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Akzeptanz bei Tinnitus: Validierung des „Akzeptanzfragebogen bei chronischem Tinnitus“ (AFCT) Acceptance of Tinnitus: Validation of the ‛Akzeptanzfragebogen bei chronischem Tinnitus’ (AFCT)

Institute

Schlüsselwörter

▶ Tinnitus ● ▶ Akzeptanz ● ▶ Fragebogen ● ▶ Psychologie ● ▶ Validierung ● ▶ chronisch ● ▶ AFCT ● ▶ Akzeptanzfragebogen bei ●

chronischem Tinnitus Key words ▶ tinnitus ● ▶ acceptance ● ▶ questionnaire ● ▶ psychology ● ▶ Validation ● ▶ chronical ●

eingereicht 22. November 2013 akzeptiert 19. Mai 2014 Bibliografie DOI http://dx.doi.org/ 10.1055/s-0034-1377037 Online-Publikation: 6.8.2014 Laryngo-Rhino-Otol 2014; 93: 840–847 © Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York ISSN 0935-8943 Korrespondenzadresse Dr. Roland Moschen Department für Psychiatrie und Psychotherapie Univ.-Klinik für Medizinische Psychologie Speckbacherstraße 23/3 6020 Innsbruck Austria Tel.: + 43/504/26 231 Fax: + 43/504/26 232 [email protected]

D. Riedl1, 3, G. Rumpold1, A. Schmidt2, H. R. Bliem3, R. Moschen1 1

Department für Psychiatrie und Psychotherapie, Univ.-Klinik für Medizinische Psychologie, Innsbruck, Austria Univ.-Klinik für Hör-, Stimm- und Sprachstörungen, Innsbruck, Austria 3 Institut für Psychologie, Leopold-Franzens Universität Innsbruck, Innsbruck, Austria 2

Zusammenfassung



Hintergrund: Tinnitus ist ein weit verbreitetes Symptom, welches von etwa 10 % der Bevölkerung chronisch wahrgenommen wird. Während sich die große Mehrheit durch die Ohrgeräusche langfristig nicht beeinträchtigt fühlt, erleben zwischen 5 und 30 % der TinnituspatientInnen einen starken bis extremen psychischen Leidensdruck. Die Schwere der Belastung kann nicht durch die Beschaffenheit des Ohrgeräusches (Lautstärke oder Dauer) erklärt werden, weshalb die Unterschiede der Belastung durch Tinnitus in neueren Forschungen z. T. durch das Konstrukt der Akzeptanz erklärt werden. Ziel der vorliegenden Studie ist es, die psychometrische Qualität einer deutschen Version des „Chronic Pain Acceptance Questionnaire“ (CPAQ), dem „Akzeptanzfragebogen bei chronischem Tinnitus“ (AFCT) zu überprüfen, welcher für Tinnitus adaptiert wurde.

Einleitung



Epidemiologische Untersuchungen zur Prävalenz von Tinnitus ergaben, dass ca. 10 % der erwachsenen Bevölkerung chronische Ohrgeräusche wahrnimmt [1]. Während sich die große Mehrheit durch die Ohrgeräusche langfristig nicht beeinträchtigt fühlt (kompensierter Tinnitus), erleben zwischen 5 und 30 % der TinnituspatientInnen starken bis extremen Leidensdruck mit Beeinträchtigungen des Ein- und Durchschlafens, der Stimmung, der Konzentrationsfähigkeit, der täglichen Lebensführung sowie der Lebensqualität [2, 3]. Hesse et al. [4] berichten des Weiteren von reduzierten sozialen Funktionen sowie einer starken Einschränkung der kognitiven und emotionalen Funktionalität. Zusätzlich vorhandene otologische Probleme wie Beeinträchtigungen des Hörens, insbesondere des Sprachverstehens oder des Richtunghörens, können die Tinnitusbelastung

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Material und Methoden: 97 PatientInnen mit chronischem Tinnitus wurden zu Beginn einer ambulanten Tinnitusbewältigungsgruppe untersucht. Es wurden der „Akzeptanzfragebogen bei chronischem Tinnitus“ (AFCT) und der „Tinnitusfragebogen“ (TF) eingesetzt. Die Struktur des AFCT wurde anhand einer Faktorenanalyse ermittelt, zur Ermittlung der Reliabilität des Fragebogens wurde die innere Konsistenz (Cronbach Alpha) überprüft. Ergebnisse: Aufgrund psychometrischer Schwächen sowie unklarer faktorieller Zuordenbarkeit wurden 8 Items des AFCT eliminiert und aus den verbleibenden Items der AFCT-12 gebildet. Der AFCT-12 verfügt über eine gute 2-Faktoren-Lösung, die 54,9 % der Varianz aufklären. Sowohl der AFCT als auch der AFCT-12 verfügen über eine gute Reliabilität und gute Validität. Schlussfolgerungen: Der AFCT-12 hat sich als reliables und valides Instrument zur Erfassung der Akzeptanz bei Menschen mit chronischem Tinnitus erwiesen.

verstärken und interpersonelle und soziale Probleme nach sich ziehen. Ziel der Behandlung beim chronischen dekompensierten Tinnitus ist in erster Linie nicht der Rückgang oder das Verschwinden des Tinnitus, sondern vielmehr eine Verringerung der Tinnitusbelastung [5]. Anwendung finden hierbei apparativ-akustische Ansätze (Anpassung von Hörgeräten, Rauschgeneratoren), häufig im Rahmen einer Tinnitus-Retraining-Therapie (TRT), sowie psychologisch/psychotherapeutische Behandlungsverfahren. Insbesondere für multimodale, kognitiv-verhaltenstherapeutisch orientierte Ansätze liegen aktuelle Wirkungsbelege in Form von Metaanalysen und Reviews vor [6, 7], die eine evidenzbasierte Tinnitusbehandlung ermöglichen [8]. Ziele dieser Interventionen sind eine Reduzierung der sekundären psychischen Symptomatik, eine Unterstützung des Habituationsprozesses und damit eine Steigerung der

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Autoren

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Material und Methoden



Die Validierung des AFCT erfolgte im Rahmen der klinischen Routine. Bei der Stichprobe (N = 97) handelt es sich um Patienten der Psychotherapeutischen Ambulanz der Univ.-Klinik für Medizinische Psychologie in Innsbruck, welche an der ambulanten Tinnitusbewältigungsgruppe teilgenommen hatten, die in Kooperation mit der Univ.-Klinik für Hör-, Stimm- und Sprachstörungen angeboten wurde. Die Teilnehmer bekamen zu Beginn der Gruppe zusätzlich zur klinischen Routinediagnostik eine Paper-Pencil-Version des AFCT zur Bearbeitung.

