Berichte der Arbeitsgemeinschaften Pathologe 2013 · [Suppl 2] · 34:293–294 DOI 10.1007/s00292-013-1815-9 Online publiziert: 8. November 2013 © Springer-Verlag Berlin Heidelberg 2013

G. Haroske1 · G. Kayser2 1 Institut für Pathologie, Krankenhaus Dresden-Friedrichstadt, Dresden 2 Institut für Allgemeine Pathologie und Pathologische Anatomie, Universität Freiburg

Jahresbericht 2013 der AG Informatik in der Pathologie Die Sitzung der AG Informatik fand dieses­ Jahr wieder am Eröffnungstag der Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Pathologie in Heidelberg statt. Der Sitzungsnachmittag war durch eine interessante Diskussion geprägt und wissenschaftlich auf sehr hohem Niveau. Am Beginn stand ein Bericht über die aktuellen Entwicklungen der Standardisierung histopathologischer Befundberichte mit dem Fokus auf der HL7Implementierung. Anschließend wurde die erfolgreich aufgebaute Infrastruktur der Biobanken vorgestellt. Wie in den vergangenen Jahren, bildeten auch dieses Jahr wieder Vorträge zum Thema eLearning einen Schwerpunkt in der AGSitzung. Neben webbasierten Systemen aus Heidelberg und München für die Weiterbildung v. a. für die Facharztausbildung fand das Online-Quizsystem MOVO.ch aus Basel großen Anklang, mit dem Umfragen in Seminare oder Vorlesungen über das Internet eingebunden werden können. Abschluss diese Themenkomplexes bildete ein Vortrag aus Berlin, in dem Begriffe, Formulierungen und Diagnosen aus der Pathologie in einer Datenbank für Patienten erklärt werden. Zum Ende des ersten Sitzungsteils wurden über Molekularmodellierung aus Freiburg, die statistischen Rahmenbedingungen der Validierung immunhistochemischer Färbungen aus Dresden sowie aus Münster die statistische Kombinatorik bei der Auswertung multipler immunhistochemisch gefärbter Marker berichtet.

Der zweite Sitzungsteil wurde mit dem Bericht zu den Umfrageergebnissen des Berufsverbandes bzgl. Nutzung der digitalen Pathologie eröffnet. Es stellte sich heraus, dass die digitale Pathologie v. a. im Bereich der Aus- und Weiterbildung zu einer festen Größe geworden ist. Für die Telekonsultation erscheint sie deutlich ausbaufähig, was auch in der bisher weitgehend fehlenden Einbindung in die Routineprozesse von Institu­ ten­ und Praxen begründet ist. Weitere Beiträge legten ihren Fokus auf die maschinelle Auswertung digitaler Schnittpräparate. In Heidelberg wurden 2 kommerzielle Auswertesoftwarepakete mitein­ander verglichen und die jeweiligen Stärken und Schwächen aufgezeigt. Aus Zürich wurde ein neues Open-sourceProgramm zur automatisierten Quantifizierung nukleärer Immunfärbungen vorgestellt. Eine Arbeitsgruppe aus Ulm präsentierte zu diesem Themengebiet einen Klassifizierungsalgorithmus zur Segmentierung zellulärer Elemente aus histologischen Bildern. Marius Nap aus Heerlen war eingeladener Redner in der diesjährigen Sitzung der AG Informatik und stellte neben seinem Institut auch den bei ihm aufgebauten und praktizierten Workflow für die digitale Mikroskopie in der Routinediagnostik in sehr eindrucksvoller Weise­vor. Den Abschluss der Vortragssitzung bildete der Themenkomplex der Biobanken, in denen deren Nutzen für die translatio-

nale Forschung aus Heidelberg, die Auswirkungen der kalten Ischämiezeit auf die Probenqualität aus München und ein Barcodeverfahren zur Probenidentifizierung aus Tübingen vorgestellt wurden. Aufgrund der zahlreichen Beitragsanmeldungen fand am Tagungssamstag eine Postersitzung mit insgesamt 21 Beiträgen statt. In dieser wurden sämtliche Poster mit reger Diskussion besprochen, wobei Biobanken und neue Analysetechniken, wie 3-D-Rekonstruktion oder MALDIImaging, die Themenschwerpunkte bildeten. In den letzten Jahren hat sich gezeigt, dass die virtuelle Mikroskopie eine breiter werdende Akzeptanz unter den diagnostisch tätigen Pathologen erlangt hat und hierauf aufbauend sich viele Möglichkeiten für die Routinediagnostik und wissenschaftliche Fragestellungen erschließen. Hiermit eng verknüpft ist die Probenaufarbeitung, v. a. bei der Nutzung von Biobanken. Durch Synergie dieser beiden Themenkomplexe haben und werden sich viele Fragestellungen erschließen, die in den kommenden Tagungssitzungen vorgetragen und diskutiert werden. In diesem Zusammenhang sehen wir auch das Bestreben, engen Kontakt mit der Industrie aufzubauen und zu halten, damit dem wissenschaftlich und in der Routinediagnostik tätigen Pathologen nützliche Werkzeuge an die Hand gegeben werden können.

Der Pathologe · Supplement 2 · 2013 

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Berichte der Arbeitsgemeinschaften Korrespondenzadressen Prof. Dr. G. Haroske Institut für Pathologie,   Krankenhaus Dresden-Friedrichstadt Friedrichstr. 41, 72076 Dresden [email protected] Dr. G. Kayser Institut für Allgemeine Pathologie und Pathologische Anatomie, Universität Freiburg Albertstr. 19, 79104 Freiburg [email protected]

Einhaltung ethischer Richtlinien Interessenkonflikt.  G. Haroske und G. Kayser geben an, dass kein Interessenkonflikt besteht. Dieser Beitrag beinhaltet keine Studien an Menschen oder Tieren. The supplement this article is part of is not sponsored by the industry.

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Der Pathologe · Supplement 2 · 2013

[Annual report of the Working Group on Informatics in Pathology 2013].

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