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Inhalation bei Erkältung

Der Dampf muss vor allem angenehm sein



Dem Artikel kann man nur zustimmen. Wir verfahren in unserer Praxis genauso. Ich bin ein Fan der Inhalation, die ich bei Erkältungen auch bei mir selbst anwende. Aber ganz nach dem Motto „It is better to ask a stupid question than to make a stupid mistake“: Wie erreiche ich bei warmem Wasserdampf eine Temperatur von 43°C? Kann man das messen? Darf es vielleicht auch etwas wärmer sein? ■ Dr. med. Martin Hintz, Pfarrgasse 1, D-74572 Blaufelden

Web-Tipp

Leitlinie Rhinosinusitis Die Leitlinie der HNO-Gesellschaft gibt es unter www.awmf.org/leitlinien/detail/ ll/017-049.html Die Leitlinie der DEGAM ist nicht mehr gültig und wird momentan überarbeitet.

Antwort von Prof. A.-M. Beer: Sie haben Recht – es gibt keine dummen Fragen! Was die Inhalation angeht, so ist es – wie Sie schon vermuten – sicher wenig sinnvoll, sich sklavisch an eine bestimmte Temperaturangabe zu halten (die neue HNO-Leitlinie gibt übrigens eine „offene Empfehlung“ für 42–45°C). Viel wichtiger ist es, die Temperatur so zu gestalten, dass die Schleimhäute nicht zusätzlich gereizt werden. Auch eine Anpassung an den jeweiligen Zustand der Schleimhäute ist erforderlich. Diese Relativierung ist auch vor dem Hintergrund zu sehen, dass es keine starke Evidenz für die Wirksamkeit von Inhalationen gibt – erfahrene Ärzte wissen aber, wie gut sie den Patienten tun. Im Handel sind für 30–60 Euro Inhalationsgeräte erhältlich, die automatisch einen Nebel von 32–36°C erzeugen. Teils kann man die Temperatur noch an den individuellen Zustand des Patienten anpassen. Beim Kopfdampfbad, das im häuslichen Bereich gerne durchgeführt

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Um Erkältungspatienten in der Hausarztpraxis ging es in Heft 2/2015 auf S. 26. Dabei wurden auch Wasserdampf-Inhalationen erwähnt, wie sie in der Leitlinie Rhinosinusitis der HNO-Gesellschaft empfohlen werden. Ein Leser hat dazu eine Nachfrage:

Patienten lieben das Kopfdampfbad, sollten aber Verbrühungen vorbeugen.

wird, sollte die Wassertemperatur zwischen 50 und 70°C betragen. Dies ergibt eine Dampftemperatur von ca. 35–40°C. ■ Prof. Dr. med. André-Michael Beer, Katholisches Klinikum Bochum, Betriebsstätte Klinik Blankenstein, Im Vogelsang 5-11, D-45527 Hattingen-Blankenstein

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[Above all, the steam must be comfortable].

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