Untersuchungsablauf Einschlusskriterien für die Studie: Chronischer Tinnitus (mind. 6 Monate), Mindestalter 18 Jahre, Untersuchung durch HNO-Facharzt/-ärztin, ausreichende Deutschkenntnisse, keine schwerwiegenden psychiatrischen Erkrankungen. Die Teilnehmer wurden an der Univ.-Klinik für Hör-, Stimm- und Sprachstörungen voruntersucht. Dabei wurden Hörstörungen, Hyperakusis und die Intensität sowie Frequenz des subjektiv wahrgenommenen Tinnitus ermittelt. Die Teilnehmer nahmen an einem Erstgespräch an der Univ.-Klinik für Med. Psychologie teil, in dem u. a. die Gruppenfähigkeit und die Tinnitusbelastung erhoben wurden. Sie erhielten bei diesem Erstgespräch den Tinnitus-Fragebogen (TF), um den Grad der Tinnitusbelastung zu erfragen. Die Teilnehmer erhielten zu Beginn der ambulanten Tinnitusbewältigungsgruppe die Einverständniserklärung, die Fragebogenbatterie und wurden über den Zweck der Forschung sowie die Standards der Anonymität aufgeklärt.

Instrumente Demografische und tinnitusbezogene medizinische Daten: Zusätzlich zu den demografischen Daten wurden tinnitusbezogene medizinische Daten erhoben, bspw. die Art, Dauer und Lokalisation des Tinnitus, Hörstörungen sowie Verwendung von Hörgeräten oder Noisern. Akzeptanz von chronischem Tinnitus: Die Akzeptanz von chronischem Tinnitus wurde anhand des Akzeptanzfragebogens bei chronischem Tinnitus (AFCT) erhoben. Das AFCT ist eine Adaption der deutschen Version des Chronic Pain Acceptance Questionnaire (CPAQ) [25] für den Einsatz in der Tinnitusdiagnostik [29], wobei das Wort „Schmerz“ durch das Wort „Tinnitus“ ersetzt wurde. Das CPAQ besteht aus 2 Subskalen („Aktivitätsbereitschaft – AB“ und „Schmerzbereitschaft – SB“) sowie einem Gesamtscore, wobei eine höhere Ausprägung für ein höheres Maß an Akzeptanz der Schmerzen steht. Die SB-Subskala wird invers kodiert; auf der AB-Skala können maximal 66 Punkte, auf der SB-Skala maximal 54 Punkte erreicht werden, der Gesamtscore kann zwischen 0 und 120 Punkten liegen [30]. Das AFCT besteht aus 20 Items, die auf einer 7-stufigen LikertSkala beantwortet werden können. In einer 1. Validierungsstudie des AFCT [29] konnte das 2-Faktoren-Modell des CPAQ („Aktivitätsbereitschaft“ und „Schmerzbereitschaft“) durch eine Hauptkomponentenanalyse mit Varimax-Rotation reproduziert werden. Die Ergebnisse der Reliabilitätsanalyse zeigten eine interne Konsistenz von Cronbach Alpha = 0,85. Die Validität des AFCT wurde über Korrelationen mit dem Tinnitusfragebogen (TF) [31], der SCL-90 [32], dem IIP-C [33] und der SF-36 [34] erhoben [29]. Angelehnt an die theoretische Konzeption des CPAQ erhebt der Faktor „Aktivitätsbereitschaft“, ob und wenn ja, in welchem Ausmaß Personen ihre täglichen Aufgaben und Aktivitäten trotz eines bestehenden Tinnitus aufrechterhalten. Der Faktor „Tinnitusbereitschaft“ erhebt das Ausmaß der Bereitschaft der Patienten zu erkennen, dass Versuche, den Tinnitus zu kontrollieren, häufig wirkungslos sind und eine Orientierung auf andere Lebensbereiche sinnvoller ist [30]. Moreland [28] konnte für die Adaption des englischen CPAQ (das Wort „pain“ wurde durch „tinnitus“ ersetzt) für die Gesamtskala ein Cronbach Alpha = 0,902 und für die Subskala „CTAQ engagement“ ein Cronbach Alpha = 0,875 bzw. für „CTAQ willingness“ ein Cronbach Alpha = 0,848 erheben. Sowohl die Gesamtskala als auch die Subskalen korrelierten hoch signifikant negativ mit Tinnitusbelastung, Angst und Depression.

