaltet und dargestellt werden. Die Komplexität der Prozesse und Allokationsregeln stellt dabei zweifellos eine besondere Herausforderung dar. Die Etablierung eines nationalen Transplantationsregisters kann hierbei einen wichtigen Beitrag leisten, Vertrauen zurückzugewinnen.

Dtsch Med Wochenschr 2014; 139: 1289–1294 · D. Grammenos et al., Einstellung von potenziell …

Heruntergeladen von: WEST VIRGINIA UNIVERSITY. Urheberrechtlich geschützt.

dung von Fragebögen an einzelne Personen wurde bewusst verzichtet, so dass keine unmittelbare Antwortrate angegeben werden kann. Die Tatsache, dass nahezu ein Drittel der verteilten Fragebögen zurückgegeben wurde, spricht aber für eine hohe Generalisierbarkeit der Ergebnisse. Eine Kontrollgruppe wurde im Rahmen unserer Studie nicht gebildet; zum Vergleich der erhobenen Daten können aber Ergebnisse aus einer aktuellen Umfrage in der Gesamtbevölkerung herangezogen werden [24].

1293

Originalarbeit | Original article

Konsequenz für Klinik und Praxis 3Pflegekräfte sind der Organspende und Transplantationsmedizin gegenüber deutlich kritischer eingestellt als ärztliches Personal. 3Es besteht erheblicher Fortbildungsbedarf im Zusammenhang mit Organspende und Transplantationen. 3Die Maßnahmen der Politik im Zuge der Transplantationsskandale sind aus Sicht der meisten medizinischen Fachkräfte nicht ausreichend. 3Kenntnisse über die Spendererkennung und den Ablauf einer Organspende sind notwendige Voraussetzungen, um der gesetzlichen Verpflichtung zur Meldung möglicher Organspender nachzukommen. 3Ein ergebnissoffenes und empathisch geführtes Angehörigengespräch mit der Frage nach einer Organspende dient der Feststellung des mutmaßlichen Willens des Verstorbenen und ist daher nicht nur zulässig, sondern erforderlich. 3Die Einbeziehung aller beteiligten Berufsgruppen und ein ehrlicher, transparenter Umgang im gesamten Ablauf der Organspende sind langfristig die einzige Möglichkeit, verloren gegangenes Vertrauen wieder herzustellen.

Autorenerklärung: Die Autoren erklären, dass sie keine finanziellen Verbindungen mit einer Firma haben, deren Produkt in diesem Artikel eine wichtige Rolle spielt (oder mit einer Firma, die ein Konkurrenzprodukt vertreibt).

Abstract

Attitudes of medical staff potentially participating in the organ donation process towards organ donation and transplantation in Bavaria ▼ Background: Organ donation rates in Germany are lower than in other countries and have declined further after manipulations of the waiting lists in some German transplant centers became public. Attitudes and commitment of medical personnel are crucial for successful organ donation. Therefore, we studied the attitudes of hospital staff towards organ donation and transplantation. Method: In 50 Bavarian hospitals, medical professionals working in units relevant to organ donation were asked to respond to an anonymous questionnaire. Results: 2983 questionnaires could be evaluated. The majority of all respondents had a positive attitude towards organ donation; 71 % were willing to donate their organs after brain death and 57 % were willing to accept a transplant in case of organ failure. Rates of positive attitude were lower among nurses than among physicians. 28 % indicated that recent developments had a negative impact on their attitude and of those approximately half evaluated the work of transplant centers negatively. Overall only 23 % considered organ allocation as fair. The majority of nurses and a large proportion of physicians considered themselves as not well informed. Conclusion: The current loss of confidence into organ donation and transplantation also affects the attitude of medical personnel. Intensified measures of information and full transparency of all procedures are urgently needed.