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Tinnitusakzeptanz [9, 10]. In jüngeren Entwicklungen kognitivverhaltenstherapeutischer Methoden werden achtsamkeitsund akzeptanzbasierte Ansätze wie bspw. die „Acceptance and Commitment Therapy“ (ACT) [11] sowie die „Mindfulness-Based Cognitive Therapy“ (MBCT) [12] verstärkt in die Behandlung chronischer Schmerzen [13], Typ-2-Diabetes [14] und Tinnitus integriert [15, 16]. Der Begriff „Akzeptanz“ (vom lat. „accipere“: Das nehmen oder bekommen, was angeboten wird) wird von Hayes et al. [17] definiert als eine Haltung, welche Ereignisse oder Situationen aktiv und offen aufnimmt, anstatt diese vermeiden zu wollen. Akzeptanz bezieht sich somit auf eine nichtwertende Grundhaltung in der Wahrnehmung der eigenen Erlebnisse, Emotionen, Gedanken und physischen Sensationen. Der Belastungsgrad von Patienten mit chronischem dekompensierten Tinnitus lässt sich mit audiologischen und psychoakustischen Methoden nicht valide differenzieren. Zur Erklärung des unterschiedlichen Ausmaßes des Leidensdrucks werden meist psychologische Faktoren herangezogen [18]. Für den Verlauf des chronischen Tinnitus kommt tinnitusbezogenen Kognitionen und Copingstile große Bedeutung zu [19]. Brandstätter [20] beschreibt in seinem 2-Komponenten-Coping-Modell, dass eine starke Konzentration auf Kontrollversuche von Erlebniszuständen (assimilativer Stil), welche außerhalb der eigenen Kontrolle liegen, schlussendlich zur Erschöpfung der eigenen Handlungsressourcen führen kann. Lässt sich ein Problem, wie bspw. ein chronisches Tinnitusleiden, nicht durch direkte Kontrollversuche beseitigen, steigt die Bedeutung akkommodativer Bewältigungsstile [21]. Als Schlüsselprozess des akkommodativen Bewältigungsstils wird die Entwicklung von Akzeptanz gegenüber unveränderlichen und aversiven Zuständen betrachtet [22, 23]. Um die Effizienz der Behandlungsmodelle zu evaluieren ist es notwendig, über spezifische und gut validierte Instrumente zu verfügen, die Veränderungen in akzeptanzbezogenem Verhalten messen [24]. Erste Instrumente zur Erfassung des Akzeptanzkonstrukts wurden in der Schmerzforschung entwickelt, wie z. B. das Chronic Pain Acceptance Questionnaire (CPAQ) [25]. Aufgrund vielfach beschriebener gemeinsamer Parallelen im Prozess der Chronifizierung von chronischen Schmerzen und chronischem Tinnitus [26] wurde dieses Verfahren bzw. Auszüge davon für das Störungsbild chronischer Tinnitus adaptiert [27]. Analog zu einer englischsprachigen Version des CPAQ von Moreland [28] wurde in Innsbruck eine deutschsprachige Adaptierung des CPAQ für Tinnituspatienten (Akzeptanzfragebogen für chronischen Tinnitus – AFCT) [29] vorgenommen, dessen Validierung nun hier vorliegt. Für ein weiteres Instrument namens TAQ (Tinnitus Acceptance Questionnaire) [16] wurde kürzlich eine Validierung vorgelegt [24].

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Statistisches Vorgehen Die statistischen Analysen wurden mit IBM SPSS, Version 20 durchgeführt. In einem 1. Schritt wurden testtheoretische Eigenschaften der einzelnen Items untersucht. Dazu wurden die Mittelwerte und Standardabweichungen sowie der Schwierigkeitsindex (p = xi/x¯) der einzelnen Variablen errechnet. Anschließend wurden die Skaleneigenschaften des AFCT überprüft. Dazu wurde eine konfirmatorische Faktorenanalyse (Hauptkomponentenanalyse) gerechnet, um die theoretisch postulierte 2-Faktoren-Lösung zu untersuchen. Aufgrund der hochsignifikanten Korrelation der beiden Subskalen (p < 0,01; r = 0,485) wurde zur Analyse der Ladungsstruktur eine schiefwinklige Rotation (Direkt Oblim) gewählt. In einem weiteren Schritt wurden mittels Reliabilitätsanalyse die interne Konsistenz der Gesamtskala sowie der Subskalen überprüft (Cronbachs Alpha) und die Trennschärfe der Items erhoben (korrigierte Item-Skala-Korrelation). Nachdem jene Items entfernt wurden, welche sich aufgrund der vorangegangenen Analyseschritte als nicht eindeutig zuordenbar, nicht trennscharf genug bzw. zu schwer/zu leicht erwiesen hatten, wurde die so neugebildete Skala (AFCT-12) überprüft. Dazu wurde eine explorative Faktorenanalyse gerechnet (Hauptkomponentenanalyse, schiefwinklige Rotation, direkt Oblim). Anschließend wurden die Trennschärfe und die interne Konsistenz der neugebildeten Gesamtskala sowie der Subskalen errechnet. Die Validität des AFCT sowie des AFCT-12 wurde durch einfaktorielle Varianzanalysen (ANOVA, Post-hoc: Duncan) mit dem Tinnitusfragebogen (TF) errechnet. Des Weiteren wurde der Vergleich der AFCT Gesamtskala mit der AFCT-12 Gesamtskala durch einen Chi-Quadrat-Test errechnet.

Ergebnisse



Stichprobe und deskriptive Statistik Es wurden n = 102 PatientInnen mit chronischem dekompensierten Tinnitus, welche an der ambulanten Tinnitus-Bewältigungsgruppe teilnahmen, über die Studie und die freiwillige Teilnahme aufgeklärt. Davon füllten n = 98 PatientInnen den Fragebogen aus. Nachträglich wurde eine Person exkludiert, da der AFCT nur zur Hälfte ausgefüllt worden war. Somit wurden n = 97 PatientInnen in die Studie aufgenommen. Das Alter lag im Mittel bei 51,9 Jahren (SA 11,0), 67 % waren verheiratet. 49,5 % verfügten über einen Hauptschulabschluss mit Lehre, 21,6 % wiesen einen Universitäts-Fachhochschulabschluss auf. 44,3 % gaben an, voll- bzw. teilzeitbeschäftigt zu sein und 38,5 % gaben an, pensioniert zu sein oder einen Pensionsantrag gestellt zu haben

▶ Tab. 1). 60,8 % der PatientInnen berichteten von schwerer bis (● sehr schwerer Belastung durch den Tinnitus (erhoben durch TF), 30,9 % von einer mittelgradigen Belastung. Acht PatientInnen (8,2 %) mit einem leichten Tinnitus wurden in die Stichprobe mit aufgenommen, da sie in der Voruntersuchung von schwererer Belastung durch Tinnitus berichteten. Die Frequenz, Intensität, Hörstörung, Lokalisation, Dauer und die Art des Tinnitus wurden an der Univ.-Klinik für Hör-, Stimmund Sprachstörungen im Zuge der Routine-Untersuchungen ▶ Tab. 2). gemessen (●

Itemanalyse Die Itemschwierigkeit fast aller 20 Items liegt mit Werten zwischen 0,30 und 0,71 in einem unauffälligen Bereich. Lediglich Item 3 weist eine auffallend hohe Schwierigkeit (p = 0,16) auf. Die Standardabweichungen der einzelnen Items weisen mit Werten zwischen 1,3 und 2,2 keine extremen Schwankungen auf. Bei der Beurteilung auf Itemebene finden sich mit Ausnahme des Items 3 keine psychometrisch auffälligen Items, die aus der weiteren Analyse ausgeschlossen werden müssten. Tab. 1 Soziodemografische Daten. PatientInnen Alter MW (SA) … Minimum – Maximum Geschlecht n ( %) …Männer …Frauen …fehlende Angaben Bildungsgrad n ( %) … kein Schulabschluss … Pflichtschulabschluss ohne Lehre … Pflichtschulabschluss mit Lehre … Matura / berufsbildende höhere Schule … Universität / Fachhochschule … Sonstiges … fehlende Angaben Berufstätigkeit ( %) … in Ausbildung … Hausmann/Hausfrau … arbeitslos … teilzeitbeschäftigt … vollbeschäftigt … pensioniert (inkl. befristete Pension) … laufender Pensionsantrag … fehlende Angaben Partnerschaft ( %) … verheiratet / Lebensgemeinschaft … verwitwet … ledig … geschieden / getrennt … feste Partnerschaft … Partnerschaftliche Situation unbekannt Wohnsituation ( %) … alleinlebend … lebt mit Partner / eigene Familie / Kinder … lebt mit Herkunftsfamilie … lebt in Wohngemeinschaft … lebt in Institution … Wohnsituation unbekannt Urbanität ( %) … bis 10.000 … über 10.000 …fehlende Angaben

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51,9 (11,0) 20,0–75,0 53 (54,6 %) 44 (45,4 %) 0 (0,0 %) 1 (1,0 %) 20 (20,6 %) 48 (49,5 %) 21 (21,6 %) 6 (6,2 %) 1 (1,0 %) 0 (0,0 %) 2 (2,2 %) 8 (8,8 %) 3 (3,3 %) 8 (8,2 %) 35 (36,1 %) 27 (29,7 %) 8 (8,8 %) 6 (6,2 %) 65 (67,0 %) 3 (3,1 %) 16 (16,5 %) 11 (11,3 %) 1 (1,0 %) 1 (1,0 %) 12 (12,4 %) 59 (60,8 %) 3 (3,1 %) 3 (3,1 %) 2 (2,1 %) 18 (18,6 %) 58 (59,8 %) 39 (40,2 %) 0 (0,0 %)

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Belastung durch Tinnitus: Der Erfassung der Tinnitusbelastung sowie die Erfassung des Schweregrads der Belastung (mit Einteilung in Schweregrade 1–4) erfolgt durch den Tinnitusfragebogen (TF) [31]. Der TF besteht aus 52 Items, die auf einer 3-stufigen Skala eingeschätzt werden sollen; die Items werden zu 6 Subskalen sowie einem Gesamtwert (0–84 Punkte) subsummiert, wobei eine höhere Punktezahl auf eine höhere Belastung hinweist. Aufgrund der Gesamtpunktezahl können die Patienten einem Tinnitusschweregrad zugeordnet werden (leicht – mittelgradig – schwer – sehr schwer). Goebel und Hiller [31] geben eine Retest-Reliabilität (N = 60, 3 Tage Retest) von 0,94 für den Gesamtscore an und sprechen von einer guten bis ausgezeichneten Reliabilität.

Die Skaleneigenschaften des AFCT wurden mithilfe konfirmatorischer Faktorenanalyen sowie durch Reliabilitätsberechungen (Cronbachs Alpha) überprüft. Bei der konfirmatorischen Hauptkomponenten-Faktorenanalyse (Direct Oblim) wurde das im CPAQ-D [30] postulierte 2-faktorielle Modell überprüft. Insgesamt klären die beiden ersten Faktoren 45,8 % der Varianz auf. Es zeigte sich, dass die Items des Faktors Aktivitätsbereitschaft eindeutig auf den Faktor laden, Tab. 2 Medizinische Daten PatientInnen Dauer des Tinnitus in Jahren MW (SA) Tinnitus-Frequenz MW (SA) … < 1 KHz ( %) … 1-3 KHz ( %) … > 3 KHz ( %) … unbekannt ( %) Tinnitus-Intensität … < 15 db ( %) … > 15 db ( %) … fehlende Daten ( %) Hörstörung Ja ( %) Hörstörung Nein ( %) … Ja: einseitig ( %) … Ja: beidseitig ( %) …fehlende Daten ( %) Hyperakusis ( %) … fehlende Daten ( %) Lokalisation des Tinnitus … einseitig: im Ohr/im Kopf ( %) … beidseitig: im Ohr / im Kopf ( %) … im Kopf ( %) … fehlende Daten Art des Tinnitus … Ton … Geräusch … fehlende Daten

MW (SA)

Trennschärfe

5,5 (6,8) 7 (7,2 %) 17 (17,5 %) 38 (39,2 %) 35 (36,1 %) 40 (41,2 %) 22 (22,7 %) 35 (36,1 %) 69 (71,1 %) 23 (23,7 %) 10 (10,3 %) 59 (60,8 %) 5 (5,2 %) 51 (52,6 %) 17 (17,5 %)