Literatur 1 Bein Th, Anthuber M, Krämer B et al. Hirntod und Organspende: Einstellungen und psychische Belastungen des Personals von Intensivstationen. Anästhesiol Intensivmed 2003; 44: 429–434 2 Bilgin N, Akgun HS. A focus on health care professionals in organ donation: a cross sectional survey. Transplant Proc 2002; 34: 2445– 2447 3 Bøgh L, Madsen M. Attitudes, knowledge and proficiency in relation to organ donation: a questionnaire-based analysis in donor hospitals in northern Denmark. Transplant Proc 2005; 37: 3256–3257 4 Chernenko SM, Jensen L, Newburn-Cook C et al. Organ donation and transplantation: a survey of critical care health professionals in nontransplant hospitals. Prog Transplant 2005; 1: 69–77 5 Cohen J, Ben Ami S, Ashkenazi T et al. Attitude of health care professionals to brain death: influence on organ donation process. Clin Transplant 2008; 22: 211–215 6 Fragebogen. Transplantationsmedizin und Organspende im Fokus. http://www.dso.de/dso/struktur-der-dso/regionen/region-bayern/publikationen.html (letzter Zugriff 13.5.2014) 7 International registry in organ donation and transplantation. IRODaT Newsletter 2013; April 2014; http://www.irodat.org/img/database/grafics/newsletter/IRODaT%20Newsletter%202013%20(preliminary%20numbers).pdf (letzter Zugriff 13.5.2014) 8 Kleindienst A, Haupt WF, Hildebrandt G. Brain death and organ donation in Germany: analysis of procurement in a neurosurgical unit and review of press reports. Acta Neurochir (Wien) 1999; 141: 641– 645; discussion 645-646 9 Lin LM, Lin CC, Lam HD et al. Increasing the participation of intensive care unit nurses to promote deceased donor organ donation. Transplant Proc 2010; 42: 716–718 10 Magnus DJ, Wilfond BJ, Caplan AL. Accepting Brain Death. New Engl J Med 2014; 370: 891–894 11 Pelleriaux B, Roels L, van Deynse D et al. An analysis of critical care staff’s attitudes to donation in a country with presumed-consent legislation. Prog Transplant 2008; 18: 173–178 12 Ploeg RJ, Niesing J, Sieber-Rasch MH et al. Shortage of donation despite an adequate number of donors: a professionals attitude?. Transplantation 2003; 76: 948–955 13 Prottas J, Batten HL. Health professionals and hospital administrators in organ procurement: attitudes, reservations and their resolutions. Am J Public Health 1988; 78: 642–645 14 Richter-Kuhlmann E. Deutsche Stiftung Organtransplantation: Gefragt ist (neues) Vertrauen. Dtsch Arztebl 2013; 110: 18 15 Richter-Kuhlmann E. Transplantationsmedizin: Weitere Gesetzesänderungen stehen an. Dtsch Arztebl 2013; 110: 27–28 16 Roels L, Spaight C, Smits J et al. Critical care staffs‘ attitudes, confidence levels and educational needs correlate with countries‘ donation rates: data from the Donor Action database. Transplant Int 2010; 23: 842–850 17 Roels L, Smits J, Cohen B. Potential for deceased donation not optimally exploited: donor action data from six countries. Transplantation 2012; 94: 1167–1171 18 Sanner MA. Two perspectives on organ donation: experiences of potential donor families and intensive care physicians of the same event. J Crit Care 2007; 22: 296–304 19 Sigmund-Schultze N. Transplantationsskandal an der Universität Göttingen: Erschütterndes Maß an Manipulationen. Dtsch Arztebl 2012; 109: 31–32 20 Siminoff LA, Arnold RM, Caplan AL. Health care professional attitudes toward donation: effect on practice and procurement. J Trauma 1995; 39: 553–559 21 Söffker G, Bhattarai M, Welte T et al. Einstellung des intensivmedizinischen Fachpersonals zur postmortalen Organspende in Deutschland. Med Klin Intensivmed Notfallmed 2013; 109: 41–47 22 Sque M, Payne S, Vlachonikolis I. Cadaveric donotransplantation: nurses‘ attitudes, knowledge and behavior. Soc Sci Med 2000; 50: 541– 552 23 Statistisches Bundesamt. Grunddaten der Krankenhäuser 2011. Fachserie 12 Reihe 6.1.1 https://www.gbebund.de/gbe10/owards.prc_show_pdf?p_id=14473&p_sprache=d&p _uid=&p_aid=&p_lfd_nr=1 (letzter Zugriff 13.5.2014) 24 Watzke D, Schmidt K, Stander V. Einstellung, Wissen und Verhalten der Allgemeinbevölkerung zur Organ- und Gewebespende. 2013; www.organspende-info.de/sites/all/files/files/Bericht-Studie-Organ%20und%20Gewebspende-2012(1).pdf (letzter Zugriff 13.5.2014) 25 Williams M, Lipsett PA. The physician’s role in discussing organ donation with families. Crit Care Med 2003; 31: 1568–1573

Dtsch Med Wochenschr 2014; 139: 1289–1294 · D. Grammenos et al., Einstellung von potenziell …

Heruntergeladen von: WEST VIRGINIA UNIVERSITY. Urheberrechtlich geschützt.

1294

[Attitudes of medical staff potentially participating in the organ donation process towards organ donation and transplantation in Bavaria].

Organ donation rates in Germany are lower than in other countries and have declined further after manipulations of the waiting lists in some German tr...
435KB Sizes 0 Downloads 2 Views