AFCT-12 Die interne Konsistenz der Gesamtskala blieb mit Cronbach Alpha = 0,847 nahezu unverändert; die interne Konsistenz für die Subskala Aktivitätsbereitschaft verbesserte sich auf 0,864, für die Subskala Tinnitusbereitschaft fiel sie mit 0,729 etwas geringer, jedoch immer noch sehr zufriedenstellend aus. Die Schwierigkeit der einzelnen Items (0,31–0,71) liegt in einem unauffälligen Bereich, die Trennschärfe aller 12 Items ist zufriedenstellend (0,31–0,71), wobei das Item 3 mit 0,31 die geringste ▶ Tab. 4). Bei der explorativen FaktorenTrennschärfe aufweist (● analyse (Hauptkomponentenanalyse, schiefwinklige Rotation, direkt Oblim) konnte eine eindeutige 2-faktorielle Struktur ▶ Abb. 1). Insgesamt klärten die beiden Faktoerhoben werden (● ren 54,92 % der Varianz auf, wobei 8 Items auf Faktor 1 und 4 Items auf Faktor 2 geladen haben.

28 (28,9 %) 48 (49,5 %) 10 (10,3 %) 11 (11,3 %) 35 (36,1 %) 34 (35,1 %) 28 (28,9 %)

Cronbachs Alpha nach Itemausschluss1

Item 1 Item 2 Item 3 Item 4 Item 5 Item 6 Item 7 Item 8 Item 9 Item 10 Item 11 Item 12 Item 13 Item 14 Item 15 Item 16 Item 17 Item 18 Item 19 Item 20 Gesamt 1

4,23 (1,30) 3,78 (1,35) 0,97 (1,40) 1,95 (1,71) 3,02 (2,17) 4,08 (1,56) 1,87 (1,57) 3,57 (1,68) 3,63 (1,58) 3,27 (1,67) 3,02 (1,98) 4,13 (1,45) 3,37 (1,75) 3,35 (2,08) 4,10 (1,41) 2,17 (1,74) 1,80 (1,70) 2,35 (1,79) 2,83 (1,86) 3,25 (1,84) 59,91 (18,13)

0,507 0,565 0,078 0,311 0,231 0,690 0,440 0,073 0,680 0,647 0,648 0,573 0,706 0,682 0,530 0,478 0,144 0,397 0,514 0,706

wobei die Items 3 und 8 schlecht auf den Faktor laden. Beim 2. postulierten Faktor (Tinnitusbereitschaft) hingegen konnte die postulierte Faktorenstruktur nicht eindeutig erhoben werden. Die Items 13 und 20 laden höher auf den anderen Faktor (Aktivitätsbereitschaft) und die Items 11 und 14 laden etwa gleich hoch auf beide Faktoren. Das bedeutet, dass 4 der 7 Items nicht eindeutig auf den Faktor, bzw. stärker auf den anderen Faktor laden. Das Cronbach Alpha lag in der Stichprobe für die Gesamtskala bei 0,874 und in den Subskalen bei 0,831 (Aktivitätsbereitschaft) ▶ Tab. 3 zeigt, dass keines der bzw. 0,817 (Tinnitusbereitschaft). ● Items die Homogenität der Skala bedeutsam verringert. Die Trennschärfe der meisten Items ist zufriedenstellend. Item 3, Item 5, Item 8 (Skala Aktivitätsbereitschaft) und Item 17 (Skala Tinnitusbereitschaft) weisen jedoch einen Trennschärfekoeffizienten von < 0,30 auf. Die Gesamtskala weist einen Mittelwert von 59,91 (SA 18,13) auf. Aufgrund der Trennschärfe, der Itemschwierigkeit und der faktorenanalytischen Resultate erscheint der Ausschluss der Items 3, 5, 8, 11, 13, 14, 17 und 20 sinnvoll. Die verbleibenden 12 Items wurden zur AFCT Kurzform, dem AFCT-12, zusammengefasst.

0,867 0,866 0,878 0,873 0,879 0,861 0,869 0,882 0,861 0,862 0,861 0,866 0,859 0,859 0,867 0,868 0,879 0,871 0,866 0,859 0,874

Faktorenanalyse AB

TB

0,643* 0,678* 0,154* 0,075 0,559* 0,728* 0,113 0,239* 0,735* 0,753* 0,427 0,595* 0,583 0,437 0,671* 0,068 − 0,072 0,016 0,753* 0,583

0,041 0,110 − 0,130 0,469* − 0,367 0,193 0,640* − 0,192 0,185 0,054 0,581* 0,221 0,442* 0,635* 0,058 0,747* 0,385* 0,745* − 0,152 0,458*

Tab. 3 AFCT Itemanalyse – Mittelwert, Cronbachs Alpha nach Itemausschluss, Trennschärfe, Faktorenanalyse.

Korrelation mit Gesamtskala; 2 Hauptkomponentenanalyse, schiefwinklige Rotation (direkt Oblim); AB Aktivitätsbereitschaft, TB

Tinnitusbereitschaft;

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Tab. 4 Itemanalyse AFCT 12 – MW, Trennschärfe, Schwierigkeit, Cronbachs Alpha nach Itemausschluss, Faktorenanalyse. Itembeschreibung

MW (SA)

Trennschärfe

Schwierigkeit

Itemausschluss Item 1 Item 2 Item 3 Item 4 Item 5 Item 6 Item 7 Item 8 Item 9 Item 10 Item 11 Item 12 Gesamt

0,505 0,630 0,306 0,678 0,414 0,710 0,622 0,515 0,575 0,455 0,364 0,482

0,705 0,630 0,325 0,680 0,312 0,605 0,545 0,688 0,683 0,362 0,392 0,472

0,837 0,829 0,850 0,823 0,843 0,821 0,827 0,836 0,832 0,840 0,847 0,839 0,847

AB *0,739 *0,769 − 0,003 *0,770 0,040 *0,795 *0,723 *0,536 *0,775 0,040 − 0,042 *0,699 54,922 %

TB − 0,128 0,022 *0,611 0,099 *0,729 0,096 0,062 0,176 − 0,062 *0,798 *0,791 − 0,101

Hauptkomponentenanalyse, schiefwinklige Rotation (direkt Oblim); AB Aktivitätsbereitschaft, TB Tinnitusbereitschaft

tungsgrad zeigen eine hohe bis sehr hohe Akzeptanzbereitschaft und 75,8 % der PatientInnen mit einem sehr schweren Belastungsgrad zeigen eine niedrige bis sehr niedrige Akzeptanz▶ Tab. 5). bereitschaft (●

Screeplot 5

Eigenwert

4

Diskussion

3



2 1 0 1

2

3

4

5

6 7 Faktor

8

9

10

11

12

Abb. 1 Eigenwertverlauf der AFCT-12 Items.

Zur Bestimmung der Messgenauigkeit des AFCT sowie des AFCT-12 wurden 1-faktorielle Varianzananlysen (ANOVA mit Duncan-Test) durchgeführt, wobei die Schweregrad-Gruppen des TinnitusFragebogens als unabhängiger Faktor aufgenommen wurden. Die Ergebnisse der univariaten Varianzanalyse ergaben einen bedeutsamen Interaktionseffekt zwischen der Tinnitus-SchweregradEinteilung des TF und der erhobenen Akzeptanz sowohl bei AFCT (F = 12,032, p < 0,001) als auch bei AFCT-12 (F = 10,630, p < 0,001). Sowohl die Langform als auch die Kurzform des AFCT liefern daher valide Aussagen über die Akzeptanz bei Tinnitus. In einem weiteren Schritt wurde die Verteilung der Tinnitus-Akzeptanz der UntersuchungsteilnehmerInnen des AFCT und des AFCT-12 mittels Chi-Quadrat-Tests verglichen. Die Schweregradeinteilung des TF erfolgte nach Quartilen der Eichstichprobe [31]; analog dazu wurden für den AFCT und den AFCT-12 Quartile gebildet und es wurde verglichen, inwiefern sie in derselben Stichprobe dieselben Gruppen bilden. Aufgrund der Ergebnisse kann davon ausgegangen werden, dass der AFCT und der AFCT-12 sich hinsichtlich der Differenzierung der Akzeptanz bei Tinnitus nicht signifikant unterscheiden, also nahezu dasselbe abbilden (p < 0,05). Die Ergebnisse des Chi2 Vergleichs des Belastungsgrads (TF) mit der Akzeptanz (AFCT-12) zeigen signifikante Zusammenhänge (p < 0,001). 100 % der PatientInnen mit einem leichten Belas-

Im Rahmen der Qualitätssicherung sollen Veränderungen durch medizinische Interventionen mithilfe änderungssensitiver Verfahren gemessen werden und eine multimodale Operationalisierung von Therapieeffekten hinsichtlich Effektivität und Effizienz erfolgen. Das bedeutet, dass eine zentrale Forderung der medizinischen Behandlungsevaluation nach einer wissenschaftlichen Fundierung der Interventionen nur mit einer „Evidenzbasierten Prozessdiagnostik“ erfüllt werden kann. Die subjektiv wahrgenommene Belastung lässt sich meist nicht durch die Beschaffenheit des Ohrgeräusches (Lautstärke oder Dauer) erklären. Tinnitusbezogene Kognitionen und Copingstile sind bedeutsame Einflussfaktoren hinsichtlich der Tinnitusbewältigung [19]. Jüngere Behandlungsansätze des chronischen dekompensierten Tinnitus legen den Fokus auf die Förderung von Akzeptanzprozessen [24, 27]. Aktuellen Untersuchungen zufolge entwickelt sich der Prozess der Akzeptanz auch in Behandlungen, die nicht spezifische akzeptanzbezogene Methoden beinhalten [21]. Es lässt sich annehmen, dass Psychoedukation, wie sie auch im Rahmen der TRT erfolgt [35], die Entwicklung von Akzeptanz des Tinnitus beeinflussen. Ziel der vorliegenden Studie ist es, die psychometrische Qualität einer deutschen Version des „Akzeptanzfragebogen bei chronischem Tinnitus (AFCT)“ sowie die faktorielle Struktur des AFCT zu überprüfen. Die von McCracken et al. [25] vorgegebene Faktorenstruktur konnte anhand der vorhandenen Daten grundsätzlich repliziert werden, wobei der Faktor Tinnitusbereitschaft nicht eindeutig vom Faktor Aktivitätsbereitschaft abgegrenzt werden konnte. Die Ergebnisse stehen in Übereinstimmung mit Nicholas & Asghari [36], die in ihrer Studie zum CPAQ die Subskala „Schmerzbereitschaft“ als nicht stabil bezeichneten und deren Ausschluss empfohlen hatten. Da Moreland [28] in ihrer englischsprachigen Adaption des CPAQ für Tinnitus aufgrund ihrer Ergebnisse gegen den Ausschluss der Subskala „Tinnitusbereitschaft“ argumentierte, wurde die Subskala in unserer Untersuchung beibehalten.

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4,23 (1,30) 3,78 (1,35) 1,95 (1,71) 4,08 (1,56) 1,87 (1,57) 3,63 (1,58) 3,27 (1,67) 4,13 (1,45) 4,10 (1,41) 2,17 (1,74) 2,35 (1,79) 2,83 (1,86) 37,96 (11,31)

Faktorenanalyse1

Cronbachs Alpha nach

Orginalie 845

TF-Schweregrad

Gesamt

Leicht Mittelgradig Schwer Sehr schwer

2 0 3 12 9 24 (24,7 %)

Moreland empfahl weiters den Ausschluss der Items 3 und 8, da keines der beiden Items stark auf einen Faktor geladen hatte. Dieses Ergebnis konnte in unserer Studie bestätigt werden. Des Weiteren lassen sich die metrischen Qualitäten des Instruments durch den Ausschluss von 8, den teststatischen Anforderungen nicht genügenden Items verbessern. Die dabei entwickelte Kurzform des AFCT, das AFCT-12, zeigt 2 klar voneinander abgrenzbare Faktoren sowie verbesserte psychometrische Eigenschaften. Sowohl der AFCT als auch der AFCT-12 weisen vergleichbare psychometrische Eigenschaften wie die Items des Tinnitus Acceptance Questionnaire (TAQ) [16] auf. Beim TAQ handelt es sich um einen Fragebogen, der aus Items des „Chronic Pain Acceptance Questionnaire“ (CPAQ) [25] und des „Acceptance and Action Questionnaire“ (AAQ) [39] besteht. Zwischen dem TAQ und dem AFCT gibt es bedeutsame Überschneidungen. So enthalten sowohl der TAQ als auch der AFCT die Subskala „Aktivitätsbereitschaft“. Der TAQ weist im Gegensatz zum AFCT als zweite Subskala die „Tinnitus Suppression“ auf, welche Versuche, Gedanken und Gefühle im Zusammenhang mit Tinnitus zu kontrollieren oder zu unterdrücken, erfassen soll [16]. Die zweite Subskala des AFCT „Tinnitusbereitschaft“ erfasst hingegen die Bereitschaft der PatientInnen zu erkennen, dass die Zielsetzung den Tinnitus zu kontrollieren oder beseitigen häufig nicht erreicht wird und zu einer Erschöpfung eigener Handlungsressourcen führen, wohingegen eine Orientierung auf andere persönlich bedeutsame Lebensbereiche und eine Zielanpassung die Gewöhnung an das Ohrgeräusch fördern. Weise et al. [24] berichten von konzeptuellen Schwierigkeiten hinsichtlich der Verwendung der TAQ-Subskala „Tinnitus-Suppression“, welche das Vermeiden unangenehmer Gefühle oder Gedanken („Experiential Avoidance“) erhebt und dadurch auch indirekt die Akzeptanz zu messen beabsichtigt. Zetterqvist [40] weist darauf hin, dass diese Subskala aufgrund fehlender Korrelation mit der Tinnitusbelastung sowie der geringen Itemanzahl ausgeschlossen werden könnte. Alternativ schlägt Zetterqvist [40] vor, aufgrund der ausbalanzierteren Faktorenstruktur den AFCT (engl. Chronic Tinnitus Acceptance Questionnaire – CTAQ) zu verwenden. Der AFCT-12 verfügt über zufriedenstellende testtheoretische Eigenschaften sowie über eine zufriedenstellende Faktorenstruktur. Die Untersuchungsergebnisse zeigen, dass sowohl der AFCT als auch der AFCT-12 valide Instrumente zur Untersuchung von tinnitusbezogener Akzeptanz darstellen, wobei aufgrund der faktorenanalytischen Vorteile, der psychometrischen Eigenschaften sowie der verringerten Itemzahl (zeitliche Ökonomie) die Verwendung des AFCT-12 als standardisiertes Screening-Instrument im Rahmen der klinischen Routine sowie der klinischen Evaluationsforschung empfohlen wird. Mit dem AFCT-12 steht ein validiertes, ökonomisches und reliables Instrument zur Erhebung und Beurteilung der Akzeptanz bei Tinnitus zu Verfügung. Die klinische Bedeutsamkeit des Akzeptanzkonstrukts konnte durch die (hoch)signifikante Korrelation mit den subjektiv empfundenen Belastungen durch chronischen Tinnitus nach-

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3 3 12 6 4 25 (25,8 %)

4 5 10 5 3 23 (23,7 %)

Tab. 5 Kreuztabelle AFCT-12 und TF-Schweregrade.

8 (8,2 %) 30 (30,9 %) 30 (30,9 %) 29 (29,9 %) 97

gewiesen werden. Dabei zeigen hochbelastete PatientInnen eine signifikant verringerte Akzeptanz. Unsere Ergebnisse bestätigen den aktuellen Forschungsstand zum Einfluss der Akzeptanz auf die subjektive Belastung durch Tinnitus [24, 16, 37, 38]. Der Einfluss einer akzeptierenden Haltung auf die gelingende Anpassung an den Tinnitus konnte in zahlreichen Studien nachgewiesen werden [24, 16, 37, 38]. Die Verwendung des AFCT-12 zur Erfassung der Akzeptanz bei Tinnitus erlaubt eine Einschätzung, in welchem Maße es den PatientInnen möglich ist, gegenüber dem Tinnitus eine akzeptierende Haltung einzunehmen und in welchem Ausmaß eine fachliche Unterstützung (HNO-ärztlich und psychologisch) zur Förderung des Akzeptanzprozesses indiziert ist. Es wird daher empfohlen, den AFCT-12 im Rahmen der klinischen Diagnostik und Behandlung von Tinnitus zu verwenden. Die Untersuchung hat einige Einschränkungen, die berücksichtigt werden sollten: Es handelt sich bei der Untersuchung um eine Querschnittsuntersuchung, weshalb keine Aussagen über Ursachen-Wirkungszusammenhänge bzw. über Einflussfaktoren auf Akzeptanz getroffen werden können. Bei der Stichprobe handelt es sich ausschließlich um PatientInnen mit chronischem Tinnitus; die Aussagekraft der gefundenen Ergebnisse ist daher für akute TinnituspatientInnen eingeschränkt. Da es sich bei unserer Stichprobe um eine Population aus der klinischen Praxis handelt, kann von einer Generalisierbarkeit auf AmbulanzpatientInnen ausgegangen werden. Zukünftige Forschungsbestrebungen sollten die gefundenen Ergebnisse anhand von Längsschnittstudien überprüfen sowie auf PatientInnen mit akutem Tinnitus ausweiten. Des Weiteren wird empfohlen, auch aktuelle Behandlungs- und Beratungsverfahren – wie die HNO-fachärztlichen Interventionen – mit Instrumenten wie dem AFCT-12 auf akzeptanzfördernde Prozesse zu reflektieren. Für die Anwendung in der klinischen Praxis wird die Erhebung geeigneter Cutoff-Werte bzw. eine Normierung von großer Bedeutung sein. Für die klinische Praxis zeigen die Ergebnisse der Untersuchung, dass es sehr lohnenswert sein kann, einen stärkeren Fokus auf Akzeptanz bei Tinnitus zu legen, um die individuellen Behandlungsergebnisse sowie das Wohlbefinden aufseiten der Patient▶ ergänzendes Material). Innen zu verbessern (● Abschließend bleibt festzustellen, dass der Einsatz einer „evidenzbasierten Prozessdiagnostik“ eine Reihe von methodischen Schwierigkeiten beinhaltet, aber im Sinne einer Vergleichbarkeit von Behandlungsergebnissen die Notwendigkeit besteht, valide Evaluationsinstrumente in der medizinischen Routine zu etablieren.

Abstract

Acceptance of Tinnitus: Validation of the ‛Akzeptanzfragebogen bei chronischem Tinnitus’ (AFCT)



Background: Tinnitus is a widely spread symptom, which is perceived chronically by approximately 10 % of the population. The

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AFCT-12 Quartile 1 0 5 7 13 25 (25,8 %)

vast majority of the tinnitus patients doesn´t feel impaired through the ear noise, but about 5–30 % of the tinnitus patient are suffering in their everyday life. Whether severe distress is experienced cannot be explained by the quality of the ear noise itself (i. e. loudness or duration). Newer research tends to explain the difference in the experienced strain by the concept of acceptance. The aim of this study was to analyze the psychometric quality of a German Version of the “Chronic Pain Acceptance Questionnaire” (CPAQ), namely the “Akzeptanzfragebogen bei chronischem Tinnitus” (AFCT) which has been adapted for tinnitus. Methods: 97 patients with chronic tinnitus have been tested at the start of an outpatient tinnitus group therapy. The following questionnaires were used: „Akzeptanzfragebogen bei chronischem Tinnitus“ (AFCT) and “Tinnitusfragebogen” (TF). The structure of the AFCT was determined by a factor analysis. The reliability was evaluated by the estimation of the internal consistency (Cronbach Alpha). Results: Due to psychometric weakness and unclear factorial loadings 8 items have been removed. Out of the remaining 12 items the AFCT-12 has been developed. The AFCT-12 consists of 2 factors, which explain a variance of 54.9 %. Both AFCT-12 and AFCT have a satisfactory reliability and validity. Conclusion: The results demonstrate that the AFCT-12 is a reliable and valid instrument to measure the acceptance of patients suffering from chronic tinnitus.

Danksagung



Diese Studie wurde durch ein Dissertationsstipendium des Vizerektorats für Forschung der Universität Innsbruck gefördert.

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846 Orginalie

Orginalie 847 Ergänzendes Material



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AFCT

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1. Ich komme mit meinem täglichen Aufgaben klar, egal wie stark meine Ohrgeräusche sind 2. Mein Leben verläuft gut, auch wenn ich an chronischen Ohrgeräuschen leide 3. Es ist in Ordnung Ohrgeräusche zu erleben 4. Ich würde liebend gerne Dinge, die mir wichtig sind, opfern, wenn ich dann meine Ohrgeräusche besser kontrollieren könnte 5. Es ist für mich nicht notwendig, meine Ohrgeräusche im Griff zu haben, um mein Leben gut bewältigen zu können 6. Auch wenn es Veränderungen gegeben hat, führe ich trotz meiner chronischen Ohrgeräusche ein normales Leben 7. Ich muss mich darauf konzentrieren, meine Ohrgeräusche los zu werden 8. Es gibt viele Aktivitäten, denen ich nachgehe, wenn ich Ohrgeräusche habe 9. Obwohl ich an chronischen Ohrgeräuschen leide, führe ich ein erfülltes Leben 10. Meine anderen Lebensziele sind mir alle wichtiger als die Kontrolle meiner Ohrgeräusche 11. Bevor ich wichtige Veränderungen in meinem Leben vornehmen kann, müssen sich meine Gedanken und Gefühle dem Ohrgeräusch gegenüber verändern 12. Trotz der Ohrgeräusche verfolge ich inzwischen einen bestimmten Lebensweg 13. Immer, wenn ich etwas mache, hat die Kontrolle meiner Ohrgeräusche erste Priorität 14. Bevor ich irgendwelche ernsthaften Pläne schmieden kann, muss ich zunächst etwas Kontrolle über meine Gefühle gewinnen 15. Auch wenn meine Ohrgeräusche stärker werden, kann ich meinen Verpflichtungen immer noch nachkommen 16. Ich würde mein Leben besser im Griff haben, wenn ich meine negativen Gedanken in Bezug auf die Ohrgeräusche besser kontrollieren könnte 17. Ich vermeide es, mich in Situationen zu bringen, in denen meine Ohrgeräusche schlimmer werden könnten 18. Meine Sorgen und Ängste darüber, was die Ohrgeräusche mit mir machen könnten, stimmen 19. Es ist eine Erleichterung zu erkennen, dass ich an meinen Ohrgeräuschen nichts verändern muss, um mit meinem Leben klar zu kommen 20. Wenn ich Ohrgeräusche habe, kostet es mich große Überwindung etwas zu machen

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AFCT Zur Erinnerung: Bitte wählen Sie aus den sieben Möglichkeiten diejenige aus, die angibt, in welchem Ausmaß Sie dieser Feststellung zustimmen. Ich stimme zu…

[Acceptance of tinnitus: Validation of the ‛Akzeptanzfragebogen bei chronischem Tinnitus' (AFCT)].

Tinnitus is a widely spread symptom, which is perceived chronically by approximately 10% of the population. The vast majority of the tinnitus patients...
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